X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Ich sehe das so. Und so sehr ich für die "Hätten-wir-gerne"-Position der Milchbauern Verständnis habe: Wir täten ihnen und uns einen Tort an, dem mit Subventionen nachzugeben. Nach diversen anderen Reformen fehlt in der EU eine Landwirtschaftsreform: In klimatisch benachteiligten Ländern wie Deutschland diesen ganzen Agrarunsinn stillegen und das Land wieder renaturieren (und das heißt Urwald bzw. boreale Buchen- und Eichenwälder von Münster bis an die Nordsee), und in den günstigeren Anbauregionen (Mittelmeerraum) hochproduktive Agrarkombinate nach sowjetischem Muster (aber bitte ohne sozialistischen Schlendrian) - der deutsche Bauer gehört ins Heimatmuseum in die Abteilung neben dem Bergbau.
Das Geld, das für die Agrarpäppelung fehlalloziert wird (auf deutsch gesagt, den Bauern in den Rachen geworfen) fehlt doch anderswo. Sagt sich leicht: Einfach mal eine Schachtel weniger rauchen, dann kann man die 10 Cent mehr für die Milch doch locker bezahlen. Sag das mal dem Arbeiter in der Cigarettenindustrie...
70 % der Milch gehen in die Lebensmittelindustrie, verschwinden also in Backwaren, Lebensmittelkonserven usw. Und die zahlt für Milchpulver und dergleichen den Weltmarktpreis und keinen Cent mehr, die sind doch nicht blöd. Selbst wenn von den restlichen 30 % die 10 Cent vom Kühlregal anden bauern durchgereicht würden (werden sie nicht), dann macht das also gerade mal 3 Cent mehr für den Liter. Und das liegt schon weit über dem Marktpreis: Die Quote wird immer weiter ausgeweitet und in absehbarer Zeit abgeschafft, und das ist auch gut so.
(Einige Bauern kaufen Quoten zu aberwitzigen Preisen dazu - die anderen, die darüber verständnislos den Kopf schütteln, haben bloß noch nicht gemerkt, daß sie die Verlierer des sich abzeichenden Konzentrationsprozesses sein werden - wachsen oder weichen. Können Unternehmer streiken?)
Ja natürlich. Aber der Stirlingmotor hat außerhalb des Stirlingmotormuseums nunmal keine reale Existenzberechtigung, ist gestorben wie der Wankel und der Elsbett-Motor.
Das kann man so oder so sehen. Möglich wäre es - setzt einen Zähleraustausch voraus. Aber was bringt es? Im Ergebnis ist die Stromnachfrage des Endverbrauchers ziemlich unflexibel, d. h. er kann gar nicht viel durch Verschiebung einsparen, und mithin steht dann auf der Rechnung doch wieder das gleiche, aber feiner unterteilt. Und stell Dir das Geschrei vor, wenn Muttchen "nicht kochen darf", weil "der Strom mittags so teuer ist". Die "muß dann kalt essen" - "ihr Unmenschen!" Wahrscheinlich wäre es im Ergebnis wirtschaftlicher, Großspeicher zu errichten als die Zähler auszutauschen.
Für Litaneien empfehle ich Religionsgemeinschaften - anderswo verfangen die nicht. Die einschlägigen Erfindungen sind alle schon gemacht, es besteht dafür aber kein Bedarf.
Gruß aus Bremen Ralf
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Ich sehe das so. Und so sehr ich für die "Hätten-wir-gerne"-Position der Milchbauern Verständnis habe: Wir täten ihnen und uns einen Tort an, dem mit Subventionen nachzugeben. Nach diversen anderen Reformen fehlt in der EU eine Landwirtschaftsreform: In klimatisch benachteiligten Ländern wie Deutschland diesen ganzen Agrarunsinn stillegen und das Land wieder renaturieren (und das heißt Urwald bzw. boreale Buchen- und Eichenwälder von Münster bis an die Nordsee), und in den günstigeren Anbauregionen (Mittelmeerraum) hochproduktive Agrarkombinate nach sowjetischem Muster (aber bitte ohne sozialistischen Schlendrian) - der deutsche Bauer gehört ins Heimatmuseum in die Abteilung neben dem Bergbau.
Das Geld, das für die Agrarpäppelung fehlalloziert wird (auf deutsch gesagt, den Bauern in den Rachen geworfen) fehlt doch anderswo. Sagt sich leicht: Einfach mal eine Schachtel weniger rauchen, dann kann man die 10 Cent mehr für die Milch doch locker bezahlen. Sag das mal dem Arbeiter in der Cigarettenindustrie...
70 % der Milch gehen in die Lebensmittelindustrie, verschwinden also in Backwaren, Lebensmittelkonserven usw. Und die zahlt für Milchpulver und dergleichen den Weltmarktpreis und keinen Cent mehr, die sind doch nicht blöd. Selbst wenn von den restlichen 30 % die 10 Cent vom Kühlregal anden bauern durchgereicht würden (werden sie nicht), dann macht das also gerade mal 3 Cent mehr für den Liter. Und das liegt schon weit über dem Marktpreis: Die Quote wird immer weiter ausgeweitet und in absehbarer Zeit abgeschafft, und das ist auch gut so.
(Einige Bauern kaufen Quoten zu aberwitzigen Preisen dazu - die anderen, die darüber verständnislos den Kopf schütteln, haben bloß noch nicht gemerkt, daß sie die Verlierer des sich abzeichenden Konzentrationsprozesses sein werden - wachsen oder weichen. Können Unternehmer streiken?)
Ja natürlich. Aber der Stirlingmotor hat außerhalb des Stirlingmotormuseums nunmal keine reale Existenzberechtigung, ist gestorben wie der Wankel und der Elsbett-Motor.
Das kann man so oder so sehen. Möglich wäre es - setzt einen Zähleraustausch voraus. Aber was bringt es? Im Ergebnis ist die Stromnachfrage des Endverbrauchers ziemlich unflexibel, d. h. er kann gar nicht viel durch Verschiebung einsparen, und mithin steht dann auf der Rechnung doch wieder das gleiche, aber feiner unterteilt. Und stell Dir das Geschrei vor, wenn Muttchen "nicht kochen darf", weil "der Strom mittags so teuer ist". Die "muß dann kalt essen" - "ihr Unmenschen!" Wahrscheinlich wäre es im Ergebnis wirtschaftlicher, Großspeicher zu errichten als die Zähler auszutauschen.
Für Litaneien empfehle ich Religionsgemeinschaften - anderswo verfangen die nicht. Die einschlägigen Erfindungen sind alle schon gemacht, es besteht dafür aber kein Bedarf.
Gruß aus Bremen Ralf
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R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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