Elektro-Sanierung in Raten?

Hallo,

eigentlich sollte nur der Bereich um den Hintereingang bei meiner Oma renoviert werden. Bis mein Vater beim Abschleifen der Decke einen blanken Kupferdraht freigelegt hat und das Bauvorhaben dadurch erstmal gestoppt wurde.

Der Draht steht unter Strom, ist nachträglich "reingepfuscht" worden und ist wohl für eine nachträglich eingebaute Wechselschaltung in Gebrauch. Nach genauerer Begutachtung sind auch noch andere Katastrophen aufgetaucht. So ist z.B. der Grün-Gelbe so gut wie immer als "geschaltete Phase" missbraucht. Die Steckdosen haben natürlich alle eine Brücke.

Also erstmal begonnen Schlitze zu stemmen, um das ganze mit anständigen Leitungen auf den neuesten Stand zu bringen. Alles in allem reichlich Mehraufwand. Die Zuleitung ist wahrscheinlich auch nicht mehr zu gebrauchen. Ich ziehe mir dann von der Waschmaschine eine neue Leitung und lege zu einem späteren Zeitpunkt eine Leitung bis zur UV, um den Stromkreis getrennt sichern zu können.

Mein eigentliches Problem: Einer der Schalter, die in der Wechselschaltung im Einsatz waren, ist mit dreiadrigem Kabel verdrahtet worden. Hier ist dann Grün-Gelb einer der Korrespondierenden. Ich habe keine Chance das Kabel zu tauschen. Rund um die Dose ist gefliest. Also definitiv unmöglich. Ich könnte also alles auf den aktuellen Stand bringen, bis auf dieses eine Kabel, wo weiterhin der grün-gelbe einer der Korrespondierenden wäre. Welcher Kompromiss wäre hier möglich?

Danke im Voraus

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Manuel Reimer schrieb:

Moin

Durch die Dose in den Nachbarraum bohren, Kabel dort verlegen? Stromstoß-Schalter und Taster statt einer Wechselschaltung installieren?

Rechtlich einwandfrei sehe ich keine Möglichkeit das Kabel als Wechselschaltung beizubehaltenden.

Pragmatische Lösung: Schwarzen Schrumpfschlauch über den gn-gb im kompletten sichtbaren Bereich.

Ciao Dschen

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Dschen Reinecke

Prinzipiell möglich, da im Nachbarraum die Waschküche ist, und dort ohnehin meine Leitung hinmuss. Allerdings andererseits zu gefährlich, da hinter der Dose weitere Leitungen liegen könnten. Wenn etwas schief geht, dann müssen die Fliesen runter. Es ist schon so deutlich mehr Arbeit wie ursprünglich geplant. Ich gehe kein weiteres Risiko ein...

Wäre durchaus eine Alternative. Der Stromstoß-Schalter müsste dann aber in einer Verteilerdose eingebaut werden. Hätte zudem den Vorteil, dass ich dann mit einer einzige 5-adrigen Leitung zwischen den Dosen auskomme. Bei der Wechselschaltung hat mir auf dieser ein Draht gefehlt und ich hätte noch einmal 3-adrig zusätzlich einziehen müssen.

Ist eigentlich 7-adrige Mantelleitung in der Installation üblich?

War auch mein Gedanke.

Ich hätte bestenfalls einen Ring aufgeschrumpft, denn ein "Verstecken" der echten Leiterfarbe könnte später für Verwirrung sorgen.

Ich schau mal was ich noch nachkaufen muss, um auf Stromstoß-Schaltung umzustellen. Wahrscheinlich werde ich das jetzt so angehen, alleine schon weil die ohnehin komplexe Verschaltung so vereinfacht wird. Danke für den Denkanstoß!

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Solche Querverlegungen sind mindestens nicht gern gesehen, da die Leitungen einen anderen Raum versorgen, das kann bei Wartung, Reparatur, Erweiterungen ff. zu Problemen führen können.

Zur Ratensanierung IMO:

Falls die Zuführung in die Räume nicht schon jetzt 3adrig mit PE ist, kann man eigentlich nur von hinten (Zimmer) nach vorn (Hauptverteiler) sanieren. Anders herum würde man den einmal aufgeteilten PE und N wieder zusammen führen. Die Leitungen aus den Räumen in passend zum Wohnraum in Unterverteilungen führen, Platz für FIs (Plural) und Schaltgeräte s.u. vorsehen, IMO möglichst nichts unter 24TE.

Und IMO nicht die schlechteste, zumindest die Adern kann/sollt eman für beides auslegen (+ immer >=1 Reserveader ;-))

IMO besser für später (Erweiterungen, Umbauten, Umbauten fangen eher an als man sich selber zugestehen will) in einer Unterverteilung.

NYM-J 7x1.5mm², NYM-J 7x2.5mm² z.B:

Bündelbelastung beachten.

Weder noch ist klar. Ein Anschluss alte Zuführung an neue Leitungen bis zur weiteren Sanierung sollte eine Fachkraft vor Ort auch VDE gemäß hinbekommen.

Extrem vereinfachen und für spätere Änderungen ideal.

Thomas

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Thomas Einzel

In wie weit ist es möglich evl die neue Leitung auf der Rückwand zu verlegen. Der einfachere weg wird wohl sein die vorhandene Schaltung umzuverdrahten zu einer Tasterschaltung. Den Stromstoßschalter kann man in eine vorhandene Abzweigdose oder Abzweigkasten ( mehr Platz ) einbauen oder evl in der Verteilung! Wenn das auch nicht gehen sollte besteht nur noch die Möglichkeit durch den Einsatz einen Funkschalters! Es gibt Funkschalter die an einer reinen Versorgungsspannung von 220 V betrieben werden. Beim Empfänger muß muss ein Wechselkontakt vorhandnen sein damit dann dieser in die vorhandene Schaltung eingebunden werden kann.

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Uwe Zimprich

Da wäre wohl eine Sparwechselschaltung eine Alternative, wenn der blöde gg Draht zum Wechselschalter nicht wäre.

TIP: Den gg über mehrere Stunden mit 5000W belasten (einige Baustellenscheinwerfer machen das). Dann wird er sich - je nach Einwirkungszeit - wie gefordert auf der gesamten Länge dunkelbraun bis schwarz färben!

Sie ist zulässig, problemlos erhältlich aber recht selten benutzt. Ich habe sie mal in Treppenhäusern mit zweistufiger Beleuchtung genutzt. L, N, PE, 2x Tastdraht, 2x Lampendraht. Ist aber ganz schön fummelig in den Schalterabzweigdosen, es wird eng, wenn man nicht sauber arbeitet.

Tja, auch sowas wird gemacht. Es entspricht aber - egal in welcher Variante - niemals den Normen. Die grün-gelbe Isolation ist halt nur für einige wenige Funktionen zulässig.

Stromstoßschalter in der Abzweigdose gehen, nehmen aber Platz weg. Wolltest Du nicht schon immer genau diese Leuchten dimmen??? Na komm, überleg mal...

Wär doch schön! Dann wäre ein Tastdimmer samt Nebenstelle passend für Dich!

Ein Problem hast Du trotzdem noch: Die blau isolierte Ader befindet sich ja in einem Stromkreis, indem ein Neutralleiter vorhanden ist. (Auch, wenn an dieser Stelle des Stromkreises kein N ist!). So, wie ich die Regeln verstehe, darf die Farbe "Blau" nur in Stromkreisen ohne N für andere Zwecke als N benutzt werden.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Ah, die gute Carbonisolierung, voll im Trend.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ja, bei vernüftig installierten Wechselschaltungen mit Steckdosen

gnge

Absolutes NoNo.

Eben.

Lutz

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Lutz Illigen

230 V. Es gibt auch Funkschalter die keine Betriebsspannung brauchen.

Lutz

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Lutz Illigen

On 2 Dez., 04:10, "Carsten Kreft" wrote: >

In jeder Wohnungs-Licht-und Steckdoseninstallation gehen von der Abzweigdose runter zum Schalter oder Taster 3x1,5, s-bl-gg.

Nur zum Wechselschalter liegt 4x, s-br-bl-gg.

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bastian

Die alte Zuleitung ist in einem Blechrohr verlegt und natürlich nur zweiadrig. In einer zugeputzten Dose ist das auf alte Stegleitung (auch zweiadrig) umgeklemmt. Ach ja, das ganze kommt in der UV natürlich als NYM, dreiadrig mit grün-gelber, nicht angeschlossener, Leitung raus. Wohl an unbekannter Stelle umgeklemmt...

Leider ist das nicht die einzige Stelle in dem Haus, an der ich an der "Quelle" andere Leiterfarben haben wie am "Ziel". IMHO ein ganz böser Pfusch.

Ich ziehe mir da doch lieber eine neue Zuleitung von der Waschmaschine. Dann habe ich alle drei Adern sauber getrennt, kann die nun erneuerte Installation auch mit FI sichern und den alten Kram totlegen.

Was auch immer ich jetzt mache: Es ist auf jedem Fall besser wie die alte Situation...

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Nachtrag:

Ich habe beim weiteren Zerlegen der Altinstallation nun doch noch den fehlenden blauen Draht zum zweiten Schalter gefunden. Es wird also nun doch eine Wechselschaltung werden. Das die Adern reichen, habe ich nun

5-adrig und 3-adrig zwischen den Dosen verlegt. Hat den Vorteil, dass ich die 3-adrige "standardkonform" mit Neutral und Phase beschalten kann, und an den weiteren Stellen, an denen ich "auf dem Weg" Strom zuführen will, dann nur diese 3-adrige auftrennen muss. Da ich gestern keine Lust mehr zum Stemmen hatte, hat die 3-adrige ihren Platz oben auf den zwei 5-adrigen gefunden.

Fotos vom "Endstand" und ein paar Fotos vom "Pfusch" könnte ich später ggf. noch nachliefern.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Wenn sie ausreichend niedrig abgesichert ist und von einer Elektrofachkraft vor Ort noch als zulässig eingeschätzt wird kann man - für die bereits im Topic avivierte kurze Übergangszeit - aus dem PEN PE uns N in der Verteilung audtrennne, abe rnei PE + N wieder zu PEN machen.

Du hast mein "Weder noch ist klar", das bezog sich auf die Annahme gn-ge für etwas anderes als PE (oder PEN) verwenden zu dürfen. Können/dürften/sollten/müssen - jeder ist für sich selbst verantwortlich.

U.U. geht es auch nicht *so* aus Raten, dann empfehle ich Zimmer weise bis zur nächsten neuen UV und von da mit einer provisorischen, neu verlegten AP Leitung zum HV.

Zum Schluß werden alle Leitungen von den UVn (oder größere Dosen) neu zur HV (die ggf. auch erneuern) "final" verlegt.

Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.

Du willst da weiter machen wo andere aufgehört haben? Das würde ich noch einmal überdenken.

Eine alte, gepfuschte, gestückelte Installation wird man über kurz oder lang zu 100% ersetzen, dann lieber mit Plan in Etappen, dann ist der Frust kleiner und das Ergebnis akzeptabel - hoffentlich.

Thomas

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Thomas Einzel

Es bietet sich an, denn die Verteilerdose, aus der die Waschmaschine versorgt wird, befindet sich gerade mal einen Meter neben einer meiner neuen Dosen. Einmal Dreiadrig dazwischen und ich habe eine Zuleitung, die FI-geschützt ist, und auf der alle Aderfarben passen. Ich tendiere eher dazu, später für die Waschmaschine eine eigene Leitung zu ziehen (einmal ungenutzte 4-adrige NYM liegt dort bereits und müsste nur über den Keller an die UV geführt werden), denn auf dieser "Waschmaschienenzuleitung" liegt ohnehin bereits jetzt mehr als nur die Waschmaschine.

Da die Steckdosen aus dem von mir neu gemachten Stromkreis zudem ca. 5 Jahre garnicht genutzt wurden und eigentlich nur die Beleuchtung regelmäßig genutzt wird, glaube ich nicht, dass es problematisch ist, die paar Birnen mit über die Waschmaschine zu sichern. Das sind maximal

200 Watt Last. Wenn die neuen Leuchten angebracht sind (Halogen), dann sogar noch weniger.

Streng genommen mache ich eben das gerade. Würde ich wirklich neu machen, dann würde ich zwar etwas strukturierter vorgehen (ich hätte die Installation nie so chaotisch durchgeführt), aber dafür müssten alle Kabel raus und alles müsste neu gezogen werden. Im Moment habe ich nur die Kabel neu gezogen, die zu wenig Adern für korrekte Installation hatten und die entweder beschädigt waren, oder falsche Aderfarben hatten. Der Aufwand hält sich so noch in Grenzen.

CU

Manuel

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Manuel Reimer

"bastian" schrieb:

Du bist schon nen bisschen länger raus aus der Praxis, stimmt's?

Die von Dir genannten Aderfarbenkombinationen gibt es schon länger nicht mehr neu zu kaufen. Und in der Zuordnung FarbeFunktion hat sich auch was getan.

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Carsten Kreft

On 4 Dez., 17:05, "Carsten Kreft" wrote: nen bisschen l=E4nger raus aus der Praxis, stimmt's?

Richtig, nur gehts hier um eine bestehende Altanlage und da und in allen anderen, etwas =E4lteren, Wohnungen ist so immer installiert worden......

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bastian

Die damalige Formulierung war auch etwas anders. IMHO hieß es in etwa:

Wenn in einer Leitung ein Neutralleiter ist und wenn in dieser Leitung eine blau isolietre Ader ist, dann ist blau = N zu wählen.

Zur Sinnhaftigkeit von blau = N habe ich schon was geschrieben. Ich sehe es als nicht problematisch an, wenn:

- eine andere als die blaue Ader für N benutzt wird (bei durch Ziffern markierte Adern ist es nach wie vor erlaubt, z.B. eine schwarze Ader mit ner "2" als N zu benutzen)

- die blaue Ader auch in Stromkreisen, in denen sich ein N befindet, für was anderes als N zu nutzen (denn wenn ich irgendwo ne Abzweigdose aufmache und eine blaue Ader sehe, kann ich so oder so nicht sicher sein, dass es sich um einen Stromkreis ohne N handelt und blau z.B. 230V führt)

Überhaupt: Was soll die Regelung bezewecken? Ich trichter meinen Azubis regelmäßig ein, sich niemals auf die Farben zu verlassen, wenn sie eine durch andere instalierte Anlage vor sich haben.

Wenn eine besondere Farbregelung für den N überhaupt sinnvoll sein soll, dann muss diese ähnlich exklusiv wie gg sein.

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Carsten Kreft

Am 05.12.2008, 10:14 Uhr, schrieb Carsten Kreft :

Einfachstes Beispiel: 3-adrige Verlegestrippe braun/blau/grün-gelb als Stichleitung zu einem Ein/Aus-Schalter. Braun = Zuführung zum Schalter, Blau = zurückkomende geschaltete Ader. Ist dann daran kenntlich, dass im Verteiler, wo die Stichleitung zum Schalter abgeht, schonmal der zurückkommende blaue mit einem (zur Lampe) weiterführenden schwarzen oder braunen verbunden wird. Das wird dann aus der Verlegesituation klar, bzw. durch Markierung, wenn es nicht direkt überschaubar ist. Anders gesagt: wenn ich dort eine Klemme sehe, in der braun(/schwarz) + blau zusammentreffen, dann weiß ich: aha, blau ist hier ein geschalteter L. Und das weiterführende Kabel wird mit Sicherheit eines sein, in dem blau=N ist. Lampen ohne Rückleitung leuchten so schlecht. :)

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

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