In einem TN-C-S System besteht eine Verteilung, die 4adrig an der NSHV angeschlossen ist (recht langes Stück, ca. 100m). An dieser Unterverteilung sind einige Maschinen und Anlagen angeschlossen, manche mit 4 und manche mit 5 Adern.
Soweit alles zulässig und i.O.
Aber: Letzte Woche kam ein Ingenieur (VdS-Prüfung) und maß auf dem PE zu einer Anlage ca. 4A, was er sich "überhaupt nicht erklären kann, aber auf jeden Fall unzulässig und zu beseitigen ist".
Schön und gut. Die Anlage ist über zig Betriebsmittel mit der Hallenkonstruktion und dadurch mit den Fundamenten verbunden. Somit stellt sich - für mich - nicht die Frage, wie es zu diesem Strom kommt.
Der Strom auf dem PE ist KEIN Fehlerstrom (auch bei gezogenem Lasttrenner fließt dieser Strom), sondern ein Teil des Ausgleichstroms an der Unterverteilung.
Der Strom auf den einzelnen Neutralleitern hat ja in der Verteilung mehrere Möglichkeiten, zurück zur NSHV/Trafo zu fließen. Entweder über den PEN, oder halt (auch) über den PE von gleichzeitig niederohmig mit der Halle / mit den Fundamenten verbundenen Anlagenteilen.
Das kommt halt durch eine verPENnte Installation.
Was tun? Meinen Einwand, dass bei TN-C-S Systemen IMMER zu Ausgleichsströmen über Anlagenteile, Wasserleitungen usw. kommt (kommen muss!), lässt er nicht gelten.
Als erste Maßnahme könnte man den PE zu den betroffenen Anlagen abklemmen, mit Isolierband umwickeln und somit unsichtbar isoliert wieder auf der PE Klemme anklemmen. Dann hätte man de Strom weg, der Prüfer könnte messen und alles wäre gut.
(NEIN DAS WAR NICHT ERNST GEMEINT)
Alternativ dazu wäre es natürlich möglich, zu den 4adrigen Zuleitungen einen zusätzlichen PE zu legen und vom PEN nur die "N"-Funktion nutzen. Dies ist auch "irgendwann" angedacht. Ich bräuchte aber mal ne Aussage zu der Behauptung, dass Ströme auf dem PE grundsätzlich unzulässig seien. Nochmal: Eine Messung über L1-L2-L3-N mit dem Milliamperemeter ergab, dass die Anlage "sauber" war. Gerade mal 5-7mA, gleichzeitig auf dem PE 4,3A.