Dass nur welche als Reserve in der ganzen Regelzone gelaufen sind, das halten
selbst die Netzbetreiber für unmöglich. Denn damit würde die schon hier zitierte
Studie bezüglich der sogenannten "Must-Run-Kapazität" widerlegt.
Lies noch einmal genau, bitte.
Und dann überlege bitte, welche Anlagen beim Ziehen des §13(2)
EnWG + §11 EEG angefasst werden.
Bitte ziehe auch die Studie zu Rate, deren Link ich letztens
gepostet hatte (konventionelle Mindesterzeugung zur Wahrung der
Systemstabilität).
Und nun rate mal, was abgeregelt wurde, weil einfach zuviel
im System war?
Aufhänger war:
Hallo,
es wäre ja schön wenn der Solarstrom regelmässig verlässlich zu den
Spitzenzeiten anfallen würde. Nur gibt es eben auch öfters Spitzenzeiten
an denen die Sonne gerade mal nicht scheint und so nur sehr wenig
Solarstrom erzeugt werden kann. Man braucht also immer noch Kraftwerke
die bei Spitzenzeiten ohne Sohne einspringen können.
Bye
Warum? Es reicht doch schon wenn erheblich weniger strom mit konventionellen
Kraftwerken erzeugt werden muss.
Und, wo ist das Problem?
Auch die normalen Spitzenlastkraftwerke laufen nicht regelmäßig, sondern nur
dann wenn der entsprechende Bedarf da ist. Auch Spitzenlastkraftwerk sind früher
nicht mehr als 1000 Volllaststunden gelaufen. PV hat auch etwa 1000
Volllaststunden und ersetzt damit einen Teil des Stroms der früher von diesen
Kraftwerken produziert wurde. Während früher zu den Spitzenzeiten die Preise für
Base und Peak Strom in den Himmel stiegen, führt die PV Produktion zu diesen
Zeiten dazu dass diese in den Keller fallen. Davon profitieren alle Käufer an
der Börse.
Die PV wirkt dabei wie ein Hebel. Wenn die PV bei einem Anteil an der momentan
benötigten Leistung von 10 % den Preis an der Strombörse nur um 1 ct/kWh senkt,
dann werden im Gesamtmarkt über alle Käufer 10 ct eingespart. Den heutigen Preis
an der Strombörse mit dem in 2008 ist der Unterschied weit mehr als 1 ct/kWh.
Der Einkaufsvorteil der Händler wird aber nur selektiv an die Kunden weiter
gegeben, wo Wettbewerb herrscht, wie bei Industriekunden, und nicht an die
privaten Verbraucher. Während die Preise für Industriekunden seit 2008 stark
gesunken sind, sind sie für die kleinen Gewerbekunden und die privaten Haushalte
gestiegen.
Nein, das ist schlecht, weil es zu noch höheren Strompreisen führt, als
sie wegen PV ohnehin schon sind.
Und der Stromkunde zahlt die Rechnung dafür dass PV-Strom mit Kosten von
40 Cent/kWh für 5 Cent verkauft wird. Wirklich toll, die Schildbürger
hätten das nicht besser hinbekommen.
Nein, sie sind wegen der "Energiewende" stark gestiegen, wie Dir bereits
öfter gezeigt wurde. Wieso wiederholst Du ständig Deine Lügen?
Wie heißt die Welt, in der Du lebst - und wo liegt sie?
Schaubild 4.3 auf S. 15 in
https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Preise/Energiepreise/EnergiepreisentwicklungPDF_5619001.pdf?__blob=publicationFile
stimmt nicht wirklich mit Deinen Behauptungen überein.
V.
On Tue, 04 Jun 2013 20:00:09 +0200, Volker Staben
Andere Quellen sagen was anderes:
http://vik.de/tl_files/downloads/public/strompreisindex/VIK_Index_Daten_Version1.pdf
http://www.haar24.com/images/stories/Presse/Industriestrompreise/Industriestrompreise.jpg
Es hängt wohl vom Verbrauch und der Art der Abgabenbefreiung ab, wer profitiert
und wer nicht.
http://vik.de/tl_files/downloads/public/strompreisindex/VIK_Index_Daten_Version1.pdf
bezieht sich nur auf die EEX-Preise und Netzentgelte der MS-Ebene, gibt
also nicht alle Kosten wider.
http://www.haar24.com/images/stories/Presse/Industriestrompreise/Industriestrompreise.jpg
Ein lokaler Versorger? Immherin gibts einen kleinen Hinweis auf
Eurostat, aber keine Aussagen zu Datenbasis, Berechnungsverfahren...
Genau das geben die Daten von Destatis ja ganz gut wider. Eine
neutralere Organisation als das Staistische Bundesamt ist ja wohl kaum
vorstellbar, zudem sind im Gegensatz zu den von Dir angegebenen Quellen
die Berechnungsverfahren transparent.
Und das herausgelesene Ergebnis hängt offensichtlich ganz entscheidend
vom Standpunkt ab, den es argumentativ zu untermauern gilt. Aus den
Destatis-Daten ist jedenfalls ein klarer Trend mit im Mittel einer
Steigerung von +80%...90% im Zeitraum von 2000 bis 2013 herauszulesen.
Da nützt es auch nix, wenn man sich auf einen kurzfristigen "Absacker"
in einem Teilmarkt fokussiert. Die Einschätzung, Energiepreise würden
sinken, ist eine Wunschvorstellung, die nur mit Hilfe von Scheuklappen
aufrecht erhalten werden kann.
V.
http://vik.de/tl_files/downloads/public/strompreisindex/VIK_Index_Daten_Version1.pdf
Dass ein Börsenindex kein Preis hast Du noch immer nicht kapiert, aber
macht nichts.
http://www.haar24.com/images/stories/Presse/Industriestrompreise/Industriestrompreise.jpg
Selbst wenn man dieser Grafik mehr Glauben schenken möchte als den
Rohdaten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie[1], kann
von "seit 2008 stark gesunken"[2] keine Rede sein, es handelt sich dabei
gerade mal um 3 %. Im Gegenteil ist selbst dieser Grafik zu entnehmen,
dass die Preise seit 2000, dem Jahr der Einführung des EEG, um 33 %
gestiegen sind.
Allerdings kommt das BMWi auch beim Vergleich 2000-2012 zu erheblich
anderen Ergebnissen: + 81,5 % bzw. + 78 % bei einem Jahresverbrauch bis
2 bzw. ab 20 GWh[1].
[1]
<http://www.bmwi.de/BMWi/Redaktion/Binaer/Energiedaten/energiepreise-und-energiekosten5-internationaler-energiepreisvergleich-industrie,property=blob,bereich=bmwi2012,sprache Þ,rwb=true.xls>
Was "Wirtschaftlichkeit" ist, ist für sehr viele Menschen nur sehr
schwer nachvollziehbar:
Wirtschaftlichkeit = Nutzen / (dafür nötigen Aufwand)
Wer was als Nutzen und was als Aufwand betrachtet, kann individuell
extrem unterschiedlich sein. Wenn es um Wirtschaftlichkeit geht, geht es
also IMMER um eine WILLENSERKLÄRUNG. Geht es um Willenserklärungen, dann
muss immer auch danach gefragt werden, um WESSEN Willen es überhaupt
geht. "Die Wirtschaftlichkeit" wird uns von diversen Lobbyverbänden
immer wieder in "allgemeingültiger" Weise anzudrehen versucht. Genau
deshalb ist es auch immer so wichtig zu wissen, wer denn solche
"allgemeingültigen" Meldungen absetzt. Denn sie sind tatsächlich alles
andere als allgemeingültig.
Wenn man also liest "die Wirtchaftlichkeit ist allerdings zweifelhaft"
und steht da nicht dabei, WESSEN Sicht dabei gemeint ist, dann müssen
sämtliche Alarmsirenen schrillen!
Im konkreten Fall geht "vom ganzen Stromnetz" aus gesehen. Was bzw. wer
ist damit überhaupt gemeint?
Was ist nachts? Soll man sich wegen der paar kWh gleich riesige Akkus
kaufen? Ein Draht zum Nachbarn, der sowieso schon installiert ist,
sollte doch allemal billiger sein.
Wenn jede Heizung auch Strom produzieren kann, kann man dafür sorgen,
dass jede thermisch produzierte kWh Strom als Regelenergie betrachtet
werden kann.
diese bekommt dann dafür aber die Heizwärme quasi als "Abfall" als
Gegenleistung und spart sich obendrein noch teure Wärmedämmmaßnahmen.
Unter dem Strich ist das für die Allgemeinheit also ein erheblicher
Gewinn. Nur für die etablierten Stromversorger nicht.
Sinnvolles Management ist allerdings nur dann möglich, wenn auch mit
EHRLICHEN Strompreisen in ECHTZEIT gearbeitet wird. Alles Andere ist
Augenwischerei, das mehr schlecht als recht funktionieren wird. Schlecht
gemanagt wird man schließlich dafür sorgen, dass man auch thermisch
produzierten Strom in teuren Akkus speichert anstatt die thermische
Stromproduktion einfach einzustellen, wenn genug Sonnen- und Windstrom
im Netz ist.
Das sollte aber auch hausübergreifend gemacht werden, weil dann die
Ausgleichsmöglichkeiten viel besser sind. Deshalb brauchen wir ein
automatisches bidirektionales Stromhandelssystem für alle.
Am Sat, 1 Jun 2013 05:42:53 -0700 (PDT) schrieb Martin Kobil:
Real für den Haushalt ist etwas anderes. Bei hier schon
überdurchschnittlichem Verbrauch von ca. 5300 kWh im Jahr käme als
preiswerteste Version für maximale Eigennutzung eine Mini-Anlage mit unter
einem kW Leistung in Frage.
Rechnen wir also mit 600 Watt, 3 Module zu 200 Watt und ein Wechselrichter
mit 500 Watt. Bei Auslegung entsprechend der Vorschriften in D kostet die
Hardware etwa 3x150 Euro für die Module + etwa 350 Euro für den
Wechselrichter (alles Brutto incl. Mwst.).
Nehmen wir weiter an dass keine weiteren Kosten anfallen,
Befestigungsmaterial, Kabel, Installation, Anschluss ans Netz plus Anmeldung
beim Energieversorger lassen wir mal alles weg. Desweiteren gehen wir vom
idealen Fall aus dass sämtlicher Strom auch genutzt werden kann.
Wir erhalten also, wenn es wirklich optimal läuft und einiger Aufwand unter
den Tisch fällt, für optimistische 800 Euro einmalige Kosten im Jahr
optimistische 600 kWh Strom, ein Gegenwert von derzeit 150 Euro (0,25 Euro
pro kWh).
Wenn also alles optimal läuft kommen wir frühestens nach etwas über 5 Jahren
wieder ins Plus, wird die Installation teurer, ändern sich die
Verbrauchsgewohnheiten oder fällt z.B. der Wechselrichter nach 4 Jahren aus
kann das sehr schnell länger dauern.
Für Haushalte, die von vorherein nur die Häfte verbrauchen, sieht es vom
Start weg noch ungünstiger aus.
Lutz
--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
Eine Amortisation innerhalb von 5 Jahren wäre traumhaft, selbst eine nach 10-15
Jahren wäre toll.
EIne Solaranlage ist auch keine Sparbüchse sondern eine Investition, die sich
unter normalen Bedingungen rechnet, aber unter ungünstigen Bedingungen natürlich
auch nicht. Und Du vergisst, dass auch die Kosten für den ersetzten Netzstrom
weiter steigen kann.
Wenn sie eine nur halb so große Anlage bei nur halben Kosten installieren ändert
sich nichts.
Am Mon, 03 Jun 2013 06:54:30 +0200 schrieb Emil Naepflein:
Als Privatanwender investiere ich aus finanziellen Erwägungen bestimmt nicht
in Dinge die sich erst in 10 oder 15 Jahren eventuell mal amortisieren.
Wenn mir dagegen an mehr Erzeugung 'grüner' Energie liegt investiere ich das
Geld dann lieber dort wo aus dem Euro mehr Energie ins Netz kommt, also in
eine grössere Anlage in möglichst südlicher Lage.
Dann kann man ja noch mal neu rechnen.
Der Preis ändert sich aber nicht linear mit der Anlagengrösse.
Lutz
--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
Dann bist Du eine Ausnahme. Alle bisherigen PV-Installation sind genau deswegen
entstanden. Auch andere private Investitionen werden getätigt, obwohl sich eine
Amortisation erst nach so langer Zeit einstellt.
Genau das wollen viele Leute nicht weil genau bei solchen Projekten sehr viel
Geld verbrannt wird. Zudem musst Du den entsprechenden Gewinn versteuern.
Wenn eine Anlage nach 10 Jahren vollständig bezahlt ist, dann hat man eine
Rendite von etwa 7 % und das steuerfrei. Wenn Dir das nicht reicht dann kannst
Du noch warten bis die Rendite mal 20 % beträgt.
Bei diesen kleinen Anlagen spielen Rabatte noch keine Rolle.
Am Mon, 03 Jun 2013 11:05:16 +0200 schrieb Emil Naepflein:
Kann sein. Vielen ist aber auch nicht klar dass sie mit der Anlage plötzlich
Unternehmer sind, mit allem was das so mit sich bringt.
Da fallen mir im privaten Bereich nicht so viele ein die wirklich Geld
einbringen sollen. Wenn ich an Heizkessel, neue Fenster oder Wärmedämmung
denke macht man die besser dann auf dem aktuellen Stand neu wenn Sie reif
dafür sind oder macht das im Rahmen anderer Maßnahmen, aber investiert doch
nicht einfach nur deswegen weil es plötzlich neue Technik gibt.
Deshalb machen wir, statt uns dort um ordentliche Abwicklung zu kümmern, mit
kleinen Anlagen an ungünstigen Orten lieber etwas weitaus weniger
wirtschaftliches?
Und bei der Anlage auf dem eigenen Dach nicht?
Dann habe ich bis dahin noch nichts verdient und kann darauf hoffen dass die
Anlage weiter gut funktioniert. Über die wirkliche Rendite in der Praxis
kann man am Ende nachsinnen.
Nein, aber der Preis z.B. des Wechselrichters, des Anschlusses und der
Montage halbiert sich in der Preisregion nicht mit halber Anlagengrösse.
Lutz
--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin
Im Bereich "Montage" kann durchaus "klein = überproportional billiger"
gelten, weil man 2 oder 3 Panels gut noch ohne Gerüst und aufwändige
Arbeiten am Dach als Heimwerker selber montieren kannst, während die
Nutzund der maximal verfügbaren Dachfläche nur noch mit einem
Handwerksbetrieb plus Gerüst etc. realisiert werden kann.
Andreas - mit 500 Watt Bastel-PV-Anlage
Ich habe dabei nicht an Investitionen in das eigene Haus gedacht, sondern an
Investitionen in andere Sachwerte wie z.b. Immobilien, Aktien, usw.
Was nützt es wenn eine Anlage zwar grundsätzlich den Strom wirtschaftlicher
produziert, der Investor aber diesen Vorteil an andere Beteiligte abgeben muss.
Unter dem Strich bleibt dann kein Vorteil übrig.
Wir reden doch über Anlagen, die weitgehend dem Eigenverbrauch dienen sollen. Da
ist nichts zu versteuern außer der MwSt beim Kauf der Anlage.
Der Charme dieser kleinen Eigenverbrauchsanlagen ist, dass sie bis auf den
Stromanschluss selbst installieren kann.
... und irrig davon ausgeht, daß sie dann immer noch ihren Kaufpreis
wert ist ...
Wenn man allerdings realistischer annimmt, daß eine solche Anlage (wie
die meisten Anlagen) im Laufe ihres Lebens an Wert verliert (bis unter
0, denn am Ende der Lebensdauer kostet die Entsorgung ja Geld) und ergo
die Abschreibung mit einkalkuliert, liegt die Rendite deutlich
niedriger.
Das ist ein Trugschluss. Denn wenn sie nach 10 Jahren vollständig durch die
Einnahmen bezahlt ist, was gleichzeitig bedeutet dass sie abgeschrieben ist,
dann erwirtschaftet sie in den folgenden Jahrzehnten jedes Jahr bis auf geringe
Wartungskosten einen Reingewinn. Ab diesem Zeitpunkt beginnt das goldene
Zeitalter, wie auch bei abgeschriebenen AKWs. Die Entsorgungskosten sind dabei
zu vernachlässigen.
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