Hallo Heinz!
Am 16.08.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@despammed.com):
Was für eine Belastung? Wenn ein Kraftwerk mehr Strom liefern soll, wie es laut Nenndaten kann, fliegt einfach gesagt eine Überlastsicherung raus. Deshalb belastet man hier auch möglichst kein Kraftwerk mit Nennlast.
Versuche mal synchron alle Generatoren innerhalb von Sekunden um 2 Hz abzusenken. Es wird dir nicht gelingen, schon weil sie verschiedene drehende Massen besitzen.
Erstmal sinkt die Spannung, wenn ein Generator stark belastet wird, und da so ein Generator eine gewaltige Masse hat, dauert es, bis sich die Frequenz deutlich ändern würde, eher läuft er als Synchronmotor mit... Es sollte da also schon lange was geschehen sein, bevor sich die Frequenz im Netz so deutlich ändert und wenn da nicht mehr viel mit Arbeitspunkt nachstellen ist, wird je nach nötiger Geschwindigkeit ein schnellregelbares Kraftwerk (Wasserkraft, Gasturbine...) verstellt, dann wird das Grundlastkraftwerk angepasst. Dass ein Kraftwerk wegen Überlast abschaltet, passiert eigentlich nur bei einem hartem Netzfehler (sprich: Ein sehr generatornaher Fehler) oder weil eine Regelung (aus welchem Grund auch immer) ausgestiegen ist.
Hier in Europa gibt es ein Verbundnetz, dass einzelne solcher totalen Kraftwerkausfälle auffangen kann, in den USA hat man im Sommer ehe immer Probleme die angeforderte elektrische Leistung (Stichwort: Klimaanlagen) bereitzustellen, weshalb dort ein "auffangen" im Netz deutlich schwieriger wird. Überlege mal: Es fielen laut den Berichten 22 Kraftwerke aus und 50 Millionen Leute und eine Fläche wie Deutschland war weitestgehend stromlos. Was passiert wohl in Deutschland, wenn die 3 größten Kraftwerke gleichzeitig ausfallen? Ich denke, der Effekt wäre durchaus ähnlich, dass innerhalb von Minuten viele, viele weitere aussteigen würden. Einfach zu sagen: Das ist hier nicht möglich, finde ich sehr herablassend und weltfremd.
Mit freundlichen Gruessen
Juergen Bors