Störstrahlung auf Starkstromleitungen

Hallo,

ich habe da ein Kuriosum zu bieten. Einer meiner Kollegen ist zuständig für Freifeldmessungen. Hier werden unsere Geräte auf einem unserer Freifeldmeßplätze hinsichtlich Störstrahlung geprüft.

In der Nähe des Meßplatzes gibt es eine große Voltaik-Anlage, die aber bisher keine Probleme bereitet hat. Seit es aber so brutal schönes Wetter ist, berichtet er von folgendem Effekt:

Gelegentlich misst er Störfrequenzen im Bereich von 70 bis 200MHz, die höher sind, als die Grenzwerte für seinen Prüfling. Praktisch eine riesige Rauschglocke. Tanürlich muß er dann seinen Messungen so lange unterbrechen. Als Ursache konnte er eine Starkstromleitung identifizieren. Der örtliche Stromversorger ist informiert und wird das Problem lösen, indem er die Kabel demnächst erdverlegt.

Jetzt stellt sich uns folgende blöde Frage: Wie kann überhaupt so eine Leitung solche Störer produzieren? Es muß ja eine irre Leistung dahinter stehen.

Wer hat eine Erklärung?

Viele Grüße Klaus

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Klaus Wagner
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Hallo,

ich habe da ein Kuriosum zu bieten. Einer meiner Kollegen ist zuständig für Freifeldmessungen. Hier werden unsere Geräte auf einem unserer Freifeldmeßplätze hinsichtlich Störstrahlung geprüft.

In der Nähe des Meßplatzes gibt es eine große Voltaik-Anlage, die aber bisher keine Probleme bereitet hat. Seit es aber so brutal schönes Wetter ist, berichtet er von folgendem Effekt:

Gelegentlich misst er Störfrequenzen im Bereich von 70 bis 200MHz, die höher sind, als die Grenzwerte für seinen Prüfling. Praktisch eine riesige Rauschglocke. Tanürlich muß er dann seinen Messungen so lange unterbrechen. Als Ursache konnte er eine Starkstromleitung identifizieren. Der örtliche Stromversorger ist informiert und wird das Problem lösen, indem er die Kabel demnächst erdverlegt.

Jetzt stellt sich uns folgende blöde Frage: Wie kann überhaupt so eine Leitung solche Störer produzieren? Es muß ja eine irre Leistung dahinter stehen.

Wer hat eine Erklärung?

Viele Grüße Klaus

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Klaus Wagner

Der Umrichter DC -> AC ist wohl nicht vernünftig entstört, da kommen schnell einige (k)W zusammen.

Bei ordentlich Sonne gibts entsprechend mehr Störleistung, evt versagen da auch Entstörmaßnehmen wegen der Hitze (Kondensatoren o.ä). Auch könnte es Kontaktprobleme wegen der Materialausdehnung geben.

Bei erheblichen Störungen kann die Bundesnetzagentur auch die sofortige Stillegung anordnen. Bei der BnetzA anrufen und die Messen lassen.

Vergesst nicht die Stunden aufzuschreiben, wo man angefahren ist aber nicht Messen konnte wegen evt. Schadensersatz gegen den Anlagenbetreiber.

Gruß Jan Conrads

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Jan Conrads

...

Das artet aus, das wird lästig.

Langsam überlege ich mir, eine neue Gruppe hier°°°° vorzuschlagen, die sich auf elektrische §§§ - Fragen konzentriert.

Gl

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Franz Glaser (KN)

Hallo Franz,

"Franz Glaser (KN)" schrieb im Newsbeitrag news:48258889$0$2142$ snipped-for-privacy@newsreader02.highway.telekom.at...

Ich wollte aber nichts über §§ wissen, sondern um technische Ursachen.

Gruß Klaus

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Klaus Wagner

Hallo Jan,

danke für De> Der Umrichter DC -> AC ist wohl nicht vernünftig entstört, da kommen

Letztes Jahr hat bei einem ähnlichen Problem das Versorgungsunternehmen einen Isolator an der Starkstromleitung getauscht. Und aus Sicht meines Kollegen kommt die Störung nicht aus Richtung der Fotovoltaik-Anlage, sondern von einem Starkstromkabel. Kann es denn sein, daß ein Kabel selbst stört, z.B. durch Spitzenentladung?

Gruß Klaus

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Klaus Wagner

Klaus Wagner schrieb:

Korona-Effekte sind ja schon erw=E4hnt worden. Wie siehts mit mangelhaften Kontakten aus? Kommt Korrosion hinzu, kann es Halbleitereffekten f=FChren. Diese wiederu= m k=F6nnen als Mischer, Frequenzvervielfacher wirken.

Hat sich der Kollege auch mal das Frequenzspecktrum so ab 10kHz... angesehen? Frequenzspektren wie deins k=F6nnen sekund=E4rer Natur sein. Spezialisten k=F6nnen aus dem Gesamtspektrum oft sehr gut erkennen, wonac= h eigentlich genau gesucht werden mu=DF ;-)

Wenn es bei Niederspannungskabeln zu =DCberschl=E4gen kommen sollte, folg= en =FCblicherweise Funkenstrecken. Diese Funkenstrecken verkohlen Isolatoren= =2E Weil es sich hier aber um einen selbstbeschleunigenden Effekt handelt, lebt das Kabel nicht lange.

Kabel k=F6nnen aber zu Strahlern/Sekund=E4rstrahlern/Antennen wirken. Die=

Ursache liegt dann ganz woanders. Diese Eigenschaft kann die Suche erschweren.

Wei=DF Kollege genau das unterhalb 70MHz keine St=F6rungen vorliegen?

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Die ersten HF-Sender arbeiteten mit einer Funkenentladung, dies hat sich ja im Wort rundFUNK begrifflich erhalten.

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Werner Holtfreter

...

Bei 70 bis 200 _kHz hätte ich das auch vermutet, aber 200 MHz? Ausserdem macht der Wechselrichter doch sicher ein eher definiertes Frequenzband.

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Rolf_Bombach

Es gibt hier einen Funkamateur, der bei 144 MHz massive Störungen von einem defekten Isolator aus über 30km (!) Entfernung hat. Leider ist zur Behebung eine größere Stromabschaltung notwendig, die ein paar Industriebetriebe treffen würde, also wird da erst gehandelt, wenn es richtig knallt, das bissl Spratzeln ist denen eher egal.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Franz aus Oe!

Das gibt's seit mehr als 14 Jahren: de.sci.electronics

Empfehlenswert auch das ELKO-Forum, wo man auch gleich Bilder einbinden kann:

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Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

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