Kleinspannungsversorgung im Haus

Hallo zusammen,

ich bin gerade in der "mal über Bau nachdenken"-Phase und unter anderem habe ich mich gefragt, ob und wie man der (hoffentlich) aufkommenden Hausvernetzung Rechnung tragen sollte, insbesondere: Wie versorgt man Kleinspannungsgeräte an allen möglichen Stellen? Übersteigt der Verlust von längeren DC-Leitungen den von einzelnen Netzteilen? Power-over-Ethernet fällt wohl raus, weil man dann zu viele Switches braucht, das Gerät selbst wird ja vermutlich funkvernetzt sein.

Wie läuft das heutzutage schon in größeren Anlagen, wo Zigbee schon im Einsatz ist?

Grüße, Jens

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Jens Meiser
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Jens Meiser schrieb:

Hallo Jens,

ich habe das bei mir vorgesehen, aber die Probleme mit den Spannungsabfällen sind schon real. Deshalb geht PoE ja auch auf

48V. Wenn die Spannung allerdings hoch ist, brauchst Du an der Endstelle dann doch wieder einen Schaltregler zum Runterwandeln. Dann kann man aber auch gleich von 230V wandeln.

Die neuen Netzteile sind so klein und sparsam, dass ich mal behaupte, dass es nix mehr bringt, die Spannungen zentral bereitzustellen.

Bei mir ist der einzige Vorteil noch, dass die 24V über eine USV gepuffert sind, was man aber ersthaft nur für die Alarmanlage, Telefonanlage und ein paar Sensoren braucht.

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

dem würde ich mich anschließen. Über den Wirkungsgrad der Spannungswandler wird man keinen Blumentopf gewinnen.

Relevant ist allenfalls der Eigenverbrauch von ungeschalteten Netzteilen, also wenn die Geräte eigentlich aus sind, aber das Netzteil noch am Strom hängt (z.B. Laptop nach abgeschlossener Akku-Ladung). In der Disziplin schneiden die Netzteile mit Power-Line Eingang häufig schlechter ab. Allerdings hat die neue EU-Verordnung bezüglich des Stand-By Verbrauchs hier auch schon zum Teil dramatische Änderungen bewirkt. Nicht immer im Sinne des Erfinders, wie bei Druckern, die man in der EU einfach nur noch mit dem für viele Kunden nutzlosen WLAN-Interface verkauft, um aus der Stand-By Regel heraus zu kommen. Aber oft hat es das Ziel auch erreicht.

Das wichtigste fände ich die Heizungssteuerung. Aber da bringt eine USV mit ein paar Minuten natürlich auch nichts.

Marcel

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Marcel Müller

Also schrieb Marcel Müller:

Ganz abgesehen vom Problem mit den Masseschleifen und Ausgleichsströmen, die man sich fast unweigerlich einfängt, wenn man mehrere Geräte an der gleichen DC-Versorgung hängen hat und dann ggf. zusätzliche (Masse-)Verbindungen zwischen den Geräten herstellt. Da ist eine galvanische Entkopplung via Netztrafo doch wünschenswert.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Von der Sache her ist das erst mal unabhängig, wenn man die Zwischenspannung ja sowieso nochmal mit einem DC/DC-Wandler auf die Zielspannung bringen muss. Aber ich gebe Dir insofern recht, als dass die Verlockung natürlich nahezu unendlich groß ist, bei diesem Spannungswandler auf die galvanische Trennung zu verzichten, da man ja sowieso schon in Schutzklasse III unterwegs ist. Also bleiben wir beim Fazit: nicht machen.

Marcel

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Marcel Müller

"Marcel Müller" schrieb im Newsbeitrag news:4f1035db$0$7624$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

Hi, was aber Sinn macht, und auch ordentlich kostet, ist eine kleinmaschige Verkabelung, mit eigenen Sicherungen für Lichtstromkreise und Gerätesteckdosen, möglichst mit FIs insbesondere für "nasse" Räume und fürs Kinderzimmer :-) Des weiteren lohnen allerlei Leerrohre, etwa falls man im Wohnraum doch die bislang vernachlässigte Audioverkabelung vom Stolperkabelspannen-Niveau aufrüsten will. Und ein eigenes Rohr für Netzwerk sowieso. Lan rulez.

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gUnther nanonüm

Hallo,

diese Frage taucht regelmässig auf und verschwindet wieder.

  1. Die galvanische Trennung der einzelnen Abnehmer ist erfoderlich, ggf. auch erhöhte Anforderungen an die Schutzklasse/Isolation, das hängt vom anzuschliessenden Verbraucher ab. Sicherlich sollte man mal über die schon erwähnten Probleme bei der Masseverschleifung nachdenken, ebenso ob denn die Kleinspannung vielleicht mal erdnah am Pluspol und ein anderes Mal am Minuspol hängt?

  1. Das "dicke" Netzteil hat auch seine Verluste, die möglicherweise nicht geringer sind als die Summe der Verluste von Einzelnetzteilen. Die Verluste in den Leitungen sind vermutlich zu vernachlässigen. Diese kann man allerdings bei bekannter Stromentnahme in Verbindung mit Leitungsquerschnitt, -länge und -material relativ genau nachrechnen.

Gruss Udo

Am 13.01.2012 08:47, schrieb Jens Meiser:

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Newdo

nach den anderen postings ist mir jetzt nicht ganz klar worauf deine Frage abziehlt: Heimvernetzung im Sinne von TCP/IP und Stromversorgung f=FCr allerlei Konsumerger=E4te oder doch eher Hausautomatisierung (Rolladensteuerung etc...).

Bei Letzterem (Heimautomatisierung) werden die Ger=E4te seit immer schon entweder direkt aus den 230V gespeist (Aktoren) oder =FCber das (mehr oder weniger propriet=E4re) Bussystem (Kalbelgebundene Schalter) oder =FCber Batterien (Funkschalter). Da muss man sich nur f=FCr das gew=FCnscht= e System entscheiden und das dann so installieren (z.B. Adernpaar durchs ganze Haus).

F=FCr ersteres (Heimnetzwerk) empfehle ich eine strukturierte Verkabelung mit CAT6 (oder CAT7 wer zu viel Geld hat) in Leerrohren (die dann nicht mehr leer sind ;-) =FCberall hin zu legen und die Stromversorgung =FCber die bei jedem Ger=E4t mitgelieferten Steckernetzeile zu bewerkstelligen (viele Steckdosen vorsehen!). Eine Vernetzung *ausschlie=DFlich* drahtlos zu planen ist Quatsch wegen der mangelhaften Betriebsqualit=E4t dieser L=F6sungen.

Zentralisierte DC Versorgung =FCber mein CAT5 hatte ich bei mir auch schon mal angedacht - da aber zu viele unterschiedliche Spannungen ben=F6tigt wurden (3,8V, 6V, 9V, 12V, 17V, 9VAC) war kaum Redundanz vorhanden, so dass letztendlich die Steckernetzteile geblieben sind.

Andi

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Andreas Meerbann

Andreas Meerbann schrieb:

So ist das ja auch nicht sinnvoll, dafür gibt's einen Standard

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Gruß Willi

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Willi Marquart

Am 13.01.2012 16:53, schrieb Willi Marquart:

60VDC (oder auch 48V) quer durchs Haus und den Rest mit DC/DC Wandlern, falls nötig auch galv. getrennt, speisen. Mein LM5008 macht hübsche 5V / 3.3V aus den 48..72V Input.

Audio bitte per LWL oder zumindest symmetrisch per NF-Übertrager verteilen.

Butzo

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Klaus Butzmann

Willi,

Und damit möglichst wenig Leitungsverlust besteht, sind Drahtquerschnitte zwischen 2,5 und 4 zu nehmen. Da wirds dann gleich mal eng in den existierenden Röhrchen... Peter

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Peter Koerber

Willi Marquart schrieb:

Wenns "einen" Standard gäbe wäre es ja schön, tatsächlich gibt es mehrere.

Und wenn man den Aufwand auf der Einspeiseseite nicht exorbitant hoch treiben will bedeutet die praktische Anwendung einer solchen Versorgung immer, dass man bei jedem nachträglichen Steckvorgang sehr vorsichtig sein muss und immer die Gefahr besteht, durch falsches Patchen ein Gerät abzuschiessen.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 13.01.2012 21:31, schrieb Peter Koerber:

Ja die dünnen Drähte sind deutlich besser zu verarbeiten als die normalen Cu 500/35mm² oder Cu 400mm² mit Stahlbewehrung.

Butzo

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Klaus Butzmann

Siegfried Schmidt schrieb:

Als Standard kenn ich da nur IEEE 802.3af von 2003. Kannst Du noch andere nennen?

Gruß Willi

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Willi Marquart

Peter Koerber schrieb:

Deshalb nimmt man ja 48 Volt, damit das mit AWG 24-27 noch klappt und man gerade nicht 4 mm² braucht.

Gruß Willi

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Willi Marquart

Am 13.01.2012 08:47 schrieb Jens Meiser:

Ich denke auch, daß bei niedrigen Spannungen die Verluste hier zu hoch sind.

Ich denke hier bei mir über einen Mittelweg nach: oftmals sammeln sich die einzelnen Geräte ja an wenigen Stellen, dort stehen dann aber gleich mehrere rum. (PC-Ecke: Drucker, Router, DSL-Modem; Serverecke: ein paar externe Festplatten und Dockingstations)

Hier könnte eine Bündelung dann ggf. Vorteile bringen, sofern alle Geräte mit derselben Spannung arbeiten. D.h. ein (fettes) Netzteil und ein Verteiler auf mehrere Leitungen für die einzelnen Verbraucher.

Thomas

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Thomas Rachel

Willi Marquart schrieb:

Diverse Hausstandards von Herstellern, insbesondere die Verwendung von

802.3 entsprechenden Belegungen bei abweichenden Spannungen.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt schrieb:

9 Jahre nach der Verabschiedung von 802.3af sollte das proprietäre Zeug so langsam verschwunden sein.

Gruß Willi

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Willi Marquart

Willi Marquart schrieb:

Ist es aus vielerlei Gründen aber nicht.

Bei Geräten für den Heimgebrauch ist 802.3 überhaupt kein Thema, eine darauf basierende zentrale Hausversorgung maximiert lediglich die Kosten.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt schrieb:

Was meinst Du denn damit? Alles was mit Ethernet zu tun hat, beginnend mit 10base5 usw. ist IEEE 802.3. Da halten sich auch die Geräte für den Heimbedarf dran. Und wenn ich zu Hause einen AP mit Fernspeisung suche, würde ich schon darauf achten, dass der POE nach 802.3af macht, allerdings würde ich mir da nicht umbedingt einen Switch mit 24 POE-Ports hinstellen, ein Midspan-Device reicht auch.

Gruß Willi

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Willi Marquart

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