Kupfer ploieren

Moin,

kann mir hier jemand auf die Schnelle sagen, welche Mittel man braucht um Kupfer zu polieren und zwar so, daß es nachher die Oberflächenqualität von sagen wir einer Fensterscheibe hat? Also entsprechende Rauhigkeit und Planheit. Was die Welligkeit angeht, werden die Körner (=Kupferkristalle) zum Problem? Erste Versuche deuten darauf zwar hin, sind aber nicht eindeutig. Und was für Schleifpapier braucht man überhaupt? Ich habe nur bis

600'er bekommen (was heißt die '600' überhaupt?) und bin mir da nicht sicher, ob das nicht vielleicht ein Größenordnung zu wenig ist. Idealvorstellung wäre übrigens eine Restrauhigkeit von 10nm - der Originalteilhersteller erreicht das mit einer irgendwie Luft- oder Magnetgelagerten Dimamantfräse... sowas gab's aber soweit ich das beobachtet habe die letzten Monate nicht bei ALDI im Sortiment und auch der Baumarkt kann nicht weiterhelfen:-) - immerhin will der Hersteller ja auch 200? pro Teil haben, daher die Idee mit der Politur in Eigenarbeit. Die Fläche ist übrigens rund und plan (Durchmesser 50mm). Die benachbarten Optiker haben es jedenfalls nicht hinbekommen, aber das kann auch an Unlust gelegen haben. Nach deren Versuchen war die Fläche zwar glatt aber matt-schwarz.

CU Rollo

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Roland Damm
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Roland Damm schrieb:

Es gibt für CDs so Reparatursets. Das muß sowas ähnliches wie Zahncreme sein.

Ansonsten:

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Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:436262e3$0$21949$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Da kann ich Dir als Brauer helfen: Entweder Putzhefe (Bierhefe und etwas Salzsäure) oder "Thekengold" oder der "Weisse Stein". Das Putzmittel darf nicht sauer oder alkalisch sein sonst läuft das Kupfer gleich wieder an. Wenn Du richtig putzt läuft das Kupfer erst im Lauf der Zeit wieder an. Aber Kupfer putzen ist eine Ewigkeitsarbeit. Probier es mit dem "weissen Stein", dann mit Wasser nachspülen und mit Haushaltsrolle trockenpolieren. Die Arbeit ist wirklich nicht schön, früher haben das die Pfannenknechte gemacht. MfG Roland

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Roland Michl

Das mit der Planheit und Hausmittel wird schwierig. Ansonsten schleifen und mit Poliermitteln polieren.

Ich vermute, dass die das geläppt haben. Und als Gegenfläche Messing oder Kupfer verwendet haben. Jetzt ist die Läppaste (Diamantstaub) im Kupfer. Die Gegenplatte muss weicher als das zu polierende Material sein. Vielleicht probieren sie es nochmal mit einer Kunststoff-Gegenplatte?

Oder Rollpolieren? Damit werden die Kristalle auch "geplättet". Oder lieber doch kaufen.

Gruß, Nick

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Nick Müller

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:436262e3$0$21949$ snipped-for-privacy@newsread2.arcor-online.net...

Sorry, habe die Angabe nur zur Hälfte gelesen. Nimm Putzhefe, dest. Wasser und ein Baumwolltuch (Brillentuch). Hefe kriegst Du vom Bäcker, aus der Brauerei oder im Supermarkt. Sie hat die richtige Rauhigkeit. Die Säure unterstützt den (chemischen) Glättungsprozess. pH sollte nicht unter 3 liegen. Trotzdem viel Spass, Roland

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Roland Michl

Sieh zu daß du Schleifpapier mit 1000er Körnung oder mehr bekommst. Ich habe mit der Kombination 360/500/800/1000er + Polierpaste (herkömmliche Metallpoliturpaste) auf Messing gute Ergebnisse erziehlt, wobei meine Anforderungen auch nicht so hoch waren wie deine.

Nach dem Schleifen ggf. so weiterverfahren wie von den anderen beschrieben (Hefe + Säure).

hth, cu, tmo!

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Thomas 'tmo' Endt

Am Fri, 28 Oct 2005 19:41:13 +0200 schrieb Roland Damm:

Nein! Das geht so schon garnicht. Und reines Kupfer meinst du nicht wirklich oder?

Kupferkristalle???

Körner pro cm^2 (?) Das ist schon superfein :-)

Mit Schleifpapier etc. => Vergiss es. Das geht nicht.

Ahem! das geht mit reiner Handarbeit locker besser

Eigenarbeit geht schon aber ohne Ahnung? Du hast nicht mal gesagt was das genau ist :-((

Prima :-) Dann ist das doch einfach (grins) Im ernst: Selbst ein optischer Spiegel geht in Handarbeit aber nicht ohne Ahnung.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Moin, Roland Damm hat geschrieben:

Hmm, ist ja interessant. Also das mit der Hefe zum polieren, so eine Pilzkonglomerat hat doch gar keine Körner nennenswerter Härte... Aber gut, ich werd's mal antesten. Allerdings mache ich mir um das Polieren erstmal noch garnicht so die größten Sorgen. Ich habe bis jetzt verschiedene Haushaltsreiniger probiert, zuletzt z.B. 'Stahlfix' und damit für meinen Geschmack gute Ergebnisse erzielt. Nur... was nutzt die super polierte Oberfläche wenn sie von Schleifriefen durchzogen ist, die dann allerdings zu schön glänzenden Mulden auspoliert sind. Deswegen auch die Frage nach dem Schleifpapier und was man da so braucht. Werde mich morgen erstmal daran machen, einen Bohrmaschinenaufsatz zu basteln auf den ich das Schleifpapier plan aufspannen kann (mir Teppichklebeband, das geht gut). Mein erster Prototyp eiert noch ganz schön und erfordert deshalb eine große Lockerheit in den Handgelenken...

Hefe.... und ich hab noch die Mutter nach alten Hausmitteln gefragt...

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Dann versuch mal, chaotisch zu schleifen, also die Richtung, in der du das Werkstück auf dem plan liegenden Papier bewegst, immer zu ändern. Damit vermeidest du solche Riefen (so werden auch Linsen geschliffen). Übrigens gibt es bei Praktiker, aber sicher auch bei anderen Baumärkten auch 1000er Papier. Sonst ist auch Zahnpasta noch eine recht brauchbare Polierpaste.

Tobi

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Tobias Meyer

Moin,

Peter Niessen hat geschrieben:

Wieso nicht?

Wie rein meinst du? Der Hersteller verkauft das Zeug jedenfalls mit dem Verweis auf die Reinheit besonders teuer, besonders Oxidfrei soll es angeblich sein (aber ich vermute es ist bloß das selbe, wie Elektrolytkupfer für Stromkabel).

Jedes Metall liegt mikroskopisch in Form von Kristallen vor.

Man muß ja wohl in mehreren Schritten vorgehen, einer davon ist (oder kann sein) sicherlich die Glättung der Oberfläche mit Schleifpapier.

Ach so, das geht, gut.

Ist 'Ahnung' dieser Zettel auf dem steht, daß man 3 Jahre irgendeine Berufsschule besucht hat? Oder kann man Ahnung nicht auch ohne diesen Zettel haben und dadurch erlangen, daß man es einfach macht/versucht/hier nachfragt?

Sowas in der Art, genauer gesagt _genau_ sowas (nur ohne Beschichtung):

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Allerdings mit der Einschränkung, daß ich nicht die dort angebotene Qualität bezüglich Welligkeit/Formtreue erzeugen muß oder will. Was ich will ist die Oberfläche zu 'versauen' und sehen, was passiert. Das Polieren ist nur eine Vorarbeit, die es mir erspart für jeden Versuch einen neuen Spiegel zu kaufen. Ob der Laser nach Reflktion am Spiegel noch fokussiert ist oder nicht, interessiert mich nicht so sehr für meine Testzwecke. Wichtig ist die Absorbtion und die hängt von der Rauhigkeit im Sub-Lambda-Bereich ab und es darf nicht zu Mehrfachreflektionen kommen wie sie an steilen Schleifriefen möglich wären.

Nun, wie ich ja gesehen habe, geht es auch mit Ahnung nicht. Also versuche ich es halt mit Ausprobieren.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Roland Michl hat geschrieben:

Ich kann mir schwer vorstellen, wie/wieso Hefe die richtige Rauhigkeit haben soll - wieso reicht dann nicht ein Brillenputztuch ohne Poliermittel?

Ich würde das dann mit Essig probieren, aber sicher, auf der Arbeit kann ich sicher bei den Chemikern nebenan auch etwas mit definiertem ph-Wert auftreiben. nur löst die Säure dann nicht die Hefe auf? Oder ist Hefe nicht von sich aus schon sauer (Sauerteig...)?

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Nick Müller hat geschrieben:

Ist auch eher ein 'nice to have'-Feature.

Das kann sein. Und einen Kratzer der auf das Bewegungsmuster hinweist war auch drin, aber das sei verziehen, meine Erfahrung reicht schon so weit, daß man bei sowas viel Diszipin braucht: Eine falsche Bewegung und man hat einen Kratzer und kann wieder von vorne anfangen. Die Gedult hatten die Leute da wohl nicht.

Angeblich haben sie einen Stofflappen verwendet. Aber Kunststoff ist eine Idee... Ich hatte bisher nur an einen Lederlappen gedacht und dabei gehofft daß der wegen seiner Nachgiebigkeit nicht die Körner herausmodelliert.

Das ist dann sowas wie mit Stahlkugeln plattdrücken?

Hach, die Forschung an öffentlichen Hochschulen und das liebe Geld... *g*

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Tobias Meyer hat geschrieben:

Ich habe (und würde das auch weiter tun) das Schleifpapier auf einer rotierenden Scheibe aufgespannt und bewege das Objekt darauf kreisförmig umher. Ist ohnehin sinnvoll, weil sich so unebenheiten in der Schleifpapierauflage ein wenig ausmitteln. So kann man auch prima spärische Spiegel machen:-)..

Tcha, habe ich nicht gefunden, muß wohl doch noch mal einen anderen Baumarkt aufsuchen.

Hat aber einen Nachteil: Die ist so zäh, daß man wenn der Spalt zwischen Polierplatte und Objekt so dünn ist, daß sich etwas tut, man nichts mehr bewegt bekommt weil alles zusammenklebt.

CU Rollo

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Roland Damm

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:4362ab31$0$22528$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Hefe wirkt aufgrund der Zellstruktur als "Scheuermittel". Evt. helfen auch Proteimkristalle mit.

Essig stinkt (im Grosseinsatz) und es bildet sich leicht Acetat. Die Hefe liegt im sauren Medium (pH-Abfall bei der Gärung aufgrund des Stoffwechsels) aber Sauerteig ist nicht nur Hefe sondern auch andere Mikroorganismen. Vielleicht etwas zur Anwendung: Putzhefe wird in der Brauerei dazu verwendet, die Kupferpfannen zum Glänzen zu bringen (Sch****-Arbeit). Dazu nimmt man einen Eimer Hefe mit einem Schwapp Säure, reibt sie eine, spült sie ab ind poliert nach. Wie gesagt, Putzhefe wird (seit Ewigkeiten) im Grosseinsatz verwendet. MfG Roland

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Roland Michl

Hallo Roland.

Wenn man das als eine Art Schallplatten-Spieler mit um sich selbst drehenden Objekthalter mechanisch perfektioniert und für viel Geld verkauft, nennt man sowas eine Läpp-Maschine. Vielleicht kannst Du in Deiner Umgebung jemanden mit Ahnung vom Zauberwort "läppen" ausfindig machen. Das ist im wesentlichen eine mechanisierte Form von polieren. Damit bekommen zum Beispiel optische Kristalle ihre (fast) perfekten Oberflächen. Die Besitzer der Läppmaschine haben im Zweifelsfall auch einen Vorrat an Schleifpaste in verschiedenen Körnungen.

Wenn es nur auf die Oberflächenqualität und nicht auf die globale Form ankommt, dann ist eigentlich nur die Wahl des Schleifmittels kritisch. Jedes Restkorn mit größerem Durchmesser macht Dir wunderbare Riefen. Für die Mechanik kannst tatsächlich einen altem Schallplattenspieler umfunktionieren. Am Arm befestigst Du statt der Nadel einen kleinen Drehteller, mit senkrechter Drehachse. Den Plattenteller aus Plastik ergänzt Du durch eine dicke Glasscheibe. Die ist hart genug und hat eine für Massenware verblüffend gute Oberflächenqualität. Die Glasfläche benetzt Du gut mit Schleif-Suppe und lässt den Plattenspieler laufen. Wenn Du mit einer Pumpe für ausreichend Schleifmittel-Nachschub sorgst, kann sich die improvisierte Läppmaschine stundenlang drehen. Durch die unterschiedliche Winkelgeschwindigkeit des Platten-Tellers dreht sich der kleine Drehteller passiv mit. So werden keine Riefen eingeschliffen.

Viel Erfolg!

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Kai-Martin

Roland Damm schrieb:

Im Baumarkt kriegt man in der Metallabteilung spiegelnde Messingbleche. Könnte man da nicht ein paar Platten mit einer Schere ausschneiden und dann übereinanderlegen?

Oder nur 1 Platte ausschneiden und auf das Kupfer legen, ggf. mit Lötpaste aufkleben?

Grüße, Joachim

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Joachim Pimiskern

Ach so, dann:

240er, 400er, 800er Schleifleinen. Dazwischen immer gründlich reinigen. Dann 1000er Schleifflies. Danach mit NevrDull polieren. danach mit Baumwolllappen polieren.

Man muss beim Körnungswechsel einfach sauber machen.

Dann wundert mich das, dass die Platte schwarz ist.

Ja. Mit einer Walze.

Ach, da gibt man lieber Zeit aus. Die Bediensteden sind ja "sowieso" da. :-)

Gruß, Nick

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Nick Müller

Neinnein! Mach das nicht. Das wird nix! Also, zuerst mal mein anderes Posting lesen (5 Minuten älter als dieses).

Ich hole aus: Besorg dir zuerst eine ebene Cu-Platte. Wenn die mit der Schere geschnitten wurde ist sie garantiert nicht eben. Du kannst Dir überlegen wie eben sie sein soll, lass notfalls drüberfräsen (nicht drehen, das wird nicht eben). Wenn drübergefräst wurde, sieht man an den Bearbeitungsspuren, ob der Kopf _leicht_ gekippt war. Dann ist es auch nicht eben. Wenn du es supereben haben willst, dann melde dich nochmal, das geht mit Handarbeit und völlig ohne Spezialwerkzeug.

Jetzt endlich zum Schleifen: Leg Schleifleinen auf eine ebene Platte (Glasplatte). Wenn möglich, spannen (Klebeband, aber keines _unter_ das Schleifleinen). Leg die Kupferplatte drauf und mach Kreisbewegungen, dreh die Cu-Platte dabei gelegentlich. Wenig Druck. So die ganzen Körnungen durchmachen. Darauf achten, die Platte nicht zu kippen, sonst wirds ballig. Nach jedem Durchgang kontrollieren, ob die vorherigen Bearbeitungsspuren _ganz_ weg sind (gegen das Licht halten, flach draufschauen) und gründlich reinigen. US-Bad wäre gut.

Gruß, Nick

Reply to
Nick Müller

Ich vergaß zu erwähnen: Nimm keine Maschinen her (ausser zum Planfräsen). Die Wahrscheinlichkeit das bucklig zu machen ist knapp über 100%. Reine Handarbeit! Dauert 1/2h pro Platte.

HTH, Nick

Reply to
Nick Müller

Roland Damm schrieb:

:-) Kennt man ja.

An welcher Uni treibst du dich denn rum? Zufällig Stuttgart? Dann frag mal bei den Metallkundlern an (sind die noch am Azenberg?), selbst im Grundpraktikum haben wir damals Kupferproben auf Hochglanz poliert, mit dem richtigen Gerät und Knowhow ist das nicht weiter schwer.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

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