Am 2004-10-17 schrieb Andreas Weber:
Was viele verschweigen: Nachtspeicherheizungen wurden entwickelt um Grundlastkraftwerke besser (besserer Wirkungsgrad) nutzen zu können. Was nützt es uns ökologisch, wenn viele Häuser zwar mit Gas bei einem Wirkungsgrad von 95% geheizt werden, dafür aber noch mal zusätzlich diese Energie durch die Kühltürme der Kraftwerke verbraten wird, um die Stromtieflast anzufahren. Es ist nicht alles schwarz oder weiß, wenn man mal genauer hinschaut.
Bis ein Diesel auf Betriebtemperatur ist, dauert es einige Minuten. Bis dahin sind deine Abgaswerte jenseits von gut und böse, der Verschleiß ist grausam, der Wirkungsgrad sicher auch nicht dort, wo du ihn erwartest und jetzt kommt die nächste Frage: Was sagt dein Netzbetreiber zu so einer Betriebsart?
Für ein modernes Einfamilienhaus reicht allgemein eine 25...30 kW Heizanlage, die würde dann aber während der Heizperiode fast durchlaufen (geregelte Gaszufuhr). Die Wiederanheizverluste sind deshalb bei einer guten Heizungsanlage schon mal deutlich reduziert. Moderne Heizungen arbeiten zudem mit einer Vorlauftemperatur von etwa 40 Grad, die Heizkessel sind darauf auch extra ausgelegt.
Ein Dieselmotor hat eine Betriebstemperatur von 60...95 Grad (je nach dem, wo man misst, das Öl wird noch deutlich wärmer), somit bleibt der Motorblock trotz Kühlkreislauf immernoch 60 Grad warm und die Abgastemperatur lässt sich auch nicht beliebig reduzieren, Ölpumpe, Einspritzpumpe und Wasserpumpe + deren Kraftübertragungen brauchen auch Energie, die eben nicht in im Kühlkreislauf nutzbare Wärme übergeht. Somit muss man diese Wärme auch irgendwie los werden. Somit sind wir schon bei einem Abgaswärmetauscher, einem Kühlkreislaufwärmetauscher und einem Lärmschutzhaubenwärmetauscher, die völlig verschieden Wärme abgeben.
Zudem: Ein Automotor hat nach 100.000 km etwa 7 Ölwechsel hinter sich, der Zahnriemen (Ventilsteuerung) ist kurz vor dem Tod und ein paar Luftfilter sind auch schon weg. 100.000 km entsprechen aber mal gerade
1670 Betriebsstunden, also gerade mal 2,5 Monate Dauerlauf. Man sieht: Um einem Dieselmotor die Wärme zu entlocken, bedarf es schon ein wenig mehr Gedankengänge.Also muss ein teurer stationärer Motor her, der aber auch meist recht spezielle Ersatzteile braucht. Für ein Einfamilienhaus würde ja ein 25 kW Motor reichen. Eine effektive, stufenlose Heizregelung ist bei solchen Vorraussetzungen nur sehr begrenzt möglich, da solche Motoren hauptsächlich für eine fixe Drehzahl ausgelegt werden (Abgaswerte) und die Wärme eben auch noch an drei verschiedenen Punkten und zu verschiedenen Zeitpunkten (bei Taktbetrieb) entstehen. Schon muss man die Wärme für die Niedertemperaturheizung vielleicht doch in einem Wassertank buffern und hat neben den Aufheizverlusten auch noch Speicherverluste.
Schon sieht so eine Anlage gar nicht mehr einfach und blumig aus, wie es auf Ideenblatt noch aussah...
Auf die Generatorseite mit FU und deren Regelungen bin ich jetzt gar nicht erst eingegangen, denn entweder macht man eine verlustbehafteten Taktbetrieb und produziert eben nur so wenig Strom, dass sich die Elektroanlage nicht wirklich bezahlt macht, oder man produziert 24h/d Strom und bläst die Abwärme in die Umwelt, um eben auf die besagten 7000 Betriebsstunden im Jahr zu kommen, nur ist man dann bei bestem Willen nicht mehr ökologisch.
Eine Heizung setzt um 5 Uhr morgens die meiste Energie um, dann liegen die meisten Leute aber noch im Bett und denken sicher an was anderes als ein warmes Mittagessen um die Zeit zu kochen, den Teppich zu saugen oder die Wäsche zu waschen. Die meisten Firmen sind auch noch zu, somit braucht um die Zeit allerhöchstens der Mensch mit einer elektrischen Heizung etwas Strom...
Klar, mit dem Kilowattpreis deiner Stromrechnung.
Falsch. Schon gar nicht zusätzlicher Strom.
Und diese Abfallprodukte werden noch größer, um so mehr Strom du morgens um 5 Uhr in das Stromnetz einspeist.