Du meintest sicher: 1 Volt. :-)
Mich erinnert Deine Formulierung "eine Volte schlagen"
an das Archaeologiestudium. Um den Studierenden
die Arbeitsmethoden in der Altsteinzeit usw. zu ver-
deutlichen, werden Feuersteine geschlagen. Mit den
Funken setzt man leicht brennbares Gewoelle in
Brand.
K.L.
Ja, sonst würden die Pfennigfuchser es nicht machen.
Bis zu gewissen Spannungen. Dann ist wieder Gleichstrom "vorne".
Mit "Einfach" ist da nicht.
Nebenbei: Mittwoch hat ein Vertreter von TenneT (Stromverteilernetz in
NL und Nord-West-DE) gesagt, das bis 2025 (?) 9-25GW an Windstrom aus
Schleswig-Holstein + Küste (Offshore) erwartet wird. Die bestehenden
Leitungen sind derzeit für weniger als 1GW ausgelegt.
25GW --- ca. 25 Kernkraftwerke...
Hallo,
das liegt am sogenannten Blindstrom, den gibt es nur bei Wechselstrom,
aber nicht bei Gleichstrom.
So eine lange Freileitung hat eine beträchtliche Kapazität gegen Erde,
bei einem Erdkabel wäre diese noch wesentlich höher. Wenn man an die
Freileitung nur die Wechselspannung anlegt ohne am anderen Ende Strom zu
entnehmen muß die Leitungskapazität laufend umgeladen werden. Dazu
fliesst in der Leitung der sogenannte Blindstrom und verursacht auch
Verluste. Da aber am anderen Ende kein Verbraucher hängt fliesst kein
Wirkstrom der Energie zum Verbraucher übertragen würde.
Auch wenn ein Verbraucher am anderen Ende der Leitung hängt fliesst der
Blindstrom weiter und verursacht weiter die Verluste. Die Leitung muß
aber die (vektorielle) Summe aus Blind- und Wirkstrom aushalten, der
nötige Blindstrom verringert so den übertragbaren Wirkstrom.
Bei der unbelasteten Leitung wäre der Blindstrom an der Einspeisestelle
am grössten und würde über die Länge der Leitung immer mehr abnehmen. Im
Extremfall einer sehr langen Leitung ist der Blindstrom schon so hoch
wie der maximal zulässige Strom über die Leiterseile. Mit dieser zu
langen Leitung könnte man also keine Wirkleistung mehr zum Verbraucher
übertragen. Benutzt man Gleichstrom fällt der Blindstrom völlig weg.
Bye
Am Fri, 01 Jun 2012 16:26:24 +0200 schrieb Uwe Hercksen:
Das leuchtet mir ein. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, wie man
bei derartigen Leistungen Wechsel- und Gleichstrom (möglichst
verlustfrei) ineinander Umwandeln will zum Hoch- und Runterspannen.
Das Stichwort "HGÜ" mit entsprechenden Wikipedia-Links ist schon
gefallen. Die Umwandlung erfolgt leistungselektronisch relativ
effizient in den "Endstationen" der HGÜ-Strecke.
Tschüs,
Sebastian
Mit Umrichtern aus Thyristor-Ketten. (Früher mit
Quecksilberdampf-Stromrichtern, aber die sind etwas aus der Mode gekommen.)
Da besteht ein einzelnes Ventil (also das, was in kleinen Größenordnungen
eine einzelne Diode oder Thyristor macht) aus einer Serienschaltung von
ca. 200 Einzelthyristoren; das sind so Pillen in Größe einer
flachgedrückten Kleinbildfilm-Dose und haben so 2 kV / 600 A,
größenordnungsmäßig... nagel mich nicht auf ein paar 100V oder ein paar
-zig A hin oder her fest... in einem Strang, und bspw. 4 solche Stränge
parallel.
Ein einzelner 3-phasiger Umrichter besteht aus 6 oder 12 solchen Ventilen,
also ca. 1200 bzw. 2400 Einzelthyristoren.
Wenn man zwei Drehstromnetze über einen Gleichstrom-Zwischenkreis koppeln
will (Kurzkupplung), braucht man zwei solcher Umrichter.
So etwas war übrigens auch in den Triebköpfen der ICE1 drin. Die sind
mittlerweile auf IGBTs statt Thyristoren umgestellt; bei den geringeren
Spannungen dort gibt das einen (v.a. Gewichts- und Platz-)Vorteil.
Ansgar
Hallo,
und die Thyristoren innerhalb einer Reihenschaltung müssen fast
gleichzeitig innerhalb einer Mikrosekunde gezündet werden damit sie
nicht zerstört werden. Die Ansteuerung erfolgt wegen Potentialtrennung
über Glasfaserkabel aber auch um Störungen durch die sehr steilen
Spannungsänderungen innerhalb der Halle zu vermeiden.
Bye
Störungen durch die sehr steilen Spannungsänderungen innerhalb der Halle zu
vermeiden.
Ich hab keine Ahnung, wie die Zündung realisiert wurde.
Bei Radarmodulatoren wurden/werden auch Thyristorstacks
verwendet. Dort dann z.B. solche mit nur 2 Anschlüssen,
reverse blocking diode thyristor, reverse switching
rectifier oder wie auch immer, je nach Jahrgang und
Hersteller (Westinghouse z.B.). Diese Stacks werden
dann gezielt überkopf gezündet, d.h. eiskalt 20 A
bei Überspannung. Daduch zünden die auch schnell
und gleichmässig, sodass 3 kA/us geschaltet werden
können.
Hallo,
es soll dafür spezielle optisch gezündete Thyristoren geben, den
Lichtleiter braucht man ja sowieso für die Potentialtrennung und
Störfestigkeit. Ob da allerdings das Licht direkt auf den Thyristor
einwirkt und ihn zündet?
Bye
mittlerweile auf IGBTs statt Thyristoren umgestellt; bei den geringeren
Spannungen dort
Und wahrscheinlich Preisvorteil. Allerdings gab es
Zuverlässigkeits-Nachteile, da die IGBT Module spontan
ausgefallen sind. Später lernte man, dass offenbar
kosmische Strahlung daran schuld war. Danach wurden
die Spannungs-specs von IGBT deutlich zurückgenommen
und Zuverlässigkeitsangaben fanden Eingang in die
Datenblätter....
Um den Effekt zu provozieren, wurde bei uns der
Protonenbeschleuniger auf die armen Module losgelassen ;-),
andere Messungen fanden im Jungfraujoch-Labor statt.
Und bei entsprechender Länge können sich stehende Wellen auf der Leitung
bilden. Ich vermute mal, das man nicht annähernd an diese Länge kommend
darf. Denn dann dürfte eine Leitung unbeherrschbar werden.
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Horst-D.Winzler" schrieb:
Für stehende Wellen wären Reflexionsstellen erforderlich. Zumindest
eine mit ihrem Wellenwiderstand abgeschlossene Leitung weist die aber
nicht auf.
Im übrigen kannst Du sehr leicht die vermutete "Unbeherrschbarkeit"
doch einfach mal mit relativ kurzem Leitungen und einem
Hochfrequenzgenerator ausprobieren - da passiert offensichtlich
ziemlich wenig. Die Spannungsamplituden von hin- und rücklaufender
Welle addieren sich, ok - ja und? Das kann nur passieren, wenn die
Leitung nicht im natürlichen Betrieb läuft (dann ist sie aber auch mit
ihrem Wellenwiderstand abgeschlossen, und es treten keine
rücklaufenden Wellen auf), und das geht wegen des hohen Blindstroms
ohnehin nicht. Kleine Abweichungen sind relativ unschädlich, weil die
Amplitude der reflektierten Welle dann auch gering ist.
Die Spannungsüberhöhung im unternatürlichen Betrieb ist übrigens genau
dasselbe wie die "stehende Welle", nur ein anderer Name dafür.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Hi,
kann es sein, daß ir der Zweck einer Stromfernleitung nicht bewußt ist?
Genau, probier das mal aus mit Deinem "Generator". Vergiß weder diverse
Lastfälle noch Störungen...und betreibe als Last direkt Deine
Herz-Lungen-Maschine. So haben wir alle was davon, wenn Du den Unterschied
zwischen Spannung und Strom bemerkst...
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