E10-Sprit

*Bodo Mysliwietz* wrote on Thu, 11-03-03 15:16:

Vermutlich dasselbe wie Du, wenn auch weniger genau, ich habe für die Abschätzung den Dichteunterschied ignoriert. Die Referenz ist E5, E0 gibt's im Museum und in alten Büchern. Wir sind uns also einig.

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Axel Berger
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Das kann ich auch gerade nicht nachvollziehen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es a) so einen Riesenunterschied macht ob ich nun 5% oder

10% EtOH im Sorit habe. Worum es dabei wohl geht ist die Alkoholatkorrosion des Aluminiums. Unedle Metalle neigen dazu:

EtOH + M --> EtOM + 1/2 H_2

Mit Natrium habe ich das schonmal gemacht... Aber auch hier frage ich mich: Warum passiert das nicht bei E5? Außerdem dürfte das Ganze von der Legierung abhängig sein. Das einzige Problem, was ich sehe ist, dass Ethanol den Sprit mitunter polarer machen könnte. Das beeinflust aber primär die Löslichkeit von Dichtmaterialien und anderem Dreck. So gibt es in der Ostzweitakter- Szene (vor allem bei den Kleinkrafträdern) Leute, die empfehlen dem Sprit im Winter immer nen Schuss Spiritus zuzusetzen, damit etwaiges Kondenswasser sich im Sprit löst und nicht als Tropfen in irgendeiner Versagerdüse stecken bleibt...

Frag ich mich auch... Trabant läuft auch mit E45 und hat einen Alumotor... (Ab E50 löst sich das Mischöl nichtmehr...)

Patrick

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Patrick Kibies

Am 04.03.2011 08:17, schrieb Patrick Kibies:

Das chemische Verhalten von Lösungen ist konzentrationsabhängig. Und die Eigenschaftsänderungen sind nur im Bereich stark verdünnter Lösungen linear zu beschreiben. Näheres können bestimmt die Chemiker nebenan sagen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Was mich vor allem wundert ist die Dramatik, mit der das vorgetragen wurde.

so wie: "Einmal E10 tanken und der Motor geht kapputt"

Na ja, eigentlich egal. Ich finde das auch Schwachsinn, aber aus anderen Gründen...

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Am 04.03.2011 08:39, schrieb Stefan Brröring:

Das würde ich nicht ganz von der hand weisen. Damals im Chemilabor haben wir beispielsweise die Aussage

"Einmal verdünnte Salpetersäure über die Hose, und selbige geht kaputt."

experimentell verifiziert. Analoges möchte ich beim Auto nicht ausprobieren.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am 04.03.2011 08:39, schrieb Stefan Brröring:

Das ist Quatsch.

Ich habe nichts gegen Alkohol im Sprit. Zu Zeiten der DDR haben wir gelegentlich einen Schluck Spiritus reingegeben, um Kondenswasser mit rauszubringen. Später war das nicht mehr nötig. Da hatte man schon 0,5% im Sprit, aus genau diesem Grund. Die 5% hat man dann still und heimlich reingemixt. Probleme hatte ich letztens mit dem Motorrad, das 20 Jahre problemlos lief. Der Werkstattmeister schwor Stein und Bein, daß solche Vergaserverunreinigungen erst seit den Biospritexperimenten auftreten. Es gibt auch Toluol, der ml zu zehn Cent, das man zusetzen kann, um das zu verhindern. Aber Zusätze kaufen und dauernd Vergaser reinigen lassen zahlt der Kunde. Das rechnet keiner. Wenn die ersten mitkriegen, daß man des E10 mit Wasser strecken kann wirds richtig lustig. Eigentlich sollten aus Brasilien genug Erfahrungen vorliegen.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 04.03.2011 08:43, schrieb Michael Dahms:

Das kann ich besser. Batteriesäure an die Hose und die fällt im nächsten Waschgang auseinander. Was glaubst Du, wie meine Theorie des zu scharfen Waschmittels aufgenommen wurde?

Carsten

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Carsten Thumulla

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Axel Berger schrieb:

Kann man den verringerten Heizwert nicht durch ein paar Prozent Dieselzugabe kompensieren? Einspritzern ist es sowieso egal, und Vergaser? So ein paar Prozent müßten die eigentlich abkönnen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ich meinte das in Bezug auf den Unterschied zwischen E5 und E10.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Am 04.03.2011 18:09, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Früher liefen die Motoren sogar noch mit einem Drittel! Im Diesel ist aber jetzt ein Ester drin -- Teufel und Beelzebub. Petroleum kristallisiert aus, ... Verdunstung und Brenngeschwindigkeit und Verneblungseigenschaften und und und ... Mehr Verdunstung senkt den Füllungsgrad. Die Zündung kann sich anpassen, die Verdichtung nicht. Die Sache ist nicht trivial.

Carsten

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Carsten Thumulla
*Ralf . K u s m i e r z* wrote on Fri, 11-03-04 18:09:

Vor vielen Jahren und mit einem Vergasermotor habe ich das mal ausprobiert. Die Idee war, später Heizöl zu nehmen -- bei Benzinern kontrolliert ja niemand. Vergasbarkeit im für Vergaser ohnehin marginalen Berich, wenig Drehzahl und und hohe Last, schien mir spürbar schlechter zu werden. Problematisch bei den Versuchen mit Diesel waren aber vor allem die Zündbeschleuniger, das Klingeln nahm deutlich zu. Der olle Polo war ein ungeheuer robuster und mit nichts zu zerstörender Motor, mit knapper ausgelegten würde ich das nicht tun wollen.

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Axel Berger

Schon logisch, allerdings: Wenn die Bildung des Aluminiumethanolats bei E10 ein Problem wäre, würde ich das Risiko nicht eingehen E5 zu tanken.

Ich denke, dass da nämlich noch ganz andere Faktoren reinspielen: Temperatur, Druck etc. pp.

Wenn ich meinen niedrigverdichtenden Zweitakter mit E10 problemlos betreiben kann, heißt das ja wohl noch lange nicht, dass ein hochverdichtender Viertakter das lange mitmacht oder umgekehrt...

Klar.

Denke ich auch. Bist du nicht auch einer? Naja dsc kann leben brauchen...

Patrick

xpost&fup2 de.sci.chemie

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Patrick Kibies

Äpfel versus Birnenkompott. Die verdünnte Salpetersäure macht lustigste Chemie mit der Buchse.

Gelbe Beine?

Hmmm. Kommt wahrscheinlich wieder mal drauf an. Ich hätte auch keinen Bock auf gesteigerte Erosion am Kolben oder so, aber von /einer/ Tankfüllung? Wieviel EtOH braucht man denn mal rein rechnerisch, um nur 1g Alu abzutragen, wenn sagen wir mal 1% des EtOH überhaupt mit irgendwelchem Alu in Kontakt kommt[1]?

[1] Versagermotoren mal ausgenommen, moderne Einspritzer dürften ja höchstens Zylinder, Kopf und Kolben haben die aus Al sind und mit Sprit(dampf) in Berührung kommen...

Patrick

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Patrick Kibies

Naja. So kann man Schwefelsäure wohl doch nennen...

Patrick

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Patrick Kibies

Am 04.03.2011 20:57, schrieb Patrick Kibies:

Das Dumme an Korrosion ist, daß sie hochgradig lokalisiert auftreten kann.

Michael Dahms

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Michael Dahms

"Michael Dahms" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, also wünschen wir ihm, daß es zuerst am Auslaßventilsitz des dritten Zylinders lochfrißt...und er davon erst was merkt, wenn er beim Überholen auf der Autobahn in den Dritten zurückschaltet und die gewaltige Fehlzündung in dem Augenblick zum Kolbenklemmer führt, als er gerade aus der Lücke auf der rechten Spur ausschert, um hinterm Betonlaster hervorzupreschen, bevor der dicke Geländeporsche im linken Außenspiegel zu nah rangeprescht ist. Wieviele Flugrollen wird er wohl schaffen?

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gUnther nanonüm

Am 04.03.2011 09:08, schrieb Carsten Thumulla:

geht schon los, auch ohne Streckung:

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Warum aber ist es um die Erfahrungen aus Brasilien so ruhig? Kann hier einer Portugiesisch?

Carsten

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Carsten Thumulla

Haben wir denn mit E5 nicht schon seit Jahren nicht einen Großversuch mit Ethanol im Sprit - obwohl gleichzeit die Ölwechselintervalle durchaus verdoppelt wurden?

Ölverdünnung durch Wasser? Ds ergibt eine Emulsion. Dann sieht das Zeugs am Ölstab aber übel aus und der Füllstand ist in dem Fall doch nur noch Nebensache.

Und: Wenn Kohlenwasserstoffe (Benzin) verbrennt, dann entsteht doch Wasser und CO2 .. was soll das bisschen Wasser im Ethanol da noch verschlimmern?

Ist das ganze eine grosse Volksverdummung oder was betreibt die Presse /Automobilindustrie/Mineralölindustrie hier zur Zeit?

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piddiw

Am 06.03.2011 13:06, schrieb piddiw:

Eigentlich sollte das längst bekannt sein, auch aus Brasilien. Da wird möglicherweise Meinung gemacht.

Allerdings unterliegen Motoren, die Wasser zur Innenkühlung benutzen höherem Verschleiß oder Korrosion.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 04.03.2011 20:57, schrieb Patrick Kibies:

unter Umständen ist nicht mal die direkte Reaktion zw. EtOH und Al das Problem. Ich könnte mir durchaus vorstellen das EtOH hier nur eine inizierende (nicht katalysierende) rolle einnimt. Z.B. werden div. Aluminiumbauteile, wie gezogene Rohre, nur eine sehr dünne Passievierungsschicht aufweisen die evtl. sehr leicht durch den EtOH gelöst werden kann. Danach bekommen eventuelle Wassergehalte eine tragende Rolle und greifen Al an. Durch Ausschluß von Luft, damit Sauerstoff, bleibt die Aluminiumoberfläche metalisch und damit wasserreaktiv - die Passivschicht zumindest sehr dünn.

evtl. so wie der berühmte Hg-Effekt bei Alumiumteilen der nicht nur die Al2O3-Schicht löst sondern durch Spuren von Amalgambildung das Al mit Wasser reaktiv macht.

zumindest werden die Zylinderlaufhülsen nicht aus Al sein.

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Bodo Mysliwietz

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