Überlandleitungen mit Gleichstrom?

"horst-d.winzler" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, mir sind die Realitäten bewußt, ich wollte bloß innerhalb der Paragraphenreiterei eine Volte schlagen...

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gUnther nanonüm
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snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Du meintest sicher: 1 Volt. :-)

Mich erinnert Deine Formulierung "eine Volte schlagen" an das Archaeologiestudium. Um den Studierenden die Arbeitsmethoden in der Altsteinzeit usw. zu ver- deutlichen, werden Feuersteine geschlagen. Mit den Funken setzt man leicht brennbares Gewoelle in Brand.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl

"Karl-Ludwig Diehl" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@y41g2000yqm.googlegroups.com...

Hi, und mich erinnert "Gewoelle" an die Reste einer Maus, nachdem die Eule.... Aber auch Füchse und Katzen "kennen das".

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gUnther nanonüm

Also schrieb Karl-Ludwig Diehl:

Ein Effekt ist, dass man bei AC die ganzen Schutzmaßnahmen und Isolationen auf die Scheitelspannung (+ einen Sicherheitszuschlag) abstimmen muss, die Leistung aber nur mit dem Effektivwert Energie transportieren kann. Bei HGü ist Effektivwert=Scheitelwert, so dass man bei (prinzipiell) gleichartiger Leitungsausstattung eine um den Faktor SQRT(2) bessere Ausnutzung erreichen kann. Man muss natürlich bei den Schaltern einberechnen, dass bei DC der Funken beim Öffnen nicht von selbst verlischt, weil es ja keinen Nulldurchgang gibt. Da müssen die Kontakte mehr aushalten können.

Dass man mit HGÜ kaum ein Netz fahren kann, leuchtet irgendwie auch ein... da müsste man ja zur Lastverteilung regelbare Längswiderstände einbauen, und niemand will gerne MW-weise Leistung verheizen. Bei AC kann man das eleganter mit der Blindleistung machen, da muss man nichts verheizen.

Meine 2 cent... habe so Zeug vor unendlichen Zeiten mal in der Vorlesung gehabt... mag sein, dass das zu stark vereinfachend oder nicht ganz korrekt ist. Man korrigiere mich bitte.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Also schrieb Thak Hinnerk:

Und 0 GW bei Flaute... aber das führt hier wohl zu weit...

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Also schrieb Andreas Quast:

Mit Umrichtern aus Thyristor-Ketten. (Früher mit Quecksilberdampf-Stromrichtern, aber die sind etwas aus der Mode gekommen.)

Da besteht ein einzelnes Ventil (also das, was in kleinen Größenordnungen eine einzelne Diode oder Thyristor macht) aus einer Serienschaltung von ca. 200 Einzelthyristoren; das sind so Pillen in Größe einer flachgedrückten Kleinbildfilm-Dose und haben so 2 kV / 600 A, größenordnungsmäßig... nagel mich nicht auf ein paar 100V oder ein paar

-zig A hin oder her fest... in einem Strang, und bspw. 4 solche Stränge parallel. Ein einzelner 3-phasiger Umrichter besteht aus 6 oder 12 solchen Ventilen, also ca. 1200 bzw. 2400 Einzelthyristoren. Wenn man zwei Drehstromnetze über einen Gleichstrom-Zwischenkreis koppeln will (Kurzkupplung), braucht man zwei solcher Umrichter.

So etwas war übrigens auch in den Triebköpfen der ICE1 drin. Die sind mittlerweile auf IGBTs statt Thyristoren umgestellt; bei den geringeren Spannungen dort gibt das einen (v.a. Gewichts- und Platz-)Vorteil.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Gibt es solche neuerdings? Erzähl...

O je, o je...

Naja, das mit der Blindleistung zur Spannungshaltung, das stimmt schon. Aber sonst muß auch in AC-Netzen die Einspeiseleistung immer hybsch auf die Last abgestimmt werden. Und in DC-Netzen würde man das auch nicht anders machen - "verheizt" wird da nichts.

Überleg Dir einfach mal, was passiert, wenn die Quelle eine idealer innenwiderstandsfreier Nebenschluß-Gleichstromgenerator ist und sich die Stromaufnahme der Verbraucher ändert. Welche Konsequenzen hat das für das Bremsmoment des Generators und auf die Maschinendrehzahl?

Offenbar zwei Konsequenzen: Dem Netz ist die Maschinendrehzahl egal - im Gegensatz zum AC-System, in dem alle Generatoren durch die "elektrische Welle" alle phasenstarr synchron gehalten werden. Und zweitens muß die Maschinenregelung deshalb selbst auf die Drehzahl aufpassen. Andererseits kann man mit Gleichstromkupplungen offenbar auch Energie über die Grenze nicht-synchroner Netze transportieren.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Hallo,

das machte man auch in Mitteleuropa mit Gleichstromkurzkupplungen, inzwischen braucht man das wegen synchroner Netze nicht mehr. Aber Japan kann wegen seiner getrennten 50 und 60 Hz Netze darauf gar nicht verzichten.

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Bye

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Uwe Hercksen

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Hallo,

und die Thyristoren innerhalb einer Reihenschaltung müssen fast gleichzeitig innerhalb einer Mikrosekunde gezündet werden damit sie nicht zerstört werden. Die Ansteuerung erfolgt wegen Potentialtrennung über Glasfaserkabel aber auch um Störungen durch die sehr steilen Spannungsänderungen innerhalb der Halle zu vermeiden.

Bye

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Uwe Hercksen

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Hallo,

der Ferranti-Effekt ist schon seit über 100 Jahren bekannt

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nicht ganz so harmlos, er kann bei Vorliegen eines Fehlers auch zu beträchtlichen Spannungsüberhöhungen führen die Teile der Anlage zerstören können. Deshalb trifft man auch Maßnahmen zur Reduzierung des Ferranti-Effekts.

Bye

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Uwe Hercksen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Gernot Zander schrieb:

Abitur hast Du aber schon?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Lies einfach bei Wikipedia nach. Höherpulsige Gleichrichtung, den Rest machen Drosseln nieder.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am 01.06.2012 16:55 schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Uns wurde das damals so erzählt. Mag sein, daß unser Prof uns da verscheißern wollte - halte ich persönlich aber für äußerst unwahrscheinlich.

Auch

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erwähnt die ?/4-Grenze.

Thomas

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Thomas Rachel

Abitur passt schlecht zu Wikipedia, sagt man...

mfg. Gernot

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Gernot Zander

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Thomas Rachel schrieb:

Es könnte auch sein, daß Du nicht so gut aufgepaßt hast. Fakt ist: es gibt Drehstromleitungen, die deutlich länger als 1500 km sind.

Da steht auch nicht, daß das eine technische Grenze ist. Es ist halt die Länge, bei der es den stärksten Ferrantieffekt bei Leitungsuntebrechungen gibt, aber der ist nun kein Auslegungskriterium.

Ein Problem mit langen Leitungen gibt es natürlich: Die Laufzeit ist quasi eine Totzeit, d. h. die "elektrische Welle", also die phasenstarre Kopplung der umlaufenden Maschinen miteinander, funktioniert über diese Entfernungen nicht mehr besonders gut, es kann zu Pendelungen kommen - der Generator "merkt" von einer Leistungsänderung am anderen Ende der Leitung erst etwas, wenn die betreffenden Leitungswelle von dort bis zu ihm zurückgelaufen ist - dann hat er sich aber schon eine Polteilung weitergedreht.

Insofern kann der Nutzen der Synchronität natürlich abnehmen, so daß es de facto richtig sein kann, daß es günstiger ist, HGÜ zu verwenden. Nur hat das nichts mit lambda/4 und daztu angeführten esoterischen Gründen zu tun.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

"Am Stück"? Wenn du eine Antenne unterbrichst, dann gilt die Wellenlängenbedinung natürlich nicht mehr. Diese > 1500 km sind ohne sonstige Bauteile zwischen drin?

Natürlich ist das Gesamt-Netz noch weit länger als 1500 km. Da ist aber erst recht beliebig viel dazwischen geschaltet.

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Thomas Rachel schrieb:

Hallo,

?/4 gibt es bei Antennen aber auch bei Paralleldrahtleitungen. Paralleldrahtleitungen eignen sich aber nicht besonders als Antennen. Das Problem der ?/4-Leitung ist das man an einem Spannungsknoten einspeist und am offenen anderen Ende dann einen Spannungsbauch mit beträchtlicher Überspannung hat. In dem Link wird nur die Grenze erwähnt aber kein Wort von Antennen.

Bye

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Uwe Hercksen

Am 06.06.2012 22:54, schrieb Thomas Rachel:

Dein Prof hat euch schon das Richtige erzählt.

Du mußt nur unter Lecherleitung nachsehen.

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Horst-D.Winzler

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin ?rautmann schrieb:

Was dachtest Du denn? Mit einem WLAN-Abschnitt dazischen etwa?

An was für Bauteile dachtest Du denn?

Leitungen können beliebig lang sein. Ein Leitungsabschnitt "weiß" nichts davon, was davor oder dahinter passiert, und wenn sie mit ihrer natürlichen Leistung betrieben werden, dann passiert außer dem Spannungsabfall aufgrund der Leitungsverluste auf der Leitung auch nichts Bemerkenswertes.

Ein "Dazwischen" macht auch eher Probleme: Wenn an der Leitung ein Abzweig dran ist, wo jemand Leistung abnimmt, dann liegt entweder vor oder hinter der Abzweigstelle keine natürliche Leistung mehr vor. An sich müßte man dann die Spannung ändern, also eine Umspannstation verwenden, um die Spannung an die vorliegende Leistung anzupassen. Macht man aber nicht...

Eine Leitung ist eine Leitung und keine Antenne - das ist einfach nur ein unsinniges Modell. Für beides gibt es einfache Beschreibungsmodelle mit sehr übersichtlichen Differentialgleichungen bzw. Betriebsgleichungen - einfach mal nachlesen. Wellenlängen kommen in den Leitungsgleichungen schlicht nicht vor, und der Wellenwiderstand ist, solange man den Resistanzbelag vernachlässigen kann (-> kann man bei Energietransportleitungen; bei Telefonleitungen nicht), sogar frequenzunabhängig Z_L = SQRT(L'/C').

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Hi Ralph,

Na ja, wenn man nur dieses eine stück betrachtet, dann passiert in der Tat nicht viel Spektakuläres. Dumm werden eben Maschen, die zwangsläufig unterschiedliche Laufzeiten haben und damit auch die Verknüpfungspunkte nicht mehr die gleiche Phasen haben.

Nicht wirklich. Auch eine Leitung kann zur Antenne werden.

Soweit die ersten Näherungen. Ein Schelm ist, wer glaubt, dass diese die Realitäten völlig widerspiegeln...

Marte

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Marte Schwarz

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