Nordamerika ist dunkel

Hallo, Keith,

Du (keith.paterson) meintest am 18.08.03:

Und da behaupten einige Leute, ein Ausfall wie in den USA sei hier nicht möglich. Nur wenige Kraftwerke sind imstande, binnen weniger Minuten von Null auf Volllast hochzulaufen. Der Zusammenbruch des Netzes kann schneller gehen.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen
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Aber AFAIK sind aber viele Kraftwerke in der Lage, ihre Leistung binnen weniger Minuten zu variieren.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Hallo, Michael,

Du (michael.dahms) meintest am 18.08.03:

In Anlehnung an Erich H.: abwärts immer, aufwärts (fast) nimmer.

Wobei ich unter "variieren" mehr als 1%/Minute verstehe.

Auch die Gasturbinen als schönstes Beispiel für Spitzenlast-Kraftwerke müssen schon vor der Halbzeitpause des Länderspiels hochgefahren werden. Und sie werden gebraucht, weil die Grundlast-Kraftwerke die rasche Laständerung nicht vernünftig ausregeln können.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Bei den Zahlen ging es aber um das vollständige Hochfahren aus dem Stand.

Die wenigsten Kraftwerke laufen ständig auf 100% und sind sehr kurzfristig z.B. von 70 auf 100% zu variieren.

Bernd

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Bernd Laengerich

Juergen Bors schrieb:

Hallo,

es ist nicht das komplette Verbundnetz der USA ausgefallen, sondern nur ein Teil davon.

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb...

Aber ein ziemlich gro=DFer Teil. In den Nachrichten haben sie mal die=20 betroffene Fl=E4che auf der Karte gezeigt. Die Fl=E4che wird gesch=E4tzt so= =20 gro=DF wie D sein. Wobei NY auf der Karte sogar etwas abseits liegt (mehr= =20 s=FCdostlich des Hauptgebietes).

- Heinz

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Heinz Saathoff

Hallo Rudi,

"Als Vorsitzender der Ontario Hydro-Electric Power Commission kämpfte Beck gegen eine Reihe privater Stromerzeuger, die auf dem liberalisierten Strommarkt Geschäfte machen wollten. 1910 hatte er gewonnen. [..] Heute liegt Ontario Hydro, der weltweit größte Stromversorger in öffentlichem Eigentum, zerschlagen danieder"

Es hat sich also gar nicht so viel geändert.

Aber der Beck hat das Kraftwerk doch gar nicht gebaut, er ist nur Namensgeber.

Und noch laufende Werke Baujahr 1954 und älter findet man bei uns auch.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Hallo, Rudi,

Du (pvs) meintest am 17.08.03:

Im Rahmen der Praktischen Übungen (Hochspannungstechnik I) durften wir auch zusehen, wie der HiWI den Notstromdiesel des E-Technik-Gebäudes einmal "sauber" synchronisierte und dann noch mal im Hauruck- Verfahren. Ist eigentlich nur ein Test für den Sockel ...

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Heinz Saathoff schrieb:

Hallo,

schau Dir mal Karten von Nordamerika und Europa im gleichen Maßstab nebeneinander an. Sehr interessant, Deutschland findet man in dem Maßstab nur noch bei genauem Hinschauen.

Bye

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Uwe Hercksen

Marc Fehrenbacher verlautbarte:

Naja, von jedem Haus in Karlsruhe, das höher ist als die Bäume in Hardtwald und Auwändern, sind sie unübersehbar.

Ja. Und sie machen immer so schöne Wolken. (Bei Inversion auch mal atompilzförmig.)

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

20 MW/min gelten natürlich ab geschlossenem Generatorschalter. Nach 20 Min ist das Kraftwerk am Netz d.H. der Generatorschalter ist geschlossen. Danach kann ich mit 20 MW/min die Leistung variieren. Schade ich sitze jetzt nicht mehr neben dem Leitstand. Kann also nicht mehr kurz rübergehen und Fragen. Marbach III war eine Zeit Warmreserve im Winter. Also wurde jeden Morgen um ca. 7:00 angefahren. Da spürt man auch warum man bei 2800 1/min vom Netz geht. Der Turbinentisch wackelt/bebt ganz schön bei den Resonanzfrequenzen.

Keith

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Keith Paterson

Uwe Hercksen schrieb:

Die Generatoren können unter Beibehaltung konstanter maximaler Leistungs- abgabe schnell runter gefahren werden? Schwer vorzustellen, dass die Rotoren nicht gefährlich ins Pendeln geraten. Sie müssten ja während der Drehzahlabsenkung nicht nur Drehzahl- sondern auch el. Winkelsynchron bleiben. Es wäre nicht sehr hilfreich, wenn das grenzbelastete Netz weitere Generatoren ale Erzeuger verlieren würde und nachschleppen müsste.

Hat man, sobald das Netz einen Generator so auf eine Drehzahl zwingt, die Kontrolle darüber nicht längst verloren? Dann könnte der Betreiber doch Regler und Stellantriebe bei eBay versteigern.

Ha! Aber genau das wollten wir doch vermeiden. Eine kritische Belastung der Energieversorgung sollte aufgefangen werden und nicht das Netz den "American Way" gehen.

Das Problem erinnert mich an fallende Dominosteine. Den Versuch, die noch stehenden Steine durch gleichzeitiges paralleles Verschieben aus der Fallline zu schaffen, stelle ich mir als nicht ganz einfach vor.

Ciao Walter

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Walter Saner

Bernd Laengerich schrieb:

Gestern habe ich den Bericht eines Störfalls in Wolf Creek gelesen. Zum Zeitpunkt des Ausfalls lief der Block mit genau 100%.

Das ist zwar nur ein Block unter vielen aber es passt gerade so schön.

Ciao Walter

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Walter Saner

Keith Paterson schrieb:

Hallo,

das das europäische Verbundnetz in den letzten Jahrzehnten nie 46,67 Hz erreicht hat war der Generator bei 2800 1/min schon längst vom Netz getrennt.

Bye

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Uwe Hercksen

War ja nur so 'ne Zahl. ;-) Laut

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sollten es 47,5 Hz sein. Die Resonanzfrequenzen waren irgendwo bei 1000 und 2400, und die werden natürlich beim Hochfahren durchfahren.

Gruß

Keith

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Keith Paterson

;-) Wir durften mal in der Ausbildung einen Mini-Generator ( 20 cm ) auch fast unsynchronisiert zuschalten. BANG. Das rumpelt ganz schön

Keith

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Keith Paterson

Uwe Hercksen schrieb:

ich war doch sehr beeindruckt, dass in Gösgen unter Volllast die Vibrationen des Tischs nur zu spüren waren, wenn man sich über der Kante, mit einem Fuss auf festem Boden, hingestellt hat.

Vor etwa 20 Jahren war ich bei einer Besichtigung der Netzleitstelle Rathausen (Zentralschweiz) im Kommandoraum. An der Wand war eine grosse Digitalanzeige der Netzfrequenz. In dem Moment als der uns herumführende Operator auf die Genauigkeit und Stabilität der Frequenz hinwies, zappelte sie kurz von 50.0 auf 50.1 worauf die ganze Besuchergruppe im Chor "Ha!" rief. Der Mann meinte leicht gerötet "Das waren die Franzosen".

Ciao Walter

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Walter Saner

Ich hab im Kraftwerk eigentlich nie was oberhalb von 3002 1/min gesehen.

Keith

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Keith Paterson

Walter Saner verlautbarte:

Die Auflösung scheint mir unzureichend. Waren es nicht vielleicht 50.01?

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

Keith Paterson schrieb:

Bei so kleinen Frequenzen wird ja gerne die Periodendauer gemessen und umgerechnet, damit die Messzyklen nicht zu lang werden. Richtig runden können die wenigsten Messinstrumente. Somit tendiert die Ungenauigkeit dieser Teile immer nach oben.

Ciao Walter

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Walter Saner

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