Re: [BK] Acker und Windräder

Ralf Kusmierz schrieb:

Wenn es um tausende von Anlagen geht, wird der Schaden pro Anlage nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Dass sämtliche Anlagen gleichzeitig ausfallen, dürfte ziemlich unwahrscheinlich sein. Wenn der Veranstalter des automatischen Stromhandels nur als Makler auftritt, hat er die Haftungsfragen sowieso schon weitgehend vom Tisch.

Wenn dann die EINE Anlage ausfällt, ist der Ärger auf jeden Fall realisiert. Egal, ob die Versicherung zahlt oder nicht. Da wäre es doch besser, dafür zu sorgen, dass man Systeme baut, die solche Risiken erst gar nicht versichern müssen. Dann gibt's auch keinen Ärger.

Monopolen kann man auch was Positives abgewinnen, wenn sie LEICHT DURCHSCHAUBAR und ÖFFENTLICH KONTROLLIERT werden. Mit einem automatischen Stromhandel können Einnahmen nur aus der Handelsspanne generiert werden. Geld kann nur für die Dienstleistung Netz und Regelung (ASTROHS-Telegramme) ausgegeben werden. Diese beiden Größen sollten sich relativ einfach ermitteln lassen. Damit sollten solche de facto Monopole eigentlich tolerierbar sein. Problematisch werden Monopole erst, wenn sich Undurchschaubares einschleicht.

Stellt sich die Frage, wie man das realisieren könnte.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller
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Juergen Bors schrieb:

Am Ende geht's um nicht mehr als das Organisieren zwischen Quelle und Senke. Man kann sich mächtig aufblasen und nur mit Allerobersten ganz wichtige Gespräche führen und gewaltige Vereinbarungen treffen, die Normalbürger glatt vom Hocker hauen. Oder man schlicht dafür sorgen, dass sich vor Ort Angebot und Nachfrage die Waage halten. Wenn eine solche Abrechnungszelle nicht genug Strom im Netz hat, dreht sie am Preis, bis die Nachbarzelle das Defizit nachliefert. Dafür braucht man keine gigantischen Vertragswerke mit tausend Kilometer entfernten Firmen, die das Problem vor Ort am Ende sowieso nicht lösen können. Denn mit solchen Verträgen geht es weniger um die akuten Probleme vor Ort, sondern im Wesentlichen nur um pauschale Lieferbedingungen und Durchleitungskosten. Am Ende wird der Strom dann doch wieder aus der Nachbarschaft gezogen. Die Physik arbeitet völlig unabhängig von diesen Vertragswerken und dem ganzen Vertragswasserkopf. Deshalb muss man tausend Kopfstände machen, um die Verträge so hin zu biegen, dass sie trotz der realen Physik noch funktionieren. Das halte ich für blanken verwaltungstechnischen Irrsinn.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Helmut Hullen schrieb:

Tatsächlich? Wieso merke ich dann nichts davon? Ich schreibe hier nämlich nicht von einer Strombörse, wie sie in Dresden realisiert ist. Dort geht es um KÜNFTIG abzurufende Stromkontingente zu bestimmten Zeiten. Mit einem ordentlichen Regler wäre ein solcher Handel ziemlich überflüssig, weil er dann vollautomatisch online und vor Ort vonstatten ginge. Glaube kaum, dass die Strombörse in Dresden in der Lage wäre,

10.000 Zellen rund um die Uhr an 7 Tagen pro Woche im Minuten- bis Sekunden-Rhythmus die Preise individuell zu vereinbaren und zu veröffentlichen.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Christoph,

Ich meinte eher boeswillige Marktmanipulationen, wie sie hier in Kalifornien passierten. Das war eindeutig ein Ergebnis dieses Chaos. Man hatte die langfristige Planung von Energiemengen von den Energieversorgern weg und in die Haende eine burokratischen Apparates gegeben. Die Ergebnisse waren niederschmetternd, aber voraussehbar. So etwas geht selten gut. Wir werden diesen Fehlschlag fuer Jahre abbezahlen muessen.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Christoph Müller spoke thusly:

Gegenfragen: Ist Dir bekannt, daß zum Beispiel die Erdölvorräte nur noch um die 30 Jahre reichen werden? Ist Dir bekannt, daß das Verbrennen fossiler Energieträger große Mengen CO2 freisetzt? Ist Dir desweiteren bekannt, was CO2 mit der Ozonschicht anstellt und was die Konsequenzen /daraus/ sind?

Solche Nebensächlichkeiten, daß man einen größeren Kraftwerksblock (egal, ob Braunkohle, Steinkohle oder Kernkraft) nicht "mal eben" an- oder abfährt.

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Christoph Müller spoke thusly:

Ich glaube nicht, daß sich Zahlen aus der Schweiz so richtig auf Deutschland übertragen lassen.

IOW: In weiten Teilen Spekulation. Ich würde da konkrete Meßwerte vorziehen.

Schließ nicht von Dir auf andere. Jetzt behauptest Du diesen Mist mit dem "bolzengeraden Lastgang" nun schon zum zweiten Mal in . Das läßt bei mir nur den Schluß zu, daß Du hier redest wie der Blinde von der Farbe.

Eine idealisierte Tageslastkurve sieht so aus:

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(mit deutlichen Unterschieden zwischen Sommer und Winter.)

  1. Welchen Anteil macht das Deiner Meinung nach am Gesamtumsatz aus?
  2. Warum fällt das Deiner Meinung nach nicht unter "Kühl- und Heizgeräte"?

Tschüs,

Sebastian

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Sebastian Suchanek

Hallo, Christoph,

Du (christoph_mueller_ibmx) meintest am 15.04.05:

Du hattest schon bei der letzten Diskussion über diesen ominösen Regler sehr viele technische Fragen nicht beantworten können.

Sei so gut und träume Deine Träume woanders weiter.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Hallo, Christoph,

Du (christoph_mueller_ibmx) meintest am 15.04.05:

Bist Du so nett und lieferst die Quellen für Deine Behauptung nach? Danke!

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Hallo, Christoph,

Du (christoph_mueller_ibmx) meintest am 15.04.05:

Dieses Modell existiert immer noch einzig in Deiner lebhaften Fantasie. Schon in der letzten Diskussionsrunde hast Du sehr viele Fragen nicht beantworten können - das dürfte sich jetzt nicht ändern.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Hallo, Christoph,

Du (christoph_mueller_ibmx) meintest am 15.04.05:

Und da taugt Dein Modell des automatischen Stromhandels nicht.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Sebastian Suchanek schrieb:

Mit fossilen (Mineralöl, Kohle, Gas) oder nachwachsenden Rohstoffen, was eben gerade so da und günstig ist. Versuche mal zu verstehen, daß die nämlich sowieso verfeuert werden, und zwar zum Heizen. Mit der passenden Technik könnten sie aber _zusätzlich_ auch noch Strom erzeugen, und das könnte sich manchmal, je nach Erlössituation, sogar dann lohnen, wenn man die Wärme gar nicht braucht.

Da sich an der Physik nichts drehen läßt, ist die richtige Frage, warum sich das *heute* (scheinbar) nicht lohnt (oder warum das die Häuslebauer wenigstens glauben).

Etwas OT dort, nicht?

Du gehst davon aus, daß sich die wie heute erzeugte und abgenommene elektrische Leistung noch nennenswert vergrößert? Warum? Und wenn nicht: eine mögliche Schwankungsbreite von +/-5%, zusammen also 10% der Gesamtleistung, über den Tagesgang scheinen mir doch schon eine ganz schön fette Regelreserve zu sein. Wozu also mehr Speicher? Gebraucht werden sie gar nicht, denn ein Stromhandelssystem tendiert eher zu einem ausgeglichenen Lastgang, weil es den Verbrauchern eben _nicht_ mehr egal ist, _wann_ sie Leistung beziehen, wenn sich das finanziell auswirkt.

Ja, so wie der Bäcker Dir seinen Willen aufzwingt: Du kannst die Brötchen zu _seinem_ Preis kaufen oder es bleiben lassen. (Aber erzähl das nicht Deinem Bäcker, der ist dann nämlich extrem verbittert, weil er das nämlich genau andersherum sieht mit dem "Aufzwingen" - mit anderen Worten: Dein "Argument" ist reiner Blödsinn, Du hast offenbar "Marktwirtschaft" nicht verstanden.)

Scherzkeks. Für wie hoch hältst Du eigentlich Umsatzrenditen? Drei Tage ungeplanter Ausfall, und die Dividende fällt auch aus, und das hat dann einen gewissen Hebel auf den Börsenkurs.

... und auf dem Vertrag müssen mindestens zwei Unterschriften stehen. Wußtest Du nicht, daß man sich Anbieter _aussuchen_ kann? Und wenn man eine große Fabrik betreibt und als solcher Abnehmer ist, dann _schreibt_ man das Kleingedruckte.

Ja, wenn man doof ist ... über Ausfallvermeidungskosten und deren Versicherungswert hat man sich durchaus schon vor fast zwei Jahrzehnten Gedanken gemacht, kann man alles nachlesen.

Eben.

Erkläre menschliches Handeln nicht mit Bosheit, wenn simple Dummheit als Erklärung ausreicht ... vielleicht wußten sie es nicht besser, oder es war/ist ihnen egal (und es gibt dafür evtl. sogar vernünftige Gründe).

Und verwechsle bitte nicht ständig Ist- und Idealzustände.

Wie man's nimmt - Kerzenschein ist gemütlich, und dem Unternehmer ist es eigentlich egal, ob er seinen Schnitt mit Produkten oder mit Schadenersatzleistungen macht. Was ziehst Du denn vor: die Wohnungseingangstür aus Panzerstahl und eine bewaffnete Wache davor gegen Einbrecher, oder doch lieber die Hausratversicherung?

Gerade heute wird gemeldet, daß so einige "Investoren" (aka Pleitegeier) schon begehrliche Finger nach DCX ausstrecken. Täusche Dich nicht: es gibt im richtigen Leben keine wirklichen Unterschiede zwischen den Rovers und den Benzen-Bauern, da kann auch der Autokanzler ggf. nichts mehr machen.

Ja, und? Er sieht das halt etwas anders als ich. Abgesehen davon schließen sich "öffentliche Kontrolle" im Sinne einer Regulierungsbehörde (gerade heute wurde das EnWG novelliert) und privates Wirtschaften ja nun auch nicht aus.

Natürlich versuchen sie das. Aber warum sollte es ihnen auch immer gelingen?

Ich sehe da auch irgendwie nicht so recht die innovativen Ideen (naja, schon: es wurde vorgeschlagen, hohe (indirekte, also Verbrauchs-)Steuern auf Energieträger zu erheben und mit den Einnahmen die Ausgaben der Sozialkassen zu finanzieren, also die Arbeit als Kostenfaktor zu verbilligen - das Ergebnis sollte sich sehen lassen können. Nur sind solche Überlegungen, zusammen mit "Maschinensteuern", eben nicht mehrheitsfähig. Letzteres kann sich natürlich ändern).

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Nein, genau das passiert bei Netzausfall in einer zentralisierten Energieversorgung, und dann liegt ein großflächiger Blackout mit anschließendem aufwendigen Netzwiederaufbau vor. In einer dezentralisierten Energiewirtschaft ist die Zuverlässigkeit der Netzführung tatsächlich weniger wichtig, dort wird es genau daher Einsparungspotentiale geben.

Haften muß natürlich der Betreiber als Verursacher. Die Frage war doch, ob und wie motiviert der bei einem solchen Handelssystem ist, sein Zeugs in Ordnung zu halten. Antwort: genauso, wie jeder andere Unternehmer auch.

Deshalb diversifiziert man.

Das ist gar nicht egal.

Das ist aber keine Frage der *rechtlichen* Organisation, sondern des technischen Konzepts.

Monopole neigen prinzipiell zur Realisierung von Monopolprämien (Cournotscher Punkt) und bedürfen daher grundsätzlich einer rechtlichen Aufsicht (Regulierungsbehörde), die prinzipiell nicht marktlich agieren kann - sie muß Qualität *und* Preise nach eigener

*Einschätzung* (also ohne marktliches Korrektiv) überwachen. Das Kreuz ist, daß es bei leitungsgebundenen Medien ziemlich prinzipiell natürliche Monopole der Transportwege gibt - man baut nicht "mal eben" eine Fernleitung neben einer bereits bestehenden her. An Monopolen gibt es also weder etwas schön-, noch schlechtzureden.

In meiner Diplomarbeit hatte ich dazu als Anmerkung den Vorschlag, den Transportweg den Nutzern zu übereignen, dann sind Kostenträger und Leistungserbringer wenigstens identisch, und Monopolprämien weitaus weniger schädlich.

Die stellt sich eigentlich immer. Grundsätzlich geht es immer so, daß Ideen Mehrheiten finden und zu Überzeugungen werden, und dann schafft sich die Gesellschaft den Ordnungsrahmen, innerhalb dessen sie realisiert werden können. Nimm als Beispiel das Einwegpzwangsfand oder die Erhöhung der Mineralösteuer - diese Maßnahmen konnten deswegen durchgesetzt werden, weil sie (trotz allen Stammtischgeredes) populär sind (was nicht heißt, daß sie deswegen auch zwangsläufig sachlich richtig sein müßten).

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Helmut Hullen schrieb:

Helmut, Du mußt jetzt stark sein: das ist _immer_ so mit neuen Ideen. Erst hat sie jemand im Kopf, und die Ewiggestrigen waren schon immer dagegen, und erst *danach* werden sie realisiert.

Welche doch gleich? Ich meine jetzt "richtige" Fragen, nicht solche, die zeigen, daß es der Fragesteller einfach nicht begreift.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Hallo, Ralf,

Du (me) meintest am 15.04.05:

Ja - manchmal. Im Sommer erzeugen sie für einen Privathaushalt zu viel Wärme, im Winter zu viel Strom.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

Und wo ist da der Unterschied?

AG gibt Überschuss an Aktionäre =>> der ist Happy, Kurs steigt, alle Happy. Stadtwerke gibt Überschuss dem Kämmerer, der ist Happy, der Bürgermeister kann sich die Hände reiben, da die Übernahmeangebote steigen.

Neulich las ich, das die Kriegskasse eines großen, deutschen Energiekonzerns so gut gefüllt ist, das sie zwangsläufig in unseren östlichen Nachbarstaaten die dortigen Energieversorger aufkaufen müssen.

Nebenbei bemerkt, hat das de Vorteil, das dort die allgemeinen Produktionskosten steigen, und die produzierende Industrie weniger Anreize hat, die Produktion auszulagern.

Ansonsten full ACK zu deiner Meinung

mfg Wilfried

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Wilfried Dietrich

Hallo, Ralf,

Du (me) meintest am 15.04.05:

Das beweist aber nicht, dass jede neue Idee dieses Schicksal erleidet. Viele neue Ideen zerplatzen bei näherem Hingucken wie eine Seifenblase.

Im speziellen Fall: dieses seltsame Modell des automatischen Stromhandels taugt bestenfalls als Stanzvorlage für einen Emmentaler.

"google" kann Dir behilflich sein.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

30 Jahre? Hast Du schon mal in Erwägung gezogen, was passiert, wenn China die hälfte unseres Prokopf verbrauches erreicht.

Dann sind alle Prognosen, egal ob 30 oder 50 Jahre hinfällig.

mfg Wilfried

Ist Dir bekannt, daß

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Wilfried Dietrich

Na klar, so ist es. Leider bisher jedoch nur zwischen Anbieter und Versorger. Letztere geben jede Preissteigerung sofort an ihre Kunden weiter, die Preissenkungen jedoch meistes etwas verhaltener.

Angebot und Nachfrage funktioniert, wenn der Zwischenhandel mitmischt, anders als gewünscht.

mfg Wilfried

Reply to
Wilfried Dietrich

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begin quoting, Helmut Hullen schrieb:

Genau.

Und wer enztscheidet, ob das sinnvoll ist?

Richtig: der Markt. Wenn sich das Zum-Fenster-raus-Heizen im Sommer lohnt, wird trotzdem verstromt, und wenn im Winter geheizt werden muß, wird der Strom halt trotzdem billig abgegeben - es gibt eben im Winter auch einen Markt dafür.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Wilfried Dietrich schrieb:

Von wem gewünscht?

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

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