Hallo,
Wechsel- und Drehstrom hat sich durchgesetzt, weil er leicht zu transformieren und mit einfachen Maschinen mechanisch nutzbar gemacht werden konnte.
Diese Gründe verlieren an Bedeutung. Elektronische Spannungswandler beweisen von Steckernetzgeräten bis zu Bahnstromumrichtern ihre wirtschaftliche Überlegenheit. Drehzahlvariable Antriebe werden inzwischen von Wechselrichtern gespeist.
HGÜ existiert bereits. Wäre Gleichspannung in weiteren Netzebenen sinnvoll, z.B. in der Niederspannung?
Ich denke, elektronische Spannungswandler in den Ortsnetzstationen könnten billiger sein, als Trafos, wenn entsprechende Stückzahlen produziert werden.
Da die physiologische Wirkung bzw. Gefahr von Gleichspannung geringer ist, als von Wechselspannung, könnte man bei gleichem Sicherheitsniveau die Netzspannung anheben und damit die Übertragungsleistung bei gegebenem Leitungsquerschnitt erhöhen.
Soweit in elektrischen Geräten eine Spannungswandlung erforderlich ist, also sehr oft, wird diese billiger und arbeitet mit höherem Wirkungsgrad, weil Gleichrichter, Ladekondensator und (bei größeren Leistungen) die Leistungsfaktor-Korrektur entfallen kann.
Die Netzeinspeisung privater Kleinerzeuger wird erleichtert, weil keine Synchronisation mit der Netzfrequenz erfolgen muss.
Und das Thema Blindstrom ist erledigt, es fließt nur noch Wirkstrom über die Netze.
Nachteile:
Mechanische Schalter müssten wohl etwas robuster ausgelegt werden, weil kein Strom-Nulldurchgang einen Lichtbogen löscht.
Elektrochemische Korrosion muss beachtet werden.
Was meint ihr dazu?