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begin quoting, Roland Damm schrieb:
Bringst Du evtl. die Einheiten durcheinander? 4 MW entspricht ca.
40.000 m^2 Modulfläche - das ist ein riesiges Kraftwerk. Selbstversorger: An der (Warentermin-)Börse handeln gewerbliche Teilnehmer (z. B. Fleischfabriken und Viehgroßhändler) - die Börsenpreise schlagen aber direkt auf die Ladenpreise durch. Hat sich nun je ein Bauer (=Viehzüchter) oder eine Hausfrau beim Fleischer über die Marktpreise beschwert mit der Begründung, man habe keinen fairen Marktzutritt?Es ist normal und völlig in Ordnung, daß der Markt von "den Großen" gemacht wird, denn "wir" sind auf fast allen Gebieten keine Selbstversorger, sondern nehmen eben die Preise, wie sie am regal stehen, und das funktioniert (meistens - Ausnahme: derzeit die Milchpreise) auch sehr gut: Die Konkurrenz der Einzelhändler führt zu optimaler Rationalisierung und effizienter Ressourcenallokation.
Das hast Du gut gelernt. ;-) Theoretisch ist das nämlich vollkommen richtig.
Unglücklicherweise bin ich einer der wenigen, der diese Theorie vertritt, die meisten anderen zucken mit den Achseln und halten eine Umsetzung in die Preisstruktur für nicht realisierbar. Und diese "Spitzenlast" bezieht sich natürlich auf das einzelne Betriebsmittel: Wenn hier irgendwo in Norddeutschland eine Hochspannungsleitung "glüht", dann kann sich trotzdem da unten im dunklen Bayern eine andere "schlafengelegt" haben.
Man muß eben auch die Realisierbarkeit sehen: Die Liberalisierung des Strommarkts für Endverbraucher ist u. a. ein Ergebnis der Entwicklung der Informationstechnologie.
Gute Frage. Am kostenaufwendigsten sind natürlich die Niederspannungsnetze (und der größte Teil davon entfällt auf die Hausinstallation), aber die wurden zum größten Teil über die Baukostenzuschüsse der Anschlußnehmer finanziert und treten daher nicht als Kostenfaktor auf.
Das ist erst einmal schlicht falsch: Es gibt immer nur einen Preis für ein homogenes Gut. Andersherum wird ein Schuh daraus: Niederspannungseinspeiser müßten einen höheren Erlös bekommen als Hochspannungseinspeiser. Allerdings spielen die NS-Durchleitungskosten eben keine große Rolle wegen der speziellen Finanzierungssituation im NS-Netz - das ist ein historisches Erbe bzw. eine Altlast aus der Zeit der Konzessionsabgabe. (Der diesbezügliche Rechtstext des alten EnWG ist übrigens höchst lesenswert und aufschlußreich, da ist nämlich von dem Auslaufen der Konzessionsabgabe die Rede, die nur auf die Zeit bis nach dem Friedensschluß aufgeschoben wird.)
Könnten sie, tun sie aber nicht. (Das gleiche würde geschehen, wenn alle Haushalte gleichzeitig ihre Durchlauferhitzer einschalten, das wäre eine massive DoS-Attacke, die die Stromversorgung flächendeckend stundenlang lahmlegen würde.) Das Zauberwort heißt "statistische Durchmischung".
Das habe ich gar nicht behauptet, das ist nämlich falsch. Richtig ist, daß sie unabhängig von der Wirtschaftsstruktur der Erzeuger unsinnig sind.
Eine Zerschlagung der Konzerne würde den Strommarkt diesbezüglich eben keineswegs ändern.
Ok, guter Punkt. (Zur Zeit der Holzvergaser war Sprit wegen seiner relativen Knappheit gegenüber anderen Energieträgern wie Kohle tatsächlich extrem teuer bzw. rationiert (was dann zu hohen Schwarzmarktpreisen führt), während sich die Energieträger heutzutage gegenseitig gut substituieren können.)
Gruß aus Bremen Ralf