FI-Schalter oder Überlastsicherung per Computer steuern

Horst-D.Winzler schrieb:

Damit da niemand auf falsche Gedanken kommt, was tatsächlich in der aktuellen DIN VDE 0100-410 steht, ist folgendes (man beachte besonders

415.1.2): 415.1 Zusätzlicher Schutz: Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) 415.1.1 Das Verwenden von Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs) mit einem Bemessungsdifferenzstrom, der 30 mA nicht überschreitet, hat sich in Wechselstromsystemen als zusätzlicher Schutz beim Versagen von Vorkehrungen für den Basisschutz (Schutz gegen direktes Berühren) und/oder von Vorkehrungen für den Fehlerschutz (Schutz bei indirektem Berühren) oder bei Sorglosigkeit durch Benutzer bewährt. 415.1.2 Das Verwenden solcher Einrichtungen ist nicht als alleiniges Mittel des Schutzes gegen elektrischen Schlag anerkannt und schließt nicht die Notwendigkeit aus, eine der Schutzmaßnahmen nach den Abschnitten 411 bis 414 anzuwenden.

Gruß Willi

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Willi Marquart
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Wozu nun dienen die gelbgrünen Drähte in den Kabeln und die "Schutzkontakte" in den "SCHUKO" - Steckern _eigentlich_ ?

Sie dienen dazu, daß die Verbraucher (=Geräte) mit Metall- gehäuse bereits dann einen _Fehlerstrom_ verursachen, der den FI-Schalter zum Auslösen anregt, lang bevor ein Mit- mensch (siehe oben) das Gerät/Metallgehäuse berührt hat.

... das Gerät/Metallgehäuse, das sonst durch den "Erdschluß" eine zu hohe Berührungsspannung[!] (jaja, Potential...) gegen Erde gehabt hätte.

Die Technik "FI" ist intelligent, sie überwacht "alle" Geräte mit Metallgehäuse über das Ohmsche Gesetz auf Berührungs- spannung ohne deren Spannung messen zu müssen. Allerdings ist sie auf die Mithilfe der _Schutzleiter_ angewiesen, die möglichst wenig "Erdwiderstand" haben sollen, um wenigstens die 100mA oder 300mA Fehlerstrom bei 20Volt Berührungsspannung nicht überschreiten zu lassen. Damit kann auch die Gefriertruhe und der Wäschetrockner so überwacht werden, daß die Hausfrau nicht der "italienischen Scheidung" ausgesetzt ist und trotzdem die Fische nicht übers lange Wochenende auftauen weil das 30mA Sensibelchen ausgelöst hat.

Ist doch eh nicht kompliziert :-) Vorschrifthinoderher, was weiß den schon der §§fux

Eine zusätzliche "Feinschutzschaltung" soll sein für die "Stromkreise" im Haus, für den Haarfön und das Kinderzimmer.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Hallo Franz,

vollst=C3=A4ndigerweise sei noch darauf hingewiesen, das bei Fehlerstr=C3= =B6men unter 10mA (der empindlichste FI l=C3=B6st bei 10mA aus) mu=C3=9F dann do= ch ein "Fehlerspannungsschalter" ran. Nennt sich Isolationsw=C3=A4chter.

Ich bedauere jetzt schon den "Hauselektriker" von dem verlangt wird, in einen Haushaltskreis einen 10mA FI einzuschleifen ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Das ist so nicht richtig. Fehlerspannungsschalter sind obsolet. Isolationswächter sind ganz was anderes und nur in IT-Systemen einsetzbar.

Abgesehen davon gilt, dass die maximal zulässige Berührungsspannung 50V AC beträgt, in bestimmten Bereichen (z.B. Tierhaltung) nur 25V AC. Es muss sichergestellt sein, dass der Erdungswiderstand so klein ist, dass spätestens beim Anliegen der maximalen Berührungsspannung der Schutzschalter auslöst.

Nö, kein Problem. Die Dinger sind eh nur 2polig und für einen einzelnen Stromkreis gedacht.

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Carsten Schmitz

Das stimmt nach Nenngrößen. Die FI-Schalter lösen glücklicherweise nicht erst beim Nennstrom aus sondern vorher. Außerdem habe ich bis heute noch nicht rausbekommen, ob die 50V als Spitzenwert und die

300mA als Effektivwert bei der Definition herangezogen werden müs- sen, irgendwann habe ich mich ausgeklinkt und inklusive alle Tole- ranzen eine Berührungsspannung 20V zur Berechnung des "gegn-Wider- standes" festgelegt. Für mich. Er wird eh mit den Jahren schlechter.

Merke: 50V tut weh, 20V eff nicht.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Da in meiner Gegend TN-Systeme vorherrschen, habe ich sowieso keine Probleme damit. Sofern der Spannungsfall halbwegs im zul. Rahmen ist, wird man auch mit der maximalen Berührungsspannung Dank niederohmigem PE keine Probleme haben. (Leitungen mit gleichen Querschnitten für alle Leiter vorausgesetzt. Ich habe auch schon 2x1,5mm² gesehen mit nachgerüstetem PE. Der entstammte einer Telefonleitung und hatte sagenhafte 0,6mm Durchmesser.)

Bei Baustellenverteilerschränken wurde es oft mit dem 0,5er RCD für die 63A CEE Dose knapp bis unmöglich. Zumindest mit einem Kreuzerder. Abhilfe: Die versammelten Bauarbeiter bitten, künftig den Kreuzerder als Pinkelstelle zu benutzen ;-)

Fahr mal durch ein beliebiges Neubaugebiet: Da sind oft die Erder nur 30-40cm im Boden drin oder liegen (!) bloß im Dreck. Sowas kann man kaum glauben. Wir rüsten jedes Jahr eine kleine Dorfkirmes mit Baustrom aus. An einigen Standorten läßt sich nun überhaupt kein Erder einbringen (voll gepflastert oder asphaltiert). Dort benutzen wir "natürliche Erder", einmal ein Metallzaun, einmal der Mast des Maibaums (Stahl).

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Carsten Schmitz

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