In Zukunft Gleichstrom-Netze?

Ja, mit der Frequenz hat man bis in den letzten Netzausläufer ein verlässliches Maß für den Lastzustand des Gesamtnetzes und kann sehr simpel einen automatischen Abwurf der Last oder der Einspeisung vorsehen. Bis zur letzten Kleinst-Solaranlage, wenn man will.

Wird Leistung über Gleichstrom transportiert, muss man immer eine Spannungsdifferenz haben. Ist diese größer, als bei Wechselstrom? (Hier zu Group war ja die Rede von Spannungshaltung über Blindleistung, das habe ich aber nicht ganz verstanden.)

Da im Gleichspannungsnetz die Energieflussrichtung offenbar von der Spannung abhängt, kann bzw. muss man diese dann gezielt anpassen, wenn Energie in eine bestimmte Richtung fließen soll? Und muss man das bei Wechselstrom nicht?

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Werner Holtfreter
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Welches Magnetfeld haben zwei nebeneinander liegende Leiter die in gegensätzlicher Richtung von Gleichstrom durchflossen werden (Hin- und Rückleitung)?

Das ist eine Sache der Regelung in den PV Wechselrichtern. Es gibt Inselwechselrichter die die Leistung von einspeisenden PV-Wechselrichtern über die Frequenzregeln, genauso wie es heute auch im Wechselspannungsnetz ist.

Man muss ja das Gleichspannungsnetz nicht bis zum Endverbraucher bauen, sondern nur bis zum heutigen Ortstrafo. Dieser wird dann durch Wechselrichter ersetzt.

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Emil Naepflein

Das ist eine schlechte Begründung. Die Entscheidung zwischen dem System Westinghouse und Edison vor mehr als 100 Jahren ist durch den damaligen wissenschaftlichen und technischen Stand begründet. Die einfache Spannungswandlung über einen Trafo hat den Ausschlag gegeben.

Mit der heutigen Wechselrichtertechnik ist das kein Kriterium mehr.

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Emil Naepflein

Am 29.06.11 07.00, schrieb Emil Naepflein:

Das ist die denkbar beste Begründung: das existierende System hat sich gegenüber allen anderen Vorschlägen durchgesetzt.

Bei uns im Ortsnetz ist nun gerade ein neuer konventioneller Trafo, basierend auf dem guten alten Induktionsgesetz, aufgebaut worden. Zumindest unser lokaler Energieversorger scheint das nicht so zu sehen ;-)

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Volker Staben

Am 29.06.2011 07:24, schrieb Volker Staben:

Dein Versorger setzt eben auf Zuverlässigkeit über lange Zeiträume. Er möchte nicht befürchten müssen, das nach jedem Gewitter seine Trafos den Dienst quittieren. ;-) In machen Ortsnetzen sollen noch Trafos von vor 1950 ihren Dienst zuverlässig verrichten.

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Horst-D.Winzler

snipped-for-privacy@gmx.de on Tue, 28 Jun 2011 16:45:20 +0200:

HGÜ macht auch schon jetzt diverse Probleme. Die Netzlast wird an der Frequenz abgelesen und bislang sind Frequenz und Phasenlage, die einzigen Möglichkeiten den Stromsee konstant zu halten.

Dann verliert man den Vorteil der galvanischen Kopplung mit "der Erde". HGÜ muss galvanisch getrennt von allem transportiert werden. Der Groundlift bringt neue Herausforderungen nicht nur beim Blitzschutz.

Das mit der Zweiwegeumrichtung wurde Dir ja schon gesagt. Ich möchte noch anbringen, dass ein Trafo vor allem die neuen trockenen Typen kaum wartbare Teile enthält. Er enthält insbesondere keine Teile, die einer Alterung unterliegen. So lange der Wirkungsgrad zufriedenstellt, gibt es keinen Grund einen Trafo anzufassen. Außerdem verliert man mit Gleichstrom die Möglichkeit über die Stromleitung zu kommunzieren und sei es nur um die Straßenbeleuchtung einzuschalten.

Falk D.

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kokoli

snipped-for-privacy@nurfuerspam.de on Tue, 28 Jun 2011 17:55:43 +0200:

Wir hatten eine Zeit lang eine Vertretung für TENS-Geräte.

Die Probleme entstanden bei chinesischen DC-Geräten mit kleinflächigen Elektroden. Es waren Geräte, die man sich um den Bauch wickelt. Da verstarb das Gewebe um die Kontaktstelle bei täglicher Anwendung, infolge von Zellmembranschäden und Übersäuerung.

Bei kurzfristigem Kontakt mit hoher DC-Spannung dürften die so geschädigten Areale jedoch in den verbrannten Arealen untergehen.

Falk D.

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kokoli

snipped-for-privacy@arcor.de on Tue, 28 Jun 2011 17:48:53 +0200:

Nein. Andersrum. Wechselspannung ist VIEL gefährlicher. Dummerweise lassen sich Muskeln mit 50Hz besonders gut triggern. Das ist auch der Grund weswegen biphasische Defis mit 20ms Pulsdauer arbeiten.

Falk D.

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kokoli

snipped-for-privacy@gmx.de on Tue, 28 Jun 2011 21:38:09 +0200:

Du kannst nicht mehr den globalen Füllstand des Stromsees ablesen sondern nur noch lokal Deine Spannung, die auch von einer Stromsenke oder einem Defekt betroffen sein kann. Du musst bei DC jeden Einspeiser in das Management mit einbeziehen, während man bei Wechselstrom kleine und mittlere Einspeiser anhand der Frequenz automagisieren kann.

Falk D.

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kokoli

Am 28.06.2011 22:33, schrieb Matthias Kordell:

Wenn man ein bidirektionales Netz aufbaut, dann gehe ich davon aus, dass es dann auch bidirektional funktioniert.

Dann gibt's noch eine Komponente mehr, die versagen kann. So viel ich weiß, sind allerdings nur die Kleintrafos vergossen. Hier ging's aber wohl eher um die großen Wummer in den Umspannwerken.

Weiß das auch die Gleichung F=m*a oder F=D*s? Wenn was mechanisch schwingt, dann schwingt es eben. Ohne Vorspannung (wo soll die her kommen) mit Nulldurchgang. Nulldurchgänge setzen dem Matarial viel stärker zu als nur Last in einer Richtung.

Im Anschlussbereich. Deshalb sollte dieser auch möglichst gasdicht ausgeführt und trocken sein.

In den Umspannwerken eher Alltag.

Mein' ich ja. Aufpassen muss man so oder so. Egal, ob Wechsel- oder Gleichstrom.

Machen kann man natürlich (fast) immer was. Ist ziemlich unabhängig von der Stromart.

Wie lange hatten die denn Gleich- und Wechselstrom parallel?

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Christoph Müller

Am 29.06.2011 06:52, schrieb Emil Naepflein:

Dann ist das aber nur eine Diskussion in Fachkreisen. Sowas tangiert die Öffentlichkeit überhaupt nicht. Wen interessiert schon, ob sein Ortstrafo per HGÜ oder Wechselspannung von irgendwoher versorgt wird, so lange man sei Zeug nach wie vor einfach an die Steckdose anschließen kann?

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Christoph Müller

Also schrieb Volker Staben:

Aufgrund der damals (also ca. zur Jahrhundertwende, +/- ...) herrschenden Rahmenbedingungen, ja. Die Welt hat sich seitdem ein wenig weitergedreht.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Am 29.06.2011 09:18, schrieb F@lk Du_bbert:

Verstehe ich nicht. Wieso sollte man Gleichstromleitungen denn keine Wechselspannung überlagern können?

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Christoph Müller

snipped-for-privacy@invalid.invalid on Wed, 29 Jun 2011 10:54:19 +0200:

Innenwiderstand der Gleichstromquelle, angeschlossene Kapazität, ...

Falk D.

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kokoli

Am 29.06.2011 10:52, schrieb Ansgar Strickerschmidt:

Richtig. Und bei dieser weiteren Drehung hat sich bis zu den heute herrschenden Rahmenbedingungen nichts Besseres durchsetzen können.

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Volker Staben

Am 29.06.2011 11:24, schrieb F@lk Du_bbert:

Da helfen Sperrkreise.

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Horst-D.Winzler

Am 29.06.2011 09:18, schrieb F@lk Du_bbert:

Und was ist mit dem Strom? Warum sollte der nicht als Führungsgröße dienen können?

Warum muß HGÜ von der Erde getrennt sein?

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Horst-D.Winzler

Werner Holtfreter schrieb:

Hallo,

nur müssten diese Spannungswandler dann überall wo Fotovoltaik, Windräder oder Blockheizkraftwerke ins Netz einspeisen auch in beiden Richtungen arbeiten können um auch eingespeiste Leistung auf die nächst höhere Spannungsebene bringen zu können wenn die momentane Lastsituation es erfordert. Die Ortsnetztrafos können das ohne Zusatzaufwand, bei den Spannungswandlern ist dafür ein erheblich Mehraufwand nötig.

Bye

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Uwe Hercksen

Horst-D.Winzler schrieb:

Hallo,

muß HGÜ auch nicht. Es gibt sogar monopolare HGÜ Strecken die die Erde als Rückleiter benutzen und bipolare Strecken die auf beiden Seiten geerdet sind und im Notfall bei Unterbrechung eines Leiterseils weiter monopolar mit der Erde als Rückleiter arbeiten können. Im Normalbetrieb soll aber bei einer bipolaren Anlage der Strom über die Erde möglichst klein sein.

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Bye

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Uwe Hercksen

Werner Holtfreter schrieb...

Der Haushalt in den 50-er Jahren hatte auch nicht viel an Ger=E4ten. Ich=20 kann mich noch an meine Kindheit in den 60-ern erinnern. Zuhause hatten=20 wir nur elektrisches Licht, ein R=F6hrenradio, ein B=FCgeleisen und eine=20 W=E4scheschleuder.=20 Meine Oma hatte bis zu ihrem Ableben im Jahr 1998 nur elektrisch Licht,=20 ein (nichtgenutzes) R=F6hrenradio und einen Staubsauger im Haus. Der=20 Z=E4hler hat sich dort gelangweilt ;-)

- Heinz=20

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Heinz Saathoff

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