X-No-Archive: Yes
begin quoting, Rudolf Schmidt schrieb:
In fest verlegten Installationen hat Litze sowieso nichts zu suchen
(ein gewisser "Mawin" fällt ohnehin dauernd nicht nur durch
grenzenlose Überheblichkeit, sondern vor allem auch durch
Ahnungslosigkeit unangenehm auf).
Ändern. Ansonsten hat Rumraten keinen Sinn - wenn die Installation
augenscheinlich korrekt ausgeführt wurde, hilft nur messen. Multimeter
reicht nicht, es muß gezielt eine Isolationsprüfung mit erhöhter
Spannung durchgeführt werden, dann werden Schwachstellen auch
gefunden. Also mach den Elektriker auf das Problem aufmerksam, dann
kann er gezielt danach suchen. Und ein defekter Automat kommt
natürlich auch in Frage, obwohl unwahrscheinlich - da kannst Du Dir
überlegen, ob das nachgemessen werden soll (was möglich, aber ziemlich
aufwendig ist), oder ob er präventiv ausgetauscht werden soll (die
Dinger sind schließlich spottbillig und rechtfertigen keinen größeren
Arbeitsaufwand).
Feuchtigkeit als Ursache kannst Du übrigens ausschließen - Wasser
leitet so schlecht, das löst nie einen Kurschluß aus und läßt in den
meisten Fällen nicht einmal ein RCD ansprechen (nicht widersprechen,
sondern einfach ausprobieren: Stromkreis mit 100-W-Lampe als
Vorwiderstand aufbauen, etwas "Nasses" in den Stromkreis einschleifen
und nachmessen: mehr als 5 mA wird das gewöhnlich nicht).
Als Ursache in Frage kommen eigentlich nur Isolationsfehler aller Art,
also sich annähernde Metallspitzen oder direkte Berührungen, aber auch
(metallischer) "Dreck" (Metallspäne, Leiterreste) in der Installation,
ferner leitende Überzüge, wie sie z. B. in Folge eines Kurzschlusses
durch verdampftes Metall oder Verkohlung entstehen. Meistens liegen
intermittierende Kurzschlüsse vor, z. B. Leiter mit beschädigter
Isolierung, die beim "Wackeln" Kontakt bekommen. Das läßt sich oft
auch mit einem Multimeter, am besten mit "Piepser", finden - alle
möglichen Kombinationen (naja: Phase gegen Null und Phase gegen Erde,
mehr gibt es nicht) durchprobieren und ordentlich an allen Stellen
"wackeln".
Ich würde die Isolationsmessung machen lassen und evtl. aufgefundene
Mängel beheben, und wenn die ohne Befund ist, die Sicherung
austauschen. Und laß ein RCD nachrüsten, nicht nur wegen der
Vorschriften!
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Falsch. Auf geringe Distanz kann (und sollte) Feuchtigkeit, oder besser
Nässe, sehr wohl den RCD auslösen.
Bei uns hat einmal eine unglückliche Verkettung von undichtem Dach, auf
U-Träger geschraubte Leuchtstofflampe und fehlender Dichtgummi, an der
Stelle, an der das Kabel in die Lampe eingeführt wurde, dafür gesorgt,
dass diese Lampe bis Oberkante mit Regenwasser geflutet wurde. Der
0,5A(!) RCD, über den die Lampe abgesichert war, hat dadurch ausgelöst.
CU
Manuel
--
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X-No-Archive: Yes
begin quoting, Manuel Reimer schrieb:
Das nach der öffnenden Klammer hast Du gelesen?
1. Glaube ich nicht (das "dadurch").
2. War die Steckdose des OP "bis Oberkante" überflutet?
Im Gegensatz zu Dir habe ich gewisse Versuche schon selbst angestellt
(ergab sich mal zufällig, als ich "ziemlich nackt" auf einer Baustelle
landete und dort ein RCD testen wollte, mangels geeigneterem Gerät mit
einem Gefäß mit Wasser als Ableitwiderstand: Pustekuchen!). Du kannst
Dir einfach mal aus Tabellen gängige Leitfähigkeitswerte für Wasser
hernehmen, da kommt nicht viel rum. (Den Direktdurchgang-Tauchsieder
kenne ich, aber der benötigt ziemlich große Elektrodenflächen.)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Dann war das zu reines Wasser.
Ich habe selber mir schon nen Wolf gesucht, wieso nach einem Wasserschaden
in einer Wohnung ein LSS immer nach einigen Minuten auslöste.
Der Grund war dann eine Kriechstromstrecke in einer Abzweigdose hinter
Fliesen.
(ganz tolle Sache, ich hätte kotzen können)
Einmal geöffnet sah man das Schauspiel:
Auf einem völlig verbruzzelten Konglomerat aus zwei Dosenklemmen zischelt es
erst, dann sieht man die verkokte Isolierung wie einen dünnen, zackigen
Faden glühen, dann Überschlag und bumms.
Dann ist nach dem Einschalten erstmal wieder Ruhe, bis sich das Schauspiel
widerhohlt.
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Carsten Schmitz schrieb:
Nö. Das war einmal Bachwasser (weil nichts anderes da war), in das ich
(in einem Behälter) zwei blanke Drähte reinsteckte und dabei aufs
Milliamperemeter schielte, um festzustellen, wann der FI nun kommt -
der kam aber nicht, zu wenig Strom. Dasselbe hatte ich dann mal in
einem Bad am fließenden Wasserhahn gemacht, und da passierte auch
nichts, obwohl ich den Wasserhahn extra mit PE verbunden hatte (von
wegen Kunststoffleitung usw.).
Wasser, auch Dreckwasser, leitet viel schlechter, als die Leute
gewöhnlich denken. Die Gefahr im Bad ist dadurch gegeben, daß der
Übergangswiderstand der feuchten Haut so drastisch absinkt, aber für
den Unfall muß man dann doch an Spannung kommen. Man sollte mal in
einem größeren Schwimmbecken eine Metallplatte versenken und dann den
Widerstand zwischen dieser und einem Schwimmer messen - ich vermute,
wenn man die Metallplatte erdet und dem Schwimmer eine Elektrode mit
230 V in die Hand drückt, kriegt der nicht einmal groß eine gewischt.
(Das reine Widerstandsmessen sollte sich ja gefahrlos ausführen lassen
- ca. 10-20 V Wechselspannung, und mal die Stromstärke messen. Oder
erst einmal (ohne einen Schwimmer) zwei Quadratmeter Blech auf die
Wasseroberfläche legen und dann den Widerstand messen. Rechnen wir
doch mal: Zwei Elektroden je 2 m^2, Abstand 3 m, der Einfachheit
halber nehmen wir ein homogenes elektrisches Feld an. Nachschlagen:
Leitfähigkeit Meerwasser ca. 5 S/m (Leitungswasser ca. 50 mS/m;
sigma(Cu)X MS/m, also sieben Größenordnungen leitfähiger als
Meerwasser und neun gegenüber Leitungswasser) ergibt einen Widerstand
von 0,3 Ohm (stimmt das?) - nun ja, das sind an 230 V 767 A (ganz
schön fett) und an Leitungswasser immer noch 7,7 A und damit weitaus
mehr als ungesund - hätte ich jetzt nicht gedacht. (In der Praxis sind
die Elektroden allerdings sehr viel kleiner - die Messung mit dem
Schwimmer im Schwimmbad und einer kleinen(!) Elektrode (Abfluß o. ä.)
wäre also trotzdem interessant.)
Das war aber Kohle und nicht Wasser. Klar, da hatte sich (durch das
Wasser) Dreck abgelagert, dann floß Kriechstrom, der heizte den
Dreckbelag auf, und der brannte sich ein, bis er zu Leitkohle wurde,
und dann kamst Du. Die andere Möglichkeit ist (und das könnte auch bei
der abgesoffenen Deckenleuchte der Fall gewesen sein), daß die
Klemmkontakte wegen des Wassers korrodierten, sich dadurch lösten und
dann die Klemmen durch den Übergangswiderstand heiß wurden und
abbrannten. Feuchtigkeit löst aber keine LS aus, wirklich nicht.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Bei der Deckenleuchte ist ja nicht der LSS gekommen, sondern der FI.
Allerdings muss man dazu sagen, dass der Weg von der Lüsterklemme zum
geerdeten Blech nur ca. 5mm beträgt. Der Weg über's Wasser ist also
entsprechend kurz.
CU
Manuel
--
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X-No-Archive: Yes
begin quoting, Manuel Reimer schrieb:
Das ist aber trotzdem noch grenzwertig - kann natürlich sein, daß das
der "Tropfen" (hihi ...) war, der das Faß zum Überlaufen gebracht hat,
also der FI bereits durch andere Ableitströme "vorbelastet" war oder
zu empfindlich. (Beim OP ging's aber um LSS.)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
[...]
Und deshalb taugt ein RCD als Schutz in Badezimmern nicht! Das ist der
Beweis!!!hundertELF
Du schreibst nicht zufällig unter dem Pseudonym "Mawin"?
Viele Gruesse!
Helmut
Wie heisst die Krankheit, wenn man eigene Fehler immer bei den
Anderen vermutete ? Kusmierzose ?
Kannst du es immer noch nicht verknusen, dass ich deine Dummheit
hier schon mehr als ein mal vorgefuehrt habe ? Na, wem schreibt
man das, Ralf 'begin quoting' persoenlich.
Du darfst beruhigt davon aus gehen, dass ich weiss, dass Litzen nicht
in feste Installationen gehoeren, aber wir sind hier im Hemwerkerforum,
und da muss man mit allem rechnen. Zumal der OP die 'Litze' zunaechst
sogar bestaetigt hat, lag die Vermutung nicht so im Unmoeglichen.
Also Ralf, immer schoen die Klappe halten, wenn Erwachsene reden.
Im Gegensatz zu dir habe ich ausprobiert, und es flog bei Wasser
nicht nur der RCD, sondern bei Spuelwasser auch die 16A Sicherung.
Du sicher. Ich wuerd erst mal die Steckdose aufschrauben.
Unwahrscheinlich. NYM-J ist ein typischer Baumarkt-Lockposten. Da wird
gerade der Einsteiger nicht ohne Not zu H05VV-F oder dergleichen
greifen, wenn er den 100er Ring Mantelleitung nachgeschmissen bekommt :-)
Gruß, Hans
Wenn der Heimwerker denn den Weg bis zum Baumarkt schafft. Ansonsten
macht er, wenn kein NYM zur Hand ist, einfach mit dem Seitenschneider
beliebiges Kabel zur Leitung, indem er Stecker und Gerät abzwickt. Ich
habe schon Installationen gesehen, in denen drei verschiedene gebrauchte
Geräteanschlußschnüre, kunstvoll mit Lüsterklemmen und Isolierband
verbunden, eingegipst eine Wand überspannten...
Gruß Sevo
Ich glaube einfach, hier in Spanien lernen die Leute noch, etwas mehr
auf sich zu achten. Da kann man auch noch Autofahren, wenn wild geparkt
wird. Niemand rechnet damit, dass jemand an einer Stop-Strasse auch
wirklich anhält.
Da rechnet man halt damit, dass hinter einer Abdeckung (wenn überhaupt)
offen liegende Kontate sind, die man nicht einfach angrabschen darf… Etc.
Es ist manchmal schon etwas schweisstreibend, was man da so zu sehen
bekommt, aber so lange man eben immer mit dem Schlimmsten rechnet, kann
man glaube ich schon damit umgehen.
Die Stromzähler auf der Strasse sind übrigens auch kaum gesichert und
gelegentlich schmilzt da drin auch ein bisserl was ;)
Ist wohl ein typisches Problem der ungerechten Wahrnehmung: Wenn
erst die Medizin so weit ist, dass Krebs und Herzinfarkt kein
Problem mehr sind, werden Stomunfälle wieder als prozentuale
Todesursache zunehmen um man wird die Sicherheitsvorschriften
weiter auswalzen:-).
CU Rollo
Naja, wir hatten früher einen Badeboiler, der auf
diesem Weg immerhin 10A zog. Aber "früher" (tm)
war ja auch alles besser, auch der Strom.
:-)
Gruss
Harald
Moin Rudolf,
Meine Hypothese: Es gab irgendwann mal irgendwo
einen Überschlag, bei dem Metall verdampft ist. Dadurch
zündet zwischen L und N gelegentlich spontan ein Lichtbogen.
Hast Du die Möglichkeit, den Stromkreis abzuklemmen um mit
einem geeigneten Isolationsmesser mit hoher Prüfspannung
(zB. 500/1000V) zu testen?
Schmauchspuren in Verteilern und Steckdosen suchen ist
sicherlich auch sehr sinnvoll.
Ich hatte so einen Fehler mal bei einem Drehstrommotor:
Dauernd flog die Sicherung raus - wieder reingedrückt,
läuft.
Alle Wicklungen abgeklemmt und einzeln kontrolliert- Keine Fehler
gefunden. Wie sich herausstellte war die Ursache das Klemmbrett
selber: Dort flogen die Funken. Nachdem dies getauscht wurde ist
jetzt Ruhe.
Auf dem alten Klemmbrett (Farbe schwarzbraun) ist mit bloßem
Auge nix übrigens Verdächtiges zu sehen.
O.J.
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