Ich habe in letzter Zeit den Photovoltaikmarkt beobachtet. Die ersten Monate in 2011 fingen trotz relativ schoenem Wetter sehr verhalten an. Nur relativ wenige Anlagen wurden gebaut. Auf der anderen Seite sind in den letzten Jahren immer mehr Hersteller in die PV-Modulproduktion eingesteigen bzw. haben ihre Kapazitaeten erhoeht. Durch die randvollen Lager und die geringe Nachfrage sind die Preise im Stundentakt in den Keller gefallen. Man sieht jetzt schon kleine Anlagen fuer Einfamilienhaeuser mit Markenmodulen fuer 1850 EUR/kWp:
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=3D=3D> Damit ist die Grid Parity fuer Privatkunden laengst erreicht. D.h. der Strom aus dem Netz kostet mehr als der selbsterzeugte Stom der Photovoltaikanlage auf dem eigenen Hausdach.
Jetzt bei den niedrigen Preisen ist auch die Nachfrage stark angesprungen. Dadurch wird es zum 1.1.2012 eine Absenkungen der Einspeiseverguetung nicht nur um 9% geben, sondern mindestens um 15%:
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Das wird die PV-Anlagenpreise weiter deutlich in den Keller treiben. Viele Hersteller werden da vermutlich nicht mehr mithalten koennen und die Fluegel in diesem Markt strecken. Andere werden ihre Produktionskosten weiter druecken koennen und so wird IMHO in wenigen Jahren in Haeusern die Zwischenspeicherung des PV-Stromes in Akkus wirtschaftlich werden. Einige Anbieter fuer solche Speicher gibt es bereits, damit der eigene PV-Strom rund um die Uhr genutzt werden kann:
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Eine andere Idee ist, den Speicher von Elektroautos mit zur Stromversorgung des Hauses zu nutzen. Man koennte den Akku des Elektroautos tagsueber mit PV Strom aufladen und dann abends z.B. fuer einen Fernsehabend maximal soweit entladen, bis der Strom fuer die Fahrt am naechsten Tag noch gut ausreichend ist. Bei Bedarf kann auch nachts/fruehmorgens bei allgemein niedrigem Strombedarf und z.B. starkem Windstromanfall der Akku des Elektroautos mit Windstrom aus dem Stromnetz oder so wieder aufgeladen werden. Beispiele:
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Elektroautos sind ja sowieso ideal um den selbsterzeugten PV Strom energieeffizient zu nutzen. Das sieht man an den Verbraeuchen um die
13 kWh/100km des Mitsubishi I-Miev, was energetisch umgerechnet 1,3l/
100km Kraftstoff bedeutet:
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Auch in der Bevoelkerung waechst die Bereitschaft kraeftig Elektroautos zu kaufen: Zitat: Wie aus einer am Mittwoch ver=F6ffentlichten repr=E4sentativen Befragung des IT-Branchenverbands Bitkom hervorgeht, ziehen mittlerweile 69 Prozent die Anschaffung eines batteriebetriebenen Fahrzeugs in Betracht. Im Februar 2010 waren es demnach erst 39 Prozent.
Quelle:
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Zusaetzlich zum jetzt schon erhaeltlichen I-Miev werden in 2012 und
2013 zahlreiche neue Elektroautos auf den Markt in Deutschland kommen: Nissan Leaf, Smart ED, BMW i3, VW Lupo E, .... Und fuer Leute, denen die Reichweite eines reinen Elektroautos nicht ausreicht, kommen auch PlugIn Hybride und Elektroautos mit RangeExtender in 2012 auf den deutschen Markt: Toyota Prius Plugin und Opel Ampera.
Und auch die PKW Hersteller haben sehr grosses Interesse daran Elektroautos auf den Markt zu bringen. Natuerlich weil Elektroautos langfristig die Verbrenner aufgrund des ausgehenden Erdoels ersetzen muessen und sich damit dann Geld verdienen laesst, sondern auch weil sie die Flottenverbraeuche bzw. CO2 Ausstoesse im Mix absenken muessen. Sonst werden saftige Strafzahlungen faellig. Damit kann im Einzelfall ggf. auch ein Verkauf von Elektroautos weit unter Herstellungspreis fuer die Hersteller wirtschaftlich sein. Das gilt insbesondere fuer die Premiumhersteller mit ihren hoch-PSsigen Autos. Hier eine Aussage von BMW:
"Die E-Mobilitaet wird kommen - das ist keine Frage mehr", sagte der BMW-Vorstand. Die politischen Vorgaben zur CO2-Reduzierung seien ohne Elektroautos nicht zu schaffen, in Europa, China und den USA seien die Weichen gestellt."
Quelle:
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Nun, fuer Privatleute fehlt damit eigentlich nur noch die Waermeenergie fuer Raumheizung und Warmwasser. Neben einer vernuenftigen Waermedaemmung koennte man diesbezueglich ueber eine Waermepumpe oder/und BHKW nachdenken. Fuer die Uebergangszeit wuerde PV und Waermepumpe locker ausreichen, fuer den Winter braucht man aber zusaetzlich Strom oder Waerme. Als weshalb nicht Waermepumpen und BHKW in den Hauesern aufteilen und virtuell uebers Stromnetz (Smart Grid) koppeln? Langfristig koennte das BHKW auch mit Wasserstoff oder Methan betrieben werden - erzeugt von ueberschuessigen PV- und Windstro