Warum eigentlich neue Leitungen bei alternativen Energiequellen?

Immer wieder hört man, daß Leitungen fehlen und man überall neue Leitungen braucht.

Ich verstehe das nur bei Windenergie aus See-Anlagen. Oder bei eventuellen neuen Hochleistungskraftwerken. Nicht aber bei einer Masse von Mittel-, Klein- und Kleinstsystemen.

Anonsten haben wir doch in Deutschland ein dichtes Netz von Leitungen. Und dem dürfte es doch ziemlich egal sein ob nun z.B. der Strom von einem AKW aus in den ganzen Bezirk eingespeist und verteilt wird oder von vielen tausend kleinen Anlagen in jeweils kleine Bereiche. Man (Stammtisch) sprach dabei von wegen daß der Strom nur in einer Richtung fliessen kann und man bei zusätzlichen Energiefeldern dafür dann Gegenleitungen braucht damit der Strom auch in die andere Richtung kann.

Ich halte das für Stammtischwissen. Oder liege ich da so falsch?

Wozu und mit welcher Begründung werden den nun wo neue Leitungen gebraucht?

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Jens Fittig
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Gute Frage. Aber es gab gelegentlich bereits Antworten darauf, weil solche Fragen oefters gestellt wurden.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

Karl-Ludwig Diehl schrieb:

Das von dir so eine Antwort kommt war klar :-(

Aber vielleicht sagst du mir auch wo in dieser Ng das schon mal Thema war. Ich kann mich nämlich nicht erinnern und mein Archiv geht nicht allzu weit zurück.

Abgesehen davon möchte ich keine 2 Jahre alten Threads sondern aktuelle Infos zur heutigen Situation.

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Jens Fittig

Am Wed, 01 Aug 2012 19:25:20 +0200 schrieb Jens Fittig:

Mitunter fällt im Norden recht viel durch Wind erzeugter Strom an den dort dann kaum jemand braucht. Im Süden wäre dagegen zu dem Zeitpunkt Bedarf, im Moment wird das teilweise über Polen und Tschechien geleitet ohne dass diese Netzbetreiber etwas davon hätten. Über technische Sperrmassnahmen wird nachgedacht, ein Ausgleich durch Fernleitungen in D ist da sicher nicht verkehrt.

Solar erzeugter Strom ist da unkritischer weil der dezentraler erzeugt wird. Allerdings hörte man auch schon von Ortsnetzen in denen gelegentlich die Spannung recht hoch wird, aber das hat dann wieder andere Gründe.

Lutz

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Lutz Schulze

Am 01.08.2012 18:37, schrieb Jens Fittig:

Im Norden (Windkraft) wird mehr Strom als bisher erzeugt und im Süden fallen Kernkraftwerke weg, bzw., sind schon abgeschaltet. Also werden die Leitungen gebraucht, um den Strom vom Norden nach dem Süden zu leiten.

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Hans Beiger

Hans Beiger schrieb:

Ok - das ist einleuchtend und soweit bekannt. Aber wozu brauchen die _regionalen_ Netze angeblich so viele neue Leitungen. Das habe ich vielleicht nicht deutlich genug hervorgehoben.

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Jens Fittig

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Lutz Schulze schrieb:

Welche Netzbetreiber sollten was davon haben? Ich dachte immer, Netzbetreiber bekämen für den Stromtransport Geld. Stimmt das etwa nicht?

Was denn für "technische Sperrmassnahmen"? Geld wird nicht mehr angenommen? (Entweder hat eine Leitung freie Trasnportkapazität - wozu dann "sperren"? - oder eben nicht: dann kann sie auch nichts Zusätzliches mehr transportieren.)

*Wenn* sich das rechnet, *dann* ist es sinnvoll, Leitungen zwecks Ausgleich von Angebot und Nachfrage zu bauen. Wenn ich irgendwo Eier umsonst kriegen kann, dann hole ich mir die genau dann, wenn der Aufwand zum Holen niedriger als der zum Kaufen im Laden ist. Wenn nicht: Schade...

Es sind nicht "andere Gründe", sondern genau der, daß lokal die Abnahme zu niedrig ist.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am Wed, 01 Aug 2012 23:47:48 +0200 schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Sie können das nur mit grossen Problemen leisten, siehe unten.

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Lutz

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Lutz Schulze

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Lutz Schulze schrieb:

Völliger Nonsens. Durch die Leitung geht genau soviel Strom, wie mit dem Partner auf der anderen Seite vereinbart - wenn der sich nicht daran hält, dann ist es ein Konopfdruck, und es fließt gar keiner mehr.

Du mußt nicht jeden Unsinn glauben, der in der Zeitung steht - Netzbetrieb findet nicht nach den Regeln des "Wilden Westens" statt.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 01.08.2012 20:18, schrieb Hans Beiger:

Dann würde es sich anbieten betreffende E-Energie intensive Betriebe im Norden anzusiedeln?

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Horst-D.Winzler

Nur wenn es da auch die entsprechenden anderen "Produktionszutaten" (Arbeitnehmer, Material...) gibt. Strom laesst sich bequemer verpacken und transportieren als z.B Erze... Und geht auch freiwillig ueberall hin, im Gegensatz zu Arbeitnehmern.

Regards Karsten

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Karsten Roch

Am Thu, 02 Aug 2012 05:41:30 +0200 schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Das mag dort im Detail falsch beschrieben sein, aber du meinst die haben sich die Probleme nur ausgedacht.

Lutz

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Lutz Schulze

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, pauschalen, sonst nix.

Energie ist kein Wasser, aber selbst dort sollte Dir klar sein, daß es "analoge Probleme" bei höherer Auslastung gibt. Etwa deutlich spektakulärere Unfallszenarien, mehr Ausfälle, geringerer Regel- und Stellbereich für eigene interne Netzvorgänge etc...ob die pauschalen Netzentgelte sowas kompensieren, ist nicht einfach festzustellen...

Strom ist also etwas, das Du ev garnicht brauchst? Und wenn doch, wüßrdest Du liebér Deinen "Eierbedarf" decken als dem Hühnerhof ermöglichen, weiterhin einen Teil seiner Eier zur Aufzucht neuer Legehennen einzusetzen? Sodaß irgendwann eben keine Eier mehr da sind? Tüpisches Konsumentendenken, nach ihm die Sintflut...

Eher doch wohl, daß lokal zuviel Energie ins Netz gepreßt wird. Du bist der erste E-"Teknieker", der ernsthaft glaubt, daß Strom "angesaugt" würde. Bislang gibts höchstens in winzigen Inseln zu Mittag Solar-Überschüsse, noch keine Stadt kann ihren Strombedarf ausschließlich solar decken. Ergo gäbe es regulär Unterspannung, würde man andere/externe Energie-ein/durchleitung unterlassen...

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gUnther nanonüm

Also schrieb Lutz Schulze:

Das ist die eine Seite...

... die andere Seite ist, dass es genau bei *dem* wiederum ein großes Süd-Nord-Gefälle gibt, weil vor allem in Bayern großflächig Solarstrom produziert wird auf Teufel-komm-raus, den hier dann keiner braucht.

Außerdem ist das Mittelspannungsnetz, in das die größeren Anlagen einspeisen, wohl(?) zu wenig vermascht, und die Übergabepunkte ins Hochspannungsnetz sind zu wenige für die neue Verteilsituation.

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam ^W^W^W, äh, dass schleunigst in die Erforschung neuer, großer Energiespeicher investiert werden muss. Da ist ganzheitliches Denken gefragt. Aber das kriegt die Politik in aller Regel nicht hin.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.uni-berlin.de...

Hi, wildwest nicht, aber KamenerKreuz... Es wäre weniger schlimm, wenn diese betroffenen Netze reine ohmsche Verbraucher wären, leider ist dem nicht so. Gerüchteweise sollen da sogar punktuell nukleare Anlagen laufen...mit teils abenteuerlichen Steuerungen. Anlagen, die den lokalen Netzbetreibern lieb und teuer sind und deren Pflege keine Rücksicht nimmt auf popelige Verbraucher...

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gUnther nanonüm

Am 01.08.2012 20:38, schrieb Jens Fittig:

Hier, (Rhein-Main) wird nur über eine Ferntrasse diskutiert, neue regionale Leitungen sind bisher nicht erwähnt worden.

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Hans Beiger

Es fallen im Norden Unterweser, Krümmel, und Brunsbüttel weg, Stade ist seit 2003 außer Betrieb. Im Süden entfallen die Anlagen Biblis A&B, Philipsburg 1, Isar 1 und Neckarwestheim 1. Überschlägig betrachtet ist für mich die wegfallende Stromerzeugung durch AKWs nördl./südl. ungefähr gleichverteilt, insofern halte ich das Hinterfragen des akuten Handlungsbedarfs für den Netzausbau durchaus für berechtigt.

ho_m

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Heinz-Oskar Mueller

Heinz-Oskar Mueller schrieb:

Hallo,

es geht ja nicht darum woher die Energie früher kam, sondern von woher sie in Zukunft über die Leitungen wohin transportiert werden muß.

Bye

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Uwe Hercksen

Hans Beiger schrieb:

Hier (Bayern) diskutieren manche über die regionalen Netze. Und da sehe ich absolut keinen Bedarf.

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Jens Fittig

Dem steht ja nichts im Wege, da sich jeder frei zum Thema aeussern kann.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

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