Grundstudium Elektrotechnik

Hallo,

das erste Semester in Elektrotechnik (FH) habe ich hinter mich gebracht und dabei viele neue Erfahrungen gesammelt.

Die Stoffgebiete (Mathematik, Technische Mechanik, Informatik, Ingenieurs-Mathematik) sind nicht schwierig. Die Probleme sehe ich eher woanders.

Kurz nach meinem Fachabitur letztes Jahr hatte ich an der zukünftigen Fachhochschule und auch hier wegen geeigneter Literatur angefragt, da ich die Zeit bis zum Studienbeginn nutzen wollte. Die Antwort der FH war nichtssagend.

Inzwischen weiß ich, dass nicht einmal auf einer einzigen FH Stoff und Prüfungen einheitlich geregelt sind. So entscheidet jeder Professor selbst, welche Prüfungshilfsmittel zugelassen sind. Bei Wiederholung einer Prüfung kann es passieren, dass man die ganzen Vorlesungen wieder besuchen muss - nämlich dann, wenn man die zu wiederholende Prüfung bei einem anderen Professor schreiben muss. Dieser kann - scheinbar - zum Teil andere Themengebiete vermitteln und abfragen. (Diese Annahme von mir habe ich NICHT überprüft.)

Das Problem besteht deshalb einmal darin, dass man bezüglich des Stoffes auf diesen einen Professor angewiesen ist. Man kann sich in vielen Fällen nur schwer auf andere Quellen stützen. Den Stoff muss man sich aus unzähligen Dokumenten zusammenklauben; oft findet man auch überhaupt nichts, was sich direkt auf die Vorlesungen bezieht. Ohne eine Mitschrift der Vorlesungen ist man verloren. Man ist relativ stark an den Ablauf der Schule gebunden und kann nicht einfach freie Zeit zur sinnvollen Vorbereitung des Stoffes nutzen (Beispiel Semesterferien: ich kann zwar etwas Stoff erarbeiten und rechnen, aber das tue ich dann eher für mich selbst und weniger für die zukünftigen Prüfungen, weil mir der genaue Stoff noch nicht bekannt ist).

Der Stoff ist also in meinen Augen viel schwerer zugänglich, als es sein müsste.

Die meiste Zeit des ersten Semesters verbrachte ich damit, Unterlagen zu sortieren, Rechnungen zu säubern und ins Reine zu schreiben sowie eine unzählige Masse von Stoff zu sichten und zusammenzuklauben / -sortieren. Für Übungen blieb da kaum noch Zeit; geeignete Übungen für unsere Vorlesungen waren z. T. auch nicht oder nur ganz schwierig aufzutreiben. Die Übungsphase darf man auf keinen Fall unterschätzen.

Elektrotechnik selbst war überhaupt kein Problem. Nach Französisch (aber das darf bei mir nicht gewertet werden) habe ich da die beste Note erzielt. Gefolgt von Technischer Mechanik.

Ich weiß echt nicht, wo bei ET das Problem sein soll. Für mich war es das 1. Semester das leichteste Fach. Denn oft habe ich mir anhören müssen, dass ET schwierig sein soll.

Vorbildung in ET habe ich dabei keine. Meine bisherigen Berufe waren: Technischer Zeichner FR Maschinenbau und Bäcker (Handwerk).

Gruß,

A.

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Alexander Ausserstorfer
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Dachte ich mir. Deshalb gibt es Usenet :-)

Macht nix. Wenn man keinen Taschenrechner benutzen darf dann duerfen es die anderen ja auch nicht.

An der Uni war das nicht so unterschiedlich, aber es konnten andere Schwerpunkte sein.

Ich kann es nur fuer die Uni sagen und auch das ist ueber 25 Jahre her: Wir haben versucht, aber auch saemtliche alten Klausuren von dem betreffenden Fach oder mindestens von dem Prof zu bekommen und die durchgebueffelt. Das hat's meist gebracht.

Die ersten vier Semester (an der Uni) fand ich leicht, an der FH faengt es vielleicht schon frueher an schwieriger zu werden. Mir ist im Hauptstudium Theoretische Elektrotechnik richtig schwergefallen, weil ich nicht so der Mathematik-Ueberflieger bin. Maxwell und Co. Aber damit haettest Du wohl weniger Probleme wenn es das an der FH geben sollte.

Als Handwerker kannst Du sicher schonmal gut Arbeitsablaeufe selbsttaetig koordinieren, inklusive Logistik. Du glaubst gar nicht wieviele Uni oder FH Absolventen in Sachen Project Management total auf dem Schlauch stehen.

Aber: Der gute Ingenieur nachher ist der Praktiker, der mit richtig Loetkolbenerfahrung, der schon x Sachen selbst konzipiert _und_ gebaut hat. Schoene Zeugnisnoten sind nicht sehr wichtig, es sei denn man will spaeter in eine grosse europaeische Firma eintreten. Da soll das anders sein, waere aber eh nicht so mein Fall.

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Joerg

Hallo Alexander,

Am 10.03.10 19.28, schrieb Alexander Ausserstorfer:

Glückwunsch! Darf man fragen, an welchem Studienstandort?

"Die FH" ist sicher nicht der richtige Ansprechpartner für eine solche Anfrage. Besser ist es, die Lehrenden direkt zu fragen. Vielleicht gibt es Scripte? Bücher, an die sich die Lehrenden anlehnen? Die Fachschaften wissen auch gut Bescheid. Es gibt keine Fachschaften? Welche gründen! Es gibt Kommilitonen, die mitschreiben. Oder in früheren Semestern mitgeschrieben haben und ihre Sehschlangen weitergeben. Man kann eine Arbeitsgruppe bilden, die sich reihum abspricht, wer in die Vorlesung geht und mitschreibt. Auf jeden Fall wird es ein Modulhandbuch geben, in dem die Ziele und Inhalte der Veranstaltungen genau beschrieben sind. Und es soll so etwas wie Lehrbücher geben. Das sind diese Dinger, die aussehen wie DVD-Hüllen, aber mit Papier drin. Vielleicht sogar eine Bibliothek?

In den ersten Semestern ist das Stoffgebiet i.d.R. hinreichend exakt umrissen. Da sollte die Selbstorganisation in Bezug auf inhaltliche Fragen nicht wirklich schwer ein.

Aber Du hast Recht: die Selbstorganisation und Selbstmotivation sind der Knackpunkt. Auch deswegen ist das erste Semester inhaltlich überschaubar.

Dann würde ich das erstmal überprüfen. Natürlich hat jeder Lehrende eigene Vorstellungen, übrigens in Bezug auf die Freiheit der Lehre grundgesetzlich garantiert. Das ist schon ein hohes Gut. Im Rahmen der Modulbeschreibungen besteht da weitreichender Spielraum in Bezug auf die inhaltliche und methodische Gestaltung von Lehrveranstaltungen.

Andererseits schreiben die Modulhandbücher die Inhalte oft recht exakt fest. Und gerade an FHs waren die Lehrenden selbst mal in der Industrie. Die wissen oft genau, warum sie was wann und wie lesen.

So wie später im Berufsleben auf den einen Vorgesetzten. Das übt.

Nein. Siehe oben.

  1. trainiert das. Und 2. stimmt es meistens nicht, siehe oben.

Siehe oben. Suchen muss man auch lernen. Und vor allem lernen, in den Suchergebnissen das Wichtige vom Unwichtigen zu unterscheiden.

Dann muss es eben eine Mitschrift geben. Muss ja nicht die eigene sein.

Hochschule != Schule.

Warum nicht? Wer verbietet Dir das?

Wenn Du Dich für die Prüfungen vorbereitest, dann tust Du das haargenau für Dich selbst.

Ist es nicht. Man steht nur mit einer Note 4,0 besser vor sich selbst und den Kommilitonen da, wenn man das Fach als "schwer" charakterisiert. Millionen haben es geschafft.

Alles Gute weiter - hake das erste Semester als Warmlaufphase ab. Es ist tatsächlich i. W. dazu gedacht, nicht Inhalte, sondern das Studieren selbst zu lernen - Selbstorganisation, Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit (soft skills heißt so etwas neuerdings). Die inhaltlich nicht mehr ganz so trivialen Dinge kommen schon noch, keine Angst.

Vielleicht gibst Du einen Statusbericht nach dem 2. Semester?

Gruß, Volker.

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Volker Staben

Und die Aufgaben richten sich dann danach. Weil bei uns nicht alle einen Taschenrechner hatten, der mit Matrizen umgehen konnte, mußten wir ein Widerstandsnetzwerk berechnen, das exakt auf eine 2x2-Matrix hinauslief - da kriegt man die Determinanten noch gut im Kopf raus.

vG

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Volker Gringmuth

Ich hatte sowas mal mit zugekniffenen Augen und nassem Finger in der Luft ohne Matrix-Rechnung gemacht. Und prompt einen auf den Deckel bekommen :-(

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Joerg

Am 10.03.2010 19:28, schrieb Alexander Ausserstorfer:

Das schwere an der ET ist eigentlich immer Mathe, der Rest ist wirklich machbar.

Wenn Dir Mathe leicht fällt, fällt Dir fast das ganze Studium leicht. Wenn Du mit Mathe Probleme hast, hast Du in der Hälfte aller anderen Fächer auch Probleme (Systemtheorie, HF-Technik, digitale Signalverarbeitung, ...). Nur: Wenn Dir Mathe leicht fällt und Du dadurch auch alle anderen mathematischen Fächer gut bestehst, bist Du noch lange kein guter Ingenieur. Die Diplom-Note sagt da nicht so viel aus.

Im realen Berufsleben gibt es nur wenige Jobs, in denen höhere Mathematik wirklich Grundvoraussetzung ist. In weit über 90% der Ingenieursjobs kommt man mit der Mathematik ausm Abitur sehr gut zurecht.

Die höchste Aussagekraft hat die Diplomarbeit und Studienarbeit. Ich kann nur empfehlen, die zum Bewerbungsgespräch mitzunehmen.

Mein Chef meint allerdings: Wenn man einen 1er-Absolventen einstellt, kommt der normalerweise immer irgendwie zurecht. Stellt man einen 3er Absolventen ein, kann der auch richtig gut sein oder die totale Pfeife.

Ich hab damals in Mathe echt gekrampft, Härteantrag und so. Entsprechend schlecht war die Vordiplomnote. Im Hauptstudium bin ich dann durchgestartet und habe mir locker ne 1 vorm Komma fürs Diplom geholt. Unser Mathe-Prof war aber wirklich berühmt berüchtigt und wurde wohl inzwischen gekickt, weil keine Studenten mehr die Vorlesung besucht haben.

Michael

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Michael Rübig

Hach, was haette ich drum gegeben wenn mir Mathe so zugeflogen waere. Ist es aber nicht :-(

Oh ja. Und nicht irgend so eine Duennbrettbohrerei als Diplomarbeit machen. Lieber was hartes, mit fieser Hardware drin, damit man was vorzeigen kann.

Auch bei den Praktika sollte man was anspruchsvolles machen. Der Zuender waren bei meinen Vorstellungsgespraechen allerdings die ganzen recht sauber dokumentierten Hobbyprojekte, da waren etliche ganz fette bei.

Hier habe ich allerdings etliche grundlegend andere Erfahrungen machen muessen.

Letzteres kann auch mit einem 1er-Absolventen passieren. Hab's erlebt.

Bei uns (RWTH Aachen) war das Theoretische Elektrotechnik, da wurde rausgesiebt was das Zeug hielt.

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Joerg

Alexander Ausserstorfer schrieb:

Jeder ordentliche Prof gibt Literaturhinweise. Dementsprechend gut findet man dazu auch Infos passend zum Stoff der Vorlesung.

Na so eine Übrraschung, willkommen beim Studium, das ist sicher nicht die einzige FH und sicher nicht die einzige Hochschule an der das so läuft. (und das finden die Professoren auch gut so, vereinfacht gesagt: jeder handelt am meisten das ab, was er am liebsten macht ;-))

Naja, das hat jetzt etwas extrem, aber wenns sichs jeder ohne Vorlesung beibringen könnte, bräucht man ja auch keine Vorlesungen mehr ;-)

Normalerweise besucht man die Vorlesungen, der Stoff ist also sehr wohl bekannt und bereitet sich dementsprechend vor. Sollte man eine Vorlesung wiederholen müssen, ist es - v.a. bei einem anderen Prof wie du schon richtig festgestellt hast - sehr zu empfehlen diese auch zu besuchen. Alte Klausuren können eine große Hilfe sein, um Aufgabentypen und Stoff einzuschätzen. Wie du deine freie Zeit nutzt, ist doch deine Sache, deinen Schul"vorwurf" kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher ist aufgrund dr Vorgaben alles an der FH etwas verschulter als an der Uni, was was genau du wann wo machst, hast am Ende ja doch du in der Hand.

Wohl war. In Thüringen knien sich jetzt einige Hochschulen etwas rein und nutzen metacoon, hoffentlich kommt da etwas sinnvolles bei raus.

Gibt es denn keine Übung als Lehrveranstaltung? Üblicherweise wird doch immer ein zugehörigen Tutorium bzw. eine Übung zum Fach angeboten, gerade an er FH.

Abgesehen davon, dass es dir vielleicht generell leichter fällt, ist ET I wirklich nicht so schwer. Es knallt erst so richtig bei ET II, ich kenne Geschichten von 75% Durchfallern jährlich. HF-Technik soll ja auch ganz lustig sein...

Gruß Martin

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Martin Freitag

Bin zwar erst im ersten Semester(RWTH) und habe gerade mal fünf Klausuren hinter mir, kann das meiste was hier steht aber bestätigen.Vorallem mit der Mathematik. Unser prof (Maier die Pappe)haut ordentlich rein. Haben vor kurzem die Ergebnisse für HöMa1 gekriegt und es sind ca. 70-80% durchgefallen. Das der hart ist hat man auch schon bei der Vorbereitung gemerkt. Die alten Klausuren anderer Profs konnte man ganz gut durchrechnen, die von ihm waren ein richtiger Krampf. Ich habe aus dem ersten Semester ein paar Weisheiten mitgenommen.

Das Alpha und Omega: LASS DICH NICHT VON DEINER FREIHEIT VERLEITEN ! ! !

1.Das Wichtigste ist ÜBEN !

->2.Die (Groß-/Klein-)Übungen sind oft wichtiger als die Vorlesungen (Je nach prof)

3.Geh trotzdem zur Vorlesung (auch wenn du nur 10% verstehst) Den manchmal kommen kleine Tipps vor prof was in der Klausur kommen könnte. Außerdem hast du dich dann schon mal mit dem Stoff befasst.

4.Das Wichtigste ist ÜBEN, daher mach möglichst alle Übungen, auch wenn sie dir besonders leicht vorkommen(Übung macht den Meister).

  1. Frag wenn du Fragen hast. Die anderen sind nicht schlauer als du, trauen sich aber nicht zu fragen.

6.Such dir eine Lerngruppe. 6.1Durch die Lerngruppe hast du immer einen festen Termin zum lernen. 6.2In der Lerngruppe kann man sich gegenseitig Dinge besser erklären als der Prof es kann, den die anderen haben es auch gerade erst gelernt und wissen so was schwer zu verstehen ist. 6.3Die Lerngruppe motiviert !

7.Fang schon früh an für die Klausuren zu lernen (am besten mit Lerngruppe/Partner). So hast du ein gutes Zeitfenster und muss keine kognitiven Gewaltakte begehen(Ich sage nur 16 Stunden am Tag lernen)

8.Das Wichtigste ist ÜBEN. Es bringt dir mehr die Übungen durchzurechnen und dabei die Sachen zu lernen als das Skript durchzulesen und dann zu denken man könnte alles weil man es ja verstanden hätte.

Das sind meine persönlichen Erfahrungen die kein Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit besitzen.

Ich kann über Alexanders FH nicht urteilen, aber ganz so gechillt wie er es dargestellt hat ist bei uns IMHO nicht.

@ Joerg: Ich freu mich schon auf theoretische Elektrotechnik ! ;-) mal schauen ob ich das packe.

gruss Imad

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Imad Soliman

Alexander Ausserstorfer schrieb:

Hallo,

da gibt es in den kommenden Semestern schon noch genug wo ET nicht mehr "leicht" ist sondern anspruchsvoll bis schwierig, je nach den eigenen Begabungen.

Bye

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Uwe Hercksen

Hi,

Am 11.03.10 11.51, schrieb Martin Freitag:

metaoon kenne ich im Detail nicht. In Flensburg nutzen wir seit ca. 10 Jahren webbasierte E-Learning- bzw. Blended-Learning-Systeme, erst Claroline, dann seit ca. 1993 Stud.IP.

Von unseren knapp 4.000 Studierenden sind etwa 99,99% in Stud.IP registriert, 155 Dozenten sind mit ca. 1.250 aktuellen und etwa gleichviel archivierten virtuellen Lehrveranstaltungen vertreten. Ca. 10.000 Dokumente, 800 Literaturlisten und 20.000 Termine sind im System vorhanden. Nahezu alle Materialien, Informationen, Ankündigungen, News und Termine werden über das System administriert. Es gibt ein Chatsystem und Diskussionsforen (die vor allem in der Klausurvorbereitungsphase intensiv genutzt werden), eine online-Evaluation der Veranstaltungen, Arbeitsgruppen-Organisation, Wiki-Seiten, Schnittstellen zu Lehrcontent-Systemen, Sprechstunden-Management...

Aus meiner Erfahrung ist es extrem sinnvoll.

Gruß, Volker.

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Volker Staben

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Da war Flensburg wohl echt seiner Zeit voraus.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Wieso? 1993 gab es schon das WWW, damals hauptsächlich mit NCSA Mosaic als Browser.

Mir ist aber nicht bekannt, dass es damals schon für E-Learning benutzt wurde.

Grüße, Torsten

Reply to
Torsten Schneider

Moin Michael,

Am 11.03.10 14.04, schrieb Michael Dahms:

Danke - da habe ich mich doch glatt um 10 Jahre vertan. Das Web gabs zwar schon, aber Stud.IP in Flensburg erst seit 2003.

Gruß, Volker.

Reply to
Volker Staben

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin Freitag schrieb:

Ich finde das aber nicht in Ordnung: Ihre Orchideen können die Dozenten gerne im Rahmen der Vertiefungsgebiete züchten, bei den Grundlagen sollte es einen einheitlichen und verbindlichen Stoffkanon geben. Das war übrigens in der DDR ganz gut gelöst: Es gab einheitliches, zentral erstelltes Vorlesungsmaterial, die Skripten wurden auch im Fernstudium verwendet, und im Prinzip hätte ein Student im laufenden Semester von einer Universität zur anderen wechseln können (es gab nicht so viele, weder Universitäten noch Studenten).

An den Grundlagen der Elektrotechnik ändert sich nicht mehr so wahnsinnig viel, die Vorlesungsinhalte und auch -methoden kann man ganz geruhsam dem technischen Fortschritt nachziehen. Wenn es da klare und gut gegliederte Stoffumfänge gäbe, dann wäre das letztlich auch im Interesse der Arbeitgeber, daß die sich auf einen klar definierten bekannten Wissensumfang der Absolventen verlassen können.

Das Spezialwissen der Absolventen hat einen sehr begrenzten Wert: Als Einstieg nicht schlecht, aber Fortschritt besteht schließlich in Weiterentwicklung - nach kurzer Zeit ist es bereits veraltet. Viel wichtiger ist es doch, die Grundlagen sicher zu beherrschen und sich dann jeweils in Spezialaufgaben neu einarbeiten zu können, also selbständig Wissen zu erwerben und Aufgabenstellungen zu bearbeiten. Die Examensarbeit usw. zeigt doch nur, daß der Absolvent das kann.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 11.03.10 15.19, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

von Orchideen kann in den ersten 3...5 Semestern keine Rede sein. Verbindliche Inhalte stellen die Modulhandbücher sicher. Und wenn man da mal in die Hochschullandschaft hineinblickt, dann sind die inhaltlichen Unterschiede extrem gering.

Genau deswegen geht es primär im Studium ja auch nicht um Kompetenzerwerb, sondern um die Metakompetenzen - die Kopmetenz, Kompetenz erwerben zu können.

Gruß, Volker.

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Volker Staben

80%? Oh, das ist hart. Da kam frueher fast nur Theoretische E-Technik ran. Wollen die Profs denn auch noch die letzten Leute die den Schneid haben EE zu studieren vergraetzen?

Tja, das war nicht so einfach. Ich habe in Vaals/NL gewohnt, ziemlich nahe am Club "Spuugh" wo dauernd Rock-Sessions liefen. Scheint wohl heute noch ganz gut abzugehen dort:

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Ich bin nicht so oft gegangen. Wir hatten die Maxime "Kopieren geht ueber studieren".

Ja, das ist ein guter Tip. Unsere hat bis zum Studienende gehalten, aber ich bin dann mehr in eine Maschinenbauer-Gruppe gerutscht. Da waren alle ganz gut trinkfest und die Meetings fanden in Kneipen statt :-)

Die Gruppe trifft sich heute noch regelmaessig, in verschiedenen Ecken des Landes. Wenn es nicht so weit waer' ...

Das kann ich ueberhaupt nicht verstehen, ich habe den Kram gehasst wie die Pest. Alles graue Theorie :-)

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Joerg

Ist es in der Tat. Jetzt muessten die nur noch den entscheidenden Schritt weiter gehen und den ganzen Kram offenlegen. So wie es MIT vor langer Zeit getan hat, da kannst Du per Internet umsonst lernen, es ist nicht mal eine Registrierung erforderlich:

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Reply to
Joerg

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Staben schrieb:

Der VP schrieb aber, daß das nicht so sei.

Bzw. /sollte/ es darum gehen - über die Realisierung könnte man geteilter Meinung sein. (Und mit der Metakompetenz ist das auch so eine Sache: Leider gibt es reihenweise hohle Schwätzer mit ganz viel Metakompetenz, aber null Kompetenz - da die an sämtlichen Arbeitsplätzen völlig untragbar sind, bleibt nichts anderes übrig, als sie in Leitungsfunktionen unterzubringen, notfalls in Parlamenten.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Volker Staben schrieb:

Beeindruckende Zahlen, wirklich. Wär schön, wenn es deutschlandweit im Schnitt auch nur halb so viel wäre.

Vielleicht dem metacoon sogar noch etwas überlegen, aber im Ansatz klingts ähnlich. :-)

Dem kann ich nur beipflichten. Bei sehr engagierten Studenten/Fachrichtungen werden immerhin selbst einzelne Seiten betrieben, um Material zu sammeln, ein Forum zu haben etc. Bei Sozialwesen und Co. klappt sowas freilich schlechter als bei Informatik/E-Technik, Sinn der Sache kann es in keinem Fall sein, eine zentrale, bereitgestellte Plattform ist nicht nur schöner, sondern heutzutage irgendwie auch angemessen. Gruß

Martin

Reply to
Martin Freitag

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