Was ist denn in Sachen Umsatz dabei so geflossen? Selbst habe ich nie
von Cerberus gehoert und auch deren Roehren nie in Geraeten gesehen. War
das geschaeftsmaessig ein Flop geworden? Wobei so kurz nach dem Krieg
das Geld natuerlich acuh nicht besonders locker gesessen hatte.
Das Vergnuegen hatte ich als Teenager. Vattern nahm mich immer mit in
den Keller, wenn der Oelbrenner mal wieder "phutah ... phutah ... rumms
... phutah" machte. Damit ich's zu reparieren lernte, wenn er mal auf
Dienstreisen war. Da war ganz schnoede ein LDR drin, nix Photozelle.
Dito in der Zentralheizung danach und einigen anderen.
Junger Spund, wuerde ich mal sagen ;-)
In den Fuenfigern wurden Ami-(Oktal)Dopppeltrioden und Photozellen
eingesetzt(Danfoss Steuergeraete?). Bis etwa 1960 die ECC82 bzw E82CC.
Das war dann aber auch die Zeit fuer Elesta/Cerberus.
Irgentwann in der Zeit wurden dann aber auch genuegend spannungsfeste
CdS-Widerstaende eingebaut.
Spannungsfest? Bei unserer war ein normaler LDR drin. Allerdings huebsch
im Glaskolben und nicht in Plastikguss. Dahinter AC141 oder so ans Blech
geschraubt und Relais. Das war jedoch m.W. circa Baujahr 1967. Mit
Roehre waere das auch gegangen.
Mit der Elektronikreparatur solcher Module haette man sich damals eine
goldene Nase verdienen koennen.
Kann bei unserer nicht gewesen sein, denn dann haette es zumindest bei
Spannungsspitzen den Germaniumtransistor gefetzt. Dann war da auch noch
der Bimetallthermostat. Ob der mit 230V lief weiss ich nicht mehr, hier
in USA hatten die immer 24VAC. Jedenfalls sass in einer am Brenner
angeflanschten Hutze ein kleiner Netztrafo und eine Art
Selengleichrichter drin.
Es gab verschiedene Lösungen. In einem Steuergerät saß ein "schlanker"
Trafo sogar mit mag. Nebenschluß. Es gab Bimetallschalter mit einer
Widerstandspille, also ohne Wicklung. Andere besaßen eine Wicklung.
Diese Ami-Steuergerät besaß zB keinen Gleichrichter. Das besorgten die
Roehren selbst. Dafuer hatten die Relais eine Cu-Kurzschlusswicklung uew.
Cerberus war waehrend vieler Jahre ein sehr gutes Geschaeft in Sachen
Herstellung Kaltkathoden-Relaisroehren (u.a. GR16, GR17),
Kaltkathoden-Thyratrons (z.B. GT21), dann Stabilisatorroehren (u.a SR44),
eine Menge an Glimmlampen-Signallleuchten und dann die ganze Geschichte mit
den Gasfeuermelder mit dem radioaktiven Element Americium und mit dem
Flammenmelder (optoelektronisch). Dazu wurden auch ganze Ueberwachungs- und
Steuerschraenke gebaut. Im Bereich der Elektrotechnik der ETH-Zentrum waren
bis vor kurzem (z.T. vielleicht noch heute) Cerbereus-Anlagen eingebaut.
Ich selbst arbeitete bei Cerberus waehrend etwa 2 Jahren knapp nach Mitte der
1960er-Jahre in einer Versuchswerkstatt in Maennedorf am Zuerichsee.
Ich erinnere mich noch heute gut an diese interessante Zeit zurueck. Ich
durfte manchmal mit einem Physiker aus Deutschland zusammenarbeiten, der
eine neue Rauchmeldergeneration entwickelte. Da kamen versuchsweise zum
ersten Mal MOSFETs zum Einsatz. So ein MOSFET wurde in goldfarbener Alufolie
geliefert und ein Stueck kostete 500 Franken. Mit allergroesster
Eherehrbietung betrachteten die Kollegas und ich wenn dieser Physiker so ein
Halbgott von Halbleiter auspackte. Nur er war fuer dieses Bauteil
privilegiert.
Die Cereberus war sozial recht vorbildlich. Der Gewinn wurde in drei Teile
geteilt. 1/3 floss in den "Spaarhafen", 1/3 wurde allen Mitarbeitern
prozentual zum Lohn als Gewinnbeteiligung ausbezahlt und 1/3 wurde in die
Forschung gesteckt. Irgendwann spaeter wurde Cerberus ein Teil der
Elektrowatt. Aber wie es von da an weiterging, habe ich nicht
weiterverfolgt.
Soviel zu meiner persoenlichen Cerberus-Story. Meine KK-Roehren-Story begann
schon als ich bei einer Vetreterfirma von "SRECHER & SCHUH", Hersteller von
Schuetzensteuerungen mit Timerfunktionen mit KK-Roehren, in der Lehre war.
Ich habe damals auch mit KK-Roehren gebastelt. Eine solche Schaltung ist im
genannten Link zu sehen:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/kaltk1.htm
Siehe Bild 6.
Gruss
Thomas
--
ELKO-Buecher ueber Opamp, Instrumentation-Amplifier und Timer-555:
Die einzige Kategorie neben Feuermeldern die ich kennengelernt habe
waren Stabilisatoren. Allerdings amerikanische Fabrikate. Die leuchteten
immer so schoen bunt, doch es stand eine Warnung in den Manuals der
Geraete, nach versehentlicher Zertruemmerung alles sofort sauber zu
machen (was immer das hiess ...), gut zu lueften und den Raum fuer
einige Stunden nicht zu betreten.
Das gab es noch in den 70ern, mit HF-FETs. Mir war das irgendwie zu
ueberkandidelt. Habe dann (nach einer Bier-Wette, versteht sich), einen
HF-Verstaerker mit einem ausgeschlachteten AF239 gebaut und der hat den
mit dem teuren HF-FET nassgemacht. Kurz darauf stand eine Kiste Koenig
Pilsener im Labor :-)
Sehr loeblich.
Ich hatte Belichtungsuhren mit Glimmlampen und Thyristoren probiert,
wurde aber irgendwie nicht besonders praesize. Cerberus-Roehren gab es
bei uns (Rheinland) keine zu kaufen, Literatur darueber erst recht
nicht. Also alles mit Transistoren gebaut. Wobei das auch Frust war,
denn die gab es erschwinglich nur in "dritter Wahl". Beta irgendwo
zwischen Null und 50 oder so. Bis Vattern dann einige
Grosscomputerplatinen vor dem Schrott rettete, haufenweise Transistoren
drauf. Da ging echt die Post ab, weil das dann alles funktionierte.
Auch bei den KK-Roehren hatte es ein schwachradioaktives Gas drin...
Das erleichterte die Ionisierung...
Aber das machte damals nix, weil in den Schuhgeschaeften gab es die tollen
Roentgengeraete, wo man die Fuesse in den Schuhen durchleuchten konnte um zu
sehen, wie gut die Schuhe passten. Kannst Du Dich daran erinnern?
Man war damals ueberhaupt nicht so zimperlich, wenn man bedenkt, wieviel
H-Bomben ueber den Bikini-Atolls und sonst wo in der Suedsee verknallt
worden sind oer noch etwas frueher mitten im Wilden Westen in den USA die
ersten Atombomben. Die bsonders staatstreuen Leutchen in Utah hatten sicher
noch ihre Freude daran, bis die dann auf er Haut ihre ersten schwarzen
Flecken bekommen haben. Dann war ganz schnell fertig mit Lustig.
Nicht mal Feldschloeschen... :-(
Das war wirtschaftlich sowieso eine gute Epoche.
Und die von Elesta?
Jaja, das kenne ich auch. IBM-Platinen mit dickvergoldeten Prinsteckern.
Gruss
Thomas
--
ELKO-Buecher ueber Opamp, Instrumentation-Amplifier und Timer-555:
Nein, in den 60's gab's das wohl nicht mehr. Ganz so alt bin ich nun
doch nicht :-)
Oder die Leute, die sich von Restaurant-Terrassen genuesslich den Pilz
ansahen und dabei "Atomic Cocktails" schluerften.
Es gab im Rheinland ein Bier mit dem gleichen Namen. Schmeckte mir
nicht. Ungeschriebenes Gesetz an der RWTH Aachen war, dass verlorene
Wetten in Koepi, Warsteiner oder Veltins zu begleichen waren.
Ja, da wo fast jeder spaeter eine fette Betriebsrente bekam. Das ist ja
nun endgueltig gelaufen :-(
Nein, alles amerikanisch, meist Sylvania 56-irgendwas. Elesta habe ich
auch nie gehoert.
Und ICs mit huebschen quadratischen Metallmuetzchen. Die waren mangels
Doku aber nicht zu gebrauchen.
Die wurden (in Jever, dem kulturellen Zentrum des Jeverlands) vermutlich
so etwa 1955 installiert, in 1 oder 2 Geschäften, für einige ganz wenige
Jahre. 1960 gab es sie (dort) nicht mehr.
Viele Gruesse!
Helmut
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