Hochspannungsleitungen Winter&Sommer

Hallo,

wie stark ändert sich der Wiederstand von Hochspannungsleitungen vom Sommer (wenn die Leitungen durchhängen) zum Winter (wenn die Leitungen straff sind)?

MfG Heiko

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Heiko Rompel
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Hallo, Heiko,

Du (noreply) meintest am 06.04.07:

Der Durchhang dürfte unerheblich sein. Und die Längen- und Querschnittsänderung des Leiters dürfte im zusammenfassenden Temperaturbeiwert des Widerstandes (in all seiner Präzision) enthalten sein.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

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begin quoting, Heiko Rompel schrieb:

Der was?

man Wiederstand No entry found

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Helmut Hullen schrieb:

Langsam: so trivial ist die Frage gar nicht. Der spezifische Widerstand ist temperaturabhängig, der Temperaturkoeffizient dürfte größenordnungsmäßig bei 3e-3 K^-1 liegen . Nun bezieht sich der spezifische Widerstand aber auf eine gegebene Abmessung, nicht auf eine gegebene Widerstandsanordnung - zusätzlich zur Leitfähigkeitsänderung ist also noch die Geometrieänderung zu betrachten. In welche Richtung wirkt sie sich aus?

Bei Temperaturerhöhung nimmt die Länge und der Durchmmesser zu - da sich der Widerstand aus Länge (linear) durch Querschnitt (quadratisch) ergibt, nimmt der Widerstand allein aus der Geometrieänderung bei Temperaturerhöhung _ab_.

Die linearen Wärmeausdehnungskoeffizienten betragen in etwa: Al: 24*10^-6 K^-1, Stahl: ca . 12-15*10^-6 K^-1

Ok, die sind *sehr* viel kleiner, da macht das nicht so viel aus.

Wird die Leitfähigkeit der Hochspannungsleitungen also bei niedrigen Temperaturen nun besser?

Nein, leider nicht: Die Leiter(über)temperatur hängt nicht so sehr von der Umgebungstemperatur, sondern sehr viel mehr von der aktuellen Strombelastung ab: Leitertemperaturen können auch gerne mal 100 °C erreichen oder überschreiten.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Der Mast ist umgekippt - kein Wunder, wenn man bedenkt, wiederstand.

vG

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Volker Gringmuth

Hallo, Ralf,

Du (me) meintest am 06.04.07:

Du meinst also ernsthaft, dass ich den Leiter zu verlängern oder zu verkürzen habe, damit er bei verschiedenen Temperaturen stets die gleiche Länge hat? Und dass ich auch den Querschnitt mit Schmirgelpapier oder CU-Lack anzupassen habe?

Ich halte es für erheblich wahrscheinlicher, dass bei unveränderten Versuchsmaterial gemessen wurde, als die Temperaturbeiwerte ermittelt wurden.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Aber solange noch /ein/ Vogel drauf sitzt, kann man von einer deutlich niedrigeren Temperatur ausgehen ...

vG

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Volker Gringmuth

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begin quoting, Helmut Hullen schrieb:

Ich meine, daß die Definition des spezifischen Widerstands physikalisch vollkommen unmißverständlich ist.

Meinungsumfragen überlasse ich demoskopischen Instituten.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Vögel sind auf den spannungsführenden Leiterseilen von Hochspannungsleitungen nicht so besonders häufig zu finden - warum wohl?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

AFAIK wegen der erheblichen Feldstärke in unmittelbarer Leiternähe, die auch der Vögel Federkleid unangenehm knistern lässet.

Reif ist an kalten Tagen recht häufig an den spannungsführenden Seilen zu finden, was doch auf eine Temperatur hinweist, die nur wenige K über der Lufttemperatur liegt.

An einem >100 °C warmen Leiterseil müßte z.B. Regen zischend verdampfen und anschließend einen Nebelmantel bilden. Das habe ich bärsönlich noch nie beobachtet.

vG

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Volker Gringmuth

Da das nicht wirklich eine Antwort ist, wiederhole ich die Frage nochmal in eigenen Worten:

Mit welchem Versuchsaufbau wird der Temperaturkoeffizient eines Leiterseiles ermittelt?

Wäre ich damit beauftragt, ich würde ein 10 m langes Stück vorn und hinten einspannen und bei unterschiedlichen Temperaturen (die via Hochstromtrafo durch unterschiedliche Stromstärken erzeugt würden) jeweils Strom und Spannung messen.

Dann aber wäre die Änderung der Leitergeometrie in meinen Messungen bereits enthalten - ich messe ja nicht den Widerstand des Stoffes, sondern den des konkreten Bauteils.

Och bitte. Wenn Du einer Frage schon ausweichst, dann tu es wenigstens nicht ganz so offensichtlich.

vG

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Volker Gringmuth

Moin,

Volker Gringmuth schrub:

Falsche Antwort, so würdest du den Temperaturkoeffizienten eines Leiterseils ermitteln. Es war aber vom Temperaturkoeffizient von Kupfer die Rede. Du müsstest dich damit Begnügen, ein entsprechende Angabe über die begrenzte Genauigkeit deiner Messung zu nennen.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Helmut Hullen schrub:

Und wenn du das Testobjekt so einspannen würdest, dass es sich nicht in der Länge ausdehnen kann sondern statt dessen bei Erwärmung um so mehr in die Breite geht? Dann bekommst du wieder ein anderes Messergebnis.

Ein einfaches 'Versuchsaufbau ist doch egal' wird da kaum genügen.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

Nochmal die Frage aus dem ursprünglichen Artikel:

|wie stark ändert sich der Wiederstand von Hochspannungsleitungen vom |Sommer (wenn die Leitungen durchhängen) zum Winter (wenn die Leitungen |straff sind)?

Wo ist hier die Rede von Kupfer? Es wird explizit nach den "Leitungen", also den Leiterseilen gefragt. Also ist Volkers Methode genau richtig.

Allerdings sollte man dabei Randeffekte vermeiden und dafür sorgen, dass das vermessene Stück Leitung über die ganze Länge konstante Temperatur hat - die Einspannung kann da zu Fehlern führen.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Zumal Freileitungsseile eher selten aus Kupfer sind :)

vG

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Volker Gringmuth

Dann schau mal Leitungen mit 110kV oder mehr an; da sitzt kein Vogel mehr drauf, nur noch auf dem Erdseil. Sicher ist neben der Wärme auch das elektrische Feld unangenehm...

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo, Roland,

Du (roland-damm) meintest am 07.04.07:

Ist nicht komplett unmöglich, dürfte aber ein weniger wahrscheinlicher Aufbau sein.

Soweit ok. Für meine Diplomarbeit (schon einige Jahre her) habe ich mal nach den Temperaturbeiwerten von Kupfer gesucht, nicht nur nach dem fürs lineare Glied, sondern auch nach dem fürs quadratische.

Ergebnisse: a) gehört i.a. nicht zu den vereinbarten Grössen des Materials, kann also von Charge zu Charge, von Trommel zu Trommel verschieden sein. Und die Angabe von nur 2 Ziffern lässt auf geringe Präzision schliessen

b) bei Beiwert für das quadratische Glied gibt es 2 Primärquellen, so etwa 1870-1880, alle weiteren Fundstellen zitieren entweder den einen oder den anderen (deutlich verschiedenen). Da ist anscheinend nicht erneut gemessen worden.

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Hochspannungsleitungen bestehen sicherlich nicht aus reinem Kupfer. Wahrscheinlicher ist ein Materialgemisch - da dürfte die Zuverlässigkeit der Beiwerte der anderen Materialien auch noch "irgendwie" hinzukommen.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Hallo Helmut,

Hier werden gerade an einer 220kV-Leitung die Seile getauscht, die neuen sind aus Alu mit Stahlkern.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Helmut Hullen schrieb:

Aluminium mit Stahlkern, wenn mich die Erinnerung nicht täuscht.

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Stephan Urban

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begin quoting, Siegfried Schmidt schrieb:

Die alten nicht?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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