Wechselstrom

Hallo,

mein Sohn ist 11 Jahre alt und fragt was ist Wechselstrom? Wie wird Wechselstrom erzeugt? Warum Wechselstrom und nicht Gleichstrom?

Wann nimmt man was?

Gibt es Links, die es einfach erklären?

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Alexandra

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Alexandra Baur
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Hallo, Alexandra,

Du (mail8857) meintest am 10.03.07:

Dafür gibt es Schulbücher, die das Gebiet kindegerecht erklären.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Alexandra Baur schrieb:

Hallo Alexandra,

wie Helmut schon schrieb gibt es Schulbücher. Darüber hinaus gibt es noch stärker kindgerecht aufgearbeitete (=weniger fachliche) Bücher wie z.B. WasIstWas.

Zum spielerischen herangehen gibt es

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zur Generatorhalle (und den Link Hintergrundwissen nicht vergessen)

Freundlichen Gruß Tobyas

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Tobyas Hennig

Hallo Alexandra,

Mit 11 muss das nicht mehr alles "kindgerecht" sein. So in dem Alter kaufte ich meinen ersten Loetkolben und fing das Basteln an. Musste lernen, wie eine Roehre oder ein Transistor funktioniert, weil wir das in der Schule damals nicht beigebracht bekamen. Damals war die Buecherei der etwas groesseren Nachbarstadt die 7km Radeln absolut wert. Habt Ihr so eine? Dort gab es Buecher zu E-Technik in guter Auswahl und ich musste eh dorthin radeln, weil nur da ein Gymnasium war.

Internet ist auch ganz gut, aber ich kenne nicht viele Links in Deutsch und fuer Englisch ist es wohl ein paar Jahre zu frueh. Hier ist einer in Deutsch:

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Falls Ihr (Eltern) Englisch versteht, da gibt es sehr schoene Serien zur Erklaerung, wie etwa diese:
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Kann auch nicht schaden, wenn Sohnemann mal ein paar Worte davon aufschnappt. Wird er im Berufsleben eh brauchen.

Warum nicht Gleichstrom? Den hatte man tatsaechlich benutzt, als Edison die Gluehlampe erfand. Anfangs auch hier und da in Deutschland. Aber man kann ihn nicht auf andere Spannungen transformieren, ausser mit Motoren und das wird auf Dauer wegen der Wartung zu teuer. 220V kann man nicht weit transportieren, weil man dafuer sehr dicke Leitungen braeuchte und Kupfer ist teuer. Porzellanisolatoren sind viel billiger. Also transformiert man das mit einem Transformator auf z.B. 10000V, schickt die elektrische Energie ueber das Land und transformiert sie bei der naechsten Siedlung wieder herunter auf 220V. Fuer ganz lange Strecken, z.B. durch ein ganzes Bundesland hindurch, transformiert man auf noch hoehere Spannungen. Deswegen sind auch die Porzellanketten zur Isolation bei den grossen Hochspannungsmasten viel laenger als bei der Leitung zu einem entlegenen Gehoeft.

Gleichspannung ist uebrigens i.d.R. gefaehrlicher als Wechselspannung in gleicher Hoehe. Muskeln krampfen dann oft so, dass man nicht mehr loslassen kann und u.U. krampft dabei auch der Herzmuskel.

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Joerg

Joerg schrieb:

Und den benutzt man auch heute noch, an sehr sehr vielen Orten, nur halt nicht im Versorgungsnetz. ;-)

Der Sohnemann tut gut daran, mit der Taschenlampenbatterie seine Experimente zu beginnen und erst danach die Steckdose als Energiequelle zu benutzen.

Spannendes Basteln wünscht

Felix

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Felix Holdener

Hallo Alexandra,

Hatte diese Frage uebersehen. Wechselstrom nimmt man immer dann, wenn Strom ueber laengere Strecken transportiert werden muss. Auch manchmal in grossen Flugzeugen.

Gleichstrom wird fuer alles benoetigt, was Elektronik enthaelt. Computer, Radios, Videospiele, Handys, Fernseher und so weiter. Sie werden zwar oft an das Wechselstromnetz angeschlossen, wenn man sie nicht mit Batterien betreibt, aber innen drin ist eine Baugruppe, die daraus erstmal Gleichstrom macht. So, als haette man eine Batterie drin.

Auch ein Auto hat ein Gleichstromnetz, weil man aus einer Batterie nur Gleichstrom bekommen kann. Heutzutage moechte ja keiner mehr kurbeln muessen, um das Auto zu starten (obwohl ich das bei meiner Ente gemacht habe). So arbeiten auch alle batteriebetriebenen Geraete mit Gleichstrom. Es gibt einige Ausnahmen. Z.B. macht die Notstromversorgung, die manche zum Schutz ihres Computers haben, aus dem Gleichstrom der eingebauten Batterie einen Wechselstrom, damit man normale 220V Geraete daran anschliessen kann. Auch im Campingbereich werden Wandler benutzt, die aus einer 12V Batterie Gleichstrom entnehmen und daraus Wechselstrom machen, damit man normale Rasierer, mitgebrachte Kuechengeraete, groessere Fernseher (wenn's denn sein muss...) und solche Sachen benutzen kann. Wir haben so etwas, um die Ventilatoren des Holzofens aus einer Batterie zu betreiben, wenn der Wechselstrom vom E-Werk ausfaellt.

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Joerg

Hallo Felix,

Entweder das, oder ein gescheites Netzgeraet, wo eine Kleinspannung herauskommt. Bei mir fing das mit 4,5V Flachbatterien an. Da konnte man so schoen seine Kabel dranloeten.

An Alexandra: Wenn Sohnemann mal nicht weiterkommt beim Basteln, Ihr auch nicht weiter wisst und auch mit Buechern die Loesung nicht findet, kann er sich getrost an diese Gruppe wenden. Falls er gleich wie ich damals mit Transistoren und so loslegt, dann an diese: de.sci.electronics

In Englisch gibt es auch eine fuer Anfaenger, aber ich denke, die Leute hier haben Verstaendnis. Wir haben ja alle mal angefangen.

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Joerg

Hallo,

Alexandra Baur schrieb:

[elektrisches]

zusätzlich zu aller Theorie IMHO gaaanz wichtig und heute (in Zeiten von Internet, bunter Software u.ä.) gerne vernachlässigt: Lernen durch *begreifen*. Kauft dem Sohnemann einen Experimentierkasten!

Mein erster war einer von Kosmos. Der war IIRC schon ab jüngeren Jahren geeignet, fing mit simplen Lampenschaltungen an und ging hin bis zum selbstgewickelten Motor. Wenn der Filius wirklich Interesse am Thema hat/entwickelt, merkt ihr das dann schon ;-)

Zu den heute erhältlichen Kästen kann vielleicht jemand anderes hierzugroup was sagen, ich habe da keinen Marktüberblick.

Gruß Arnim

PS: Zwischen den "Lampe-an-Batterie-Kasten" und den ersten mit Microcontrollern gehört bitte unbedingt einer mit echten Transistoren! Die "Jugend von heute" nimmt ja bald für jeden Fliegensch*ss 'nen µC ;-)

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Arnim Eisenblaetter

Joerg schrieb:

Bei mir fing das auch so an, aber mit Büroklammern oder mit Nägel auf dem Holzbrett. Löten kam erst viel später...

Da werde ich doch richtig nostalgisch, wenn ich an die Zeiten denke...

Felix

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Felix Holdener

Arnim Eisenblaetter schrieb:

Und die Grundregel Nr. 1 nicht vergessen: Finger weg von der Steckdose!

Felix

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Felix Holdener

Eine Regel, die die Steckdose für mich gerade erst interessant machte. Wie sich 220 Volt im linken Arm anfühlen, habe ich so schon ziemlich früh gelernt. Konnte die blanke Klemmstelle reflexartig wegschleudern und hab natürlich niemandem was gesagt - das hätte ja zusätzlich noch einen versohlten Hintern bedeutet :)

vG

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Volker Gringmuth

Hallo Jörg,

Das ist so nicht richtig. Gleichstrom macht ein kräftiger Ruck durch den Muskel und dann gibt der wieder Ruhe, ggfs beim Loslassen noch einer (mit Zeitlicher Verzögerung, also unmittelbar nach dem Loslassen). Und das auch nur, weil es zu diesen Zeitpunkten eben kein Gleichstrom war. Im Gegenteil: Gleichstrom kannst Du so viel durch den Körper schieben, bis intern so viel Wärme entsteht, dass das Einweiß ausflockt. dann wirds kritisch. Das nutzt man teilweise bewusst bei der Therapie, um tieferliegende Gewebsschichten zu wärmen. Dann wird ganz sachte "eingeschlichen" und auch wieder "ausgeschlichen". Muskeln und Nerven reagieren nur auf Wechselsignale. Ein Krampf generiert man eben damit, dass man Im Frequenzbereich von einigen 10 bis einigen 100 Hz stimuliert. Über ein paar kHz sinkt die Stimulationsmpfindlichkeit dann ziemlich schlagartig man überholt das System quasi) und wird dann mit zunehmender Frequenz immer geringer. 50-60 Hz ist so in etwa der ungünstigste Frequenzbereich, den man sich fürs Herz aussuchen kann. Um Flimmern zu provozieren, verwendet man diese Frequenzen auch heute noch.

Wenn aber mal ein Gleichstrom einen Lichtbogen auslöst, dann geht der nicht so gern wieder aus. Das ist mit Wechselstrom einfacher.

Marte

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Marte Schwarz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg schrieb:

Umgekehrt.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo Felix,

Ich hatte Reissnaegel benutzt und gleich auf die drauf geloetet.

Manche einfachen Messgeraete von damals benutze ich noch. Irgendwie ging selbstgebautes nie kaputt.

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Joerg

Hallo Marte,

Hmm, koenntest Du recht haben. Uns wurde es damals anders beigebracht, aber das ist mehr als 25 Jahre her. Ich hatte jedoch selber mal erlebt, dass sich die Hand festklammerte und der Armmuskel irgendwie auch nicht wollte, als ich an die Anodenleitung einer dicken Roehre kam. Habe mich dann mit den Knien vom Tisch gestossen. Bei Wechselspannung ist mir das nicht passiert. Allerdings kann Wechselstrom natuerlich mit recht wenig Strom Herzrhythmusstoerungen produzieren. Wenn das bis zu Kammerflimmern geht, kann das boese ausgehen.

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Joerg

Also der Kosmos Elektronik Kasten ist mal echt schwer. :) Die meisten Experimente hab ich erst nach einigen Semestern Studium verstanden. Viel mehr als nach Plan zusammenstecken ging da nicht. Das war mir aber meist zu langweilig. Ich weiss nicht wie damit irgendein Kind/Jugendlicher wirklich zurecht kommen soll.

nicholas

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Nicholas Preyß

Ein 3fach Hoch dem Studium!

SCNR

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Franz Glaser (KN)

Was für welche waren es denn? Richtige nachrichtentechnische?

Hmm, ich hatte einen guten alten Märklin-Experimentierkasten und hab im Studium nur gelernt, dasselbe, was da erklärt wird, komplizierter auszudrücken ;)

Grüße,

Björn

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Bjoern Schliessmann

Hallo Alexandra

Die interaktive CD "Energiewelten-Wie der Strom in die Steckdose kommt" ist genial. Ein Überblick unter

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CD kostet zwar um die 15 Euronen, sie ist aber auch das Geld wert. Eventuell mal bei dem örtlichen Energieversorger nachfragen, die haben die CDs mal an Schulen verteilt, vielleicht haben die ja noch was über. Möglicherweise haben einige Schulbibliotheken die CD ja auch im Verleih.

Gruß Jürgen

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"Jürgen Kraus
[Kosmos Elektronik Kasten]

Ich hatte so etwa mit zehn, also um 1978, den "kosmos Elektronik Junior" und einige Jahre später den "kosmos Elektronik Praktikum" mit

- whow! - zwei Aufbauplatten, Bedienpult und Lautsprecher.

Schaltungstechnischer Höhepunkt war jeweils ein abstimmbares MW-Radio mit aktiver HF-Rückkopplung, Diodendemodulator und Audioverstärkung. Die HF-Spule wurde mit CuL selbst gewickelt, drei Mittelanzapfungen herausgeführt, mit Sandpapier abisoliert und verdrillt - das hat mordsmäßig Spaß gemacht :)

In beiden fand ich damals die Schaltungen gut und altersgerecht erklärt (man kann einem Zehnjährigen tatsächlich begreiflich machen, wie ein Parallelschwingkreis arbeitet!) und hab auch damit experimentiert, Bauteile umdimensioniert und so. Dazu wurde auch ausdrücklich eingeladen - mit dem Hinweis, dabei stets thermische Kontrollen durchzuführen und kurz vor Rotglut eines der beiden BC 238 die Batterie abzuklemmen :)

Wie die heutigen kosmos-Kästen sind, weiß ich aber nicht.

vG

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Volker Gringmuth

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