In dem Artikel steht "um mindestens zwei Lampen im Haus zu
*beleuchten*". Was soll man da noch an physikalischen Grundkenntnissen
des Autors erwarten?
DoDi
Verwechselst Du da nicht Berichterstattung mit Kommentar?
Und ja, Journalisten sollen sich mit einer eigenen Wertung zurückhalten,
bei Dingen die sie nicht verstehen. Oft sind sie ja nicht einmal in der
Lage, die Aussagen aus einem Interview mit einem Fachmann korrekt
zusammenzufassen. Und wenn der Mann der Meinung ist, ein Perpetuum
Mobile erfunden zu haben, dann darf ihm diese Meinungsäußerung nicht
verwehrt werden.
DoDi
In dem Augenblick, wo ich mich dafür entscheide, über Thema A zu berichten
und über Thema B nicht, mache ich schon eine Bewertung.
Und wenn ich mich dafür entscheide, über ein Perpetuum Mobile zu berichten,
dann gehört zu einem Bericht doch auch ein bisschen Recherche dazu.
Anscheinend fordere ich damit aber zu viel.
OK, zunächst mal: Ich hätte den Hinweis, dass da jemand ein Perpetuum Mobile
erfunden hat, einfach nur entsorgt. Soviel Grundkenntnisse in der Physik
sollte jeder haben.
Wenn dann aber Saure-Gurken-Zeit wäre, dann wäre ich mit einem Experten
dahin gefahren. Dabei hätte ein "Experte", der in der Lage ist, unfallfrei
ein Energiekostenmessgerät, ein Amperemeter und ein Voltmeter zu betreiben,
bereits genügt.
Das Thema P.M. regt mich deshalb so auf, weil immer wieder Leute sowas
meinen, erfunden zu haben. Dann werden wilde Theorien gemacht, wieso das
funktioniert. Anschließend hört man nie wieder was davon.
Bei uns in Letmathe war eine ähnliche Geschichte in der Lokalpresse, gerade
im Sommerloch. Der Rentner hat ein Schaufelrad ins Aquarium gestellt und
durch aufsteigende Luftblasen zum Rotieren gebracht. Die Luft wurde durch
eine Aquarium-Luftpumpe unter Wasser gedrückt und sollte angeblich in der
Größenordnung 5W oder 10W ziehen, an der Welle des Schaufelrads war zu der
Zeit nichts dran, aber (ich zitiere sinngemäß) "Fühlen Sie mal wie kräftig
die Welle dreht. Da merken Sie die Kraft der aufsteigenden Luft, das sind
sicher mehr als die 5W der Pumpe."
Und "Neiiiin, das ist kein Perpetuum Mobile. Hier geht alles korrekt zu. Ich
nutze nur ein Naturgesetz, die Auftriebskraft ist die Energie!"
Und (huch, noch eine Paralelle): Auch dieser Mann hatte angeblich ein Patent
drauf. Eingetragen als Kraftmaschine allerdings. So wird es dem Mann hier
auch gehen. Er bekommt sicher keinen Eintrag als "Perpetuum Mobile", das ist
ausgeschlossen.
Was ist der Unterschied vom Projekt einer Wunder-Energiequelle (Perpetuum
Mobile, Wasserauto,...) zu einem Luftballon?
Der Luftballon steigt LEISE und platzt LAUT.
(ist nicht von mir, der Witz)
Welche Recherche fehlte dir?
Oder hast die ironischen Schlussworte, "das sollte sich ein Physiker
einmal genauer anschauen", nur missverstanden?
Harald
--
Für eine korrekte Antwortadresse den Bindestrich entfernen.
? Journalisten sollten sehr wohl verstehen, wovon sie schreiben. Sonst
können sie ihren Job nicht tun (Möglichst objektive Berichterstattung,
Hintergründe, Zusammenfassung, Verständliche Formulierung etc.).
Wäre mir neu. Warum nicht?
Da ich schlimmes befürchte, nein Art.5 GG greift nicht.
Peter
Hallo,
das ist die Wunschvorstellung, die Realität sieht leider anders aus.
Viele Joournalisten haben jedenfalls nicht die nötigen Kenntnisse in
Naturwissenschaften um über solche Themen schreiben zu können.
Bye
Der Feld-, Wald- und Wiesen-Journalist gibt meiner Erfahrung nach bei
Technik generell ein schlechtes Bild ab. Kürzlich erst habe ich der
Tageszeitung "kW/h" gelesen. :-(
Tschüs,
Sebastian
Dazu eine weit ausholende aber sehr böse Erinnerung an die 70er
Jahre: "Der Spiegel gilt allgemein als sehr seriös, die Artikel
sind gut recherchiert und fundiert geschrieben, nur in den Gebie-
ten, in denen ich selber Fachmann bin zeigen sich oft gravierende
Fehler"
MfG
--
Zi Gong fragte, was einen Edlen ausmache.
Der Meister sprach: "Er predigt nur das, was er zuvor
Meiner Meinung nach ist kW/h schon fast häufiger anzutreffen als kWh.
Es würde mich nicht wundern, es bald auch in der Stromabrechnung zu sehen...
Gruß,
Hilmar
Klar doch. Wenn die Leistung der Kraftwerke immer knapper bemessen wird,
dann musst du eben das Rauf- und Runterfahren der Kraftwerksleistung
bezahlen. Das wird man wohl in kW/h angeben.
Allerdings. Das stresst ja die Turbine. Wobei bei einem
Gaskraftwerk das dann eher 10 MW/min sind. Erzeuger wollen
in Zukunft noch wesentlich schneller modulierbare Turbinen
haben...
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