Liebe Leute,
Ich frage mich, ob es eine Chance gibt einen Trafo aus einem
Schaltnetzteil als Ersatzteil zu finden.
Beim Hersteller (des Mischpultes) wird das Gerät mittlerweile als
discontinued bezeichnet.
Leider kann ich noch nicht mal genau sagen, welche Ausgangsspannungen
der Schaltung zu erwarten sind.
hier mal ein Foto der Platine (es geht also um den gelben):
http://img246.imageshack.us/my.php?image=p1000625er5.jpg
gibt es eine Möglichkeit, den Spezifikationen auf die Schliche zu
kommen? Aus dem Datenblatt des Reglers habe ich bisher nur
rausgefunden, dass die Schaltfrequenz bei 50 kHz liegen müsste.
Herzliche Grüße
Chris
Hoechst unwahrscheinlich. So etwas lassen die meist fremdfertigen und da
gibt's allenfalls das ganze Modul als Ersatz, wenn ueberhaupt.
Geht, ist jedoch muehsam: Kern zerlegen, darauf achten, dass
Luftspaltscheibchen nicht verloren gehen falls vorhanden. Nun abwickeln
und alles sauber mitzaehlen. Drahtstaerken messen. Dann Kern wieder
zusammenbauen, ohne Luftspaltscheibchen. 10 Windungen durch und
Induktivitaet bestimmen. Daraus Al-Wert errechnen. Zur Reparatur muss
man den aber nicht wissen, da habe ich immer nur den Draht gemessen und
ausgezaehlt, dann neu gewickelt. Hinterher nicht so ganz trivial ist der
Zusammenbau des Kerns, ohne dass das Dingen im Betrieb fiept. Auch das
Besorgen des Draehte ist knifflig, gibt's oft nur per Versand im
Grossgebinde ("Haben Sie ein Anschlussgleis und einen Kran?").
Frage: Woher weisst Du, dass der Trafo kaputt ist? Hast Du ihn schon mit
dem Funktionsgenerator durchgeklingelt? Abgeraucht sieht er ja nun nicht
gerade aus.
Vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Wie klingelt man denn einen Trafo mit einem Funktionsgenerator durch?
Ich bin der Meinung, dass es der Trafo ist, denn ich habe
-alle Dioden vorwärts und rückwärts gemessen
-den FET ausgebaut und getestet (schaltet ein und aus)
-alle bipolaren Kondensatoren auf der Primärseite getauscht
-alle Elkos auf der Primärseite gemessen bzw getauscht
-alle Widerstände gemessen
Ehrlich gesagt will ich es auch nicht so recht glauben, aber ich kann
mir mittlerweile nichts anderes mehr vorstellen.
Ich habe auf dieser Newsgroup schonmal davon geschrieben, aber
vielleicht findet sich ja doch noch jemand, der mir dabei helfen kann
den Fehler wirklich zu verstehen:
Die Schaltung folgt bis auf ein paar Kleinigkeiten dem offline-Flyback
converter aus einer Application Note eines Herstellers des PWM
Controllers, ich habe mal die Seite in eine PDF Datei extrahiert:
http://www.speedshare.org/download.php?idw9FF0212
Die komplette appnote ist hier zu finden, die Schaltung auf S.13:
http://www.alphacron.de/download/hardware/UC3842_app.pdf
Beim Einschalten *sollte* folgendes passieren:
C2 (und damit pin7, Vcc des Reglers) wird über R2 auf 16V aufgeladen.
Sobald die Spannung erreicht ist, schaltet sich der Regler ein und
wird durch die Feedbackwicklung Nc über D3 und D2 mit Strom versorgt.
In meinem Fall passiert folgendes:
C2 wird auf 16V aufgeladen, schaltet insofern ein, dass er die
Spannung wieder auf 12V runterzieht. Dabei wird er aber immer noch
über R2 versorgt, am Knoten D2-D3 ist keine Spannung. R2 begrenzt
allerdings auf unter 2mA, der Regler zieht im Betrieb aber typ. 11mA.
Jetzt kann ich folgendes machen: über einen geeigneten Vorwiderstand
lege ich zusätzlich ein Netzgerät an Vcc, das ich von 12V langsam
hochfahre. Bei einem bestimmten Punkt fängt etwas auf der Platine an
periodisch zu knacksen, und ich vermute dass es der Trafo ist. Wenn
ich dann noch ein bisschen weiter hochdrehe, verschwindet das knacksen
und es stellt sich sowohl eine höhere Vcc als auch eine
Sekundärspannung ein (d.h. die Schaltung hat gestartet), allerdings
beide sehr hoch: Vcc = 20V, ein Ausgang ca 70V (sollen vermutlich 48V
sein), allerdings ohne Last .
Wenn die Sekundärseite belastet wird, komme ich nicht über die
Knacks-Schwelle hinaus.
Was könnte das Anlaufen der Schaltung verhindern? Und was könnte die
Ursache für die hohen Spannungen und das Knacksen sein ausser eine
mangelhafte Isolierung, die zu Geräuschen und einem falschen Feedback
führt?
Vielen Dank für eure Anregungen!
Chris
Im Prinzip 50kHz auf eine Wicklung geben und sehen, ob das an den
anderen Wicklungen mit dem jeweils korrekten Faktor wieder rauskommt.
Bei einem Windungsschluss bricht die Generatorspannung zusammen.
Isolationsueberschlaege kann man so nicht messen, das geht nur mit
hoeherer Spannung und zur Sicherheit einem Widerstand in Reihe, sodass
einem nichts um die Ohren fliegt.
Aber den UC Chip nicht?
Geht nicht, die wollen irgendeine Mitgliedschaft im Club der
Hochwohlgeborenen oder so.
Dann muesste doch der Trafo in Ordnung sein. Sonst wuerde er nichts
liefern beziehungsweise es haette bereits fuerchterlich gescheppert.
Schwer zu sagen, aber meist ist es ein Pumpen. In der Reihe der
ueblichen Wahrscheinlichkeit koennten kaputt sein: Der IC, C1, Q1 oder
R10. Bei C1 z.B. Kapazitaetsverlust durch Austrocknen. Q1 kann durchaus
teilweise kaputt sein, z.B. ein Teil der Strecke weggebrannt.
Den hab ich auch schon getauscht, habe ihn allerdings vermutlich
selbst zwischendurch zerschossen. Gleiches ist mit dem Transistor
passiert, der also auch ersetzt (und inzwischen wieder getestet).
Zu Beginn waren übrigens ein Kleinsignaltransistor und eine Diode auf
der Sekundärseite hin, und eine 100V Zenerdiode die anstelle C9 und
R12 der Schaltung der Appnote sitzt. Ein RC-Glied gibt es in meiner
Schaltung auch, allerdings R und C in Reihe, und das parallel zu den
beiden Dioden. Also Trafowicklung parallel D-D parallel R-C.
Es gibt auf der Seite direkt einen Download-Button (eher unten) der
allerdings im Vergleich zu den 3 Ads drumherum recht klein ausfällt.
Trotzdem sorry, hatte leider nichts besseres gefunden.
Er liefert in jedem Fall etwas, aber was?
U.U. komme ich morgen an ein Oszi und kann schauen, ob ohne
"Starthilfe" tatsächlich gar nichts geschaltet wird, oder eben nur
nicht ausreichend um eine anständige Spannung in der Feedbackwicklung
zu erzeugen. Dann müsste aber was mit Rt/Ct, die die Frequenz
bestimmen, oder evtl toff nicht in Ordnung sein. Die betreffenden
Bauelemente habe ich aber gemessen bzw ohnehin getauscht...
Mir ist auch nicht ganz klar wie der Übergang Startup zu Running
Was meinst Du mit Pumpen? Das Geräusch oder Strom?
Der ist erstens ausgetauscht, ausserdem kann ich ja mit meiner
"Starthilfe" Vcc auch runterziehen, wenn ich die angelegte Spannung
ganz runterdrehe. Wenn ich dann langsam hochdrehe, kann ich sehr schön
die Hysteresekurve von Vcc abfahren, also zuerst hoch auf 16V und dann
wieder runter auf 12.
Ich denke, der funzt.
Den habe ich mit einem Multimeter gemessen. Da könnte ich mir
höchstens noch einen erhöhten Innenwiderstand vorstellen, aber da
müsste sich die Schaltung doch mindestens ohne Last starten lassen.
naja, auch nagelneu...
R10 sind 3x1Ohm parallel. auch zu genüge gemessen...
Der laeuft so aehnlich wie das Ankurbeln eines Motors (Fahrer sehr alter
Enten kennen das ...). VCC laeuft hoch, dann startet der Regler. Dieser
Start muss schnell genug erfolgen, denn der Widerstand schafft nicht
soviel und die Ladung im Abblockkondensator muss zum Start reichen.
Wenn er z.B. Ueberstrom erkennt, abschaltet, wieder hochfaehrt, wieder
abschaltet usw.
Nicht unbedingt. Die sind meist so klein bemessen, dass es bei
ausgetrocknetem C1 schon beim Start (Hochfahren) die ersten 100Hz
Einbrueche gibt. Und dann springt er nicht richtig an. Aenhlich wie bei
einem vereisten Vergaser.
Dann sollte es daran nicht liegen. Klingel mal mit dem
Funktionsgenerator den Trafo durch. Wuerde mich aber wundern, wenn der
kaputt waere.
Falls noch nicht getan, sieh Dir alle Loetstellen an, ob da irgendwo ein
kranzfoermiger Haarriss ist. Besonders wenn das ein RoHS Produkt ist
(jetzt kommen sicher wieder Tomaten geflogen ...).
Wie gemessen?
Die Elkos sterben gerne mit erhöhtem Innenwiderstand, die Kapazität kann
aber noch gut aussehen. Entweder am Oszi mit Komponententester ansehen, oder
gleich tauschen!
cu
Michael
--
Some people have no respect of age unless it is bottled.
Sicher, dass wirklich der Trafo hin ist? Das kommt zwar vor, ist aber
jenseits von HV-Trafos eher selten.
Wenn doch, würder aus dem Gerätekontext ich versuchen herauszugebkommen,
welche Ausgangsspannung das Netzteil hatte und selbiges irgendwie durch
ein koplett anderes ersetzen.
Marcel
Hallo,
bei Netzfrequenz gibt es zwar auch Standardtrafos, sehr oft aber auch
kundenspezifische. Aber für Schaltnetzteile wird es bei den
verschiedenen Frequenzen, Leistungen und Spannungen noch schwieriger da
mit Standardteilen zurecht zu kommen. Die Chance ist also denkbar klein,
wenn überhaupt vorhanden.
Bye
Meiner Ansicht nach sieht er nicht typisch defekt aus, kann natürlich
sein...
Wenn man sich die Ausgangsschaltung ansieht und ein paar kombinatorische
Überlegungen anstellt... (+/-12V oder +/-15V, (ggf. +5V), + 48V) kommtr
man schon drauf...
Das kann man gegen so manches andre ersetzen. sieht auch nicht sehr
leistungsstark oder hochwertig aus
Wie hast Du den Trafo als defekt identifiziert?
Udo
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