Unterschiedliche Traversen

Tach,

mal eine Frage zu dieser Freileitung:

Wieso baut man die drei Traversen in unterschiedlichen Längen? Wirtschaftlicher wäre es doch, drei gleich lange zu fertigen (weniger unterschiedliche Teile), und statische Gründe kann es auch nicht haben, weil die linke Mastseite in dieser Anordnung viel schwerer ist. Also muß es elektrische Gründe haben, aber welche?

vG

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Volker Gringmuth
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Am 27.04.2013 10:11, schrieb Volker Gringmuth:

...kapazitive?

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Karl Friedrich Siebert

Dem Bild / Isolatoren nach, muesste es sich um eine 220 kV - Leitung handeln. Solche Hochspannungsleitungen werden nach dem ersten und zweiten Drittel in ihrer Lage am Mast getauscht, damit jede "Phase" die gleiche Kapazitaet gegen Erde hat.

Rudi

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Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Am 27.04.13 12.03, schrieb Rudi Horlacher [Paul von Staufen]:

und was ist mit der Kapazität Leiter gegen Leiter?

V.

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Volker Staben

Hallo, Volker,

Du meintest am 27.04.13:

Da müssen die Mastkonstrukteure und die Mastkäufer irgendeinen Kompromiss schliessen:

Entweder für alle Leiter gleiche Kapazität gegen Erde -> alle Leiter nebeneinander an 1 Traverse

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oder für alle Leiter gleiche Kapazität gegeneinander -> 2 oder 3 Traversen; Leiter im gleichseitigen Dreick

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oder irgendein Mischmasch.

In jedem Fall ist ab und zu ein Verdrillmast nötig;

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Gilt übrigens nicht nur für die Kapazität, sondern auch für die Induktivität.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen
[Kapazität, Verdrillung]

Die Notwendigkeit von Verdrillung für die elektrische Symmetrie ist mir prinzipiell klar :-) Mir ging es konkret um den technischen Grund zur unterschiedlichen Traversenlänge.

Ich nehme also an, daß diese Anordnung zu einer besseren Kapazitätssymmetrie führt als gleich lange Traversen es täten.

Es handelt sich übrinx um eine kleine Stichleitung (vielleicht 1,5 km lang) zwischen einer Leitung mit Donaumastbild und einem Umspannwerk bei Salzgitter. Der fotografierte Mast steht hier:

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vG

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Volker Gringmuth

Wenigerelektrische als mechanische. Hauptgrund dafür, daß man die Leiter nicht senkrecht übereinander an geordnet hat, war das Hochschnellen der Seile bei plötzlicher Entlastung, sei es Vogelbesetzung (nur bis etwa 30 KV drüber mögen die es nicht, k ribbelt in die Füß) oder bei plötzlichem Eisabwurf. Rauhreifansatz, unterkühlter Regen oder Schneefall bei Windstille kön nen zu erheblichen Gewichts-Zusatzlasten auf den Seilen führen, der Abwur f solcher Lasten erfolgt meist auf benachbaren Spannfeldern in kurzer Zeitf olge und führt zu extremem Hochschnellen. In Ländern ohne Vereisungsgef ahr (Südeuropa, Südstaaten USA u.ä.) sieht man gelegentlich Mittelsp annungsleitungen auch mit senkrecht übereinander angeordneten Leitern. Henry

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henryunsen

Hallo, Volker,

Du meintest am 27.04.13:

Das hatte ich ja auch vermutet - aber irgendein Kompromiss muss dabei stets gewählt werden.

Ich sehe da vor allem mechanische Probleme ...

Baut vielleicht ähnlich schmal wie ein Tonnenmast (für 2*3 Leitungen). Aber die Kapazität gegen Erde ist recht unsymmetrisch.

Ist zwar (für mich) "fast um die Ecke", aber der Heimvorteil verschafft mir keine technisch belastbare Erklärung.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Am 27.04.2013 15:34, schrieb henryunsen:

Wie meinen? Ich sehe regelmäßig Krähen auf 220kV-Leitungen sitzen.

Gernot

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Gernot Griese

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Geraten: Keine elektrischen, sondern Bauteilestandardisierung. Würde man die beiden linken Traversen gleich lang machen, wäre evtl. der vertikale Abstand der Leiterseile zu klein, und dafür wird dann nicht der ganze Mast neu konstruiert. Und deswegen nimmt man sogar die vorhandene Unsymmetrie in Kauf - die Seile bilden offensichtlich kein gleichseitiges Dreieck:

Der Stahl kostet doch "nichts", sondern Planung und Montage.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Staben schrieb:

Die wird dabei mitsymmetrisiert: Einmal zyklisch durchtauschen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 27.04.13 12.03, schrieb Rudi Horlacher [Paul von Staufen]:

Feldkompensation?

V.

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Volker Staben

Volker Gringmuth schrieb:

Argl, hättest Du das nicht drei Tage eher posten können ;-)? Ich war vorgestern bei den Kollegen zu Besuch. Da hätte man ja mal fragen können.....jetzt ist's zu spät und wir müssen raten.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Vermute ich auch. Elektrisch macht's keinen Sinn. Auch nicht für die etwas weiter oben genannten Verdriller. Die Last bleibt ja auf der linken Seite. Sieht man genau hin, zieht's den Mast etwas nach links.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Am 27.04.2013 20:40, schrieb Joerg Bradel:

Eben, es macht mechanisch Sinn. Man bedenke die Zugkräfte bei Vereisung der Leiter. Sollte mal ein Leiter reißen, was durchaus vorkommen kann, soll nicht gleich der ganze Mast wegdrehen. Und, nicht zu vergessen, wenn an den Leitern mal gearbeitet werden muß, ist der Zugang einfacher.

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Horst-D.Winzler

Ich nicht. Bei uns sitzen die immer nur auf dem Erdseil der

110kV-Bahnstromleitung, und sogar, als die Leitung abgeschaltet war, gingen die nur zögerlich auf die anderen Leiterseile.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Im Winter saßen jeden Morgen Schwärme von Krähen auf den

220kV-Leiterseilen am Kraftwerk Altbach.

Gernot

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Gernot Griese

Vermutlich gibt es unterschiedlich mutige Rabengruppen, oder da waren die Seile nicht so heiß an die Füße, wer weiß :)

-ras

Reply to
Ralph A. Schmid, dk5ras

Horst-D.Winzler schrieb:

Was macht mechanisch Sinn? Der gezeigte Aufbau? Wohl eher nicht. Die Argumente bringst Du ja selbst:

Bleibt die von Ralf geäusserte Vermutung, die ich teile.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

Harhar, Hochtemperaturseile werden auch der letzten mutigen Rabengruppe einheizen...

VG Jörg

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Joerg Bradel

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