Frage zu Rauchmeldern

Thomas Schreiber schrieb:

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Schau mal einer guck. Da steht sogar, wo man die alten Melder abgeben soll :-]. Nicht dass das jetzt mir irgendwie neu wäre :-) Da kommen sie dann zu der Cerberus-Elektronik, resp. Ionik, naja, ihr wisst schon was.

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Rolf_Bombach
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Rolf_Bombach wrote: fff

Da kommen in mir Errinnerungen auf: Elesta / Cerberus / Glimmrelais -Röhren... Das waren noch Zeiten. Und die haben funktioniert! was man heute von der (Sche....) Elektronik nicht unbedingt behaupten kann. Nachwein... Bin sowieso Röhrenfan

Rudi , aus dem Schwabenland

(der an Ostern in Konstsnz war und in Kreuzlingen tanken wollte, da mein Benzintank leer war. Pech gehabt: Ein Schweizer Landsmann hat mich aufgeklärt; " Lieber Mann, sie müssen wissen, am Sonntag haben in derSchwiez die Tankstellen geschlossen!' Auf schwäbisch; "do han I blöd g'lodzd."

nomal; Rudi

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Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Da hat sich einer einen nachträglichen Aprilscherz erlaubt. Ist ja bekannt, dass in der Schweiz die Uhren langsamer gehen ;-)

En badische Grueß, Leo

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Leo Meyer

Joerg schrieb:

Sie sind keine "technische Notwendigkeit".

Kann man so nicht sagen. Die Menge macht das Gift. Wenn z.B. eine ganze Kiste voll Americium-Plättchen aus dem Lastwagen fällt, etwa auf der Gotthardstrasse, was mal passiert ist. Und war da nicht mal was mit einem Flugzeugabsturz bei euch? Es gibt weltweit hunderttausende technischer Strahlenquellen, für alles mögliche. Es ist sehr schwierig, da den Überblick zu behalten, etwa damit nichts in den Bauschutt beim Abriss gelangt. Daher kommt langsam aber sicher das Prinzip ALARA. Damit halt keine Am-Melder im Privathaushalt.

Es grassiert die Meinung, Alphastrahler wären bei minimaler Abschirmung, z.B. 10 cm Luft, und natürlich ohne Inkorporation, harmlos.

Dem ist nicht so. Der Kern zerfällt zu Tochterkernen, die ihrerseits wieder strahlen können. Das ist z.B. bei Radium sehr auffällig, dort kommt ein ganzes Sammelsurium an Gammastrahlen von Bi-214 und diverse Röntgenstrahlen raus. Sieht man schön bei alten Cerberus-Kaltkathoden- Thyratrons ;-). Daher war die Idee mit dem Am-241 schon mal gut, dort wird nach dem Zerfall beim langlebigen Neptunium geparkt, was dann eine sehr geringe Aktivität aufweist. Trotzdem sendet auch Am-241 Gammastrahlen aus, wenngleich niederenegetische bei 59keV. Aus _neuen_ Meldern mit der von dir korrekt angegebenen Dosierung kommt daher keine Gefahr. Früher gab es allerdings Melder (unempfindlichere Elektrometerverstärker?), dort war massiv mehr drin. An einem Arbeitsplatz unter so einem Melder hatte ich gut messbar deutlich erhöhte Dosisleistung. Die schweren Elemente neigen auch zur Kernspaltung, bei Am-241 zum Glück sehr selten (4E-10 branching ratio). Falls der Pförtner also im Regal für die Feuerwehr griffbereit mehrere solcher Dinger hatte, war das schon gefährlich. Ob das jetzt für dich Gesundheits-fördernd oder schädlich wäre, kann ich nicht sagen. Wegen weniger ESD hat man eventuell weniger Galle- und Blutdruckprobleme ;-]

Nochmals, die Menge macht das Gift. Wenn du meinst, Chemiker würden mit gefährlichem Material rumsauen, kennst du die Physiker nicht. Wenn du meinst, Physiker würden mit gefährlichem Material rumsauen, kennst du die Radiochemiker nicht. Und die meinen:

"Americium must be handled with great care to avoid personal contamination. The alpha activity from 241Am is about three times that of radium. When gram quantities of 241Am are handled, the intense gamma activity makes exposure a serious problem. 241Am has been used as a portable source for gamma radiography. It has also been used as a radioactive glass thickness gauge for the flat glass industry and as a source of ionization for smoke detectors."

Dein genanntes Gramm ist also das Problem. Nicht die Rauchmelder. Aber ohne das erste gäb es letztere nicht...

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Rolf_Bombach

Sehen wir hier anders. Das Verhaeltnis von zuverlaessigen Alarmen zu Fehlalarmen ist bei dieser Art Detektor exzellent. Selbst erlebt. Wenn ein Schmorbraten angeschmort wird, gibt es nie Alarm. Als der Ofenbauer mal eben in 15m Entfernung ein Stueck Metall mit dem Schweissbrenner abmachte, schlug der Melder innerhalb von Sekunden an.

Die waren nicht in einem sicheren Container?

Kann mich nicht erinnern. Wann und wo war das denn?

Der Knueller sind die aus Granitbloecken gebauten Haeuser in Schottland, strahlungsmaessig oft weit ueber dem zulaessigen Limit. Troztdem werden die Leute dort steinalt. Was mich bei dem Konsum von McEwan's Heavy in den Pubs verblueffte :-)

Und EMV erst. Sitze gerade an einem Layout, wo vermutlich jemand aufs Autorouter-Knoepfchen gedrueckt hat. Die Aenderungsliste ist inzwischen ueber zwei Seiten lang, da koennten einige Leute beim Lesen naechste Woche die Krise kriegen ;-)

Ok, man muss ein paar Gramm transportieren. Dafuer gibt es auessert robuste Container. Oder um die Kirche mal im Dorf zu lassen, irgendwie muss ja auch der Brennstoff fuer diese Anlage bei Euch um die Ecke in die Schweiz kommen, und dabei handelt es sich nicht nur um ein paar Gramm:

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Joerg

Ich helf Dir gerne Deine Erinnerungen noch zusaetzlich aufzupolieren:

"Elektronikgeschichte: Kaltkathoden-Roehre 1"

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Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Was ist denn in Sachen Umsatz dabei so geflossen? Selbst habe ich nie von Cerberus gehoert und auch deren Roehren nie in Geraeten gesehen. War das geschaeftsmaessig ein Flop geworden? Wobei so kurz nach dem Krieg das Geld natuerlich acuh nicht besonders locker gesessen hatte.

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Joerg

Du haettest zB mal in Oelbrennersteuerungen nachsehen sollen. Also ueberall dort, wo Photozellen spaeter auch Photowiderstaende eingesetzt wurden ;-)

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Horst-D.Winzler

Cerberus war waehrend vieler Jahre ein sehr gutes Geschaeft in Sachen Herstellung Kaltkathoden-Relaisroehren (u.a. GR16, GR17), Kaltkathoden-Thyratrons (z.B. GT21), dann Stabilisatorroehren (u.a SR44), eine Menge an Glimmlampen-Signallleuchten und dann die ganze Geschichte mit den Gasfeuermelder mit dem radioaktiven Element Americium und mit dem Flammenmelder (optoelektronisch). Dazu wurden auch ganze Ueberwachungs- und Steuerschraenke gebaut. Im Bereich der Elektrotechnik der ETH-Zentrum waren bis vor kurzem (z.T. vielleicht noch heute) Cerbereus-Anlagen eingebaut.

Ich selbst arbeitete bei Cerberus waehrend etwa 2 Jahren knapp nach Mitte der

1960er-Jahre in einer Versuchswerkstatt in Maennedorf am Zuerichsee.

Ich erinnere mich noch heute gut an diese interessante Zeit zurueck. Ich durfte manchmal mit einem Physiker aus Deutschland zusammenarbeiten, der eine neue Rauchmeldergeneration entwickelte. Da kamen versuchsweise zum ersten Mal MOSFETs zum Einsatz. So ein MOSFET wurde in goldfarbener Alufolie geliefert und ein Stueck kostete 500 Franken. Mit allergroesster Eherehrbietung betrachteten die Kollegas und ich wenn dieser Physiker so ein Halbgott von Halbleiter auspackte. Nur er war fuer dieses Bauteil privilegiert.

Die Cereberus war sozial recht vorbildlich. Der Gewinn wurde in drei Teile geteilt. 1/3 floss in den "Spaarhafen", 1/3 wurde allen Mitarbeitern prozentual zum Lohn als Gewinnbeteiligung ausbezahlt und 1/3 wurde in die Forschung gesteckt. Irgendwann spaeter wurde Cerberus ein Teil der Elektrowatt. Aber wie es von da an weiterging, habe ich nicht weiterverfolgt.

Soviel zu meiner persoenlichen Cerberus-Story. Meine KK-Roehren-Story begann schon als ich bei einer Vetreterfirma von "SRECHER & SCHUH", Hersteller von Schuetzensteuerungen mit Timerfunktionen mit KK-Roehren, in der Lehre war. Ich habe damals auch mit KK-Roehren gebastelt. Eine solche Schaltung ist im genannten Link zu sehen:

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Bild 6.

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Das Vergnuegen hatte ich als Teenager. Vattern nahm mich immer mit in den Keller, wenn der Oelbrenner mal wieder "phutah ... phutah ... rumms ... phutah" machte. Damit ich's zu reparieren lernte, wenn er mal auf Dienstreisen war. Da war ganz schnoede ein LDR drin, nix Photozelle. Dito in der Zentralheizung danach und einigen anderen.

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Joerg

Die einzige Kategorie neben Feuermeldern die ich kennengelernt habe waren Stabilisatoren. Allerdings amerikanische Fabrikate. Die leuchteten immer so schoen bunt, doch es stand eine Warnung in den Manuals der Geraete, nach versehentlicher Zertruemmerung alles sofort sauber zu machen (was immer das hiess ...), gut zu lueften und den Raum fuer einige Stunden nicht zu betreten.

Das gab es noch in den 70ern, mit HF-FETs. Mir war das irgendwie zu ueberkandidelt. Habe dann (nach einer Bier-Wette, versteht sich), einen HF-Verstaerker mit einem ausgeschlachteten AF239 gebaut und der hat den mit dem teuren HF-FET nassgemacht. Kurz darauf stand eine Kiste Koenig Pilsener im Labor :-)

Sehr loeblich.

Ich hatte Belichtungsuhren mit Glimmlampen und Thyristoren probiert, wurde aber irgendwie nicht besonders praesize. Cerberus-Roehren gab es bei uns (Rheinland) keine zu kaufen, Literatur darueber erst recht nicht. Also alles mit Transistoren gebaut. Wobei das auch Frust war, denn die gab es erschwinglich nur in "dritter Wahl". Beta irgendwo zwischen Null und 50 oder so. Bis Vattern dann einige Grosscomputerplatinen vor dem Schrott rettete, haufenweise Transistoren drauf. Da ging echt die Post ab, weil das dann alles funktionierte.

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Joerg

Auch bei den KK-Roehren hatte es ein schwachradioaktives Gas drin... Das erleichterte die Ionisierung...

Aber das machte damals nix, weil in den Schuhgeschaeften gab es die tollen Roentgengeraete, wo man die Fuesse in den Schuhen durchleuchten konnte um zu sehen, wie gut die Schuhe passten. Kannst Du Dich daran erinnern?

Man war damals ueberhaupt nicht so zimperlich, wenn man bedenkt, wieviel H-Bomben ueber den Bikini-Atolls und sonst wo in der Suedsee verknallt worden sind oer noch etwas frueher mitten im Wilden Westen in den USA die ersten Atombomben. Die bsonders staatstreuen Leutchen in Utah hatten sicher noch ihre Freude daran, bis die dann auf er Haut ihre ersten schwarzen Flecken bekommen haben. Dann war ganz schnell fertig mit Lustig.

Nicht mal Feldschloeschen... :-(

Das war wirtschaftlich sowieso eine gute Epoche.

Und die von Elesta?

Jaja, das kenne ich auch. IBM-Platinen mit dickvergoldeten Prinsteckern.

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Nein, in den 60's gab's das wohl nicht mehr. Ganz so alt bin ich nun doch nicht :-)

Oder die Leute, die sich von Restaurant-Terrassen genuesslich den Pilz ansahen und dabei "Atomic Cocktails" schluerften.

Es gab im Rheinland ein Bier mit dem gleichen Namen. Schmeckte mir nicht. Ungeschriebenes Gesetz an der RWTH Aachen war, dass verlorene Wetten in Koepi, Warsteiner oder Veltins zu begleichen waren.

Ja, da wo fast jeder spaeter eine fette Betriebsrente bekam. Das ist ja nun endgueltig gelaufen :-(

Nein, alles amerikanisch, meist Sylvania 56-irgendwas. Elesta habe ich auch nie gehoert.

Und ICs mit huebschen quadratischen Metallmuetzchen. Die waren mangels Doku aber nicht zu gebrauchen.

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Joerg

Junger Spund, wuerde ich mal sagen ;-) In den Fuenfigern wurden Ami-(Oktal)Dopppeltrioden und Photozellen eingesetzt(Danfoss Steuergeraete?). Bis etwa 1960 die ECC82 bzw E82CC. Das war dann aber auch die Zeit fuer Elesta/Cerberus. Irgentwann in der Zeit wurden dann aber auch genuegend spannungsfeste CdS-Widerstaende eingebaut.

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Horst-D.Winzler

Kaum, Joergs Fuesse waren damals wohl vermutlich noch im embrionalen Zustand. Wurden die (die Schuh-Roentgengeraete) nicht um 1665 abgesetzt?

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Horst-D.Winzler

Oh, ja, da bist Du eine Ecke aelter :-)

Spannungsfest? Bei unserer war ein normaler LDR drin. Allerdings huebsch im Glaskolben und nicht in Plastikguss. Dahinter AC141 oder so ans Blech geschraubt und Relais. Das war jedoch m.W. circa Baujahr 1967. Mit Roehre waere das auch gegangen.

Mit der Elektronikreparatur solcher Module haette man sich damals eine goldene Nase verdienen koennen.

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Joerg

Ja, 1665 war ich noch ziemlich klein :-)

In Duesseldorf gab (gibt?) es ein Schuhhaus Roentgen. Kein Scherz.

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Joerg

Am LDR lag die Netzspannung nur "geschuetzt" durch eine Relaisspule. Ich meine mich zu erinnern, das deren Widerstand bei 10k lag?

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Horst-D.Winzler

Kann bei unserer nicht gewesen sein, denn dann haette es zumindest bei Spannungsspitzen den Germaniumtransistor gefetzt. Dann war da auch noch der Bimetallthermostat. Ob der mit 230V lief weiss ich nicht mehr, hier in USA hatten die immer 24VAC. Jedenfalls sass in einer am Brenner angeflanschten Hutze ein kleiner Netztrafo und eine Art Selengleichrichter drin.

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Joerg

Hallo, Horst-D.Winzler,

Du meintest am 05.05.09:

Die wurden (in Jever, dem kulturellen Zentrum des Jeverlands) vermutlich so etwa 1955 installiert, in 1 oder 2 Geschäften, für einige ganz wenige Jahre. 1960 gab es sie (dort) nicht mehr.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

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