Warum gibt es keine solaren Thermovoltaik Module?

Christoph Müller schrieb:

Und wie soll der Dieselmotor die Solarwärme nutzen? BTW, 50% bei Schiffsdiesel sind erreicht, was "möglich sein sollte" ist Spekulation. ...

Wozu? Thermovoltaische Abwärmenutzung in Lastwagenmotoren gibt es schon, mit Peltierelementen.

Es ging um Nutzung von Solarwärme.

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Rolf_Bombach
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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Das müssen Ärzte oder sich selbst ausbeutende Unternehmer sein - außer Bauern ist eigentlich niemand so dumm, und bei denen habe ich den Verdacht, daß die das bloß vorschützen, um auf die Tränendrüsen zu drücken.

Das wäre dann wohl ein Akt der Humanität.

und das eine dümmliche Unterstellung, aber im Prinzip hast Du "Tüchtigkeit" (die sich auf Systeme und nicht auf Menschen bezog - lies doch einfach mal, worauf Du antwortest, versuche es zu verstehen und benutze es nicht einfach immer nur platt als Pöbelstichwortvorlage) schon ganz gut beschrieben.

man rhetorische Frage: Die taugen offenbar nichts (zu teuer usw.).

Deine diesbezüglichen Verschwörungstheorien sind jedenfalls höchstwahrscheinlich einfach solche.

Richtig: Falscher als falsch geht nämlich nicht.

Setzt es überhaupt nicht: Der Verbrauch ist nun einmal mit Hilfe der meteorologischen Daten hervorragend prognostizierbar, ebenso die PV- und Winderzeugung. Es gibt schlicht keinen Bedarf für Echtzeitsysteme, die viertelstündigen Abrechnungsperioden reichen vollauf.

Der hat dafür keinen Bedarf.

An der gleichen Krankheit, an der Pferdefuhrwerke ausgestorben sind: Unwirtschaftlichkeit. (Nein, die hat nichts mit "Systemen" zu tun.)

Das macht man in der Wissenschaft so, davon verstehst Du nichts.

Steht das in der Bibel? Es gibt "heutige" Solarzellen (Dünnschichttechnologie), die darunter wesentlich weniger leiden.

und deswegen ist es eine idiotische Idee, heutige Solarzellen, die bei einer Umgebungstemperatur von 25 °C zertifiziert sind, damit kühlen zu wollen. Bißchen physikalisches Verständnis bitte, notfalls unter Zuhilfenahme von "Theorie".

Immer zu einer Platitüde aufgelegt.

Es gibt (real existierend!) unterschiedliche Typen am Markt - je höher das Lohnniveau, desto höhere Wirkungsgrade sind wirtschaftlich sinnvoll. Die Low-cost-Module haben auch ihre Berechtigung, vor allem in Niedriglohnländern (verglw. z. B. in Spanien und der Türkei).

Oder, wie Du so gerne zu sagen pflegst: "Am Ende ist es eine schlichte Frage der Wirtschaftlichkeit."

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Es gibt aber eine untere Grenze des Wirkungsgrades, unterhalb derer eine entsprechende Technik mit Sicherheit unwirtschaftlich wird.

Man kann sie nicht "doppelt" nutzen: Die Effizienz eines Kollektors ist grundsätzlich um so höher, je niedriger die Temperatur des Arbeitsmediums ist (läßt sich durch die Transportgeschwindigkeit einstellen). Die TV-Zelle konkurriert dabei mit der Hauptanwendung um die verfügbare Wärmemenge, wobei die "wärmekraftmaschinenmäßig" um so effizienter ausgenutzt werden kann, je höher die Temperatur des "warmen Reservoirs" ist; die dann sozusagen "parasitär" an Niedertemperaturanwendungen anzuflanschen halte ich für eine ziemliche Schnapsidee: Strom ist eine wesentlich höherwertige Energieform als Niedertemperaturwärme.

Die Frage ist, ob man das eigentlich sollte. Das klingt nämlich reichlich aufwendig.

Nehmen wir mal an, man könnte die "kalte Seite" auf 30 °C halten, und nehmen wir ferner an, wir setzen willkürlich einen Kollektorwirkungsgrad für eine Temperatur der warmen Seite von 80 °C zu 100 % an, verhalte sich die relative Ausbeute ferner praktisch entsprechend dem Carnotwirkungsgrad, dann haben wir folgende Iso-Nutzenkurve:

T/°C rel. eta ------------------ 50 228,76 % 60 157,23 % 70 121,46 % 80 100,00 % 90 85,69 % 100 75,47 % 110 67,81 % 120 61,85 % 130 57,08 % 140 53,18 % 150 49,93 % 160 47,17 % 170 44,82 % 180 42,77 % 190 40,98 % 200 39,41 %

d. h. bei höheren Temperaturen (die natürlich nur bei direkter Sonnenbestrahlung erreichbar sind, nicht bei diffusem Licht) könnte man sich eher Kollektorverluste leisten: Bei einer Temperatur des Arbeitsmediums von 200 °C braucht man nur noch 40 % des Kollektorwirkungsgrads bei 80 °C. Die (Ab-)wärmemenge sinkt aber entsprechend der geringeren Kollektorwirkungsgrade, daher ist die Optimierung nicht so ganz trivial (es sei denn, man hätte eine "Kollektorwirkungsgradkennlinie" vorliegen).

Optimal wäre wahrscheinlich ein Compoundsystem: Ein Hochtemperaturkollektor (z. B. Vakuumkollektor) befindet sich innerhalb eine konventionellen Kollektors ("Glaskasten"). Primär wird die Einstrahlung von den Hochtemperaturkollektoren absorbiert und heizt dabei ein Arbeitsmedium auf eine hohe Temperatur (z. B. 200 °C) auf. Die dabei freiwerdende Verlustwärme erwärmt dann anschließend ein NT-Arbeitsmedium auf z. B. 60 °C auf.

Dann kann mit der "Hochtemperturwärme" mittels eines beliebigen Wandlers (Peltier, Dampfmaschine, Stirling...) Strom erzeugt werden, und die NT-Wärme wird konventionell genutzt. Die nächste Frage wäre dann noch, ob und wieviel nutzbare Abwärme der Wandler abgibt - dessen Kalttemperatur anzuheben, um den Wert der Abwärme zu erhöhen, senkt natürlich zwangsläufig den Carnotwirkungsgrad.

Wenn "sowieso" eine tiefe Temperatur zur Verfüngung steht (wetterbedingt, oder weil Kaltwasser erwärmt werden muß), spricht natürlich im Prinzip nichts dagegen, diese Ressource zu nutzen. Andererseits bezweifle ich das Vorhandensein von ausreichend Kühlwasser: Wer braucht schon so viel Warmwasser. Also wird als kaltes Reservoir wohl nur die Umgebungsluft oder der Erdboden zur Verfügung stehen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Die Gesellschaft heißt "Europäische Union" - in ihr kann jedermann am öffentlichen Elektrizitätsmarkt teilnehmen und jeder ein EVU gründen.

Du hast eine eigenartiges patriarchalisches Gesellschaftsverständnis. Mach Dir Deine Bedingungen einfach selber. Niemand wird Dir Deinen Arsch nachtragen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

Dieser Einwand wird durch regelmäßiges Wiederholen nicht richtiger. Welche Kosten entstehen dadurch, dass man ein EVU gründet und an der Börse mithandelt? Wie groß muss das Einfamilienhaus sein, auf dessen Dach Solarzellen mit 4MW passen - darunter wird an der Börse nichts gehandelt.

Wenn du mit 'jedermann' jeden meinst, der mal eben ein paar bis etliche Millionen investieren kann, ja dann kann das 'jedermann'. Ich habe aber das Gefühl, dass es vergleichsweise viele Leute in der EU gibt, die das nicht können.

CU Rollo

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Roland Damm

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begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Bezogen auf die eingestrahlte Energie - im Winter scheint die Sonne aber nunmal weniger.

Natürlich nicht, der Lastgang ist annähernd der gleiche, zudem haben derzeitige PV-Module bei gleicher Einstrahlung einen höheren Wirkungsgrad bei niedrigeren Außentemperaturen, ganz im Gegensatz zur TV.

Das wäre "schön blöd".

Das limitierende Element ist die gewonnene Gesamtwärmemenge. Wenn die nicht ausreicht, um die Peakleistung 7/24 zu erzeugen, dann ist es natürlich sinnvoll, die während der Hochpreiszeiten ins Netz einzuspeisen bzw. zu erzeugen, denn der hohe Preis ist doch eine Folge der relativen Knappheit. Im Sommer kann es dann natürlich dazu kommen, daß das Energiedargebot der Anlage insgesamt so viel höher ist, daß praktisch gar keine andere Möglichkeit besteht, als die Erzeugung auf Nennlast Strich zu fahren.

Wenn...

Du kaprizierst Dich übrigens IMHO zu sehr auf "Module" - ein Arbeitsmedium (Fluid) könnte mit einer viel höheren Energiedichte ausgenutzt werden und durch diese Konzentrierung die Wandlerkosten senken, einfach, indem das Medium langsam durch den Kollektor strömt und dabei erwärmt wird und dann schnell durch den Wandler zur Entladung. Durch diese Konzentration läßt sich die Wärme auch viel effizienter speichern als mit Speichermassen "auf dem Dach".

Es ist sinnlos, sich auf irgendwelchen Lorbeeren auszuruhen: Man soll und wird von vornherein solche Systeme optimieren.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

OffTopic: Waren die Bauern bei ihrem Streik wirklich so dumm, wie es jetzt den Anschein bekommt? Haben die nur dafür gestreikt, dass Lidl, Aldi,... jetzt mehr Geld an der Milch verdienen?

Also sind Dampfturbinen besser. Nur komisch, dass man keine Dampfturbinen oder Gasturbinen als PKW-Antriebe findet, auch nicht als Notstromagregate, u.v.m.. Offensichtlich spielt wohl die Größe eine Rolle.

Der Viertelstunden-Abrechnungstakt wäre wohl noch nicht mal ein Problem, auch die Prognostizierbarkeit ist ja nichts schlimmes. Nur ist es eben so, dass Last/- oder Erzeugungsschwankungen nicht an den Endkunden weitergegeben werden.

Muss man jetzt erst mal wieder die Litanei herbeten von all den Erfindungen, für die nie Bedarf bestand (bevor sie gemacht wurden)? Eine Maschine, die ein bischen mechanische Arbeit leistet und dafür viel Brennholz verbraucht, Räder, Telefone zum In-die-Tasche-Stecken, nasses Klopapier, ...

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

Ich würde vermuten, dass bei einem Diesel auch der Wärmeverlust an den Zylinderwänden den Wirkungsgrad reduziert. Dieser skaliert mit der Fläche, die Leistung aber mit dem Volumen. Daher werden Hubkolbenmotoren mit zunehmender Größe immer besser im Wirkungsgrad. Für Großkraftwerke werden sie in der Variante als Dampfmaschine dennoch nicht eingesetzt, weil Turbinen bei der Leistung einfach viel billiger weil kleiner sind. Beim Stirling ist ein wesentlicher Teil des Prozesses der Wärmeaustausch zwischen Zylinder, Gas und Regenerator (heißt das so?). Also wieder was, was über die Fläche skaliert. Die Leistung eines Stirling skaliert deshalb nur mit dem Volumen^(2/3), beim Hubkolben vereinfacht mit dem Volumen.

CU Rollo

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Roland Damm

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begin quoting, Roland Damm schrieb:

Keine, die EVU werden unabhängig davon gegründet.

Wozu auch? Wer ist schon Selbstversorger, baut Getreide und Kohl an und hält sich selbstgeschlachtete Schweine?

Ich bin mir nicht so sicher, wer es war (könnte Trianel sein), aber es gibt durchaus EVU, die darüber nachdenken und damit experimentieren, die Kundentarife ebenfalls lastabhängig zu gestalten, was ja kostengerecht ist. Die würden bestimmt auch Niederspannungsleistung nach den gleichen Abrechnungskriterien ankaufen (die Verrechnungstechnik ist die gleiche und im übrigen inzwischen spottbillig, hätte man vor zwei Jahrzehnten so noch gar nicht für möglich gehalten).

Bloß: Es gibt einfach keine Einspeiseinteressenten, für die sich das lohnen könnte. Die 5-10 Cents, die man da kriegen kann (mehr ist es nicht wert: die Endkundenpreise bestehen zu über der Hälfte aus Abgaben und Durchleitungskosten und haben mit Erzeugerpreisen kaum etwas zu tun), rechnen sich eben nie und nimmer. (Daß zwei- bis dreimal im Jahr auch mal einn Euro gezahlt wird, macht dabei den Kohl auch nicht fett.)

Und wer 50 oder 100 MW im Angebot hat, der kriegt sowieso den Börsenpreis (wahrlich auch nicht so arg viel).

Es gibt einfach kein realistisches Potential an Kleineinspeisern: Das ist eine Technologie der Mitte des Zwanzigsten Jahrhunderts, angewiesen auf billige Primärenergie und verschwenderischen Heizwärmeverbrauch durch fehlende Wärmeisolierung. Wer heute eine bewußte Energieplanung vornimmt, investiert in Richtung Passivhausstandard, und das weiß niemand besser als alternative Versorger, die sich ihre Bedarfsmengen mühsam bei "kleinen Krautern" (Wasser usw.) zusammenkaufen. Bleibt als einzige Lastmanagementmaßnahme, den Abnehmern die teure Spitzenlast, bei der die "Alternativen" draufzahlen, durch lastabhängige Preise zu vergällen - nur wird das natürlich etwas "werblich dekorativer" verkauft.

Es mag ja hier und da ein oder zwei Waldbauern geben, die mit selbstgeschnitzten Hackschnitzeln ein Maschinchen laufen lassen können, aber die kassieren doch sowieso irgendwelche fetten Einspeisesubventionen für "regenerative" und rechtfertigen keine Systemänderung in Richtung auf eine Geisterangebot. Wenn es darum geht, irgendwelchen "grauen" Energieträger energetisch zu veredeln, dürfte in den meisten Fällen die effizienteste Lösung dafür darin bestehen, die auf einen LKW zu schütten und in der nächsten MVA abzukippen. Und der Bauer ist dann wahrscheinlich sogar hochzufrieden, wenn seine 20 oder 30 Euro/MWh für den Brennwert kriegt und pfeift auf einen eigenen Generator.

(Könnte natürlich sein, daß sich das etwas anders rechnet, wenn er mit der Gülle und dem Sägemehl den Kuhstall heizt und selbstverbrauchten Strom für die Melkmaschine produziert, aber da bleibt dann sicher wieder kaum was für eine Netzeinspeisung übrig.)

Der Spritpreis marschiert stramm auf 1,60 zu: Gibt's demnächst wieder Holzvergaser für Autos? Warum wohl nicht?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

Das behauptest du schon länger, hast also schon länger diese Behauptung nicht nachgerechnet. Selbst wenn man über das ganze Jahr konstante Umgebungstemperaturen ansetzt, muss man schon relativ exotische Wirkungsgrade ansetzen, damit du recht hast. Aber unter wechselnden Umweltbedingunen ist es verblüffenderweise ja so, dass Wärmepumpen genau dann Strom brauchen, wenn KWK-Anlagen Strom erzeugen. Das passt wie Arsch auf Eimer und eine Kombination aus beiden Technologien ist deinem Szenario schlicht überlegen.

CU Rollo

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Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Ich sehe das so. Und so sehr ich für die "Hätten-wir-gerne"-Position der Milchbauern Verständnis habe: Wir täten ihnen und uns einen Tort an, dem mit Subventionen nachzugeben. Nach diversen anderen Reformen fehlt in der EU eine Landwirtschaftsreform: In klimatisch benachteiligten Ländern wie Deutschland diesen ganzen Agrarunsinn stillegen und das Land wieder renaturieren (und das heißt Urwald bzw. boreale Buchen- und Eichenwälder von Münster bis an die Nordsee), und in den günstigeren Anbauregionen (Mittelmeerraum) hochproduktive Agrarkombinate nach sowjetischem Muster (aber bitte ohne sozialistischen Schlendrian) - der deutsche Bauer gehört ins Heimatmuseum in die Abteilung neben dem Bergbau.

Das Geld, das für die Agrarpäppelung fehlalloziert wird (auf deutsch gesagt, den Bauern in den Rachen geworfen) fehlt doch anderswo. Sagt sich leicht: Einfach mal eine Schachtel weniger rauchen, dann kann man die 10 Cent mehr für die Milch doch locker bezahlen. Sag das mal dem Arbeiter in der Cigarettenindustrie...

70 % der Milch gehen in die Lebensmittelindustrie, verschwinden also in Backwaren, Lebensmittelkonserven usw. Und die zahlt für Milchpulver und dergleichen den Weltmarktpreis und keinen Cent mehr, die sind doch nicht blöd. Selbst wenn von den restlichen 30 % die 10 Cent vom Kühlregal anden bauern durchgereicht würden (werden sie nicht), dann macht das also gerade mal 3 Cent mehr für den Liter. Und das liegt schon weit über dem Marktpreis: Die Quote wird immer weiter ausgeweitet und in absehbarer Zeit abgeschafft, und das ist auch gut so.

(Einige Bauern kaufen Quoten zu aberwitzigen Preisen dazu - die anderen, die darüber verständnislos den Kopf schütteln, haben bloß noch nicht gemerkt, daß sie die Verlierer des sich abzeichenden Konzentrationsprozesses sein werden - wachsen oder weichen. Können Unternehmer streiken?)

Ja natürlich. Aber der Stirlingmotor hat außerhalb des Stirlingmotormuseums nunmal keine reale Existenzberechtigung, ist gestorben wie der Wankel und der Elsbett-Motor.

Das kann man so oder so sehen. Möglich wäre es - setzt einen Zähleraustausch voraus. Aber was bringt es? Im Ergebnis ist die Stromnachfrage des Endverbrauchers ziemlich unflexibel, d. h. er kann gar nicht viel durch Verschiebung einsparen, und mithin steht dann auf der Rechnung doch wieder das gleiche, aber feiner unterteilt. Und stell Dir das Geschrei vor, wenn Muttchen "nicht kochen darf", weil "der Strom mittags so teuer ist". Die "muß dann kalt essen" - "ihr Unmenschen!" Wahrscheinlich wäre es im Ergebnis wirtschaftlicher, Großspeicher zu errichten als die Zähler auszutauschen.

Für Litaneien empfehle ich Religionsgemeinschaften - anderswo verfangen die nicht. Die einschlägigen Erfindungen sind alle schon gemacht, es besteht dafür aber kein Bedarf.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ich habe das de.soc.umwelt schon mehrfach vorgerechnet.

Hier mal eine Rechnung von mir aus einem früheren Posting:

el. Wirkungsgrad GUD ca. 50 % (incl. Leitungsverluste) el. Wirkungsgrad Klein-BHKW ca. 30 % Jahresarbeitszahl WP 4 (für Wasser- oder Erdreichwärmepumpen normal)

Nur wenn die KWK-Anlage den Strom mit deutlich höherem Wirkungsgrad erzeugt. Zudem sollten KWK-Anlagen so konzipiert sein dass sie das gesamte Jahr über konstant Wärme und Strom liefern und alleine durch den Wärmebedarf gesteuert werden. Sobald sie stromgeführt sind geht der Vorteil wegen des niedrigen elektr. Wirkungsgrades wieder verloren. Da ist dann der Strom aus dem Kohlekraftwerk noch umweltfreundlicher und resourcenschonender.

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Emil Naepflein

Nun Pflanzen erzeugen Biomasse aus Solarenergie mit einem Wirkungsgrad von 0,5 -1 %. Und das ist noch wirtschaftlich. Siehe Preise pro kWh für Holzpellets und Gas/Öl.

Damit wäre KWK nach Deiner Ansicht auch eine Schnapsidee. Denn die Nutzung der Kühlwärme eines Thermovoltaik Generators ist nichts anderes als klassischen Kraft-Wärme-Kopplung, so zu sagen solare KWK.

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Emil Naepflein

Die 40 % Wirkungsgrad beim Diesel sind heute Standard bei PKW-Motoren. Großdiesel für Schiffe und auch Kraftwerke erreichen in Kombination mit einer Turbine zur Nutzung der Abgastemperatur Wirkungsgrade in der Nähe von 55 %. Davon ist der Stirling prinzip-bedingt heute noch sehr weit entfernt.

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Emil Naepflein

Ob es Module mit monokristalinen Zellen mit 20+ % Wirkungskrad, multikristaline mit 15 % Wirkungsgrad oder Dünnschichtzellen mit 8 % Wirkungsgrad sind, für alle sind die Kosten pro installiertem kW nahezu gleich. Das hat weder mit dem Lohnniveau noch mit dem Standort zu tun.

Warum unterschiedliche Zellen eingesetzt werden hängt allenfalls vom Standort (Nordeuropa, Südeuropa, ...), Installationsart (Freifläche, Nachführanlage, Dach, Fasade, ...) ab. Denn die einzelnen Technologien haben je nach Einsatz unterschiedlich gute Ausbeute an kWh/a.

Der Fehler den viele machen ist dass sie die Kosten pro Fläche ermitteln anstatt die Kosten pro installiertem kW. Teilweise ist das aber auch eine Taktik der Modulverkäufer um teuerere Module über die Flächenkosten schön zu rechnen. Dabei sind in erster Näherung die Kosten pro kW entscheidend, tatsächlich aber die Kosten pro erzeugter kWh am jeweiligen Standort und der spezifischen Installation.

Es macht z.B. wenig Sinn auf nachgeführten Anlagen Dünnschichtzellen einzusetzten. Dort können sie ihre Stärke der geringen temperaturabhängigkeit und der guten Nutzungvon diffusem Licht kaum ausspielen. Denn die Nachführmechanik kostet weit mehr als die Kompensaton dadurch. Auf Nachführanlagen ist es wichtig die Module mit dem besten Wirkungsgrad einzusetzen (20+ %). Die Kühlung ist auch heir kein großes Problem. Dadurch erzielt man pro Nachführanlage die höchste Leistung und man kann so über den Mehrertrag pro Anlage auch die Mehrkosten amortisieren.

Es macht auch keinen Sinn auf Flachdächern wo aus verschiedenen Gründen keine Aufständerung von normalen Modulen möglich ist diese einfach flach auf das Dach zu montieren. Hier ist es dann besser sogenannte Dünnschicht-Solarlaminate einzusetzen. Die kann man flach direkt auf das Dach kleben und sie liefern auch bei nicht optimaler Ausrichtung und diffusem Wetter einen hohen Ertrag. Wegen der nur etwa halb so großen temperaturabhängigen Degression der Leistung brauchen sie auch keine Hinterlüftung.

Jede der Technologien hat ihre Nische und letztlich entscheidet der jährliche Ertrag.

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Emil Naepflein

Carnot Wirkungsgrad (100 °C, 30° C) = 19 % Carnot Wirkungsgrad (50 °C, -20° C) = 22 %

Der Carnot Wirkungsgrad bei gleicher Temperaturdifferenz erhöht sich also bei sinkender unterer Temperatur.

Das bedeutet also dass man im Winter mit dem Peltier-Element theoretisch sogar einen höheren Ertrag erzielen könnte trotzdem die Sonne weniger scheint.

Einmal haben PV Module im Winter wegen des geringeren Strahlungsangebotes einen wesentlich geringeren Ertrag. Dies kann keinesfalls durch den höheren Wirkungsgrad bei niedrigeren Temperaturen kompensiert werden. Zudem haben auch die TV-Module bei niedriger Temperatur einen höheren Wirkungsgrad solange die Temperaturdifferenz nahezu gleich bleibt. Und der Ertrag ist bei gleicher Temperaturdifferenz im Sommer und Winter nahezu gleich.

Nein, das wäre sehr effizient. Denn die teuere Technik wird das ganze Jahr durchgehend genutzt und bringt damit Geld.

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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

wann wird es bei uns hier im Winter schon mal -20 ° C? Im Winter die Kollektorfläche durch Sonneneinstrahlung auf 50 °C zu bringen, das muß man auch erst mal schaffen, das erfordert Isolation durch Mehrscheibenverglasung, genaue Ausrichtung auf die Sonne, wahrscheinlich auch noch Lichtbündelung durch Linsen oder Spiegel. Das Peltierelement leitet dann die ganze Wärme gut zur kalten Seite ab weil es ja auch gut thermisch leitet, dann erreicht man die 50 °C nicht. Ausserdem leigen reale Peltierelemente noch weit unter dem Carnot Wirkungsgrad.

Bye

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Uwe Hercksen

Bei uns in Bayern kommt das chon ein paar mal vor. Teilweise sind die Temperaturen auch unter -30° C.

Das war auch nur ein Beispiel um zu zeigen dass der Carnot-Wirkungsgrad mit dem Sinken der unteren Temperatur steigt.

Reale Peltierelemente liegen im Bereich von 3-4 %. Aber wenn man stattdessen pro Jahr das Vielfache der Energiemenge gegenüber PV erzeugen kann weil der Generator Sommer wie Winter betrieben werden kann dann kostet die kWh selbst bei gleichen Kosten pro kW weniger.

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Emil Naepflein

Roland Damm schrieb:

Motoren mit innerer Verbrennung führen rund 50% der Abwärme durch die Zylinderwände und 50% durch die Abgase ab. Dürfte sich in den letzten Jahren eher in Richtung Abgase verschoben haben. Der Trick: man lässt Luft im Drall um die Zylinderwände streichen, die sich nicht an der Verbrennung beteiligt und somit eine wärmeisolierende Schicht bildet. Die Verbrennung findet quasi im "Auge des Hurricanes" statt.

Beim Stirlingmotor muss dagegen die ganze Verlustwärme wg. der äußeren Verbrennung durch den Kühler entsorgt werden, weil es ja gar keinen Gasaustausch gibt. Das eigentliche Arbeitsgas wird lediglich hin und her geschoben. Deshalb sind die Kühler von Stirlingmotoren wesentlich größer als die vergleichbarer Diesel- oder Ottomotoren. Schlecht für den mobilen Einsatz, aber gut für den stationären, weil man sich dann den Abgaswärmetauscher sparen kann. Man wird Abgasrückführung betreiben, um den Wirkungsgrad zu erhöhen und gleichzeitig die Verbrennung vollständiger ablaufen zu lassen, was i.d.R. den Kat überflüssig macht. Außerdem wird man die frische Ansaugluft vorwärmen. Den Rest kann man dann bis unter den Taupunkt abkühlen und hat dann Brennwerttechnik. Diese Niedertemperaturwärme ist dann natürlich nur noch was für die Raumheizung und nicht mehr für den Motor. Sunmachine macht das so mit Holzpellets.

Turbinen haben nur einen sehr engen Leistungsbereich, in denen sie ordentlich arbeiten. Jede Abweichung davon wird gnadenlos mit Einbruch des Wirkungsgrades bestraft. Kolbenmaschinen kennen dieses Problem in dieser extremen Ausprägung nicht. Deshalb kommen sie Einsatz, wenn auch mal eine andere als nur genau die Nennleistung abverlangt wird. Aus dieser Grund werden bis heute Dampfmaschinen gebaut (Spillingwerke in Hamburg).

Erhitzer, Regenerator, Kühler

Beim Stirlingmotor spielen noch eine Reihe weiterer Faktoren mit. Z.B. die Wärmeleitung zwischen Erhitzer und Kühler stellt einen thermischen Kurzschluss dar. Die damit transportierte Wärme kommt im Arbeitsgas nicht an und kann deshalb auch keine mechanische Arbeit verrichten. Totraum wird komprimiert (aufgeheizt) und expandiert (abgekühlt), ohne dass damit mechanische Arbeit verrichtet würde. Aber das aufgeheizte Gas gibt Wärme an den Kühler ab. Dann gibt es auch noch Strömungsverluste und mechanische Reibung... Trotzdem kann man in Sachen Wirkungsgrad mit dem Diesel mithalten. Ist halt immer eine Frage des verfügbaren Entwicklungsbudgets und damit der Marktbeschaffenheit.

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Christoph Müller

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begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Ein relativer Unterschied von 16 %.

Nun liegt die Einstrahlung eines Wintertags aber bei gerade mal 20 % eines Sommertags.

Das und nur das ist entscheidend.

Richtig, aber irrelevant.

Und dieselbe Energiemenge bedarfsgerecht in Spitzenlastzeiten verkauft bringt *noch viel mehr Geld* und rechtfertigt wahrscheinlich damit zusätzliche technische Aufwendungen.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

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