Stromausfall/Blackout am Samstag 04.11.2006 ca. 22 Uhr 10

Habe zu diesem Thema noch gar nichts gelesen hier und starte daher einen neuen Thread.

Hier in Grieskirchen, Oberösterreich war eigentlich von dem Stromausfall nicht viel zu merken, es flackerte nur 2x heftigst das Licht aber keine mir bekannten PC´s welche nicht an einer USV hängen machten Probleme.

Hat jemand genauere Infos WAS da passiert ist?

In der Zeitung steht dass die Frequenz um 1HZ gefallen ist, normalerweise ist eine Schwankung von 0,1 hz üblich.

Warum fällt die Frequenz mit steigender Belastung?

Einige (kalorische) Kraftwerke in Wien sind ja lt. Zeitungsberichten vom Netz gegangen.

Hat jemand vielleicht einen Messbericht von diesem Zeitraum (Spannungsschwankungen? Frequenz?)

lg tom

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Thomas Karer
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Thomas Karer schrieb:

Ich versuch einmal, meine Erinnerungen an die HTL-Zeit auszugraben, bitte nicht schlagen wenn Fehler drin sind! Grundlage: WIrkleistung eines Generators ist direkt proportional zur mechanischen Leistung an der Welle. Um die Wirkleistung zu erh=F6hen mu=DF also der Antrieb verst=E4rkt werden. Soweit steht die Sache noch auf soliden F=FC=DFen, jetzt kommt die vage Erinnerung. Verlangt das Netz nach mehr Wirkleistung, sinkt die Drehzahl des Generators, und damit geht bei einem Synchrongenerator sofort die Frequenz ein.

Leider nein. Mir sind nur ganz gewaltige Spannungsschwankungen aufgefallen, erst ein unregelm=E4=DFiger Einbruch, dann gefolgt von etwa

10-15 min deutlicher =DCberspannung (gesch=E4tzt aus der Helligkeit von Gl=FChlampen). Im Mostviertel gab es einen Ausfall von 13 Minuten.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Hallo, Thomas,

Du (thomas) meintest am 06.11.06:

Die Frequenz ist mit der Drehzahl des Generators verkoppelt.

Und jetzt machen wir Haushalts-Physik: wie ändert sich die Drehzahl des Vorderrades Deines Fahrrads oder Autos, wenn es plötzlich bergauf geht?

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Thomas Karer schrieb:

Deine Stadtwerke sollten den haben, die schreiben die Spannung kontinuierlich mit. (Die lokale Spannung ist als solche wenig aussagekräftig, weil sie hauptsächlich von lokalen Schalthandlungen auf der regionalen Verteilungsebene abhängt, aber die Frequenzänderungen wären schon interessant, und die sind im ganzen Verbundnetz identisch.)

Ich habe übrigens gerade mal die Bundesnetzagentur angeschrieben:

To: Energiereferat

Sehr geehrte Damen und Herren,

wegen der Stromausfälle in Westeuropa am vergangenen Wochenende werden einige Spekulationen veröffentlicht, bisher ist aber noch nichts Verläßliches über die technischen Gründe bekanntgeworden.

Ich würde gerne wissen bzw. anregen, daß die BNA die aktuelle Lastsituation im deutschen und benachbarten Höchstpannungsnetz inkl. der Schaltzustände der einzelnen Leitungen und Abgänge zeitnah veröffentlicht und dokumentiert, damit sich die Öffentlichkeit darüber selbst ein zutreffendes Bild machen kann und nicht auf interessengeleitete Darstellungen oder fachunkundige Wiedergaben von Medien angewiesen ist.

Mit freundlichen Grüßen Dipl.-Ing. R. Kusmierz

Mal sehen, was sie antwortet.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Das ist ein typischer protestantischer Unfug wie die Elberfelder Bibel.

Wie soll die "Öffentlichkeit" mit Daten umgehen, die nicht einmal mit Daten aus den Jahresabschlüssen der Konzerne was anfangen kann.

Außerdem ist es offenkundig, daß die vielen Eier klüger waren als die Henne, die Transformatoren und die Generatoren haben eigenmächtig aus ihren Amperemetern und Frequenzzählern ihre Schlüsse gezogen und haben sich klammheimlich aus der Verbindlichkeit geschlichen = einfach ge- trennt. Damit ihnen nix passiert. Und das Verbundnetz im Stich gelas- sen.

Auf der Verbraucherseite geschieht sowas nicht. Die Dödelverbraucher, die Boiler, Strahler und Nachtspeicher bleiben dran, bis daß der Tod uns scheidet.

Und gerade _darüber_ soll sich die _Öffentlichkeit_ ein Bild machen? So wie aus der Bibellektüre nach Luther die Leut sowas von gescheit geworden sind, daß die Hexenverfolgungen exponentiell angestiegen sind.

No servas

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Franz Glaser (KN)

Thomas Karer schrub:

Das würde mich allerdings auch interessieren - und auch, warum die Ausfälle so seltsam quer durch Europa verteilt waren. Da würden mich mal Lastkurven und Messprotokolle interessieren. Und auch, warum (wenn es denn wahr ist) eine *planmäßige* Abschaltung einer Hochspannungsleitung in NRW in ganz Europa zu Ärger führt... irgendwie scheinen da in NRW schon besondere Nasen in der Technik zu sitzen...

Die ehemaligen Isar-Amperwerke (jetzt: e.on Bayern) scheinen da irgendwie besser vorgesorgt zu haben...

Ich habe mal gelernt, dass einige Kraftwerke mit besonders schnellem Regelverhalten (also Gasturbinen und (Pump-)Speicherkraftwerke, wo man den Energienachschub blitzschnell anpassen kann) praktisch nur dazu da sind, die Frequenz möglichst konstant zu halten. Die dürften dann auch die ersten sein, die bei zu großen Schwankungen aus dem Netz fliegen, wenn sie's nicht mehr ausregeln können, oder?

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Hallo, Franz,

Du (franz) meintest am 06.11.06:

Nein - soeben hatten wir doch schon wieder eine Jahrhundertkatastrophe, auf die alle Fachleute (also vor allem Journalisten und Politiker) angemessen und besonnen mit wohlüberlegten Ratschlägen reagieren.

Vielleicht sollten die Kreuzfahrtschiffe besser unterirdisch transportiert werden, damit sie keine Höchstspannungsleitungen mehr gefährden.

Viele Grüße! Helmut

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Helmut Hullen

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb:

Wie kommst Du denn auf NRW? Die Ems entspringt zwar im Kreis Gütersloh in NRW, aber da braucht man noch keine Hochspannungsleitungen abzuschalten, weil Schiffe nicht drunter her passen. Die Meyerwerft ist in Papenburg und das ist nicht weit von Ostfriesland in Niedersachsen.

Gruß Willi

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Willi Marquart

"Thomas Karer" schrieb im Newsbeitrag news:ein8ha$ivr$ snipped-for-privacy@geiz-ist-geil.priv.at...

Jeder Kraftwerksblock ist synchron mit dem Verbundnetz mit einer Statik von z.B. 3% gekoppelt. Das bezieht sich auf 100% Generatorleistung.

Fährt ein Block z.B. bei 50% Leistung, so wird bei -1,5% Frequenzänderung der Block automatisch auf 100% Leistung (Inselbetrieb) fahren.

Da aber Hunderte von Kraftwerksblöcke am Verbundnetz hängen, werden diese zusammen einen Beitrag leisten, so daß dies normalerweise nicht bemerkt wird.

Die Leistung eines Blocks wird bei Absenkung des Sollwerts für die Drehzahl gemäß Statik erhöht. Die Drehzahl kann ja nicht erhöht werden, weil die Anlage ja synchron zum Verbundnetz sein muß.

Tritt nun eine größere Störung ein, so können z.B. Wärmekraftwerke mit ca.

10% Leistungsänderung/Minute die Störung lokal nicht bewältigen. Und wenn, dann dürfen die lokalen Netze nicht überlastet werden.

Nun wird nach Priorität automatisch abgeschaltet.

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Jan C. Hoffmann

Thomas Karer schrieb:

Weil Energie nicht aus dem Nichts kommen kann. Wenn noch keine Kraftwerke hochgefahren werden könne, so muß die Energie aus der rotierenden Masse der bereits laufenden Kraftwerksgeneratoren kommen. Sie werden dabei leicht abgebremst. Da es Syncrongeneratoren sind, sinkt dabei gleichzeitig die Frequenz ab. Sie ist eben direkt mit der Drehzahl der Generatoren gekoppelt.

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Martin Wodrich

Ralf Kusmierz schrieb:

Hallo,

etwas selber messen kann ja auch der (fachkundige) Verbraucher selbst,=20 die Netzfrequenz n=E4mlich. Wenn man einen entsprechend genauen und=20 stabilen Frequenzmesser mit der Messung von Periodendauern hat mit dem=20 man von den 50 Hz auch =C4nderungen um 10 oder besser 1 mHz messen kann=20 sollte man daran im Tagesverlauf schon einiges =FCber die =C4nderung der =

Lastsituation im Verbundnetz sehen k=F6nnen. Interessant wird es wenn man= =20 solche Messungen aus verschiedenen Ecken von Deutschland und Westeuropa=20 vergleichen kann. Das w=E4re doch eine sch=F6ne verteilte Anwendung f=FCr= das=20 Internet.

Bye

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Uwe Hercksen

Moin

Gibts vielleicht ein paar USVs, die sowas können? Ich kann bei meiner APC zumindest die Line-Frequenz auslesen, allerdings nur auf nur auf eine Nachkommastelle genau (von der Meßgenauigkeit ganz zu schweigen). Das wird wohl nicht reichen, oder? Ansonsten wär das ja gar nicht so übel, weil keine weitere Hardware notwendig wäre und viele Server ohnehin an ner USV hängen...

MATZE

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Matze

Matze schrieb:

Hallo,

also wenn man 50 Hz auf besser als 1 mHz genau messen will sind das=20

1/50000, die USV sollte also f=FCr die Frequenzmessung einen=20 Quarzoszillator benutzen der eine Stabilit=E4t und Abgleichtoleranz besse= r=20 als 20 ppm hat.

Bye

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Uwe Hercksen

Wink mit dem Zaunpfahl von den europäischen Versorgungsunternehmen an die Politik, falls da jemand denkt, die Netznutzungsentgelte absenken zu können, bis keine börsenüblichen Renditen mehr möglich sind.

MfG

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Bernd Löffler

Ausfälle so seltsam quer durch Europa verteilt waren.

Politik, falls da jemand denkt, die Netznutzungsentgelte

Tja, aber noch so ein paar Spielereien und Ruck-Zuck sind die Netze verstaatlicht ;-)

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Thomas Karer schrieb:

Aus Meiner USV (hier kein Ausfall spürbar):

Datum Uhrzeit Umin Umax Uavg Ubat Freq Load Temp

04.11.2006,21:52:42,237.9,240.5,237.9,28.01,50.00,018.7,041.4 04.11.2006,22:02:42,236.6,241.8,237.9,28.01,50.00,017.1,041.4 04.11.2006,22:12:42,232.7,240.5,235.3,28.01,49.00,017.1,041.4 04.11.2006,22:22:42,232.7,239.2,236.6,28.01,49.75,017.6,041.4 04.11.2006,22:32:42,235.3,240.5,237.9,28.01,50.00,017.1,041.4 04.11.2006,22:42:42,232.7,240.5,237.9,28.01,50.00,018.7,041.4

Spannung hier normal zwischen 235 - 245V (..2x Enercon E40)

Grüße, Stefan

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Stefan Hachmann

Am Mon, 6 Nov 2006 13:07:05 +0100 schrieb Thomas Karer :

In Wien 14 war es ein Ausfall von ca. 1/4 bis 1/2 Sekunde. Kurzes Ausflackern der Lampen, reboot des PCs und der Fernseher ist ausgegangen. Es war recht stürmisch zu der Zeit, was ich zuerst als Ursache einer Kurzunterbrechung annahm.

Reply to
Martin

Wer will den so etwas ernsthaft machen,weder CDU,FDP oder SPD (Gas-Gerhard etwa?), eine Kuh schlachten statt melken ? Und Gabriel will auch noch was werden.

MfG

Reply to
Bernd Löffler

Ist Papenburg nun im protestantischen Noorden oder nicht?

haaa?

Reply to
Franz Glaser (KN)

Moin,

Gerd Kluger schrub:

Das wäre eine sinnvolle Idee und ist deshalb quasi ausgeschlossen.

Eher ist der Staat doch gerade dabei, die letzten staatlichen Monopole an private Monopolisten zu überlassen: Bahnnetz, Luftverkehrskontrolle.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

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