Ralf . K u s m i e r z schrieb:
Hallo,
man wollte mit dem Verfüllen die Stelle soweit sichern das dort
überhaupt mit schwerem Gerät arbeiten kann. Verfüllen mit trockenem
feinem Quarzsand hätte nichts geholfen, mit Styroporperlen oder Watte
auch nicht. Welches Füllmaterial ist schon stabil, tragfähig, härtet
schnell aus und beschädigt die Dokumente nicht?
Bye
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Rolf Sonofthies schrieb:
Es gibt die Vermutung, daß der "zu verfüllende Hohlraum" eben nicht
ein solcher ist, sondern daß dort Trümmer mit Archivalien
hineingestürzt sein könnten, die dann durch das Einbetonieren zerstört
werden. Ob das zutrifft, kann ich nicht beurteilen.
Wer sagt denn, daß die verfüllt werden müssen? Solche Hohlräume kann
man auch stabilisieren (Gefriermethoden, Spundwände usw.), das Wasser
abpumpen und dann zunächst leerräumen, bevor sie verfüllt werden. (Das
kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen, aber ich möchte
zumindest mal die Möglichkeit erwähnen, daß man aus Kostengründen
alternative Lösungen gar nicht sehen *will*.)
Dein Wort in FSMs Gehörgang und das der Stadt- und Landesgewaltigen...
Einverstanden.
Wenn ich es *weiß*, dann ist es zu spät.
Eben das o. a. Geargwöhnte.
Ich kann natürlich ebenfalls nicht beurteieln, ob es zutrifft, daß es
vorab enrstzunehmende Warnungen gegeben hat, aber wenn das so gewesen
sein sollte, dann würde sich die Frage der Haftung jetzt nicht in
diesem Umfang stellen.
Gruß aus Bremen
Ralf
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Frank Hucklenbroich schrieb:
[Kölscher Klüngel, Gras drüber wachsen lassen]
Jo, das dachte ich mir...
Nicht unbedingt. Schreit, Leute!
Gruß aus Bremen
Ralf
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Uwe Hercksen schrieb:
Das ist mir schon klar. Bloß ist genau das eben eine dämliche Idee.
Man könnte anders absichern und auf das schwere Gerät vorläufig
verzichten.
Der Fehler ist das Verfüllen.
Eben. Daher nicht verfüllen.
Gruß aus Bremen
Ralf
Am Thu, 05 Mar 2009 15:45:40 +0100 schrieb Uwe Hercksen:
Mittlerweile ist man mit dem Verfüllen wohl fertig, es sind insgesamt 1700
cbm Beton eingebracht worden.
Grüße,
Frank
Am Thu, 05 Mar 2009 15:13:08 +0100 schrieb dirk berhausen:
ACK, aber sowas von!
Nicht nur das, es gibt in dem Bereich auch teilweise Gebäude, die nicht
unterkellert sind, unter denen man aber teilweise 10 m tiefe Gewölbe und
Hohlräume gefunden hat. Und wenn so ein Hohlraum durch veränderungen im
Grundwasser und Erschütterungen plötzlich zusammenbricht...
Ja, da haben die sich schon fein aus der Affeire gezogen. Übrigens ist der
Kirchturm nur ein paar hundert Meter vom Stadtarchiv weg.
Das ist zu befürchten.
Grüße,
Frank
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Frank Hucklenbroich schrieb:
Ca. 4000 t, ungefähr 200 LKW-Ladungen?
Der sich dann wohl nur deutlich mühsamer auseinanderpickeln lassen
wird als der Vulkanschlamm von Herculaneum...
Die Ausrede wird sein, daß das zur möglichen Rettung der Verschütteten
(an die wohl niemand wirklich glaubte) notwendig war.
Vielleicht sind aber nicht viele Trümmer (und Archivalien) eingegossen
worden - Kameraüberwachung war wohl nicht?
Gruß aus Bremen
Ralf
Am Thu, 05 Mar 2009 16:32:00 +0100 schrieb Ralf . K u s m i e r z:
Das müßte in etwa hinkommen. In Fernsehberichten war gestern noch von
geplanten 160 Betonmischern die Rede. Sind dann eben noch ein paar mehr
geworden.
Weniger. Es geht eher darum, zu verhindern, daß angrenzende Gebäude
einstürzen. Bei dem Gymnasium mit sowas um die 700 Schüler wäre das schon
verdammt unangenehm (zu Pisa-Zeiten mal so eben 700 Schüler auf
gleichwertige Klassen anderswo zu verteilen, ist nicht einfach, zu einer
Zeit, wo eh zu wenig Plätze bereit stehen). Und den Einsturz eines 16
stöckigen Hochhauses will auch niemand erleben.
Das bleibt zu hoffen.
Grüße,
Frank
konkrete situation war ein hohlraum mit eindringendem grundwasser, nach
versagen einer schlitzwand zur baugrubensicherung.
die vorstellung, dass da jemand mit bohrgeraet auflaeuft, so in
ungefaehr meterabstand sonden einbaut, und einige *wochen* auf den
aufbau eines stabilen frostkoerpers wartet, ist in etwa so witzig wie
das bild einiger rammen, die mal eben eine spundwand einziehen.
letzteres ist zwar in wenigen tagen denkbar, nur ist die freistehende
spundwand kein sonderlich stabiles ding, und das einbringen nuetzlicher
anker in der regel erst nach zugaenglichkeit der (bau)grube moeglich.
dazu haette man also erst die hineingefallenen teile bergen muessen...
(dabei lasse ich jetzt mal ausser acht, dass spundwaende als typischer
fall eines weichen verbaues in dem schon vorgeschaedigten baugrund
gerade nicht geeignet waeren, die erforderliche stabilisierung der noch
stehenden haeuser zu besorgen. es sind ja nicht nur gruende des
laermschutzes, aus denen man in bebauten gebieten auf ihren einsatz
weitgehend verzichtet)
bleibt also die frage nach dem magischen 'usw.', mit dem man kurzfristig
sowohl das nachbrechen des baugrundes als auch die andauernde fluetung
der ja schon weit fortgeschrittenen tunnel haette unterbinden koennen.
Followup-To: de.sci.ing.misc
Wie so oft ist Ralf Kusmierz - ohne überhaupt die geringste Ahnung von
den tatsächlichen Gegebenheiten vor Ort zu haben - mal wieder schlauer
als diejenigen, die sich mit dem Problem befassen müssen (wie in diesem
Fall die Feuerwehr und das THW).
Und dass ggf. noch zwei Personen geborgen werden müssen, interessiert in
diesem Fall natürlich erst recht nicht.
XPost & F'up2
Henning
Frieren dauert ziemlich lange. Gegen Spundw=E4nde sprechen mehrere
Gr=FCnde, z. B. auch der, dass man daf=FCr eine stabile Arbeitsebene
br=E4uchte, z. Zt. dort aber nur einen Krater und einen Tr=FCmmerhaufen
hat.
Ralf . K u s m i e r z schrieb:
Hallo,
es geht aber auch um zwei Vermisste die möglichst schnell gesucht werden
müssen und um weitere Gebäude die bereits Risse haben und
einsturzgefährdet sind. Da kann man sich nicht hinstellen und abwarten
weil man nicht verfüllen will, dann kann man weder nach den Vermissten
suchen noch Dokumente bergen weil dann alle Arbeitskräfte von dem
möglichen Einsturz weiterer Gebäude gefährdet sind.
Bye
Ralf . K u s m i e r z schrieb:
Einfaches Nachdenken. Andernfalls besteht weiterhin die Gefahr des
Nachrutschens.
Es geht um primär Zeit und darum, dass alle anderen
Stabilisierungsmethoden erst dann möglich sind, wenn der Boden um die
Trümmer wieder ausreichend stabilisiert ist, denn die sind nur mit
schwerstem Gerät realisierbar. Abgesehen davon ist es auch nicht
besonders schlau, in unmittelbarer Nachbarschaft eines instabilen
Schutthaufens starke Vibrationen zu erzeugen.
Melde Dich beim örtlichen "Krisenstab" und überzeuge die Leute, dass sie
alles falsch machen, aber hab dann auch gute Argumente parat!
??? Deine Argumentation macht überraschende Kurven: Erst ging's Dir um
die zu niedrige Versicherung, jetzt um missachtete Warnungen. Was denn nun?
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Rolf Sonofthies schrieb:
Es wäre schon ausreichend, wenn die Entscheider (wer ist denn "der
örtliche Krisenstab?) die Verhältnisse so offenlegen würden, wie das
bei Bauvorhaben üblich sein sollte. Tun sie das, würden sie z. B. mir
überhaupt Auskünfte geben? Man hat halt so seine Erfahrungen in den
verschiedensten Ansgelegenheiten mit "Staat".
Das paßt wunderbar zusammen: Man *will* solche Risiken (etwas
blauäugig) nicht sehen, weder versichern (man kann alles versichern)
noch Warnungen beachten. Wozu auch? Et hett noch emmer joot jejange...
Gruß aus Bremen
Ralf
Ralf . K u s m i e r z schrieb:
Hallo,
ist das so schwer zu verstehen, es geht nicht alleine um das Kulturgut,
es geht um auch Menschenleben, sollten die Vermissten noch leben hat man
nur noch wenig Zeit sie zu retten. Ein übermäßiges hohes Risiko für die
Bergungskräfte kann auch in diesem Fall nicht akzeptiert werden.
Bye
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Uwe Hercksen schrieb: *Wenn* es wirklich um die geht, dann wäre das in Ordnung. Glaubst Du
das?
Ist das so? Ausschließen kann ich das nicht, detaillierte technische
Berichte liegen wohl nicht vor, sondern nur medienübliche verzerrte
Journalistenberichte.
Es *könnte* natürlich sein, daß vor Ort wirklich alles richtig gemacht
wird. Ich würde es nur für mehr als blauäugig halten, den örtlichen
Politikern, die ein großes Interesse an Ursachenvertuschung und
Unter-den-Teppich-Kehren haben, *genau das* zunächst zuzubilligen und
ihnen damit einen Freifahrtschein auszustellen. Und das solltest Du
eigentlich auch wissen.
Stellen wir doch mal ein paar Dinge fest:
Zur möglichen Rettung Verschütteter ist schweres Gerät
kontraproduktiv. Ich gehe davon aus, daß die Einsatzkräfte annehmen,
daß denen nicht mehr zu helfen ist, sie das aber aus verständlichen
Gründen nicht öffentlich äußern. Von daher gibt es keinen Zeitdruck.
Und was die angebliche Rettung weiterer einsturzgefährdeter Bauwerke
angeht, kann man das durchaus bezweifeln: Welche sollen das denn sein?
Die in der unmittelbaren Umgebung sind sowieso mirreparabel beschädigt
und werden abgerissen, und die weiter entfernten sind einfach zu weit
entfernt, um von den Vorgängen direkt am Stadtarchiv unmittelbar
betroffen sein zu können. (Wenn man dort stabilisiert, schadet es den
Archivalien dann natürlich auch nicht.)
Gruß aus Bremen
Ralf
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