Joachim Schmid schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Wenn das stimmt, haetten dafuer Vorkehrungen getroffen werden muessen. Fuer den Kabelriss fehlt mir natuerlich eine Literaturangabe, um den Vorgang zu rekonstruieren.
Wenn dieser Kabelriss in der Literatur belegbar ist, dann waere jetzt natuerlich eine Literaturangabe nicht verkehrt.
Mir ist das Kabelproblem und die vergebliche Suche speziell in diesem Fall in Texten zu Ueberseeverbindungen schon begegnet. Ueber den Grund des Kabelrisses hatte ich bis heute noch nicht speziell nachgelesen.
Du kennst Dich aus.
So in etwa stellte ich mir das vor. Danke fuer die etwas praezisere Beschreibung.
Kai Dörner schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Bei mir ist es noch kompletter, in der Naehe ist eine FH und die hat kaum Buecher. Wie aus der Recherche hervorging, ist das Seilbahnthema auch mehr in sueddeutschen Bibliotheken vertreten.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich gute Buchtexte lieber lese als die schmaechtigen Netzinfos, die es meist gibt, wenn ueber google gesucht wird. Aber manchmal gibts auch da Funde. Ich hatte gesucht, aber nichts Brauchbares gefunden. Auf "Spleissen von Drahseilen" kam ich auch nicht. Gruesse K.L.Diehl
Hab ich doch weiter unten schon drauf hingewiesen:
43 mm Æ Salober - Vorarlberg
41 mm Æ Oberjoch - Ötztal
36 mm Æ Damüls Vorarlberg
36 mm Æ Ochsenalm (2 Sektionen) - Kaunertal
41 mm Æ Wurmkogelbahn - Hochgurgl
36 mm Æ Glatthornbahn - Faschina
34 mm Æ Roter Schrofen - Lech am Arlberg
32 mm Æ Karlhorn - Warth
43 mm Æ Saloberkopf - in Schröken
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Zum Spleißen:
Es gibt zwei Spleißprinzipien. Die meisten kennen das erstere, bei dem sich das Seil verdickt, weil die einzelnen Bündel/Kardelen mit den anderen verflochten werden (und nicht andere ersetzen). Stricke mit Schlaufen, Taue etc. mit Kauschen sind bekanntes Beispiel. Das andere Spleißprinzip ist das Tragseilprinzip, bei dem Bündel/Kardelen des einen Seils die des anderen ersetzen. Dadurch ergibt sich keine Verdickung, die Spleißstelle ist aber auch wesentlich länger.
Hier liegt auch die Ursache für das Spleißen bei Kletterseilen. Es gibt gedrehte und geflochtene Seile. Kletterseile sind geflochten und können sich nicht leicht aufreppeln. Um ohne Verdickung zu Spleißen ist nur ein gedrehtes Seil geeignet (es sei denn vielleicht man hat sehr viel Zeit). Stahltragseile sind grundsätzlich gedreht, eine Fertigung wäre sonst kaum möglich. Gedrehte Seile haben eine höhere Tragfähigkeit pro Durchmesser. Beim "echten" Spleißen muss nichts verflochten/verknotet werden.
Stefan Lörchner verlautbarte zum Themenkomplex Re: Endlosseil an Bergbahnen?:
Ein Weitgereister erzählte mal, er habe vor dem Besteigen einer Seilbahn im ehemaligen Ostblock gefragt, wie oft das Seil gewechselt werde. stolze Antwort des Technischen Direktors: "Jedesmal, wenn es reißt!"
Es wäre mir neu, dass bein Spleissen die Seele (Kern) auf Stoss gesetzt wird. So wie ich's kenne (Spleissen von Windenseilen beim Segelflug), werden die Kardelen abgewickelt und die Seelen beider Enden paralell gelegt. Dann werden alle Kardelen eines Seilstücks zweimal durch das Gegenstück gefädelt, die Seele abgehackt, es folgt ein weiterer Durchgang mit allen Kardelen und anschließend läßt man den Spleiss auslaufen, d.h. je zwei gegenüberliegende Kardelen werden pro Durchgang unmittelbar nach dem Austritt aus dem Gegenseil abgeschnitten.
=> An der Bruchstelle und Umgebung hat man 12 tragende Kardelen (plus zwei nicht sehr tragfähige Seelen) - allerdings sind die Kardelen im Spleiss einigermassen um's Eck gebogen und damit wohl in der Tragfähigkeit reduziert. Ich habe aber noch keinen Spleiss brechen/reissen sehen(*); von daher dürfte die resultierende Traglast trotzdem eher höher liegen als am Einzelseil.
HTH, Martin
(*) ...das soll nicht heissen, dass ein Spleiss nicht versagen kann; so kann es einen Spleiss z.B. "aufziehen". Ausserdem gibt es wohl noch in Abhängigkeit vom Anwendungsfall, Seilaufbau etc. andere Spleissverfahren...
Da wär ich mir nicht so sicher. IMO hat man wenigstens später auf dem Schiff das Kabel in einem Stück gehabt.
Nein. Ein Unfall war, als man festgestellt hatte, daß das Kabel einen Bruch hat. Rückwärts wieder einholen ging nicht, weil die Great Eastern ganz modern hinten eine Schraube hatte. Die hätte das Kabel geschreddert. Also mußte man das Kabel per Hand die Reling entlang nach vorne ziehen - megaumständlich, wenn man an der ganzen Takelage vorbei muß. Und dabei ist es baden gegangen.
Dieses Anhalten und Kabel verbinden ist aber bei so einer Aktion genau der kritische Punkt. Fahren und das Kabel mal schneller mal langsamer ins Wasser lassen, ganz danach wie das Schiff hoch und runter geht, ist ein lösbares Problem. Anhalten und das Kabel nicht mehr hinablassen ist viel kritischer. ein gebremstes Hinablassen entsprechend dem Seegang verbietet sich, weil man ja einige Zeit zum Verbinden braucht. Man kommt nicht darum herum, das Kabel in dieser Phase einfach festzuhalten. Und das Kabel wurde an Bord selbstverständlich so gelagert, daß man es auf kompletter Länge ablegen konnte. Man muß es eben nur nicht auf eine Rolle aufwickeln, sondern eher nach dem Prinzip einer Angelschnur-Rolle. Dann kann man das Kabel auch verteilt in mehreren Wannen lagern ohne stückeln zu müssen.
Stefan Lörchner schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Das ist ja eine prompte Lieferung. Besten Dank. Gleich 2 Beispiele aus dem Oetztal. Dort war ich immer als Bergsteiger unterwegs. Seilbahnen liessen wir "links liegen".
Je deutlicher die Hinweise, desto mehr Lust auf Seile, Seilbahnen und Seilkonstruktionen, usw.
Interessant.
Alles klar. Besten Dank. wieder viel gelernt. Gruesse K.L.Diehl
Ohne Querschnittsvergrösserung war das Ziel ;o)) also 7 Stränge, bzw natürlich 8 an den Stellen wo die beiden Jeweils überlappenden Kardelen sich Überlappen. Obs stimmt weiss ich nicht, aber es stand dort wo ich das gefunden hatte ;o))
Joachim Schmid schrieb in der newsgroup de.sci.ing.misc:
Dann haelt sich jemand in meinem Emailprogramm auf und aendert irgendetwas. Ich habe nichts geaendert und bei mir erscheint auch nicht dieser von dir genannte Schriftzug bei meinen Beitraegen.
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