Man legt die Schweißstellen dahin, wo die Spannung nicht so hoch ist. Schweißgeeignete Feinkornstähle machen darüberhinaus eine ganze Menge mit. Bei genügend niedriger Wärmeeinbringung ist die Schweißstelle fast hunderprozentig belastbar.
Die freien Zugstäbe, die ich kenne, habe über die Länge keinen konstanten Querschnitt. Dann kann man Kräfte noch über Schub einbringen, also beispielsweise Ralfs Keile anschweißen.
Das "Zeug" gibt es nicht als 100 mm-Rundmaterial. Du wirst es nur in Form dünner Drähte bis max D=12mm bekommen. Dafür kannst du dann viele Drähte zu einem Seil zusammenfassen, dass durchaus auch 100mm Durchmesser haben kann. Und Längen bis 100 m sind unproblematisch, da man diesen Draht oder die Seile aufrollen kann.
Die chemisch-physikalischen Hintergründe dafür sollten in der Fachliteratur zu finden sein. (Stichworte Gerüstumlagerung, Kaltziehen und Kaltrecken) Hübsch zusammengefasst gibts das auch nochmal unter:
Sobald man diesen Stahl versucht zu verschweißen, wird sich wohl die hohe Festigkeit wieder verringern. Ansonsten gehört Spannstahl zur Kategorie: nicht schweißgeeignet.
Genau das ist das Prinzip, mit dem diese Drähte verankert werden. Nun noch viele von diesen Keilen in einer großen Stahlscheibe angeordnet und fertig ist der Spannanker. Gespannt wird dann mit hydraulischen Pressen, die einfach den Draht oder die Litze (meist aus 7 Drähten) gegen die Platte herausziehen. Die Keile rutschen dann wieder in das konische Loch und hindern den Draht am Durch- rutschen.
Finde ich wegen der Kerbwirkungsgefahr auch deutlich beruhigender. So ein 100er-Rundstab hätte wohl eine Belastung von ca. 10 MN auszuhalten, also an die 1.000 t (naja, je nach gewählter Sicherheit einen Bruchteil davon) zu tragen - da wäre ich doch _sehr_ dafür, den erst einmal auf der Baustelle *gründlichst* auf Risse, Lunker, Einschlüsse, Schmiedefalten etc. zu untersuchen (US), ihn hochglanzzupolieren und dann hübsch korrosionszubeschichten und anschließend noch einmal mit Kunststoff zu überziehen und in ein stabiles Stahlrohr als Schutz einzupacken, und trotzdem wäre das höchstens die zweitbeste Lösung - wenn ein Seil oder ein Bündel Einzelstäbe verwendet wird, macht das im Zweifelsfall nicht so viel aus, wenn eine Macke übersehen wurde und eine Einzelfaser hopps geht.
Seil: ist das nicht zu elastisch, wäre ein Bündel gerader (und knickfreier!) Drähte nicht besser?
Das gilt ausschließlich für thermomechanisch behandelten FK Baustähle.
Das Kriterium für die normalgeglühten, vergüteten oder ausscheidungsgehärteten ist die "t8/5" Zeit, nicht das Wärmeeinbringen alleine, das allerdings -- zusammen mit der Vorwärmung -- im Falle eines hochfesten Feinkornbaustahles die t8/5 beeinflußt. -> SEW 088
Wahrscheinlich weil ein Rundstab mit Durchmesser 100mm ganz erheblichen Aufwand bei der Schweißnahtvorbereitung erfordert und ohne Verfahrensprüfung im geregelten Bereich hier nichts zu machen sein wird. Als Baustellenschweißung sowieso.
Vollstahl findest du nur bis Du 36 mm und maximal als S 1080/1230 von Dywidag
formatting link
Der hat entweder Gewinderippen oder aufgerollte Gewinde. Für beide Systeme gibts eine breite Palette an Ankermuttern, Ankerplatten und Korrosionsschutzsystemen, die sich vielseitig einsetzen lassen.
Größere Querschnitte und höhere Festigkeiten lassen sich nur noch aus gezogenen Drähten herstellen, für die dann die üblichen Seilendverankerungen verwendet werden.
Im DIN-FB 103 ist in Tabelle II-3.2b ganz unten die Zeile, auf die ich zunächst aus bin. Jedoch sagt das eben noch nicht aus, ob ein Stahl auch in der von mir benötigten Länge ohne weiteres (Anruf in einem chinesischen Stahlwerk?) möglich ist. Desweiteren habe ich den (nicht nachgewiesenen) Verdacht, daß die Seile bezüglich dynamischer Probleme kritischer sind. Ein massiver Rundstahl sollte sich "gutmütiger" verhalten. Ansonsten ist der Aspekt der Litzenbündel schon eine Überlegung wert.
Es gibt als Alternative auch noch die Zugstabsysteme z.B. der Fa. BESISTA. Deren Web-Seite ist allerdings grausig. Die bestehen entweder aus S 355 oder Feinkornbaustahl S 460 und gibt es fast bis zu Deinem gewünschten D 100. M76 sah ich in der Typenstatik. Grezzugkraft: max NRd=1725 kN - reicht das ? Sonst 2 nebeneinander anordnen o.ä.
Diese Systeme werden derzeit gern bei filigranen Stahltragwerken mit viel Glas eingesetzt.
PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.