Nordamerika ist dunkel

Horst-D. Winzler schrieb...

Das stimmt. In einem Fernsehbericht hat sich ein Sprecher der=20 Norddeutschen Affinerie Hamburg (Kupferh=FCtte) =FCber den hohen Strompreis= =20 durch die =D6kosteuer und Subventionen der Windenergie beklagt und=20 indirekt mit Schlie=DFung des Werkes gedroht.=20 Mal sind's die hohen Lohnnebenkosten, mal die zu hohen Stromkosten, dann=20 wieder die zu hohen Steuern ... Es gibt immer was zum klagen.

- Heinz

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Heinz Saathoff
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Hallo All!

Am 04.09.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@despammed.com):

Nun, du musst dir vielleicht auch mal überlegen, was die Affi denn hier in Deutschland für einen Aufwand braucht um Kupfer zu produzieren, um die Umweltauflagen einzuhalten, und wie es die ausländische Konkurrenz macht...

Dass den Arbeitern der Affi klar gesagt wird: Wenn der kg Produktionspreis des CU über x EUR liegt, wird der Laden dicht gemacht, wenn ihr das nicht wollt, müssen y Menschen den Laden verlassen um den Produktionspreis zu drücken und euer Lohn geht auch zurück, dann kannst du dir überlegen, was das bedeutet. Nur mal zur Info: Einer der größten Stromverbraucher in Hamburg ist die Affi...

Wenn da der Strompreis auch nur um wenige Cent steigt, geht es wirklich gleich um Millionen Euro pro Jahr. Und dort ging es um 30% Preiserhöhung. Wo bleibt da die internationale Wettbewerbsfähigkeit?

Willst du deren Öfen mit dem sowieso begrenzt (30 Jahre?) verfügbarem Öl heizen? Da stehen nicht umsonst 4 Kernkraftwerke rund um Hamburg. Aber wenn man damit anfängt, redet man ja doch nur gegen Wände. Strom kommt doch sowieso aus der Steckdose, auch wenn es dunkel ist und kein Wind weht...

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

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Juergen Bors

Moin J=FCrgen,

Das der Standort D h=F6here Auflagen bietet als irgend ein 3. Welt Land=20 ist klar. Trotzdem mu=DF es sich noch f=FCr einen solchen Betrieb lohnen,= =20 hier zu produzieren. Sonst w=E4ren die doch sicher schon weg.

Tja, deshalb gibt's doch auch Sonderregelungen f=FCr Gro=DFabnehmer. In=20 einem Artikel dazu hab ich was vom Jahresverbrauch =FCber 100 GWh gelesen,= =20 ab dem eine Freistellung vom Erneuerbare Energie Gesetz (EEG) m=F6glich=20 ist. Allerdings nur, wenn der Stromverbrauch mindestens 20% der=20 Bruttowertsch=F6pfung ausmacht. Und an diesem Passus scheitert wohl die=20 Freistellung bei der Affi.

=20

Ich wei=DF jetzt zu wenig =FCber die Kupferverh=FCttung und wo man den Stro= m=20 braucht. Wenn's nur ums reine heizen geht, ist doch Strom sowieso zu=20 teuer, trotz Kernenergie und Quersubvention. Der Strom sollte dann schon in einer Form genutzt werden, die mit=20 fossilen Energietr=E4gern (Gas/=D6l) nicht m=F6glich ist. Vorstellen k=F6nn= te=20 ich mir da Induktionsheizung (weil vielleicht gleichm=E4=DFiger),=20 Elektrolyse (wie bei AL Produktion) oder =E4hnlich.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Die Schweiz schein da reingerasselt zu sein. Allerdings ist Abbau gar nicht nötig, der Verbrauch steigt von alleine. Nach inoffizieller Auskunft einer einschlägigen Behörde haben sich die Gesellschaften in den letzten Jahren vorallem um Handel gekümmert, produzieren tun ja andere... Strom war so knapp, dass Rätia die kWh zu 56Rp=0.36E verkaufen konnte. Da amortisiert sich bald die eigene Solaranlage auf dem Balkon. Am schleppenden Ausbau/Umbau der Kraftwerke sind die Behörden allerdings mitschuld, etwa durch unsinniges Verhalten bei den Wasserzinsen (Renovation eines Wasserkraftwerks in Aarau kommt damit teurer als Neubau eines Gasturbinenwerks, aarrgggh).

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Rolf Bombach

Natürlich darf man nicht raufklettern ;-). Die Türme dienen auch zum Erhalt bedrohter Tierarten. In Leibstadt brütet seit Jahren ein Paar Turmfalken am Kühlturm, mittlerweile "Kühlturmfalten" getauft. Dürften die weitrum am besten bewachten sein... Ich glaub, die haben sogar eine Webcam auf die Viecher eingestellt.

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Rolf Bombach

Das war ein Punkt, betraf ältere Anlagen, hier Beznau. Da war das Wasser am Austritt etwa 32°C, wurde als Badespass akzeptiert (hier scheint man eher einen etwas entkrampfteren Umgang mit AKWs zu haben). Aber auch neue grosse Anlagen (Leibstadt) mit nass- Kühlturm mussten reduzieren, da die Kondensatortemperatur und damit der ausgangsseitige Turbinendruck nicht gehalten werden konnte. Der schweizer Ing geht ja von einer "durchschnittlichen Maximaltemperatur" von 32°C Luft aus. Ich glaub 180mbar ist da das Maximum, bevor es die grossen Blätter der letzten Stufe hinterkämmt. Kohlekraftwerke, könnt ich mir vorstellen, könnten mit höheren Levels fahren, da sie eingangsseitig mit viel höheren Temperaturen fahren können (Dampfüberhitzer, Zwischenüberhitzer..)

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Rolf Bombach

Der Kohlenstoff nicht, die Kohle dank den lustigen Zutaten schon. Ob die radioaktiven Sachen (vorallem Radium) die schlimmsten sind, wüsste ich nicht. Ist ja auch Quecksilber, Arsen, Blei usw. das ganze Perioden- system rauf und runter drin. Filterasche ist AFAIK Sondermüll der üblen Sorte. Würden für Kernkraftwerke gültige Normen auf Kohle- kraftwerke angewendet, dürften diese AFAIK nicht mehr abgerissen werden.

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Rolf Bombach

Vielleicht auch andersrum, die Strompreise sind völlig unrealistisch tief, etwa durch Subventionitis. Ein paar läppische cents mehr für die kWh und plötzlich rentiert einiges. Kalifornien wurde ja vorletztes(?) Jahr Opfer dieser zwangsverordneten Tiefpreispolitik.

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Rolf Bombach

Kein Ausbau der Windkraft, mehr in jeder Hinsicht fossile Kraftwerke, mehr CO2, wärmeres Klima. Und schon stellt die die Loipenfrage auch in höheren Lagen nicht mehr.

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Rolf Bombach

Amerikaner haben keine Häuser. Nur Sperrholzmodelle von Häusern im Massstab 1:1, welche innert 20 Jahren von Termiten aufgefressen werden.

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Rolf Bombach

Offenbar nicht, im Gegenteil. Die Fusionsleute haben ihre jährlichen Prognosen stets in Richtung zunehmenden Zeitbedarfs korrigiert, und erst noch jeweils bezüglich des aktuellen Datums. Der Termin X ist damit immer weiter weg gerückt. Ich habe hier Unterlagen von 1976, in denen mit voller Überzeugung behauptet wird, dass Fusionskraftwerke anno 2000 Standard sind und zu mehreren hier laufen würden.

Können wir? Nicht mal die Erfolgs- und Publicity benötigende NASA wagt sich so weit aus dem Fenster. Offenbar kann man heute noch nicht mal pounds in Newton umrechnen. Seit Apollo wurden keine wirklichen Fortschritte gemacht, ich gehe davon aus, dass auch das Shuttleprogramm aus früheren Zeiten stammt und einfach erst jetzt umgesetzt wurde. Bemannte Raumfahrt hat nichts mit technischem Fortschritt zu tun, da gilt nur Sicherheit. Die verwendete Technik dürfte idR 20 Jahre hinter dem heute machbaren zurückhinken. Der modernste Prozessor, der eingesetzt werden darf, ist der 386SX. Und trotzdem stürzt das Shuttle ab. Im Moment kommt man nicht mal in die Umlaufbahn. Um OT zu bleiben, im Moment kriegen die nicht mal eine sichere Stromversorgung gebacken.

(Grundlagen-)Forschung und Entwicklung sind verschiedene Sachen. Ersteres kann man nicht mit Geld erzwingen oder erkaufen, allenfalls ermöglichen. Bei der Entwicklung ist mit Geld alles möglich. Die induzierte Kernspaltung wurde ca. 1938 (?) entdeckt, der erste multi-Gigawatt- Reaktor lief ungefähr 1943. *Das* sind Zeitkonstanten von Ideen, die funktionieren.

Ich bin über ITER nicht auf dem Laufenden. Hab so ca. 1990 die letzte Konferenz dazu besucht, da irgendwie alles ins Stocken kam. Immerhin hatte ich den Eindruck, dass da auch auf der Planungsseite absolute Profis am Werk sind, Hut ab, dieses Kaliber wäre auch andernorts wünschenswert. Aber ist man sich mittlerweile eigentlich überhaupt über einen Standort einig?

In den Papers in Ref.Sci.Instrum., Phys.Ref.E. usw. hab ich irgendwie den Eindruck, die Fusionsforscher erforschen die Fusionsforschung. Entwickeln Geräte zur Diagnose von Plasma- diagnosegeräten usw. (Ich gebs zu, würd ich selber gerne machen, aber irgendwie drängt sich das Gefühl auf, man bewegt sich vom Ziel weg, was ja durch die immer wieder geänderten Prognosen bestätigt wird). Hab halt selber solche Projekte erlebt, wo man vom Objekt immer weiter rückwärts entwickelt hat, bis man am Ende buchstäblich mit dem Netzstecker in der Hand dastand.

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Rolf Bombach

Man nennt sowas auch umweltfreundliche entsorgung ;-)

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Horst-D. Winzler

Hallo Helmut!

Am 05.09.2003 schriebst du (HHullen snipped-for-privacy@BTX.dtag.de):

Fernwärme ist ja nun eher Humbug als Nutzen. Wann braucht man die größte Wärmemenge für eine Hausheizung? Nachts um 4 Uhr, genau zu dem Zeitpunkt, wenn alle Kraftwerke die wenigste Energie produzieren müssen. Mittags um 12 Uhr laufen die Kraftwerke auf 100% und da braucht man nur wenig Heizung, weil Mutters ja in der Küche kocht und die Sonne das Haus auch aufheizt. Fernwärme gibt es in Hamburg zudem auch: Im Westen Hamburgs kommt Fernwärme vom Kohlekraftwerk Wedel. Ob Tiefstack ebenfalls ein Fernwärmenetz betreibt, weiß ich im Moment nicht, ist aber gut möglich.

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

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Juergen Bors

Janko Hack schrieb:

Bin wieder zurück. Hier ein Mailauszug der EnBW:

die Philippsburger Kühltürme sind je 152 m hoch und haben einen Durchmesser von 124 m am Boden und 78 m am oberen Luftaustritt. Wenn Sie weitere Informationen haben möchten, kann ich Sie zu einer Kraftwerksführung einladen.

Marc

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Marc Fehrenbacher

Hallo, Juergen,

Du (j_bors) meintest am 06.09.03:

In Haushalten gehen durchschnittlich weit mehr als 80% des gesamten Energiebedarfs für Wärme drauf. Gewerbliche Nutzer kalkulieren etwas pingeliger, dort ist "Energie sparen" inzwischen oft etwas mehr als nur "Strom sparen" oder gar "Licht sparen".

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Nein, ein Bewohner des dortigen Landes sagte mir mal: wenn der Hurrican (oder die lokale variante...) kommt, fallen eh alle Haeuser um. Holzbalken liegen dann in grosser Zahl rum. Jeder sammelt sich welche ein, steckt sie frisch zusammen und wartet auf den naechsten Wind. Perfektes recycling koennte man meinen.

gruesse, achim

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Joachim Ebel

Hallo, Franz,

Du (net) meintest am 06.09.03:

Wirkungsgrad ist nicht die einzige Komponente. Einnahmen könnten auch interessant sein. Und etliche Heizkraftwerke sind mit den Einnahmen recht zufrieden.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Marc Fehrenbacher schrieb:

Au ja!!!!!!!!! Ich möchte auch mit!! Treffen wir uns und gehen wir gemeinsam alle dahin???

wer kommt noch mit?

Wir sprengen die Burg :-)

Gruß Janko

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Janko Hack

Janko Hack schrieb:

Ich würde gerne mitkommen, wenn es nicht so weit wäre. Und wenn der Termin nicht vor irgendwelchen Klausuren, während einer anderen Exkursion oder in der Vorlesungszeit liegt. Klappt also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht :-(

Gruß & trotzdem Danke für das Angebot, Matthias Dingeldein

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Matthias Dingeldein

Hallo Franz!

Am 06.09.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@invalid-meg-glaser.com):

Jaein. Wie du oben lesen kannst, wird die Wärme für die Fernwärme benötigt, wenn Kraftwerke gedrosselt fahren, somit ist es auch kein Problem etwas heißen Dampf abzuzweigen und durch einen Wärmetauscher zu jagen. Der Dampf wird also zusätzlich prodziert, nicht als Abfallprodukt genutzt. Erzähle das aber bitte keinem Grünen...

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

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Juergen Bors

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