Nordamerika ist dunkel

Es sollte aber eigentlich nicht ein ganzes Land vom Strom gehen sondern nur ein engbegrenztes Teilnetz abgeworfen werden. Das hat nicht funktioniert.

Interessant ist aber das die dort drueben nun darueber diskutieren welches Kraftwerk zuerst ausgefallen ist obwohl das doch total unwichtig ist da dies jederzeit wieder mit einem anderen Kraftwerk passieren kann, ueber das eigentlich Problem aber nicht nachdenken.

Olaf

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Olaf Kaluza
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Sieht aber ziemlich haesslich aus. Irgendwo im Sauerland gibt es aber eins das liegt ganz nett zwischen den Bergen, hab aber den Namen vergessen.

Olaf

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Olaf Kaluza

Am Sun, 17 Aug 2003 09:26:47 +0200 schrieb Marc Fehrenbacher:

Das ist zweifelsohne Geschmacksache. In diesem Thread sind sie Kuehltuerme anderer Kraftwerke auch schon als schoen bezeichnet worden. Das sei jedem, der das so sieht, unbenommen. Um andere Windmuehlen zu sehen (die, mit denen mal Korn gemahlen wurde), fahren manche in die Niederlande. Und persoenlich finde _ich_ die Windraeder, die ich beispielsweise von der A45 in der Sauerlandgegend sehen kann, mindestens nicht haesslicher als die uebrige industrielle Bebauung drumherum.

Ja so was ruecksichtsloses aber auch. Wandert man nichtsahnend durch den Wald, springt ploetzlich so ein wildgewordenes Windrad hinter einem Baum vor :-)

Soll ich jetzt noch auf den Konflikt zwischen Wanderern und Kampfradlern/Skilaeufern hinweisen? Selbstverstaendlich gibt es bei jedem Bauprojekt Interessenkonflikte.

Zur Lektuere empfehle ich da

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Offenbar hat die Realitaet deine Vermutung schon weit ueberholt.

Das ist ein wesentlicher Schwachpunkt bei den meisten 'Oeko'-Energiequellen. Nur wird man kaum ein Kohle- oder Kernkraftwerk zur Pufferung vorsehen (koennen).

Nicht? Das ist hier eine technisch orientierte Newsgruppe, kein Scheuklappen-Stammtisch. Hier sind Leute, die sowas im Zweifel wissen _muessen_. Sollten ausgerechnet Elektrotechniker die Augen verschliessen, wenn es um eine (hier sogar recht simple) elektrotechnische Frage geht?

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Die Erklärung könnte hier liegen

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Alles kann ausfallen, erst recht in deregulierten Bereichen, siehe GB mit Eisenbahn und Wasserversorgung.

Ernst

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Ernst Keller

Hallo Thorsten!

Am 17.08.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@rainbowsoft.de):

Nun, ich bezog mich auf Kernkraftwerke. Die sind allgemein etwas größer und dort sind offene Kühlwasserkreisläufe nicht so gern gesehen. Übrigens: Auch trockene Türme können dampfen, das hängt dann aber von der Umgebungstemperatur ab.

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

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Juergen Bors

Das naheliegenste Beispiel wie die Privatisierung funktioniert haben wir doch in GB. Wieso sollte es mit dem Strom anders sein, man muss nur etwas warten, wenn es weiter so heisse Sommer gibt und die Wirtschaft wieder läuft ev. gar nicht lange.

Ernst

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Ernst Keller

(Marc Fehrenbacher) 17.08.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Ob das die dafür besonders geeignente Gegend ist?

Das zeigt sehr schön wohin Subventionen führen können.

Jo. Und hier verderben sie den freien Blick auf den Horizont!

Naja, das ist wohl eine Frage der Konstruktion.

Wie schlimm...

Das Problem gibt's hier z.B. nicht. a) Kein Eis, dank Meeresklima b) Keine Loipen, mangels Schnee, auch dank Meeresklima

Allerdings will man hier auf Tourimus machen (Industrie ist ja praktisch keine mehr existent) wirbt mit dem "Weiten Horizont". Und stellt dann solche riesen Anlagen in die ansonsten flache Landschaft. Aua, Frau Simonis, tut's sehr weh oder merken Sie's nicht mehr?

Oder man reduziert den Energieverbrauch auf ein zehntel. ;-) Oder man erlaubt nur kleine Anlagen, die sich gut verstecken lassen.

Bedenke das es garnicht soo lange her ist, das man 100% der Energie aus Wind und Wasser gewonnen hat und es Gegenden gab, in denen fast alle 300m eine Windmühle stand! (Meist um das Land trocken zu pumpen).

Sicherlich will man dahin nicht wieder zurück. Aber die Zeiten der Grosskraftwerke der Monopolisten muss vorbei sein. Strom ist, als edelste aller uns bekannten Energieformen, viiiiiiel zu billig!

Nunja, wenn Du Dir Auswirkungen des CO2 ansiehst müsstest Du erkennen, das das nicht der Weg sein kann.

Es ist doch wohl Wahnsinn min. 50% der eingesetzten Energie zum Aufwärmen der Flüsse zu verschwenden, oder?

Aber, da die Konzerne Grosskraftwerke bauen wollen, weil nur sie die können, macht Fernwärme ja keinen Sinn. Es ist auch viel teurer als das Flusswasser -gegen geringes Entgeld, wenn denn überhaupt etwas anfällt- zu verderben. Frag mal die armen Leute die sich haben an Fernwärme anschliessen lassen und nun -in manchen Gebieten- nun brutal vom Anbieter abgezockt werden. (Sie möchten ein Passivhaus bauen? Sie brauchen dann keinen 15kW Fernwärmeanschluss? Sie brauchen gar keinen? Macht nix. Sie zahlen trotzdem für 15kW und die Verlegung der Leitung in der Strasse und zu Ihrem Haus. Sie müssen den Wandler ja nicht nutzen, sparen also Platz im Keller. Der Anschluss ist Auflage des Grundstückverkäufers, der Stadt, die auch die Fernwärme (überteuert) verkauft. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder einfach so Energie sparen würde wie es ihm passt?)

Die werden, wenn der Wind zu stark, die Drehzahl zu hoch, wird blockiert. Und natürlich wird durch trickreiche Getriebe- und Wandlertechnik dafür gesorgt das auch das laueste Lüftchen eingespeist werden kann, naturlich unabhängig von der Drehlzahl des "Propellers". Es ist ein Ammenmächen, das die Windräder synchron drehen müssen.

Reply to
Rainer Zocholl

Hallo Olaf!

Am 17.08.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@criseis.ruhr.de):

Wie kommst du auf die Idee, dass ein Teil des Netzes einfach abgeschaltet werden würde?

Hier in Deutschland schaltet auch nichts ab, wenn ein Kraftwerk (aus welchem Grund auch immer) abschaltet. Dazu hat man ja ein Verbundnetz, damit die anderen Kraftwerke einen Ausfall ausgleichen können.

In der USA haben die Kraftwerke nur diesen Ausgleich nicht geschafft, was dann zum Ausfall des kompletten Verbundnetzes führte. Hier würde wahrscheinlich auch Deutschland komplett dunkel werden, wenn drei Großkraftwerke gleichzeitig komplett ausfallen...

Dagegen kann man auch nicht viel machen.

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

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Juergen Bors

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Juergen Bors schrieb:

Ihr habt doch alle mal Netzbetrieb bzw. el. Energieversorgung gehört? Wieviel Leistung kann denn ein Kraftwerk abgeben?

  1. Genau die Turbinenleistung (abzgl. Eigenverbrauch) plus
  2. die Leistung, die sich bei Frequenzänderungen des Netzes aufgrund der Änderung der Rotationsenergie J*omega^2/2 ergibt.

Die elektrischen Kenngrößen haben damit genau nichts zu tun. Was passiert beispielsweise, wenn man die Generatorklemmen kurzschließt (ist für den Fehlerfall zu simulieren, I_k")? Der Generatorstrom steigt geringfügig an (wird im wesentlichen durch die synchrone Reaktanz bestimmt), da die Klemmenspannung weg ist, wird keine Leistung mehr abgegeben, deshalb dreht der Turbinensatz hoch und muß (mechanisch) abgeregelt werden (Schnellabschaltung).

Ein Generator ist nun mal alles andere als eine ideale Spannungsquelle. Elektrisch kann man da auch ziemlich wenig regeln. Was passiert z. B., wenn man die Erregerleistung erhöht? Klar, dann steigt die (in der Praxis irrelevante) Leerlaufspannung. Steigt jetzt auch die Leistungsabgabe? Nein, natürlich nicht: Die Klemmenspannung wird vom Verbraucher vorgegeben, weil es sich dabei - außer im Inselbtrieb - um ein (ziemlich) starres Netz handelt, das von sich aus Spannung und Frequenz hält. Der einzige Effekt ist, daß die Blindleistungsabgabe steigt.

^spell

Wie wäre es denn mal mit nachrechnen? Eine Frequenzänderung um 2Hz entspricht einer Änderung der als Rotation gespeicherten kinetischen Energie von 8% - warum soll das ein beliebiger Turbinensatz nicht in

2s schaffen? (S. z. B. .) Und wenn das jeder beliebige Turbinensatz schafft, dann bleiben sie doch alle gemeinsam hypsch brav synchron am Netz, nicht?

Nö. Wenn es sich nicht gerade um einen Netzfehler (Leitungsunterbrechung, Kurzschluß) handelt, ist die Reaktion auf einen Lastanstieg ein Frequenzrückgang, weil die momentane mechanische Turbinenleistung aller Kraftwerke zusammen die aufgenommene Netzlast nicht deckt, sondern die Kraftwerke "von der Substanz" (gespeicherte rotatorische Trägheit) leben. Im Verbundbetrieb wird vereinbart, mit welcher Reglerkennlinie die einzelnen Kraftwerke zu fahren haben, d. h. mit welcher prozentualen Leistungsänderung und mit welcher Zeitkonstante sie auf Frequenzänderungen zu reagieren haben (sonst würden die "schnellsten" Regelungen immer nur hektisch zwischen 0 und

100% hin- und herschalten, während die "lahmen" gar nichts tun).

Wenn dabei mal eines "aus der Reihe" tanzt (damit ist wegen des spontanen Auftretens von Fehlern schon auslegungsseitig zu rechnen), passiert auch nicht viel. Z. B. könnte schlimmstenfalls in einem Verbundnetz, das von 20 KW mit gleicher Bemessungsleistung gespeist wird, ein KW einen Lastabwurf (Schnellabschaltung) machen oder - mit äquivalenter Auswirkung, aber umgekehrtem Vorzeichen - eine entsprechend große Teil-Netzlast fehlerbedingt, z. B. durch Schutzanregung nach Blitzschlag, aus dem Netz herausgeschaltet werden. Das bedeutet für die übrigen KW eine Laständerung von ca. 5%, und das müssen die schon abkönnen. (Übrigens können Generatoren durchaus eine gewisse Zeitlang auch mit ca. 10% Überlast laufen, das reicht normalerweise, um auch handgesteuert ein gestörtes Netz wieder in Ordnung zu bringen.)

Und was kann der Operator tun? Er kann:

- zum Telefon greifen und mit den Leitzentralen benachbarter Netze den Abruf von Notfalleistung vereinbaren (sowas ist normalerweise durch Rahmenverträge geregelt),

- durch lokale Spannungsabsenkungen die momentane Netzlast geringfügig (einige Prozent) senken,

- im Notfall auch von Hand die Netzlast durch partielle Abschaltungen reduzieren.

Normalerweise wird er allerdings schon im Rahmen der Lastplanung viele Stunden zuvor kalte Reserve mobilisiert haben, die dann dynamisch Last übernimmt. Natürlich sind dabei eine ganze Reihe von Rahmenbedingungen zu beachten, z. B. können Leitungen nur begrenzt die Übertragungsleistung variieren, da sie üblicherweise im natürlichen Betrieb gefahren werden sollen, weil Laständerungen stets mit Spannungsänderungen verbunden sind.

s. o.

ACK

Es sollte - hier wie dort - so nicht passieren. Und ich bin sehr gespannt, was die Untersuchungen ergeben werden. Wenn in D zwar relativ gleichzeitig, aber unkorreliert drei KKW-Blöcke in verschiedenen Regionen ungeplant vom Netz gehen, sollte in der Tat nichts passieren, weil das kurzzeitig das Verbundnetz abfängt und außerdem die Betreiber selbst konventionelle mitlaufende (warme) Reserve vorhalten.

Und für Netzfehler selbst gibt es sowohl Strategien, gestörte Netzteile aus dem Verbund herauszuschalten, als auch zerfallene Netze schnellstmöglich wiederaufzubauen (zusammenzuschalten). Was in den USA geschehen ist, deutet mir sehr auf gravierende "Software"-Fehler, sprich Planungsmängel, hin.

Im Moment kann man nur spekulieren. Für wahrscheinlich halte ich, daß das Management für gezielte Netzfreischaltungen (regionale Stromabschaltungen bei Netzüberlast) ineffizient war und es in der Folge zu einem starken Frequenzeinbruch kam. Auf diesen wiederum reagierten die KW-Regelungen in einem selbstverstärkenden Prozeß mit Netzabwurf, anstatt die Turbinenleistung auf Max. hochzufahren. Wenn das so war, liegt der Fehler bei der Planung des Verbundbetriebs, unabhängig davon, was die Störung letztlich konkret ausgelöst hat.

Dafür, daß dort etwas im Argen liegt, spricht, das die EVU offenbar nach dem Blackout nicht in der Lage waren, kurzfristig Inselnetze zu bilden und regional die Versorgung wiederaufzunehmen. Das ist nun wirklich nicht so schwierig, ggf. das Hochspannungsnetz zu zerlegen und dann regional Teile des Mittelspannungsnetzes nach und nach wieder zuzuschalten - u. U. schickt man Wartungstrupps los, die auch einzelne "kritische" Ortsstationen zu- oder herausschalten, dann müßten wenigstens öffentliche Versorger, Sendeanstalten, Krankenhäuser, Bahnen usw. sehr schnell wieder Strom haben.

Parallel dazu synchronisiert man sich mit benachbarten Netzinseln und schaltet sie zusammen, und dann können nach und nach die restlichen Blackoutzonen auch wieder versorgt werden (wenn's drauf an kommt, schalte ich Dir von Hand auch zwei 1.000-MW-Netze zusammen, nur mit Synchronlampengerät, oder ein solches auf ein starres Netz). Aber vielleicht funktioniert das nicht im Land der Beschränkten ...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Moin!

Lobby-Arbeit:

Viele Kunden -> Firma gewinnt an Bedeutung und Einflu=DF auch auf die Pol= itik.

Mir ist klar, da=DF Yellow Strom nicht f=FCr jeden neuen Kunden ein AKW=20 hochzieht (oder ein Anteil davon), sondern sie machen sich stark f=FCr de= n=20 Ausbau/Erhalt der AKWs.

Bei =D6kostrom ist es genau umgekehrt, die inverstieren in regenerative=20 Energieerzeugung.

Stimmt, bestehendes ist bezahlt, aber die paar Prozent des Stroms, die=20 jetzt so erzeugt werden lassen sich mit solchen Inverstitonen in die=20 Zukunft ausbauen.

Das ist nicht nur ein betriebswirtschaftliches Problem.=20 Volkswirtschaftlich solltest Du Risiken und Umweltsch=E4den da mit=20 einrechen. Gerade Atomm=FCll ist recht billig zu entsorgen. Wenn die=20 Firmen allerdings schon hunderte von Jahren nicht mehr existieren, die=20 es irgendwo im Bergewerg verbuddelt haben, *kann* es sein, da=DF sich=20 rausstellt, da=DF der Kram nochmal umgelagert werden mu=DF oder sonstwas =

damit passieren mu=DF. Solche Kosten sind in eine sortenreinen=20 Berechenung, wie Du sie vorschl=E4gst, nicht enthalten.

Das es solche Probleme gibt sieht man ja =E4lteren ndustrie-Fl=E4chen, di= e=20 heute teuer saniert werden m=FCssen, ohne da=DF noch eine Firma zur=20 Rechenschaft gezogen werden kann.

Ein eine billige Produktion ist nicht umbedingt g=FCnstig.

Ich kann mir Platinen auch im Ostblock fertigen lassen, preiswerter ist=20 es trotz h=F6herem Porto allemal, aber sicher auch zu lasten der Umwelt.

Hier in dieser NG auf jeden Fall :-)

Ciao Dschen

--=20 Dschen Reinecke

=3D=3D=3D der mit dem Namen aus China =3D=3D=3D

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Dschen Reinecke

Hallo Juergen,

Dann sind also die Ausnahmegenehmigungen für die Kraftwerke in Phillipsburg, Heilbronn, Karlruhe, Mannheim und Stuttgart vollkommen unnötig?

Warum schädigt dann die BW-Landesregierung durch erlaubtes Überschreiten der Einleitegrenzwerte unsere Flüsse, wenn noch nicht einmal ein einziges Kraftwerk ausgefallen ist?

Es findet lediglich ein reduzierter Betrieb einzelner Kraftwerke statt, warum gleicht das Verbundnetz dies nicht mit seinen Reserven problemlos aus?

Es sieht aber stark dannach aus, daß es mit unseren Reserven auch nicht allzuweit her ist.

Doch, nur bekommt man Reserven nicht dadurch, indem sich alle hinstellen und laut verkünden, daß bei uns sowas nie möglich wäre.

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

(Michael Linnemann) 17.08.03 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Danke für den Link. Hättest aber ruhig das Wesentliche daraus quoten können: ... Ende Juni 2002 waren bundesweit rund 12.250 Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 9.840 MW installiert, ... Dr. Peter Ahmels, Präsident des Bundesverbandes WindEnergie (BWE) "Mit der zurzeit installierten Leistung lassen sich in einem normalen Windjahr über 3,5 Prozent des deutschen Stromverbrauchs decken."

Scheint so... Oder er hat es bewusst verzerrt ein Bundesland genommen, in dem viel Energie verbraucht wird, aber wenig mittels Windkraft erzeugt wird. (Weil es nicht gerade einfach und billig ist ein Bauwerk auf einem Berg zuerrichten).

aaO:

Den größten Windstrom-Anteil gibt es bundesweit allerdings in Schleswig-Holstein: Dort können die insgesamt 2.400 Anlagen (1.630 MW) mittlerweile über 25 Prozent des Strombedarfs decken. Es folgen Mecklenburg-Vorpommern mit rund 20 Prozent und Sachsen-Anhalt mit rund 14 Prozent.

Was natürlich auch verzerrt ist, weil es in SH rel. wenig stromintensive Industrie gibt. Dennoch ist nur in Niedersachsen mit 2727MW mehr installierte Leistung vorhanden.

(Wieviel MWh da _wirklich_ raus kommen, daüber schweigt der Bericht vollständig. Nachtigall...?)

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Rainer Zocholl

Gestern Abend wurde im Fernsehen berichtet, dass als erstes drei Höchstspannungsleitungen aufgrund von einem Kurzschluss (Ursache Blitz ?)auslösten. Vielleicht kam es dann unmittelbar danach Aufgrund von Überlastung von noch aktiven Transportleitungen zu weiteren Auslösungen. Dadurch ist es wohl zu Netzaufteilungen gekommen, vermute ich, bei denen es Leistungsüberangebot bzw. -Mangel in verschieden Bereichen gegeben hat, mit der Wirkung, dass es in diesen Bereichen zu Frequenzabweichungen gekommen ist. Die Frequenzänderungen sind dann sicherlich analog zum europäischen "Dreistufen-Unterfrequenz-Endlastungsplan" (1Stufe 10 % Netzlast, 2 Stufe 15 %, 3Stufe 25% 4. Stufe Kraftwerke versuchen sich im Inselbetrieb zu fangen) ausgelost worden. In den Zonen mit Überfrequenz spricht der Maschinenschutz direkt am Generator an und Schaltet somit ganze Kraftwerksblöcke aus (egal wie die Kühlart realisiert ist, egal ob Grund- Mittel- oder Spitzenkraftwerk, egal ob Braun- oder Steinkohle verfeuert wird (RedOX von Atomen) oder die Bindungsenergie von Atomkernen (Kernkraft) zur Dampferzeugung genutzt werden.

Danach war es dann in den betroffenen Bereich dunkel ...

Soviel zur Automation, ich schätzte das dieser Vorgang zwischen 1 Minute und

45 Minuten (Überlastkennlinie der Leitungen ???) gedauert hat. Danach fangen aber aus meiner Sicht die Probleme erst richtig an.

Parallel zum Zusammenbruch der Energieversorgung sind die Kommunikationswege sicherlich auch zusammengebrochen (Ausfall und/oder Überlastung). Niemand in den verschiedenen Lastleitstellen wußte was passiert ist und ein gezielter koordinierter Wiederaufbau des Netzes wird zusätzlich erschwert. Die Energieversorger werden in so einer Situation versuchen als erstes die Kraftwerke im quasi Leerlauf an das Netz (ohne Netzlast) zu bekommen. Danach wird ganz langsam in kleinen z.B. 15 MW-Scheiben (Anfahr- Kennlinien der Kraftwerke beachten) das Netz zugeschaltet und die Leistung im Kraftwerksbereich "nachgelegt". Das erklärt auch warum der Wiederaufbau solange gedauert hat. Vielleicht erfahrt man ja mal was genaueres.

Aber die Kommunikation war sicherlich ebenfalls ein Problem. Ich selbst arbeite bei einem Energieversorger im Bereich Sekundärtechnik (Netzschutz, -automation ) und bei uns werden die Batterieanlagen für 12 Stunden ausgelegt. Danach geht nichts mehr ( keine Schalthandlungen, kein Telefon etc.). Bei so einem TotallAusfall würden wir nach vier Stunden anfangen Notstromaggregate an relevante Verteileranlagen anzuschließen nur um unsere eigenen Anlagen mit Strom zu versorgen und die Batterien nicht komplett zu entleeren. Für den Jahreswechsel 1999/2000 hatten wir einen Alarmplan entwickelt um einen möglichen D-Blackout in den Griff zu bekommen. Da waren wir allerdings vorgewarnt und das Personal wußte was zu tun gewesen wäre. Doch ohne Kommunikation das geeignete Personal zu bekommen ist ja schon ein Problem. Und wenn man das Personal hat muß es ja noch in die Anlagen fahren/gehen. Bei den Bildern der verstopften Highways ein neues Problem ...

Was mich in den vergangenen Tagen allerdings am meisten beunruhigt hat waren die Stellungnahmen in den Medien. Ganz extrem zusammengefasst wurde dort aus meiner Sicht folgendes berichtet: "Wir wissen noch nicht was in USA/Kanada passiert ist, aber bei uns kann dies nicht passieren ..." Finde ich nicht besonders toll.

Ich hoffe die Kollegen von den Energieversorgern bekommen in den USA/Kanada ab Montag ein/zwei "Snickers" mit. "... wenn mal wieder länger dauert " ... ;-)

Gruß, Oliver Brakhan

Reply to
Oliver Brakhan

Dschen Reinecke schrieb:

Trittins Aussage ist _jetzt_ nicht falsch.

Du hast mein posting wohl nicht gelesen. Ich habe es blo=DF in Bezug zu den =C4u=DFerungen seiner Gr=FCnen vor 15 Jahren und mehr gestellt, als diese von einer gewaltigen =DCberversorgung sprachen und sich gegen den Bau von Kraftwerken spreizten.

Der BUND ist mir wurscht.

Die Windkraft, die mich interessiert, die hat einen Mangel. Sie ist nur an der K=FCste einigerma=DFen zuverl=E4ssig. Auf dem Festland erzeugt sie nur dann Strom, wenn es ihr gef=E4llt, nicht dann, wenn er gebraucht wird. Au=DFerdem werden die Leistungen der Turbinen =FCbersch=E4tzt und gef=E4lscht angegeben. Das ist nicht ideologisch sondern davon versteh ich was. Eine 80m - Turbine liefert zwar eine Nennleistung von 2000kW, aber das nur bei 50km/h Wind. Das h=E4lt sie nur ein paar Minuten lang aus. Dauerleistung schafft sie ca.600kW h=F6chstens und bei dem =FCblichen 6m/s-Wind liefert sie

250kW. Sie ist _nicht_ umweltfreundlich.

F=FCr eine Lokomotive sind 1500kW (bis zu 6000kW und mehr) n=F6tig. Das hat nix mit Ideologie zu tun sondern mit Technik. Leider.

Zur Ideologie: Ich h=E4tte gern was gegen Temelin, das ist n=E4mlich nur 70km von mir entfernt.

Und auf den Sternstein, den Berg gleich neben mir, wird gerade eine Windturbine mit 80m Dm aufgestellt. Die wird Krawall machen aber nur wenig Strom erzeugen. Wenn der Wind weht.

MfG

--=20 Franz Glaser MEG Glasau 3 A-4191 Vorderweissenbach

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Franz Glaser (Lx)

Hallo, Oliver,

Du (Oliver) meintest am 17.08.03:

Wieso? Wenn der Onkel Doktor mit der Halbliterspritze ankommt, dann erwarte ich, dass er "Es tut überhaupt nicht weh!" sagt.

Und die Kraftwerksbetreiber haben "Die Renten sind sicher!" zu verkünden.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Am 17 Aug 2003 13:46:00 +0200 schrieb Rainer Zocholl:

Sorry, wenn du das so siehst. Aber da in diesem Bereich offenbar trotz Sachkenntnis noch ideologische Vorbehalte mitspielen, haette ich durch Verkuerzung auf 'das Wesentliche' auch manchem auf die Fuesse getreten.

Bei weiteren Recherchen bin ich auf ein Pamphlet von sauerlaendischen Buergerinitiativen gestossen

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garantiert unverdaechtig ist, Vorurteile zu Gunsten der Windenergie zu hegen. Da wird fuer NRW ein Anteil von 0,8% angegeben (offizielle Zahlen aus einem Ministerium), verbunden mit dem Hinweis, dass dieser vergleichsweise kleine Anteil mit der starken Industrialisierung zusammenhaengt. Die hohe Bevoelkerungsdichte duerfte ein Uebriges tun.

Aber selbst hier war 2002 der von Marc genannte Anteil schon fast erreicht. Angesichts der Bautaetigkeit, die seit dieser Zeit augenscheinlich nicht sonderlich nachgelassen hat, ist der Anteil sicher auch nicht gesunken.

Auch dazu lassen sich Zahlen finden:

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(leider von 1997) erwaehnt auf S.6 einen 'Ausnutzungsgrad' von 20%. Das korreliert gut mit
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sicher veraltet), wo sich rechnerisch ebenfalls ~20% Nutzungsgrad ergeben, wenn man die Einheit der Spalte 'Jahresenergieertrag' auf die wohl gemeinten kWh aendert.

Gruss Michael

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Michael Linnemann

Ernst Keller schrieb:

Was mu=DF ich beweisen?

Dirk Salva stellt sich als Prophet hin und ich soll beweisen, da=DF seine Prophezeiungen falsch sind?

Das wird lustig.

Bisher waren sie noch kein Problem in Europa. Was mu=DF ich beweisen? Dirk Salva hat Parallelen aus verstaatlichten Organisationen herangezogen, die privatiosiert worden sind.

Hier handelt es sich um bereits private Firmen, die =FCber weite Strecken von der =F6ffentlichen Hand =FCberwacht werden.

RWE ist keine DB und keine Telekom. Deshalb funktioniert sie.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

Ausführlicher: "Lastabwurf" meint, daß Großverbraucher in Industriebetrieben nach einem Notfallplan abgeschaltet werden. Das geht in Zehntelsekunden und vermeidet Überlastung der Leitungen, wie sie beim Blackout wohl aufgetreten sind.

Beim Lastabwurf geht es also darum, nur einige Verbraucher kurzfristig abzuschalten, aber das Netz insgesamt stabil zu halten. Siehe:

Einen Büro-PC zur Steuerung von Industrieanlagen zu verwenden, wäre grob fahrlässig. Machen die das?

Was beim Blackout vermutlich versagt hat, sind die Techniken zur lokalen Begrenzung des Schadens. Daher meine Frage nach den verwendeten Techniken.

Zum guten Schluß ein Zitat aus der Doku zu Java: WARNUNG: Die Java Technologie ist nicht fehlertolerant. Sie eignet sich nicht als Steuerungssystem in kritischen Anwendungsbereichen wie nukleare Anlagen, Luftraumüberwachung oder Kommunikationssystemen.

Reply to
Harald Seffers

Juergen Bors schrieb...

Die synchronisieren sich =FCber das Netzt doch von selbst. Wenn z.B. alle= =20 Hausfrauen in D am Montag um 10 Uhr beschlie=DFen, ihre Waschmaschine=20 einzuschalten, w=FCrde kurzfristig die Frequenz im Verbund absinken, da=20 die Energiespitze nur aus den rotierenden Massen zu decken ist. Wenn in=20 den Kraftwerken dann wieder mehr Leistung zugef=FChrt wird, erh=F6ht sich= =20 auch die Frequenz wieder. Oder hab ich da was falsch verstanden?

- Heinz

Reply to
Heinz Saathoff

Helmut Hullen schrieb:

Das ist zwar sehr realistisch und weltgewandt, trotzdem m=F6chte ich einmal einen Punkt anreissen, der hier noch nicht besprochen worden ist.

Zu meiner Schul- und Praxiszeit sind uns =F6fters amerikanische Schaltschr=E4nke untergekommen. Heute sind die sicher viiiiel =FCbersichtlicher.

Ich will da nicht rassistisches Zeuch verbreiten, aber ungef=E4hr so m=FC=DFte es in einem Frauenhirn aussehen :-)))

(Wer's ernst nimmt, der ist selber schuld :)

Im Ernst: in Europa w=E4chst die Gefahr bereits weitgehend ins andere Extrem. Die Zuverl=E4ssigkeit einer Einrichtung wird nicht mehr an ihrer technischen Qualit=E4t gemessen sondern daran, wie weit sie den Vorschriften gem=E4=DF gebaut ist. Was ein Dodel nicht versteht, das w=E4lzt er auf die Vorschriftenmacher ab.

MfG

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Franz Glaser (Lx)

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