Eigenverbrauch von Zählern

Hallo Experten,

wir haben in unsere Gartenanlage mit 30 Bungalows bei der Elektroenergieabrechnung eine Abweichung von ca. 6% zwischen Hauptzähler und der Summe der Nebenzähler. (Konkret sind es ca. 600 kWh, die der Hauptzähler des EVU mehr anzeigt als die Summe der Nebenzähler.) Klar ist, dass hier der für den heutigen Verbrauch unterdimensionierte Querschnitt des (Alu)-Kabels und die Toleranz der Zähler eine Rolle spielen. Mich interessiert aber die Frage: Welchen Einfluss hat der Eigenverbrauch der Zähler? Es handelt sich fast durchweg um Zähler aus den 60er Jahren. Wie hoch ist der Eigenverbrauch anzusetzen? Mein Problem: Ich muss den elektrotechnischen Laien in der Gartenanlage klar machen, dass hier kein "Strom geklaut" wird, sondern das die

6% normal sind.

Gruß Reinhard

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Reinhard Fenrich
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Tatsache ist ganz was anderes - und das weiß ich nicht wissenschaftlich sondern nur so nach 30 Jahren Ing. empirisch:

  1. Zähler werden vom EVU _immer_ unterdimensioniert eingebaut.
  2. Unterdimensionierte Zähler messen falsch zum Nutzen des des EVU.

Die vielen nicht-überlasteten Zähler haben wohl einigermaßen richtig gezählt, der Summenzähler war aber am Kochen.

6% erscbeint mir aber üppig viel, gefühlsmäßig, tut mir leid. Diese Zahl liegt erfahrungsgemäß bei einem Dorf nahe dem Bereich des Klauens.

Den Eigenverbrauch weiß ich nicht, muß ich zugeben.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Reinhard Fenrich schrieb

(Alu)-Kabels

Eigenverbrauch

Hallo Reinhard,

konstant 6% bekommt kein Stromdieb hin.

6% entspricht einem Spannungsabfall von durchschnittlich 14V, das ist doch meßbar.

Wenn die das nicht verstehen, erregen möglicherweise weitere Verständnis-Bemühungen eher das Gegenteil: Mißtrauen, daß etwas vertuscht werden soll.

Peter

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Peter Thoms

"Reinhard Fenrich" schrieb im Newsbeitrag news:bpl9l1$jkt$00$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...

Ich kanns mir nicht verkneifen: Das ist typische Kleingärtnermentalität:

20 kWh pro Nase, aber trotzdem eine riesige Aufregung. In WORTEN: 20 kWh..................aaarrrrgggggghhhhhhhh

Gerd

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Gerd Kohl

(Reinhard Fenrich) 21.11.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Das ist zwar müselig, aber: Die Verluste auf den Kabeln müssten sich Grössenordnungsmässig aus den Zählerständen ausrechnen lassen (Idealerweise weisst Du die Nutzungsdauer...) wenn man Länge und Querschnitt kennt.

Wenige Watt. Oder werden die Teile etwa merklich warm/heiss?

6% ist ne Ecke...
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Rainer Zocholl

Hallo, Reinhard,

Du (Reinhard.Fenrich) meintest am 22.11.03:

Das sind ja Unmengen, die da verbraten werden! Lasst uns sofort diese Energiefresser ausbauen!

Nur am Rande: 1 Watt ist thermisch irgendwo am unteren Rand der Wahrnehmbarkeit. Ein Standard-Steckernetzteil mit 5 V/0,3 A und 50% Wirkungsgrad wird da gerade handwarm. Die Werte von Fahrrad-Glühbirnen kenne ich nicht (mehr) auswendig, aber sie dürften auch in dieser Gegend liegen.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Reinhard Fenrich schrieb:

Ja. Vielleicht.

Die aktuellen Ferraris-Zähler von LG habe AFAIK bei In 0.2 Watt pro Strompfad und bei Un 1 Watt pro Spannungspfad.

Ciao Walter

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Walter Saner

Reinhard Fenrich schrieb:

Ich hab gerade mal bei einem älteren Wechselstromzähler (10/30A) nachgemessen, der braucht 1,3W (Wirkleistung).

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Sag das mal einem 1/10-Watt-Widerstand. Bevor er sich selbst ausgelötet hat :)

Leistung läßt sich schlecht in Wahrnehmbarkeit umrechnen. Wahrgenommen wird Temperatur, und die ist das Produkt aus Leistung, Zeit und Wärmekapazität.

Für einen Zähler hast Du sicher recht, aber so allgemein wollte ich das nicht stehen lassen.

vG

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Volker Gringmuth

Hallo, Volker,

Du (einklich) meintest am 22.11.03:

Da geht es ja nicht um Cent/kWh (oder Bruchteile von AKWs).

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

(Reinhard Fenrich) 22.11.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Meine Frage auch.

Das käme ja schon gut in die Grössenordnung (aber siehe unten)

Im "Betrieb", wenn sie messen. Dann werden sie auch warm..

Muesste man mal mit einem Wirkleistungmessgerät nachmessen. "Schätzen" ala "ist bestimmt nicht mehr als xxmW" könnte man auch mit einem normalen Ampere Meter und multiplikation mit der Spannung. Das wäre zwar nur "Scheinleistung", aber wenn da nur 1mA raus kommt kann der Standby-Verbrauch nicht über 230mW liegen, da der Stromfluss sicherlich sinuförmig ist. Du musst natürlich an Zähler messen, denn bei so kleinen Werten spielt u.U. die Kabelkapazität schon eine Rolle.

BTW: Wer sagt eigentlich das die EVUs so grosszügig sind, die Zähler so zu schalten das der Eigenververbrauch nicht mitgezählt wird? IIRC kann man die Zähler so oder so schalten und natürlich ist "default" : Der Zählereigenverbrauch geht auf den Zähler des Kunden.

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Rainer Zocholl

Peter Thoms wrote: ...

Und damit hast du den Focus IMO auf die kleinere Ursache gesetzt. Der Großteil der Differenz wird im Verteilernetz zwischen den Hauptzähler und den "Nebenzählern" in Form von Spannungs/ab/fall auf unterdimensionierten Leitungen in Wärme umgewandelt. Die 2 bis 3% würden in Summe mit Eigenverbrauch der Zähler und *Meßungenauigkeiten* schon fast die 6% ergeben.

Spannungsfall, Meßungenauigkeiten, Eigenverbrauch... das wird schwierig. Fast unmöglich, besser über Alternativen erklären - s.u. ...

es ist ja nicht nur der Spannungsfall, also dürfte selbiger deutlich kleiner sein ...

600kWh auf 30 Gärten macht 20kWh/Garten, bei 30Ct/kWh sind das 6Eur/a für jeden Garten. Eine Pauschale von 50Ct/Monat und Garten würde das Problem klären.

Alternativ: Ein völlig neues Verteilernetz mit 0,5% Spannungsfall und neue, geeichte Zähler - Angebot vorlegen.

Die Preisdifferenz sollten sie verstehen.

Thomas

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Thomas Einzel

Sind sie NICHT

Aaaaaaber. Der Zähler hat einen kleinen Magneten eingebaut, der diesen winzig kleinen Verbrauch unterdrückt. Die Alu-Scheibe wird bei 0-Verbrauch so festgehalten, daß das rote Dreieck vorne sichtbar stehen bleibt. Dann "schenkt" das EVU den Eigenverbrauch her. Der Magnet ist "oben" bei dem Häkchen, das das Zählwerk dreht.

Sobald aber ein Verbraucher das Alurad wirbelstromig dreht, ist der Eigenverbrauch mit dabei.

In diesem Fall ist der Garagensummenzähler _immer_ aktiv, die Einzelzähler aber meistens in STOP - Position.

Jetzt hammas - heureka

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Am 2003-11-22 schrieb "Reinhard Fenrich" :

Ja, Zähler nehmen etwas Leistung auf, etwa 0,5 (elektronischer Wechselstromzähler) bis 10 VA (alter, mechanischer Drehstromzähler mit Zusatzeinrichtungen), ein alter, mechanischer Wechseltromzähler kommt auf etwa 4 VA. Ist natürlich auch etwas Lastabhängig, im Leerlauf dürften es 2 VA sein. Zudem messen sie Kleinverbraucher (< 5 W) praktisch überhaupt nicht, hat man aber ständig 30 Stück dieser Stand-By Verbraucher, sind dort locker 150 W, die den Summenzähler natürlich ordentlich zum Drehen bringen. Das wird sicher einiges erklären.

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Juergen Bors

(Franz Glaser (Lx)) 22.11.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Emm, sollte man besser "Standby-verbrauch" nennen.

Es wäre auch seltsam, wenn dem Kunden an Ende des Jahres eine Rechnung präsentiert wird, obwohl er selbst nichts verbraucht hat.

Oder im Ferienhaus: Kunde liest bei seinem letzten Besuch ab und schaltet alles ab. Nach 3 Monaten kommt er wieder und es fehlen ein paar kWh...

Hm, war der nicht nur als eine art "transportsicherung" gedacht und damit man das Gerät eichen kann?

Ja, das würde dei Differenz erklräen.

Die Abhilfe ist einfach: Alle muessen eine kleine Lampen (Nachtlicht) 24h nonstopp brennen lassen. ;-)

Kann man den Magneten nicht deaktivieren?

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Rainer Zocholl

Nein, er hat den Zweck, das kleine Dreieck auf der Scheibe vorn hinzuziehen, wenn Stillstand ist. Raffiniert ist das, weil es reibungsfrei = hystereselos ist.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Am 2003-11-22 schrieb snipped-for-privacy@zocki.toppoint.de (Rainer Zocholl):

Hast du schon mal eine Zählerschaltung in deinem Formelbuch betrachtet? Sie sind so geschaltet, dass der Verbrauch zu Lasten des EVU geht.

Nennspannung ist übrigens auch nach dem Zähler zu messen. Dort ist die Übergabestelle.

Nein. Nur auf Rechnung des Kunden: Man bezahlt u.a. den Verbrauch mit der "Zählerpauschale".

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Juergen Bors

(Juergen Bors) 22.11.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

"VA" wird für "Scheinleistung" gebraucht. Die muss man aber meist nicht bezahlen (und wird auch nicht gezählt). Die Frage: Welche Wirkleistung verbrät der Zähler (Watt) wirk-lich?

Man könnte ja mal 10 Laubenpieper zusammen rufen und alle drehen die Sicherungen raus. Die anderen 20 werden für ne Stunde "abgeklemmt". Dann schaut man mal was da trotzdem so verbraucht wird.

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Rainer Zocholl

(Franz Glaser (Lx)) 22.11.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Ja schon klar.

Also könnte man die Fahne der (eh ungeeichten) Zähler entfernen?

Reply to
Rainer Zocholl

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