Am Fri, 03 Dec 2010 20:37:55 +0100 schrieb Christoph Müller:
Bis auf die Windschutzscheibe: maximal 0,1 m/s. Und bzgl der
Windschutzscheibe würde ich Dir empfehlen, bei Normalbetrieb einfach mal
die Hand an verschiedene Stellen der Scheibe zu halten. Oberhalb der Hälfte
ist da schon kein Luftzug mehr wahrnehmbar. Von mir aus können wir von 1
m/s ausgehen.
Das kann schon sein. Die Frage ist: wie viel ist notwendig. Da hängt dann
viel von der Lüftungsgeometrie ab.
Sowas dachte ich bis vor kurzem auch von meinem Auto. Zum Glück
rechtzeitig vor dem Kälteeinbruch entschied sich das Thermostat für eine
Abwechslung und klemmte neuerdings bei "kalt" fest. Das kochende
Kühlwasser sorgte drastisch für einen Werkstattbesuch. Seither dauert es
nur wnige Minuten bis warme Luft in den Innenraum gelangt. Auch gestern,
auf der Stadtautobahn bei 20km/h maximum und -10°C außen war es nach 10
Minuten gemütlich.
Ich bin wohl jahrelang mit einem Thermostat rumgefahren, das bei "heiß"
festklemmte.
Am 03.12.2010 17:30, schrieb Christoph Müller:
Bei 160km/h spielen die 3kW im Vergleich zur Antriebsleistung auch keine
wesentliche Rolle mehr.
Michael
Am 03.12.2010 20:56, schrieb Tom Berger:
Das halte ich für gnadenlos untertrieben. Auch die Seitenscheiben werden
aktiv angeblasen. Man will ja klare Sicht haben. Die Heckscheibe wird
übrigens mit rund 300 Watt geheizt.
Man muss schon von voller Lüftung ausgehen. In meinem Auto wehen mir da
noch die Haare am Kopf.
Ca. 8 kW. So sind die Heizungen in größeren PKWs real dimensioniert. In
kleineren dann halt um 5 kW. Ist halt so.
*Uwe Hercksen* wrote on Fri, 10-12-03 09:23:
Wobei man hier sehr aufpassen muß, wovon man redet. Die Nennleistung
bei heutigen Autos ist in grotesker Weise überdimensioniert, der
tatsächliche Leistungsbedarf liegt häufig bei wenigen kW. Der Heizung
kommt dabei zugute, daß genau in der unteren Teillast der Wirkungsgrad
saumäßig und der Abgasanteil klein ist, also besonders viel ins
Kühlwasser geht. Bei einen venüftig dimensionierten und gut ausgelegten
Motor kann es auch da schon knapp werden.
*Christoph Müller* wrote on Fri, 10-12-03 17:58:
Nein. Abgas und Auspuff sind im Mittel grob in etwa gleich, in der
unteren Teillast und im Leerlauf ist aber das Abgas kalt und der größte
Teil geht ins Wasser.
Am 04.12.2010 02:55, schrieb Axel Berger:
nehme an, du meinst Abgas und Kühlwasserwärme
war so, bis man die Spülung der Zylinder so hin kriegte, dass die
Verbrennung sozusagen im Auge des Hurricanes ablief. Umgeben von kaltem
Gas, so dass an den Zylinderwänden kaum noch direkter Kontakt mit den
heißen Verbrennungsgasen stattfand. Deshalb kommt seitdem auch weniger
Wärme im Kühlwasser an, was dazu führte, dass so manche Wärmetauscher
für den Innenraum plötzlich zu klein dimensioniert war und der
Spritverbrauch bei gleicher Fahrleistung sank. Letzteres war der Grund
für diese Entwicklung. Aber auch, dass das Motoröl weniger mit den
Verbrennungsgasen in Kontakt kam und damit die Ölwechselintervalle
verlängert werden konnten. Außerdem konnte mit diesem Spülverfahren
erreicht werden, dass kondensierter Sprit nicht mehr den Schmierfilm im
kalten Motor auflösen und unwirksam machen konnte. Die Lebensdauer der
Motoren verlängerte deshalb ebenfalls.
Was man halt unter "kalt" verstehen will. Wenn hinten das Wasser raus
spritzt, dann hängt das i.d.R. damit zusammen, dass der Auspuff bei der
letzten Fahrt nicht warm genug wurde, um das kondensierte Wasser zu
verdampfen. Führte übrigens auch zu dem "lustigen" Effekt, dass so
manches Auto wg. eingefrorenem Auspuff nicht mehr fahren konnte. Das
Problem hat man meines Wissens durch eine neue Verlegung des Auspuffs
löste. Der tiefste Punkte war nicht mehr der Krümmer, sondern ein viel
größerer Schalldämpfer, in den viel mehr Kondenswasser passte.
Am 03.12.2010 18:08, schrieb Christoph Müller:
Oui.
Ich auch.
Man hätte bis zu dem Baujahr auch noch anderes "beseitigt" haben können.
Das Heizleistungsproblem ist bei der Motorgröße aber kein französisches
Problem. Auch in anderen modernen Dieselmotoren gibt es die Problematik,
der man z.T. mit Zuheizern entgegenwirkt.
Hehe, du wirst lachen. Natürlich hatte ich über einen defekten
Thermastat auch nachgedacht. Aber immerhin kenne ich das Problem schon
von Anfang an und hatte deshalb vor Jahren mal das Thermostat
inspizieren lassen.
Bei einem anderem, deutlich leistungsfähigeren, _Benziner_ hatte ich das
Problem mal. Da war es dann so prägnant auffällig das es auch ohne Test
keinen Zweifel gab das der Thermostat defekt war. Nein, ich glaube nicht
das ich zu blöd bin einen defekten Thermostat zu bemerken.
Ich schwenke mal auf den 2.-PKW mit deutlich Leistungfähigerem Ottomotor
und traumhafter Heizungsleistung um. Bei -8°C steige ich ins Auto ein.
Nach ca. 2km bin ich auf der Autobahn und es kommt schon gute warmluft
aus dem Gebläse. Ich regel die Heizung zunächst runter und fahre auf der
leeren Autobahn mit ca. 85km/h später mit rund 100km/h.
Nach gesamt 10km Strecke steht die Temperaturanzeige schon sicher auf
Betriebstemperatur. Ich durchfahre ein Kreu und komme direkt dahinter in
einem Stau. Ich will es nun mollig warm haben und fordere volle
Heizleistung ab. Binnen Minuten fällt die Temperaturanzeige bis auf den
unteren Skalenanschlag zurück! Zu dem Zeitpunkt liegt der
Leerlaufverbrauch bei rund 1,0l/h.
Um die Temperaturanzeige wieder in Richtung Betriebstemperatur zu
bewegen muß die Heizleistung ennorm zurück genommen werden.
Das spielchen ist reproduzierbar und kann noch mehrfach wiederholt werden.
Nein, wir denken jetzt nicht an einen defekten Thermostat. Wir denken
mal über mehrere Kühlwasserkreisläufe nach und stellen fest das der
gesamte Motorblock, trotzt Betriebstemperaturanzeige, noch lange nicht
durchgeheizt war und nun reichlich Wärme aus den inneren System zieht.
Ist der Motor wirklich einmal durchgeheizt, muß ich im Stand die volle
Heizleistung schon führ mehrere Minuten ziehen bis er sich endlich nach
unten bewegt.
Am 03.12.2010 20:22, schrieb Tom Berger:
Wenn überhaupt, gehe ich davon aus das 1,5kW maximal ausreichen können
um ein Auto das schon komplette durchtemperiert ist auf Temperatur zu
halten. Also wenn ich es aus der 20 Grad warme Tiefgerage in den -10°C
kalten Winter stelle und laufen lasse.
Erhlich gesagt halte ich die 1,5 kW bei vielen PKW aber noch nicht für
ausreichend. 3kW kommen meinem Bauchgefühl schon eher entgegen.
(Ich weiß man soll kein Bauchgefühl haben, sondern rechnen)
Das ist doch schwer vom Streckenprofil abhängig. Die
Kurzstrecken-Stadtfahrer werden wohl 20% und mehr Mehrverbauch zu
verbuchen haben. Der Mehrverbrauch ist aus meiner Sicht aber nicht
wirklich dem Innenraumheizen geschuldet sondern dem erreichen von
bestimmten Motortemperaturen (--> auch Kat).
Du stellst ja Anforderungen an den OP - SCNR
*Christoph Müller* wrote on Sat, 10-12-04 07:49:
Natürlich, blöder Fehler.
Seit etwa 1990 bin ich vom Informationsfluß abgeschnitten. Ich kenne
und fahre allerdings auch keine Motoren, die nicht bis auf
Details deutlich vorher entwickelt wurden.
Am Sat, 04 Dec 2010 14:07:59 +0100 schrieb Bodo Mysliwietz:
Wir diskutieren hier nicht, wie die sinnvolle maximale Leistung der
Heizungsanlage festgelegt werden sollte. Hier geht es eher um den daraus
resultierenden Energieverbrauch, der im Winter eben zu
Reichweitenreduzierung führt.
Mein Bulli hat eine Standheizung mit 1,7 kW Leistung. Die läuft bei den
aktuellen winterlichen Temperaturen auch bei weitem nicht mit voller
Leistung (nur grob geschätzt: 50% Einschaltzeit). Aber sie wird natürlich
nur im Stand eingesetzt.
Die Kurzstreckenfahrer interessieren doch gar nicht, denn die können
sowieso ständig nachladen. Sinn der Diskussion ist lediglich das
Hinterfragen der häufig zu lesenden Meinung, dass die Reichweiten von
Elektrofahrzeugen im Winter aufgrund des Heizungsbedarfs sehr stark
reduziert würden. Diese Meinung ist nach allem, was hier vorgebracht wurde,
nicht haltbar.
Am Fri, 03 Dec 2010 22:17:19 +0100 schrieb Christoph Müller:
Huch, was für ein Auto fährst Du denn?
Naja, die Frage ist, wie viel Heizleistung wirklich benötigt würde. Da wird
offenbar gar nix geregelt, so dass man immer in der Lage wäre, eine
zentimeterdicke Eisschicht binnen einer Minute abzutauen.
In meinem auch, und deshalb drehe ich niemals weiter als bis zur 2. von 5
Stufen auf. Und man muss bei der Ermittlung des Energieverbrauchs natürlich
nicht von den wenigen Sekunden vollen Leistungsbedarfs ausgehen.
Am 05.12.2010 20:47, schrieb Tom Berger:
Einen 18 Jahre alten Opel Caravan und einen Audi A3. Ist bei beiden so.
Die Frage ist vor allem, wie lang es dauert, bis man klare Sicht hat.
I.d.R. rutscht sie auf dem geschmolzenen Eis runter. Es muss also längst
nicht alles geschmolzen werden, sondern nur ein kleiner Teil.
Die Rede ist ja auch nicht vom Energieverbrauch, sondern von der
Heizleistung. Der Heizenergieverbrauch bei konventionellen Autos ist
angesichts der immens großen Abwärmemenge überhaupt kein Thema. Bei
Elektroautos sieht das ganz anders aus. Aber vermutlich erst ab der 2.
Generation. Das erste Ziel ist erst mal, überhaupt eines auf den Markt
zu kriegen und gut zu verkaufen. Dass dann Heizung Reichweite kostet,
wird man erst später merken. Erst mal freut man sich, weil man mit
E-Heizung schneller klare Sicht hat. Aber wie gesagt - erst mal muss das
Auto ordentlich fahren. Dann wird man die Fahrgastzelle in Angriff
nehmen und ordentlich dämmen, was übrigens aufgrund der optischen
Anforderungen gar nicht so einfach sein wird. Speziell nachts stören
Mehrfachbrechung und vor allem -spiegelungen ungemein. Man wird also die
innen liegenden Flächen sehr gut entspiegeln müssen. Innenliegende
Flächen gibt's bei Einscheibengläsern aber gar nicht (es ist nicht das
Fahrzeuginnere gemeint), sondern erst ab Zweischeibengläsern mit
gasgefülltem (wg. Wärmedämmung) Zwischenraum. Und das auch noch bei sehr
flach liegenden Scheiben. Da muss man dann schon aufpassen, dass man
nicht in Bereiche der Totalreflexion kommt.
"Tom Berger" schrieb im Newsbeitrag
news:scsg0232z65u$.hu5nq9jixapg$. snipped-for-privacy@40tude.net...
Hi,
genau, im Stand. Also ohne Frischluft über andere Quellen, und es wird auch
nicht das gemante Fahrzeuig geheizt, sondern nur der Fahrgastraum für Füße
und Torso. Warme Luft sammelt sich dann weiter oben und macht die
Ohrenklappenmütze entbehrlich.
Genau, soein Pendler wird eben einfach seinen Ladestecker abnutzen. Oder,
etwa bei Taxis jede zweite Fahrt zum Ladeportal führen lassen.
Das war sie ja nie...laß es eben einige Prozente kosten, wen schert das?
Wichtiger ist schon die Witterungsanpassung, nicht daß der teure Akku
erfriert. Das ist wirklich ein Problem, ein zu kalter Akku kann mehr Energie
"verlieren" als die Heizung je verbrauchen könnte.
Tom Berger schrieb:
Wir sind aber auch nicht im Mittelalter und dürfen in der
Fahrzeugentwicklung auch im Material einen gewissen
Fortschritt erwarten.
Du denkst ganz offenbar an deinen fahrenden Stahlblock der
Glasöffnungen hat. Kann ja sein das sich gerade das mal
schnell ändern muss oder?
Am Sun, 5 Dec 2010 22:29:50 +0100 schrieb gUnther nanonüm:
Standheizungen arbeiten IMMER mit Frischluft, alles andere wäre viel zu
gefährlich. Und auch den für Frischluftaufheizung nötigen Energiebedarf
hab' ich hier schopn vorgerechnet.
Diese Aussage nehm' ich einfach mal als Witz.
LiIonen-Akkus verlieren bei Kälte keine Energie, vielmehr werden sie sogar
extra in Gefriertruhen gelagert, wenn sie längere Zeit nicht genutzt
werden. Und ein Akku, der in Betrieb ist, ist sowieso nicht kalt, sondern
muss im Gegenteil gekühlt werden.
Am Sun, 05 Dec 2010 22:15:08 +0100 schrieb Christoph Müller:
Nein, es geht schon um Energieverbrauch. Dass man die Heizleistung deutlich
höher auslegt als die von mir beispielsweise für die aktuellen Temperaturen
errechneten 1500 Watt, ist sonnenklar. Es geht hier darum, wie sehr bei
einem E-Auto die Heizung die Reichweite beeinflusst, und da geht's
natürlich nur um den Energieverbrauch. Der hängt aber kaum von der nur
kurzzeitig erbrachten Leistungsspitze ab, sondern vom Bedarf an dauerhafter
Heizleistung.
Am Mon, 06 Dec 2010 07:52:59 +0100 schrieb Matthias D.:
Das war eben die Frage. Offensichtlich aber ist der Bedarf an Heizleistung
auch bei den heutigen "fahrenden Stahlblöcken mit Glasöffnungen" nicht
dramatisch hoch, so dass bei E-Antrieb und elektrischer Heizung aus dem
Akku die Reichweite im Winter nur um 5 bis 10% verringert wird.
Die Frage ist berechtigt, ob sich dafür der technische und finanzielle
Aufwand einer besseren Dämmung überhaupt lohnt. Den größten
Kosten-Nutzen-Effekt wird man wohl mit einer Anlage zur Wärmerückgewinnung
bei der Frischluftzufuhr erzielen. Spezielle Isolierfenster aber werden
sich wohl nie rechnen.
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