E10-Sprit

Hallo Leute, laut einiger Quellen soll der neue E10-Sprit bis zu 5% Mehrverbrauch bewirken. Wie kann das sein? 5% des bisherigen Sprit wird durch 5% Ethanol ersetzt, welches einen geringfügig geringeren Energiegehalt hat. Hätte man wirklich 5% Mehrverbrauch, würde das ja bedeuten, dass man diese 5% Ethanol auch durch irgendeinen Füllstoff ohne Brennwert ersetzn können. Dann würde ich 5% Mehrverbrauch auch verstehen, schließlich hat der Kraftstoff dann wirklich 5% weniger Energie.

Michael

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Michael Rübig
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Am Wed, 02 Mar 2011 19:57:48 +0100 schrieb Michael Rübig:

Werden nicht 10% des Benzins durch Ethanol ersetzt? Und zwar durch 100% Ethanol?

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Tom Berger

Am 02.03.2011 19:57, schrieb Michael Rübig:

Es sollen wohl 10% sein. Motor und Sprit müssen zusammenpassen. Der Motor ist für Benzin einer speziellen Oktanzahl gemacht. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß das Tanken von Sprit mit höherer Oktanzahl zu mehr Leistung oder mehr Reichweite führt. Das ist so falsch. Erst die Erhöhung der Verdichtung oder die Änderung des Zündzeitpunktes ändert das. Das Abweichen vom optimalen Sprit, für den der Motor gemacht ist, kann also keine Verbesserung bewirken, bestenfalls den Status erhalten. Weiterhin haben Durchbrenngeschwindigkeit, Luftüberschuß, Vernebelung, Innenkühlung, Füllungsgrad und andere Faktoren Einfluß.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 02.03.2011 20:30, schrieb Tom Berger:

5% waren doch schon drin.

Michael

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Michael Rübig

Am 02.03.2011 20:30, schrieb Tom Berger:

Bisher hatten wir m.W. 5%. Dieser Anteil wird mit E10 auf 10% erhöht. Folglich dürfte sich der Spritverbrauch nach Toms Berechnung schlimmstenfalls um 5% erhöhen, weil ja nur 5% MEHR rein kommen. Setzt voraus, dass das Ethanol überhaupt keinen Brennwert hat. Dem ist aber nicht so. Deshalb kann ich Toms Stirnrunzeln sehr gut verstehen, weshalb ich mich seiner Frage gerne anschließe.

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Christoph Müller

Am 02.03.2011 20:44, schrieb Carsten Thumulla:

Moderne Motoren haben Kopfsensoren und schlucken damit eine sehr große Bandbreite unterschiedlicher Treibstoffe ohne deshalb gleich mit nennenswertem Wirkungsgradeinbruch zu reagieren.

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Christoph Müller

Am 02.03.2011 21:15, schrieb Christoph Müller:

^^^

kaufe ein "ELL".

Wirkungsgradeinbrüche ist hier imho falsch. Mit den Klopfsensoren und passender Elektronik können die Fahrleistungen des Motors über einen breiten Bereich konstant gehalten werden - nicht aber der Verbrauch.

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Bodo Mysliwietz

Am 02.03.2011 20:44, schrieb Carsten Thumulla:

Schon klar, aber wenn 5% zusätzliches Ethanol schon 5% Treibstoffmehrverbrauch ausmachen, dann könnte man ja extrapolieren: 50% Ethanal: Doppelt so viel Verbrauch

75% Ethanol: vierfacher Verbrauch 100% Ethanol: unendlicher Verbrauch

Da das natürlich nicht sein kannm, muss es einen Grund geben, warum besonders bei relativ wenig Ethanolzusatz der Wirkungsgrad massiv abnimmt, sich bei noch mehr Ethanol aber nicht mehr viel tut. Schließlich kann man relativ normale Autos auch mit 100% Ethanol fahren (Brasilien)

Michael

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Michael Rübig

Am 02.03.2011 23:28, schrieb Bodo Mysliwietz:

Und wo sitzen die?

:) Carsten

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Carsten Thumulla

Am 03.03.2011 07:18, schrieb Michael Rübig:

Der Zusammenhang scheint mir auch übertrieben zu sein. Vielleicht gegen blanken Sprit gerechnet. Verdunstung und Innenkühlung gehen hoch, also geht Mitteldruck und Temperatur runter, was zu weniger Leistung und Mehrverbrauch führen kann. Das ist nicht so einfach zu klären. Mal nach Brasilien gucken. Sind die Motoren dort anders eingestellt; wahrscheinlich!

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 02.03.2011 23:28, schrieb Bodo Mysliwietz:

Uups - kann passieren. Aber "Kopf"sensoren klingt doch auch nicht schlecht. Oder? ;-)

Na gut - um diese Details könnten wir jetzt eine "ewige" Diskussion vom Zaun brechen. Sinnvoll?

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Christoph Müller
*=?ISO-8859-15?Q?Michael_R=FCbig?=* wrote on Wed, 11-03-02 19:57:

Ich komme rechnerisch auf rund 2 %. Dabei setzte ich Heizwertverminderung und Mehrverbrauch gleich und habe mit Ethanol gerechnet.

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Axel Berger
*Tom Berger* wrote on Wed, 11-03-02 20:30:

Nein, der alte Sprit enthielt auch schon 5 % Alkohol, es sind also nur

5 % mehr.
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Axel Berger

Was ich nicht nachvollziehen kann ist die Aussage, dass sich bereits beim ersten Tankvorgang Moleküle aus dem E10 Sprit in den Alu-Teilen des Kraftstoffsystems festsetzen können, und dass diese dadurch nachhaltig geschädigt werden, auch wenn der Sprit schnell verbraucht und dann mit normalem Sprit nachgetankt wird.

Wenn das bei E10 ein Problem ist, warum dann nicht auch bereits bei E5?

Ich fahre übrigens Diesel ;-) W201 BJ 1989

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Am 03.03.2011 07:29, schrieb Carsten Thumulla:

Die haben MW. eine entsprechend geeignete und programmierte Einspritzanlage.

Der Heizwert pro kg ist bei Ethanol ca. 38% geringer als der von Benzin. Also hat E5 1.9% weniger Heizwert als Benzin und E10 3.8%.

Bei Benzin beträgt das Massenverhältnis für lambda=1 14.7:1, bei Ethanol 9:1.

Wenn das Kennfeld von der Einspritzung kein E5/E10 kennt, würde ich durch die nicht optimale Abstimmung einen Mehrverbrauch jenseits der

3.8% für möglich halten. Weiß jemand Näheres?

Weitere Leistungseinbußen ergeben sich vor allem bei länger gelagertem E10 aus verstärkter Wasseraufnahme i.V. zu Benzin und einer Verschlechterung der Klopffestigkeit bei zunehmender Verdunstung des Ethanols. Mehr als 4 Monate soll man es wohl nicht lagern. Insgesamt nicht so praktisch. (Das Problem betrifft in erster Linie Wenigfahrer, Benutzer von Ersatzkanistern und Kleinmotoren in Rasenmähern, Außenbordern usw.)

Viele Grüße,

O.J.

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Ole Jansen

Am 03.03.2011 12:02, schrieb Ole Jansen:

Also hat E10 im vergleich zum bereits seit längerem getankten E5 1,9% weniger Heizwert. Aber dass Ethanol so viel schlechter ist, hätte ich nicht gedacht.

Interessant, dass der Unterschied so groß ist. Wenn das Kennfeld das nicht hergeben würde, würde die Lamdasonde ja sensieren, dass der gewünschte Lambda-Wert nie erreicht wird und bei modernen Auto müsste dann eigentlich immer ne Lampe angehen (Lamdasonde defekt, o.ä.)

Vielen Danke für Deine Erläuterungen, genau das wollte ich wissen.

Michael

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Michael Rübig

Moin,

Am 03.03.2011 12:54, schrieb Michael Rübig:

Ist, wie gesagt, nur 'ne Vermutung. Ich weiß wirklich nicht, in welchen Grenzen zeitgenössische Einspritzanlagen so etwas wie gut ausregeln können oder auch nicht.

Lesen hier zufällig Motorexperten mit?

O.J.

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Ole Jansen

Am 03.03.2011 08:52, schrieb Axel Berger:

Keihne Ahnung wie Du wirklich gerechnet hast, ich komme für E10 auf rund

4% gegenüber E0 was "einiger Quellen" nahe kommt.

Leider ist "einige Quellen" sehr unspezifisch denn "andere Quellen" (scnr) sprechen z.B. von nur rund 2%

- 2%:

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-3%:

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ca. 5%:
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Ich bin allerdings der Meinung das man die reinen heizwert nicht so einfach heranziehen kann. Maschinentechnisch ist ein Ottomotor keine "Heizmaschiene" sondern eine "kolbenverdrängermaschine". Dadurch wird das ganze etwas komplexer, denn schliesslich interessiert uns das entstehende Gasvolumen z. Zp. der Vebrennung und das verhalten bei der Abwärtsbewegung. Verschiedene Lastbereiche werden die Sache dann erst recht komplex gestalten.

Ich könnte mir vorstellen das ein speziel für (rein) EtOH entwickelter Motor ein günstigeres km/CO2-Verhältnis erreichen kann.

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Bodo Mysliwietz

Beeil Dich, sonst kriegste keinen mehr.

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Carsten

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Carsten Thumulla
*Ole Jansen* wrote on Thu, 11-03-03 12:02:

Wenn die Lambda-Regelung greift ändert sich gar nichts. Wenn (solange) sie nicht greift, wird das Gemisch minimal magerer. Das sehr fette stöchiometrische Gemisch ist extrem verbrauchsungünstig, Abmagerung bis rund Lambda=1,3 bringt erstmal nur Vorteile.

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Axel Berger

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