Transformatoren mit variabler Übersetzung

Dieses Thema wurde vor kurzen in einer Diskussion erwähnt.

Ich erwähnte schon damals Trfos mit variabler Überetzung

Hier ein Email was ich dazu gerade erhielt: ___________________________________________

Sehr geehrte EnergieinteressentInnen,

die Ängste der Betreiber von Niederspannungsnetzen relativieren sich deutlich, durch RONT.

RONT bedeutet ?Regelbarer OrtsNetzTransformator?. Abertausende nicht regelbare Trafos an der Schnittstelle von der Mittelspannung zur Niederspannung können nachgerüstet werden, theoretisch. Die sehr kompakte Hardware passt zwar in bestehende Trafostationen, wegen der hohen Nachrüstkosten wird man aber gleich den smarten, sprich regelbaren Neutrafo wählen; und das macht sich bezahlt.

Da immer mehr Ökostrom-Kleinanlagen (vor allem Solarstrom) die unterste Netzebene mit Strom in die andere Richtung ?durcheinanderbringen?, ist ab einem gewissen Zeitpunkt das Management solcher Netzgebiete schwierig, oder gar problematisch. Mit GRIDCON©, so Dr. Manuel Sojer, Manager der Maschinenfabrik Reinhausen (MR) aus Regensburg, könnten dann ca. viermal so viele Ökostromanlagen am Netz hängen als ohne. Wollte man die Probleme jedoch durch Leitungstausch beheben, wären die Kosten je nach Verlegungsaufwand 3- bis 10-mal teurer, als einen neuen Trafo mit GRIDCON© zu installieren. Wobei der alte Trafo - für unkritische Netzgebiete - oft weiterverwendet werden kann, so Sojer.

Technisch gesehen wird im Trafo das Übersetzungsverhältnis unter Last dauernd so angepasst, dass die Haushalte immer Strom mit vorgeschrieben

400 Volt Spannung + 10 % beziehen. Nachdem derartige, vollautomatische Anwendungen seit geraumer Zeit in Trafos in höheren Netzebenen Standard sind, hat MR mit seiner diesbezüglichen Expertise GRIDCON© zur Marktreife geführt.

Ängste der Energieversorger vor ungezügeltem Ökostromausbau dürften sich mit dieser Technologieentwicklung also stark relativieren und technische Herausforderungen sowie Kosten zur Adaptierung von Niederspannungsnetzen signifikant schrumpfen. Übrigens zum klaren Vorteil von Mittelspannungs- und Hochspannungsnetzen, welche dann weniger Strom aus großen Entfernungen heran leiten werden müssen. Mit umweltfreundlichen Grüßen

Dr. Fritz Binder-Krieglstein

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Roland Mösl
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Am 21.09.2012 16:31,kopierte Roland Mösl so allerhand:

Soso, und was, bitteschön, hat das jetzt wieder mit E-technik zu tun? Was, mein lieber Roland, möchtest Du uns nun sagen?

Sei gegrüßt mein teurer Freund

Nobby

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nobby

Regelbare Ortsnetztrafos haben mit E-Technik zu tun.

Wenn Du den Text gelesen hättest dann hättest Du auch die Botschaft die darin steht verstanden.

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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Und was war die Botschaft? RONT ist ein reines Spannungs- regelungssystem (aka Längsregler), welches die Spannungsqualität in der Niederspannung verbessern soll. Wo der OP die vierfach mögliche Leistung von PV-Anlagen her hat, bleibt sein Geheimnis. Wenn nicht genügend Cu in der Erde liegt, bekommt man die Leistung auch nicht weg.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Joerg Bradel schrieb:

Was für eine Kurzschlussspannung hat den so ein mittelprächtiger (500 kVA oder so) Ortstrafo? Ich denke, das ist so wenig, dass die ganze Idee eh **** ist.

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Rolf Bombach

Das Problem mit der Einspeisung ist in den Ortsnetzen meist nicht das Kupfer, sondern die Spannung. Und genau dagegen hilft das System.

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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Das sehen die Betreiber dieser Netze etwas anders. Wenn da nicht in kurzer Zeit massiv Cu in Mutter Erde versenkt wird, werden die ersten Ortsnetze wegbrennen. Und hinterher ist das Geschrei auf die pösen Netzbetreiber wieder groß. Auch hierzugroups. Wetten?

Nichts anderes schrieb ich. Ein System zur Spannungsregelung, und nicht dazu gedacht, noch mehr Leistung anzuschalten (so wie vom OP (vierfache Leistung) suggeriert).

VG Jörg

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Joerg Bradel

Moin

Am Tue, 25 Sep 2012 18:09:17 +0000 (UTC) hat Joerg Bradel geschrieben:

Aber die Impedanz bis zum Ortsnetztrafo.

Cu wird garantiert nicht verlegt, eher 4 x 150 Al.

Wegbrennen werden die Ortsnetze sicherlich nicht. An den Einspeisestellen, die über eine hohe Impedanz am Ortsnetztrafo angeschlossen sind, kann es aber zu Spannungsüberhöhungen kommen.

Ja, die sind an allem Schuld! Auch an den Frequenzsprüngen, die durch den freien Stromhandel verursacht werden. Auch daran, dass nicht sofort alle Einspeisewünsche gestattet werden können. Auch daran, dass es bei Störungen zu Stromausfällen, bzw. Spannungseinbrüchen kommen kann. Auch daran, dass der aktuelle Strommix nicht jedem genehm ist. Auch daran, dass neue Leitungen gebaut werden müssen. Auch daran, dass schon wieder die Straße aufgerissen werden muss. Auch der Receiver ist sicherlich durch Überspannung aus dem bösen Netz kaputtgegangen. Auch daran, dass Leitungen aus technischen- und Kostengründen nicht immer Kabel sein können. Auch an dem Elektrosmog, der angeblich alle Menschen krank macht. Auch an den hohen Strompreisen, verursacht durch die genehmigten Netznutzungsentgelte.

Etwas vergessen?

gegen Spannungsüberhöhungen kann man folgendes machen:

  1. Absenken der Spannung am Ortsnetztrafo. Der Nachteil ist, dass dann bei belasteten Abgängen die Spannung am Ende dieser Leitung die unteren Grenzwerte verletzen kann. Das kann in reinen Wohngebieten ohne größere Verbraucher funktionieren, ohne genaue Analyse der Netze ist ein pauschaler Einsatz von regelbaren Trafos aber nicht empfehlenswert. Außerdem sind Sensoren, die von verschiedenen Stellen des Netzes die Spannungen an den Regler zurückmelden, IMO unerlässlich. Die Kosten gegenüber einem normalen Trafo sind weitaus höher, auch die baulichen Veränderungen sind nicht unerheblich, so etwas beispielsweise zusätzlich in einer Kompaktstation unterzubringen, ist schlicht nicht möglich. In vielen Netzen ist also der Einsatz gar nicht möglich, bzw. bringt gegenüber der statischen Spannungsabsenkung nicht viel.
  2. Bezug von Blindleistung beim gleichzeitigen Einspeisen von Wirkleistung. Da die Leitungsimpedanzen gegenüber den Trafoimpedanzen gering sind, ist der gewünschte Spannungsfall am Trafo am größten, die Blindleistung sollte also vom Mittelspannungsnetz geliefert werden. Das erfordert größere Trafos und geregelte Blindleistungskompensation im Mittelspannungsnetz. Außerdem werden alle Betriebsmittel höher belastet, was generell auf die Lebensdauer geht.
  3. Netzausbau Wenn man bedenkt, dass in manchen Bereichen ein Meter Kabelgraben inklusive Wiederherstellung der Oberfläche weit mehr als 200 Euronen kostet,kann man leicht den finanziellen Aufwand erkennen. Da sind die Materialkosten für die Muffen, die Kabel, die Schaltschränke noch gar nicht dabei, von den Montagekosten mal ganz abgesehen.

Das schlimmste ist, dass die Maßnahmen nicht von den Veursachern bezahlt werden, sondern über die Netznutzungsentgelte von allen Verbrauchern.

Im Mittelspannungsbereich ist es aber auch nicht viel besser. Investor will mal schnell einen Windpark mit 15 MW ans Netz bringen, Verteilnetzbetreiber rüste mal bitte mal dein Umspannwerk auf, für die Kosten im oberen sechsstelligen Bereich stehst du sofort ein, du kriegst die ja vielleicht über die Netznutzungsentgelte irgendwann in später Zukunft einmal zurück.

Werner

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Werner Krämer

Werner Krämer schrieb:

Du hast mich schon verstanden ;-) Als ich das letzte Mal mit diesen Querschnitten zu tun hatte, habe ich mir fast die Finger gebrochen, um 4x120 Al in einen SNV-Kasten zu bekommen. Später war das einfacher: 1x1000 Al Freiluft vom Schalter zum Wandler oder zur Überspannung ;-).

[...]

Jep, die Differenz Netzzeit (Lauffenburg) vs. DCF (PTB) Sind derzeit etwa 20s. Nicht auszudenken, wenn der Wecker später klingelt.

Hmm, woher kenne ich das bloß? Hält sich hier aber noch in Grenzen, da EEG direkt am ÜN _noch_ nicht so verbreitet ist. Schaue ich mir aber die Belastung der Übergabetrafos 110/380kV in der Regelzone an weiß ich, was da etwas tiefer abgeht. Gespräche mit den Kollegen aus der Verteilnetzebene tun da ein übriges. VG Jörg

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Joerg Bradel

Darf ich euch ein Taschentuch reichen? Habt ihr beide euch jetzt ausgeheult?

Anstatt dass sich die Mitarbeiter der armen Netzbetreiber selbst bemitleiden sollten sie lieber an die Arbeit gehen und Lösungen für die Herausforderungen entwickeln. Da bekommen die Netzbetreiber eine garantierte Rendite für ihre Investitionen und jammern herum.

Wenn zuwenig Kapital vorhanden ist, dann sollen sie sich bei ihren ehemaligen Mutterkonzernen bedanken. Die haben das ganze Geld herausgezogen und es mit ausländischen Investitionen, Spekulationen und Ausschüttungen an die Aktionäre verpulvert.

Und wenn sich jemand überfordert fühlt dann zwingt ihn niemand in diesem Geschäftsfeld weiterhin tätig zu sein.

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Emil Naepflein

Am Fri, 28 Sep 2012 12:41:39 +0200 schrieb Emil Naepflein:

Ist diese Rechnung falsch?

formatting link

'Merke 1.: Die Entlastung für die stromintensiven Unternehmen kostet für eine fünfköpfige Familie mit 4.100 kWh Verbrauch gerade einmal 4,07 ? bzw. 0,4 % der Stromrechnung. Das ist im Vergleich zur EEG-Umlage so gut wie nichts. '

Lutz

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Lutz Schulze

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Lutz Schulze schrieb:

formatting link

Ich weiß nicht, ob die Rechnung falsch ist, aber es ist auf jeden Fall das falsche Signal: Energie *soll* teuer sein, um Anreize zu energie- (und ressourcen-)sparenden Technologien zu schaffen. Und wenn es "nur"

1 Euro pro 1000 kWh sind (umgerechnet also 0,1 Ct/kWh), dann sollen diese Mehrkosten bitte in den Produktpreisen der Unternehmen auftauchen, damit der Verbraucher einen Anreiz hat, solche umweltschädlichen Produkte gezielt zu vermeiden, und eben nicht durch Subventionen aufgefangen werden.

(Zum - unvermeidlichen - Standortargument: Ja, da müssen natürlich Schutzzölle und Exportsubventionen her, um die aus dem Ausland stammenden und entsprechend umweltverschmutzend hergestellten Produkte beim Import entsprechend zu belasten und umgekehrt den Unternehmen für Exportwaren die Zusatzbelastungen, die sie im Vergleich zum Ausland haben, zurückzugeben - das sind keine Wettbewerbsverzerrungen, sondern das Gegenteil davon, nämlich Wiederherstellung fairer Bedingungen. Das schafft dann für ausländische Produzenten auch den Anreiz, selbst entsprechend umweltschonend zu produzieren, denn sie können sich durch "schmutzige" Produkte keine Vorteile mehr verschffen, wenn die beim Import abgeschöpft werden.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Emil Naepflein schrieb:

Schade Emil, damit beweist Du wieder einmal Deine völlige Ahnungslosigkeit bezüglich des elektrischen Betriebes von Versorgungssystemen (die auch Dir ein angenehmes Leben (der Strom kommt ja aus der Steckdose) ermöglichen). Letztens hattest Du geschrieben, Du möchtest _verstehen_, was da, auch technisch, abgeht. Hilfreiche Vorschläge hattest Du (auch von mir) bekommen. Dein Posting lässt darauf schließen, dass Du diese Vorschläge nicht angenommen hast, denn hättest Du beide Postings mit dem gewünschten Sachverstand gelesen, wäre Dir aufgefallen, dass dies nicht begrenzte, lokale, Probleme sind, sondern sie das gesamte System, von der Erzeugung bis zur letzten Steckdose, durchziehen. Und die Koofmichel (da Du ja immer mit dem Markt argumentierst) sind zum großen Teil Verursacher dieser Probleme. Wenn da zum Stundenwechsel mal eben das Regelzonensaldo um 1.5GW springt, die Frequenz dabei, wie von Ralf beobachtet, seltsame "Hüpfer" macht, welche Schuld trifft die Netzbetreiber? Keine! Der Regler (bzw. die KW, die das Regelsignal verarbeiten müssen) braucht nun mal eine gewisse Zeit, um hinterher zu kommen, und die Primärregelung kann das nicht abfangen, weil mittlerweile in der entso-e fast alle Händler so arbeiten.

Anderes Beispiel: Werner erwähnte Spannungseinbrüche bei Netz- fehlern. Das ist ein völlig normales Betriebsereignis. Keine Störung. Und die Kunden haben die Netzanschlußbedingungen des Netzbetreibers, wo auch die Fehlerklärungszeiten beschrieben sind, akzeptiert. Kommt es zu einem Fehler, ist das Geschrei groß, weil irgendwelche Anlagen des Kunden Mist gebaut haben. Erklärt man dem Kunden, dass die Fehlerklärungszeit nur die Hälfte der vereinbarten Zeit gedauert hat (ja, wir können Störschriebe lesen), hört man die Kinnlade auf den Schreibtisch fallen. Der Schutz des pösen Netzbetreibers hat ja doch alles richtig gemacht.

Nimm bitte endlich mal Deine Scheuklappen ab und versuche es mit einer sachlich-technischen Analyse. Auf dieser Basis können wir dann gerne weiter diskutieren.

Hier hatte ich Dich gefragt, ob die, die dann kommen, es unter den gleichen Randbedingungen besser machen würden. Die Antwort bist Du mir leider bis heute schuldig geblieben.

VG Jörg

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Joerg Bradel

Es geht darum dass die Nutzer dieser Einrichtungen die Kosten tragen sollen und nciht die Energieverbraucher diese Einrichtungen quersubventionieren.

Die Stadtwerke brauchen als kommunale Einrichtung keinen "Gewinn" machen sondern es reicht die Kostendeckung. Damit könnten die Energiepreise von den Stadtwerken viel günstiger sein. Aber viele Kommunen haben teile ihrer Stadtwerke auch noch an andere Unternehmen verkauft und "müssen" so Gewinne erwirtschaften.

Nein, ich bin für die Rekommunalisierung, aber nur wenn die Kommunen darauf verzichten Gewinne zu erwirtschaften und damit andere Einrichtungen querzusubentionieren.

Er kann die Netzentgelte entsprechend erhöhen und erhält eine "angemessene, wettbewerbsfähige und risikoangepasste kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung für das Eigenkapital".

Ein kommunaler Netzbetreiber braucht keinen Gewinn zu machen. Er soll die Bürger in seinem Versorgungsbereich günstig mit Strom versorgen.

Reply to
Emil Naepflein

Solange der Profit für die Betreiber wichtiger ist als die Prämissen die in §1 des EnWG stehen, solange wird es nicht besser.

Bisher habe ich nur von ganz wenigen kommunalen Netzbetreibern/Stromversorgern gehört die tatsächlich zum Wohle ihrer Bürger agieren, auch weil sie den Bürgern selbst gehören. Bekanntestes Beispiel sind die Elektrizitätswerke Schönau. Aber es werden langsam mehr, wenn sich die lokale Politik nicht von den Stromkonzernen mit "Zuwendungen" überreden lässt.

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Emil Naepflein

Moin

Am Sat, 29 Sep 2012 06:08:52 +0200 hat Emil Naepflein geschrieben:

Wenn nur noch die Nutzer die Kosten tragen sollen, gibt es demnächst keine Schwimmbäder, Sportplätze, Kindergärten, Theater und Museen mehr. Die Liste lässt sich beliebig im kulturellen, sowie im sozialen Bereich fortführen.

Gibt es dann noch solche Einrichtungen, sind die Nutzungsentgelte so hoch, dass nur noch Reiche sich das leisten können.

Erst einmal sind sie als GmbHs verpflichtet, Gewinne zu erwirtschaften.

Mit anderen Gesellschaftsformen kann man das umgehen, aber warum sollte man mögliche Gewinne verschenken? Wenn man unbedingt will, kann man ja im Gegenzug beispielsweise die Grundsteuer senken.

Du verquickst wieder Netzbetrieb und Stromverkauf, in meinem Beispiel bleibt beim Netzbetrieb betragsmäßig nicht viel Gewinn hängen, jedenfalls nicht so viel, als dass den Strompreis deutlich senken könnte.

Rechne mir anhand des angebrachten Beispiels doch mal vor, um welchen Betrag der Strompreis dort sinken könnte, wenn man ganz auf den Gewinn verzichtet?

Wenn ich vorhabe, in zehn Jahren ein Umspannwerk zu erneuern, kann ich dementsprechende Rücklagen bilden. Ich weiß außerdem um die Personalkosten, die Lebensdauer meiner Betriebsmittel und kalkuliere die voraussichtlichen Kosten für einen Austausch mit ein.

Auch der Netzausbau für geplante Baugebiete lässt sich im Vorfeld abschätzen. Das alles kann man der BNA vorlegen und sollte mit Recht annehmen, dass das entsprechend einfließt.

Ich kann aber nicht zur Bundesnetzagentur gehen und sagen, dass in zehn Jahren eventuell möglicherweise der Ausbau meines UWs nötig wird, weil ich annehme, dass irgend jemand vielleicht einen Windpark, eine Solarfarm oder ein Biomassenkraftwerk im Umkreis von zehn Kilometern baut und wünscht, dass er die Leistung von mehreren MW im UW einspeisen darf.

Die lachen dich aus, wenn deshalb die Netzentgelte erhöht werden sollen.

Noch einmal: Wie und in welchem Zeitraum soll ein kleiner Netzbetreiber, der pro Jahr vielleicht 40 Mio kWh durchleitet, die Kosten refinanzieren, die ihn der Umbau eines Umspannwerkes kostet, an dem ein oder mehrere große Einspeiser angeschlossen werden?

Die Kosten fallen sofort an, und wie hoch sollen denn die Nutzungsentgelte werden, damit sich die Kosten in einem angemessenen Zeitraum refinanzieren.

Bei 40 Mio. kWh und Durchleitungsgebühren von 5 ct pro kWh sind das ein Jahresumsatz von 200.000 Euro.

Davon muss der gesamte Netzbetrieb finanziert werden und es müssen Rücklagen für zukünftige geplante Ersatz- bzw. Ausbaumaßnahmen gebildet werden. Was Trafostationen, Schaltanlagen, Schutzgeräte, KSAs, Leittechnik, Kabelverlegearbeiten, Wartung und Personal kosten, müsstest du dir schon selber raussuchen, vielleicht schaust du dir auch einfach mal verschiedene Geschäftsberichte von Netzbetreibern an.

Solch eine (ungeplante) Umbaumaßnahme kostet dann schon mal den vierfachen Jahresumsatz. Möchtest du jetzt zur BNA gehen und beantragen, dass die Nutzungsentgelte ab sofort gleich mal verdoppelt werden, was wiederum den Strompreis gehörig in die Höhe treibt?

Rechne doch bitte mal vor, wie hoch die Nutzungsentgelte werden müssen?

Das ganze Problem ist, dass die Kosten für so etwas am Netzbetreiber hängenbleiben, der eigentliche "Verursacher" lacht sich ind Fäustchen und hat auskömmliche Umsätze.

Werner

Reply to
Werner Krämer

Am 29.09.12 06.23, schrieb Emil Naepflein:

Diese Scheuklappensicht bringt niemanden weiter. "Deswegen nicht besser" wird es sehr oft deswegen nicht, weil so mancher die Komplexität der Zusammenhänge nicht begreift und dann z.B. hier Unsinn schreibt.

Wie §1 EnWG konkret zu interpretieren ist, darüber stehen die Unternehmen in einem ständigen Dialog mit den Regulierungsbehörden. Bemerkenswerterweise wird das Wort "Profit" von jemandem sehr oft dann gebraucht, wenn man persönlich den "Profit" zu hoch findet - "Profitgier". Und ebenso bemerkenswerterweise kann dann bei denselben Personen oft der Profit nicht hoch genug sein, wenn er denn nur in die eigene Tasche fließt. Super. Das sind genau die Menschen, die wir brauchen.

Der "Profit" der Betreiber ist genau so hoch, wie die Gesellschaft - vertreten durch gewählte Organe - es ihnen in Verhandlungen zubilligt. Im Gegenzug für die Überlebensgarantie übernehmen die Betreiber eine eigentlich öffentliche Aufgabe. Die Öffentlichkeit sollte sich darüber im Klaren sein, dass es nicht im Interesse der Allgemeinheit liegt, dass die Betreiber pleite gehen: genau deswegen gibt es §1. Das allerdings hat selbst so maches MdB noch nicht begriffen. Oder hat es zwar begriffen, meint aber, demagogisch Bürger zwecks Stimmenfang verdummen zu können. Und das Allerbemerkenswerteste daran - und an Deinen Aussagen merkst Du es vielleicht selbst: das funktioniert auch noch.

V.

Reply to
Volker Staben

Dass diese Einrichtungen alle nicht aus den Stromeinnahmen finanziert werden müssen, das weisst Du sicher.

Oder hat jede Kommune die solche Anlagen betreibt auch ein Stadtwerk?

Ganz sicher nein! Es geht also auch ohne Stadtwerke solche Einrichtungen zu betreiben.

Das ist einfach nicht richtig. Man darf eben keine überteuerten Prestigebjekte mit denen man protzen will bauen und betreiben, sondern Einrichtungen die funktional sind.

Eine GmbH muss keinen Gewinn in einer bestimmten Höhe erwirtschaften. Zum anderen muss für die Energieversorgung überhaupt keine getrennt GmbH gegründet werden.

Man verschenkt keine Gewinne sondern lässt den eigenen Bürgern das Geld.

Das wäre wieder eine Quersubventionierung der Grundbesitzer. Andere die keinen Grund haben werden sich bedanken.

Das Netzentgelt kann bei Verzicht auf den auszuschüttenden Gewinn anteilig um diesen Betrag sinken.

Bei den privatisierten/ausgelagerten Netzbetreibern gibt es einfach das Problem dass ihnen das Kapaital das sie für Investitionen in der Vergangenheit ansparen hätten können, nicht mit gegeben wurde. In sofern verstehe ich Deine Argumentation, aber kann sie so nicht akzeptieren. Da müssen die Eigentümer entsprechend Kapital nachschieben und insbesondere auch auf Gewinnausschüttungen verzichten um Rücklagen zu bilden.

Die Netznutzungentgelte zur tatsächlichen Refinanzierung werden doch von der BNA entsprechend genehmigt. Hinzu kommt dass gerade zusätzliche Einspeiser auch mehr übertragene kWh und damit mehr Einnahmen bedeutet. Schlimmer sind eher Reparaturen und der Ersatzbedarf für alte Anlagen, wenn dafür nicht entsprechend vorgesorgt wurde. Da wird keine kWh mehr übertragen, aber die Kosten sind da. Aber auch das wird letztlich in den genehmigten Netzentgelten berücksichtigt, inklusive des garantierten Gewinns.

Da die Investitionen in der Regel langlebig sind, kann auch nur der entsprechende jährliche Anteil berücksichtigt werden. Ansonsten muss die Investition aus dem Eigenkapital und mit Fremdkapital finanziert werden. Und da wirst Du mir sicher recht geben, dass man mit einer 50.000 Euro GmbH einen solchen Betrieb langfristig nicht betreiben kann. Die Eigentümer müssen schon soviel Eigenkapital bereitstellen dass der Betrieb gewährleistet werden kann.

Die Kosten müssen nicht bei Netzbetreiber hängen bleiben, da die Netznutzungsentgelte entsprechend mit Gewinn kalkuliert werden dürfen. Und die BNA wird das auch so genehmigen müssen.

Reply to
Emil Naepflein

Wir wissen alle wie die gewählten Organe beeinflusst werden, und die gewählten Organe überwiegend nicht im Interesse der breiten Bevölkerung handlen.

Es ging vor der Privatisierungswelle auch ohne diese Betreiber. Und aus meiner Sicht ist es auch sinnvoll das Stromnetz wieder zu verstaatlichen und unter einem Dach zu betreiben.

Es funktioniert deswegen weil es tatsächlich so ist dass die breite Bevölkerung von den Energiekonzernen und vielen anderen Energieversorgern regelrecht ausgenommen werden. Während diese regelmäßig horrende Gewinne ausweisen müssen, bleibt dem normalen Haushaltskunden nur die regelmäßig für immer weniger Leistung mehr zu zahlen.

Und um eine Replik auf Deinen direkten Angriff auf mich zu geben - diejenigen die nicht erkennen wollen, dass die Situation so ist, wie ich sie im letzten Satz beschrieben habe, lassen sich von den Konzernen für deren Propaganda gegen die regenerativen Energien einspannen, und merken es wohl nicht einmal.

Reply to
Emil Naepflein

Moin

Am Sat, 29 Sep 2012 15:18:16 +0200 hat Emil Naepflein geschrieben:

Ja sicher. Was hat das aber jetzt mit dem Stron zu tun? Die Stadtwerke erzielen Gewinne, welche an die Gesellschafter oder Aktionäre ausgeschüttet werden. Wenn diese Gelder für solche Einrichtungen verwendet werden, ist es doch in Ordnung. Dann hat die Allgemeinheit wenigstens etwas davon!

Beantworte doch erst einmal die einfache Frage, um wieviel der Strom durch das Einfahren von Gewinnen bei der Netznutzung teurer wird?

Nicht jede Kommune ist aber in der glücklichen Lage, genug sonstige Einnahmen wie beispielsweise Gewerbesteuer (Biblis vor ein paar Jahren) zu haben.

Dann also lieber der Kultur und dem nicht kommerziellen Sport lebewohl sagen? Entweder bist du ein Banause oder du sitzt auf einem sehr hohen Ross!

Selbst funktionale, billige Sportplätze, lausige Schwimmbäder, spartanische Bibliotheken, kleine Heimatmuseen brauchen Geld für die Unterhaltung. Gelegentlich muss auch mal etwas erneuert werden. Selbst Kindergärten mit Gebühren können nur in den seltensten Fällen die laufenden Kosten stemmen, geschweige denn Umbaumaßnahmen aus den Geldern der Eltern finanzieren.

Du schmeißt sicher wieder Netzbetrieb, Erzeugung und Vertrieb in einen Topf. Unbundling mal als Stichwort!

Die Haftung des netzbetreibers, beispielsweise für die verursachten Kosten bei fahrlässig verursachten Stromausfällen ist ein gewichtiges Thema und unschlagbares Argument für eine GmbH.

Doch, man verschenkt Gewinne. Gewinne sind auch der Anreiz, wirtschaftlich zu handen. Fehlen diese, wie etwa bei den Gebühren der Verwaltung, sind der Verschwendung Tür und Tor geöffnet.

Blafasel

Diese Abgaben sind voll umlagefähig, also bezahlen auch die Mieter anteilig Grundsteuer.

Wieviel macht das denn am Strompreis aus? Rechne doch mal den horrenden Betrag vor!

Gewinnausschüttungen

Was heißt denn, nicht mitgegeben? Als Netzbetrieb und Vertrieb noch gemeinsam agierten, konnten auch mal größere ungeplante Umbaumaßnahmen geschultert werden, ganz einfach, weil der gesamte Umsatz wesentlich größer war. Die Gewinne sind aber auch damals schon an die Eigner gegangen.

Als dann der Gesetzgeber die wirtschaftliche und organisatorische Trennung verlangt hat, sind Gesellschaften ausgekoppelt worden, die das Netz übernehmen mussten. Das Kapital ist das Netz selber, sehr viel mehr ist auch einfach nicht da gewesen.

Selbst wenn du auf Gewinnausschüttungen aus dem Netzbetrieb verzichtest, ändert das nicht viel an der Situation.

Blafasel, die Netznutzungsgebühren zur Umspannung MS/HS sind weitaus geringer, da können sich die Mühlen noch in hundert Jahren drehen und du wirst darüber kein Umspannwerk finanzieren können. Solltest selbst mal nachrechnen!

Solch eine Gesellschaft hat im Gegenteil sogar ein sehr hohes Stammkapital in Form des Stromnetzes, kann aber wohl kaum etwas davon veräußern, wenn es mal knapp wird.

Mach doch mal eine Rechnung zur Refinanzierung auf und liefere Zahlen. Ich investiere beispielsweise 800.000 Euro in ein Umspannwerk und möchte das über die von einem Windpark mit 15 MW durchgeleitete Arbeit finanzieren. Anknüpfungspunkt UW.

Oder besser noch eine Solarfarm mit hoher Leistung und noch weniger Ausbeute pro kW!

Blabla

Werner

Reply to
Werner Krämer

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