Windkraft - thermische Energiespeicher

Hallo, JCH,

Du meintest am 19.12.09:

Und die Krankenhäuser, und auch die Betten in den privat genutzten Wohnungen! Auch dort sterben täglich ganz viele Menschen!!!!1hundertelf

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen
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Hallo, Ralf,

Du meintest am 19.12.09:

Aehemm - kennst Du die Langfassung der Abkürzung "u.a."?

Und zu Lubmin:

Insbesondere: "Lubmin (ddp/red) - Der 3,2 Milliarden Euro teure Abbau werde voraussichtlich 2012 abgeschlossen. Die Betonhüllen der Reaktorblöcke sollen jedoch voraussichtlich noch 50 bis 60 Jahre stehen bleiben."

Und zu Beznau:

Insbesondere: ""Un-Passend" zum 40 jährigen Jubelfest des drittältesten Druckwasserreaktors der Welt in Beznau wurde jetzt bekannt, dass im Sommer der schwerwiegendste Störfall seit Jahrzehnten stattgefunden hat."

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Mag sein, aber die Big 4 der Branche geh=F6ren definitiv nicht dazu. Ihre veralteten Stromnetze wollen sie am liebsten verkaufen, anstatt sie zu Smart Grids umzubauen. Und regenerative Energien haben sie unentwegt u.a. mit ihrer Lobbyarbeit zu verhindern versucht. In Baden- W=FCrttenberg zum Beispiel soweit, dass sie mittels ex Ministerpr=E4sident Teufel die Windenergie weitestgehend verhindert haben. Und jetzt wo sich der Wind gedreht hat und ihnen alle Felle davonschwimmen kaufen sie gleich ganze Windparks schl=FCsselferig um ihre Vers=E4umnisse weider aufzuholen:

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so etwas auf die Beine zu stellen sind sie offensichtlich nicht mehr in der Lage.

Ihr l=E4cherliches Ziel: Bis 2020 will die EnBW lediglich 20% ihres Stromes aus regenerativer Quelle erzeugen. Meine Stadtwerke (Gro=DFstadt) sind im Jahr 2009 schon bei 40%.

Manche wie hier k=F6nnen es schon l=E4ngst, und der Strom ist nichtmal teurer als ihn die Big 4 verkaufen. Die DVD dazu kannst du kostenlos per eMail bestellen:

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=DCbrigens, das Ziel meiner Stadtwerke bis zum Jahr 2020 ist ihre eigenen Netze mit 100% Strom aus regenerativer Quelle zu versorgen. Und bis 2025 ihren gesamten Stromverkauf. Zahlreiche andere Regionen gehen einen =E4hnlichen Weg:
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Martin Kobil

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Martin Kobil schrieb:

Laß mich raten: Die kaufen Wasser-Zertifikate (Schweiz, Norwegen usw.). Ich halte sowas für Betrug.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am Sat, 19 Dec 2009 09:30:38 -0800 (PST) schrieb Martin Kobil:

Womit denn?

Lutz

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Lutz Schulze

Nein, aber dein Hinweis ist gut. Es geht nicht nur um die Stromversorgung aus 100% regenerativer Energie, sondern auch um 100% eigene Stromproduktion und damit auch um die Unabh=E4ngigkeit von den gro=DFen Stromkonzernen.

Sie haben bereits 7 eigene, =F6rtliche Wasserkraftwerke und bauen auch gerade ein neues. Auf einem gro=DFen Industriedach haben sie gerade eine gro=DFe PV-Anlage errichtet. Ein neues Biomasse Heizkraftwerk (Kraft- W=E4rmekopplung/Fernw=E4rme) ist gerade im Bau. In entfernten Norddeutschland sind sie wohl dabei gerade einige Windr=E4der zu kaufen/ bauen. Den gesamten =DCberblick habe ich nicht, ich habe nur die Informationen aus der Tageszeitung.

In zwei umliegenden Gemeinden sind gerade die Stromkonzessionen ausgelaufen, welche bisher die EnBW bzw RWE hatten. Diese Konzessionen haben die Stadtwerke erhalten, u.a. mit der Begr=FCndung:

a) die Wertsch=F6pfung in der Region b) der hohe Anteil regenerativer Energie

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Martin Kobil

Oder man senkt den Erregerstrom und hält das Moment auf der Antriebswelle konstant - und schon versucht die Maschine ebenso schneller zu laufen also die Netzfrequenz anzuheben. Auf die Weise können dann auch Windkraftanlagen die Netzfrequenz beeinflussen, ohne gleich die Flügel zu verstellen oder die Bremse zu ziehen.

Was lernt man daraus: Die Leistung alleine hat keinen Einfluss auf die Netzfrequenz, man muss das im Zusammenhang mir der Leerlaufspannung des Generators ergo dem Erregerstrom sehen.

Es mag ja sein, dass der Praktiker darüber nicht nachdenkt weil man an dem Erregerstrom nun mal nicht herumdreht und deswegen praktisch nur die Leistung auf die Frequenz durchschlägt. Das interessiert mich aber hier eher weniger, hier ist eine sci-Gruppe.

Hinter dem nächsten Trafo ist der Blindstrom eh weg. Beim Trafo sind Pri- und Sekundärseite nur über das Magnetfeld gekoppelt, dieses Feld kann einen Betrag und eine Phasenlage haben (Frequenz ist klar), es gibt keinen Informationskanal für die Phasendifferenz zwischen Strom und Spannung. Aber das ist hier eher egal.

Nun aber zurück zum Punkt: Was passiert, wenn ich im Verbundnetz einem Generator ein höheres Antriebsmoment gebe auf dass der die Netzfrequenz anheben soll? Er möchte schneller laufen. Kann er nicht. Aber er wird bezogen auf das was vorher war einen verschobenen Phasenwinkel haben. Haben müssen, denn was sollte da sonst noch sein? Wenn der Erregerstrom konstant bleibt und die Phasenverschiebung zwischen Generator und Netz ebenfalls gleich bliebe, bliebe ja alles gleich und der Generator bräuchte kein größeres Antriebsmoment und alles bliebe beim alten. Also muss sich infolge des gesteigerten Drehmomentes die Phasenlage zwischen Generator und Netz verändern. Und sowas - so habe ich mal gelernt - nennt man Blindleistung. Ergo: Ohne Veränderung der Einspeisung von Blindleistung lässt sich an der Netzfrequenz nicht drehen.

Dachte ich auch, bis hier dann Behauptungen kamen, dass der Generator auch ohne Einspeisung von Blindleistung die Netzfrequenz beeinflussen kann.

Man kann HGÜ-Leitungen aber sehr gut in das bestehende Netz integrieren, wenn man das will.

Von der Rechtslage her dürftest du morgen auch VW kaufen, heißt das, dass du es auch könntest? Wer z.B. nur ein Wasserkraftwerk mit 10kW hat, kann definitiv nicht damit an der Strombörse handeln.

Nein, woher hast du das? Von mir oder Christoph nicht.

Wenn Kohle und Atomstrom weiterhin so subventioniert werden, kann natürlich auch ASTROHS nichts an deren 'überlegener wirtschaftlichkeit' ändern.

von etwa 90%

IMO hatte ich dir zuletzt dass Gegenteil vorgerechnet und darauf hin keine Antwort bekommen.

Ja, es stimmt schon: In einer fernen glücklichen Zukunft wird es keinen Bedarf an Heizenergie mehr geben. Dann werden alle Privathäuser ideal isoliert sein. Aber der Zustand der Isolierung von Privathäusern hat eine größere Lebensdauer als deren Heizungsanlage. Mal ganz davon ab, dass sehr viel Primärenergie in Deutschland auch für industrielle Zwecke zum Heizen und/oder als Prozesswärme verbraucht wird. Und da ist Isolierung nicht immer eine mögliche Alternative.

CU Rollo

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Roland Damm

Wenn ich in meinem BHK aus 1kWh Wärme 1kWh Strom erzeugen kann, bin ich sowieso reich, dann interessiert mich das alles nicht mehr. Dann verdiene ich an den Lizenz für das Perpetuum Mobile sowieso genug.

Reche einfach nach. Ein Klein-BHK wird Betriebskosten verursachen, die über den reinen Brennstroffpreis hinaus gehen. So ein Kraftwerk wird nur eine begrenzte Anzahl an Betriebsstunden halten. Der Schlaue wird es also nur dann einschalten, wenn es insgesamt dem meisten Profit pro Betriebsstunde bringt.

Wenn dem so wäre, dann hätte heute schon jeder seine eigene Energieversorgung im Haus. Wegen des Wirkungsgrades, den du übersehen hast, ist das aber nicht so.

Es würde mich jetzt sehr wundern, wenn Christoph geschrieben hätte, dass man auf Wärmedämmung verzichten sollte. Aber ich kann daraus gut entnehmen, in welchem Maße du seine Argumentation nachvollzogen hast, nämlich kaum bis garnicht. Es geht bei ASTROHS nicht darum, Klein-BHK zu Pflicht für Eigenheimbesitzer zu machen oder Kohlekraftwerke zu verbieten, das sind alles Nebenkriegsschauplätze an denen sich höchstens Kleingeister aufgei.... Es geht darum einem Mechanismus zu finden, bei dem die effizienteste Nutzung von fossilier und anderer Energie auch finanziell die wirtschaftlichste wird.

Falsch, das kannst sogar du einsehen. Wenn das so ist, wird ein Kraftwerk mit um so weniger Steuern pro Tonne CO2 bestraft, je weniger Wirkungsgrad es hat. CO2-Emission indirekt über den Strom zu besteuern, ist also kein gutes Mittel, um bessere Wirkungsgrade zu erzwingen.

Und? Macht das jemand? Nein, weil es technisch nicht möglich ist. Ein Großkraftwerk wird da billiger arbeiten. Billiger, aber mit schlechterem Gesamtwirkungsgrad (weil die Abwärme weggeschmissen wird).

Mit Verlaub, das ist Stuss. Dank ASTROHS wird es in so einer Situation (in der schon billige Kleinkraftwerke Strom zu Marktpreisen erzeugen können) Großkraftwerke mit besserem Wirkungsgrad Strom noch billiger erzeugen können und dank SATROHS wird es sie dann auch geben und der Strompreis wird so weit fallen, bis es sich nicht mehr lohnt, diese Kleinkraftwerke nur zur Stromerzeugung laufen zu lassen. Man wird sie nur laufen lassen, wenn man die Abwärme auch nutzen kann. Und natürlich wird man als Eigenheimbesitzer noch besser dastehen, wenn man zusätzlich sein Haus gut isoliert. Dagegen hat das ASTROHS-Konzept nichts einzuwenden.

Sicher wird es nicht all zu viele solche Kleinkraftwerke geben. Es werden auch noch diverse andere Kraftwerkstypen am Netz hängen, Solarstrom, Wind, Wasser, Biogas,.... Die Idee ist ja, dass jeder Kraftwerkstyp genau dann läuft, wenn er am effktivsten läuft. Und ebenso sich ein Kraftwerksmix von ganz alleine einstellt (aufgrund wirtschaftlicher Optimierung), der die Gesamteffektivität optimiert.

CU Rollo

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Roland Damm

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Unsinn. Den Zettel mit den Merkregeln schon verloren?

Nichts, weil es falsch ist.

Streiche "keinen".

Bring mir meinen Beruf bei...

Wurdest Du schon für den Physik-Nobelpreis vorgeschlagen?

Du glaubst das wirklich, was Du schreibst, geltu?

Genau so ist es.

Kostet derzeit 76 Euor/Stk - könnte ich.

Schwachsinn.

Christoph phantasiert die ganze Zeit von preisgesteuerter Stromproduktion. (Womit er übrigens recht hat, nur, daß die Musik wonaders spielt.)

Blödsinn.

30 %.

Und was die Abwärme angeht: Denk mal scharf nach, warum Christoph Strom verkaufen will und nicht die mechanische Leistung zum Antrieb einer WP benutzen...

Wurde wohl gnädig übergangen.

Diese Zukunft wird schneller kommen als Kleinkraftwerke mit als Wohnhäusern getarnten Kühltürmen möglich wären. Ihr seid einfach fünfzig Jahre zu spät dran.

Zahlen bitte. Bei dem Stromverbrauch, den die Industrie hat, wäre sie mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie auf WKK verzichten würden, wenn sich das lohnte, ganz ohne Stromhandel.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Das letzte Mal als ich bei Verivox nachgesehen habe war Vattenfall der günstigste Stromanbieter (18 ct/kWh) mit einigermaßen brauchbaren AGB. Und das war nicht nur in einem Gebiet so, sondern ein einer ganzen Reihe. Der Wettbewerb gegen die Big 4 scheint etwas ins Stocken gekommen zu sein. Wegen der Netzkosten scheinen allenfalls noch Anbieter in ihrem lokalen Gebiet preislich mithalten zu können. Es wird Zeit dass die Netzkosten wieder mal gesenkt werden.

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Emil Naepflein

Ich bin der gleichen Meinung wie Du. Da wird hier in D sogenannter Ökostrom per Zertifikat aus Ländern wie Österreich, Schweiz und Norwegen gekauft. Gleichzeitig wird in diese Länder dann der deutsche "schmutzige" Strom verkauft. Und dann gibt es auch noch Leute die so blöd sind und diesen "Ökostrom" teuer bezahlen.

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Emil Naepflein

Der Witz ist der, dass der Strom für alle diese Kraftwerke wohl nach EEG vergütet werden und dieser wohl dann nicht an die eigenen Endkunden verkauft wird. Auch werden sie die Lastkurve der eigenen Kunden nicht entsprechend nachfahren so dass sie wohl schmutzigen Strom irgendwo her zukaufen müssen.

Es ist alles schön und Gut, aber man darf sich nicht zuviel Sand in die Augen streuen lassen.

Dies finde ich wiederum sehr positiv. Dies kann wirklich was bewirken. Es ist zu hoffen, dass diese Stadtwerke die Gewinne die sie machen in die eigene Infrastruktur stecken, und auch Preissenkungen bei den Kunden vornehmen, anstatt diese in andere defizitäre Sparten zu stecken. Dies ist nämlich der eigentliche Knackpunkt bei den vielen Stadtwerken. Die Stadtoberen zocken zusammen mit privaten Anteilseignern der Stadtwerke die Bürger ab. Die Preise sind nur so niedrig wie sie sein müssen um gegen die anderen Anbieter zu konkurrieren. Weil keine Netzdurchleitungskosten anfallen kassieren sie den größten Teil dieses Anteiles selbst und machen horrende Gewinne auf das Eigenkapital. Ähnliches gilt für Erdagas.

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Emil Naepflein

Dann wundere Dich mal und nutze die Suchfunktion. Ich gerade regelmäßig mit Ihm wegen dieser seienr Aussagen aneinander. Der Punkt ist nämlich, dass bei einem gut gedämmten Gebäude einfach kein Klein-BHKW mehr nötig. Damit bricht seine gesamte Argumentation zusammen. Deswegen argumentiert er gegen die Wärmedämmung. Dies teilweise auch mit dem abwegigen Argument, dass die Wärmedämmung ja kein Geld einbringt, sondern nur Geld kostet. Und im Gegensatz dazu das Klein-BHKW Einnahmen generiert. Er vergisst regelmäßig dabei dass das Klein-BHKW auch was kostet.

Du bestätigst gerade was ich geschrieben habe. Es geht um die wirtschaftliche Effizienz und nicht um die ökologische.

Es ist kein wirkungsvolles Mittel ja, aber die Besteuerung ist heute da, und darum ging es.

Natürlich macht das heute schon jemand. Sonst würden viele der heute im Betrieb befindlichen Klein-BHKWs gar nicht wirtschatlich betrieben werden können.

Aber das Ziel von Christoph ist ja mit dem Masseneinsatz von Klein-BHKWs wirtschaftlich Strom zu erzeugen, und zwar über Astrohs mit entsprechend hohen Strompreisen. Und wenn das Modell so funktioniert dann wird es genau so sein wie ich geschrieben habe, Für die Netzeinspeisung arbeitet das Klein-BHKW mit Grenzkosten, und für den Eigenverbrauch an Strom wird die Wärme weggeworfen weil sich der eigene Strom dann besser lohnt.

Wenn das so ist dann können sie im Somemr nicht oder nur wenig betrieben werden.

Astrohs nicht, aber für den Hausbesitzer lohnt sich die Investition in ein Klein-BHKW nicht mehr. Es kommen einfach zu wenige Betriebsstunden zustande. Genau das gleich Problem haben wir doch heute auch schon. Und Astrohs wird daran nichts verändern.

Das führt aber dazu dass wie heute zu geringe Stückzahlen produziert werden. Christoph verknüpft Astrohs immer mit den Klein-BHKWs.

Wenn er am *wirtschaftlich* effektivsten läuft.

Aber dies ist nicht notwendigerweise ökologisch effizient. Und von Christoph mit Astrohs verknüpften Klein-BHKWs sind zumindest für den Masseineinsatz den er sich vorstellt weder wirtschaftlich noch ökologisch effizient.

Für was brauchen wir also sowas wie Astrohs und Klein-BHKWs?

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Emil Naepflein

Dort wo es sich lohnt wird es im gewerblichen Bereich gemacht, und dort wo nicht da wird es nicht gemacht.

Dies ist was anderes bei vielen privaten Installationen von Klein-BHKWs. Dort wird sowas oft aus ideellen Gründen gemacht, oder weil sich der Betreiber vom Verkäufer was hat aufschwatzen lassen. Wenn dann sowas mal installiert ist, dann muss man es nutzen, weil man ja die Wärme braucht und kein Geld mehr hat alles wieder zu entfernen. Und Investitionen in die Energieeffizienz sich auch erstmal blockiert, weil man ja Wärme im Überschuss hat.

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Emil Naepflein

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Ich kann daran eigentlich nichts Negatives sehen. Zum einen: Heutzutage müssen die Kommunen sehen, wie sie an Geld kommen, und das sollen sie schließlich auch haben, das brauchen sie (in unserem Interesse) dringend. Zum anderen: Wenn es die kapitalistische Wirtschaft nicht schafft, ausreichend viele Arbeitsplätze bereitzustellen, Wohlstand für alle zu schaffen und auch genug für die gesellschaftlichen Aufgaben abzugeben, dann ist es eine logische Folgerung, die Wirtschaftstätigkeit zu verstaatlichen oder anders (z. B. über Genossenschaften oder andere gemeinwirtschaftliche Organisationsformen) zu vergesellschaften und den Heuschrecken das Geld wieder abzujagen, vorzugsweise da, wo man (wie im Energiebereich) "richtig fett Kohle machen kann". Wer sagt denn, daß Staatsbetriebe keine Gewinne machen dürfen? Das sind sogar mehr oder weniger die einzigen, denen man die auch ganz vorbehaltlos gönnen kann.

(Sie sollten als Betriebe sowie die staatlichen Organe insgesamt natürlich wirtschaftlich im Sinne von sparsam arbeiten, das sicher. Aber das ist eine andere Frage: Dafür sollte in der privaten Wirtschaft der Wettberwerb sorgen. Funktioniert nur leider nicht: Die deutsche Regierung hat es tatsächlich schon fast geschafft (bzw. arbeitet noch hart daran), in den letzten zwanzig Jahren das Land von einem blühenden, reichen Industrieland mit hohen ökologischen und sozialen Standards in ein zurückfallendes Entwicklungsland mit Massenelend und sozialer Verwahrlosung zu verwandeln. Auf die Guillotine mit dem Dreckspack!)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Emil Naepflein schrieb:

Die würde sich natürlich ganz vollautomatisch einstellen, wenn Primärenergie angemessen (z. B. nach CO2-Produktion) ökologisch besteuert würde, und zwar gleichmäßig, also ohne Ausnahmeregelungen z. B. für Kohlekraftwerke. Natürlich müßten dann so schwachsinnige Deckelungen wie die CO2-Zertifikate, die nicht zu Einsparungen führen können, weil unausgenutzte Zertifikate durch deren Verkauf die Verschmutzungskosten senken, angepaßt werden.

So sinnvoll das Zertifikatmodell in Hinsicht auf die Allokationsoptimierung ist, beim Sparanreiz versagt es: Wer Zertifikate nicht nutzt, ist angeschmiert: Durch den Verkauf senkt er den Marktpreis, verliert dadurch Kapital und verbilligt den anderen das Emittieren.

Können sie denn?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ich halte das schon für Negativ. Ich sehe z.B. nicht ein dass ich als Gasverbraucher im Versorgungsgebiet eines Stadtwerkes, für Dinge bezahlen soll die ich gar nicht nutzen kann und will. Ich wohne etwa 20 km entfernt von Ingolstadt und niemand in meiner Familie nutzt den öffentlichen Nahverkehr von Ingolstadt. Auch nutzen wir die Bäder von Ingolstadt nicht, weil es in unsere Nähe ganz andere Möglichkeiten gibt. Mit den Einnahmen aus dem Gasverkauf werden aber diese beiden defizitären Sparten subventioniert. Das sehe ich nicht ein. Jeder soll für die Dienstleistungen bezahlen die er nutzt, oder es soll aus dem allgemeinen Steuertopf bezahlt werden.

Diese ganzen Privatisierungen im allgemeinen Ver-/entsorgungsbereich (Wasser, Abwasser, Müll, Gas, Strom, usw.) haben zu starken Fehlentwicklungen geführt. Anstatt dass alles billiger geworden ist, wie die Politiker ursprünglich versprochen haben, ist in der Regel alles teuerer geworden. Das ist auch irgendwie logisch, weil das

- in der Regel Gebietsmonopole sind,

- keinen Wettbewerb gibt,

- langfristige Verträge abgeschlossen werden,

- es personelle Verflechtungen zwischen den Politikern und Unternehmen gibt,

- private Unternehmen einen Gewinn erwirtschaffen wollen und müssen.

Dagegen kann ein rein kommunales Unternehmen im Interesse aller seiner Bürger handeln, und eine möglichst kostengünstige Versorgung mit all diesen Grundbedürfnissen realisieren - wenn der politische Wille vorhanden ist. Einige Gemeinden und Städte gehen mittlerweile diesen Weg, aber andere machen genau das Gegenteil, und die Bürger müssen dann unter den hohen Kosten leiden.

Dies ist übrigens kein rein deutsches Problem, sondern ein globales. Ich habe erst gestern einen interessanten Film über die Wasserversorgung in Frankreich, und die Entwicklung jetzt in Marokko. Da gibt es globale Wasserfirmen wie Suez und noch eine. Die haben global die Wasserversorgung in der Hand weil diese von vielen Gemeinden und Städten privatisiert wurde.

Die Preise nach der Privatisierung haben sich in der Regel vervielfacht. Begründet wird das in der Regel mit den Investitionen in das Wassernetz. Tatsache ist es aber, dass die Wassernetze immer marroder wurden, weil für die privaten Versorger keinerlei Anreiz vorhanden ist, die Wasserverluste im Netz zu verringern. Die Verluste werden einfach durch die Erhöhung der Preise wieder kompensiert, die Verbraucher müssen ja bezahlen. Die Städte die die Wasserversorgung rekommunalisiert haben konnten mit den Einnahmen nicht nur viel Geld in die Infrastruktur stecken, sondern auch noch die Preise für die Verbraucher senken.

Ich halte deshalb die Rekommunalisierung von Bereichen, die der Daseinsvorsorge unterliegen, für die verbraucherfreundlichste Lösung. Es muss allerdings auch die Politik mitspielen.

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Emil Naepflein

Ich denke schon. Da wo tatsächlich der Wärmebedarf vorhanden ist, und deshalb entsprechend viele Betriebsstunden zusammenkommen, kann es sich unter den heutigen Subventionsbedingungen schon lohnen. Aber ohne Befreiung von der Energiesteuer und BHKW-Förderung wird die Luft schon sehr dünn.

Reply to
Emil Naepflein

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Es geht beim "Geschmäckle" nicht um Gewinne an sich, sondern dass sie sich in Geschäftsfeldern mit hoher Monopoltendenz (Müll, Abwasser, Energie, ..) konzentrieren - und zwar unter Teilnahme an der Strukturen anstatt als Gegengewicht. Ein Stadtwerk mit 50% EVU-Beteiligung jagt alles mögliche, aber sicher keine Heuschrecken.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Moment mal: die Synchronmaschine ist quasi eine Torsionsfeder zwischen der Turbinenwelle und der "elektrischen Verbundnetzwelle". Mit dem Erregerstrom stellt man die Steifigkeit dieser Torsionsfeder ein. Nimmt man den Erregerstrom zurueck, wird die Feder weicher, und der Generator beschleunigt, bis die Kraft der "Feder" staerker wird als das Moment an der Welle - dann wird er wieder langsamer, und wenn man Glueck hat, hat er vor Erreichen des Kippwinkels (wo die Feder "reisst") wieder die Synchrondrehzahl erreicht. Wenn nicht, geht der Generator durch, das heisst, auf der anderen Seite des Kippwinkels wird die Kraft, mit der die Welle vom Verbundnetz gehalten wird, mit zunehmendem Winkel kleiner, und die Drehzahl steigt immer schneller an. Mit Winkel ist hier der Winkel zwischen dem Feld des Rotors und dem Feld des Stators gemeint (Polradwinkel), die Netzfrequenz wird ohne Beschraenkung der Allgemeinheit als konstant angenommen.

Die beeinflussen die Frequenz durch die Kraft, mit der sie an der "Strom- Welle" drehen (im Rahmen ihrer Moeglichkeiten). Die Drehzahl macht man bei grossen Anlagen heute stellbar, indem man das Erregerfeld im Rotor mitdreht, die Welle muss dann nur noch die Differenzdrehzahl zwischen Stromnetz und Erregerstrom machen.

umgekehrt: die Ableitung der Frequenz nach der Zeit ist proportional zur Summe aller ans Netz abgegebenen Wirkleistungen (zu viel Leistung -> Frequenz steigt, zu viel Last -> Frequenz sinkt). Nehmen wir nun mal o.B.d.A. die Generatordrehzahl als konstant an und drehen die Netzfrequenz etwas herunter (Verbraucher zugeschaltet -> Lastueberschuss): dann wandert das Erregerfeld gegenueber dem Statorfeld Richtung groesserer Winkel, dadurch tritt ein groesseres Moment auf die Welle auf, und bei konstanter Drehzahl steigt die abgegebene Wirkleistung.

An dieser Stelle kommt die Blindleistung ins Spiel, dazu gucken wir uns den Generator mal etwas genauer an; fuer uns reichen erstmal die beiden Feststellungen, dass... ... die induzierte Spannung proportional zu Erreger-Magnetfeld und Drehzahl ist (Induktionsgesetz, im Ersatzschaltbild eine Spannungsquelle U_p) ... der Generator eine Eigeninduktivitaet hat (im ESB eine Spule X=j*omega*L) Der Spannungsabfall an der Spule ist X*I und steht immer senkrecht auf dem Strom, die geometrische Summe aus dieser Spannung und der Klemmenspannung ist U_p. Aufmalen: ein senkrechter Pfeil (Klemmenspannung), ein waagrechter Pfeil an dessen Spitze nach links (X*I), ein Pfeil vom Fuss der Klemmenspannung zur Spitze des waagrechten Pfeils. Das ist das Zeigerdiagramm des Generators bei reiner Wirkleistungsabgabe. Jetzt drehen wir mal an den einzelnen Schrauben und gucken, was passiert:

1) Zuschalten einer Last: der Strom I steigt an, der Pfeil X*I wird etwas laenger und schiebt den Pfeil U_p nach links. Dessen Laenge liegt aber ueber die Drehzahl, das Erregermagnetfeld und das Induktionsgesetz fest, also sinkt bei der Drehung die Spitze etwas nach unten. Mit ihm sinkt auch der Pfeil X*I nach unten, der ja senkrecht auf der Klemmenspannung stehen muss bei reiner Wirkleistungsabgabe --> die Klemmenspannung sinkt. Soll die Klemmenspannung konstant bleiben, gibts zwei Moeglichkeiten 1.1) wir erhoehen den Erregerstrom: dadurch wird U_p laenger, X*I wird wieder nach oben geschoben, und die Klemmenspannung geht mit. 1.2) wir geben die reine Wirkleistungsabgabe des Generators auf: dann darf der Strom I eine Blindkomponente haben, womit X*I nicht mehr senkrecht auf der Klemmenspannung stehen muss; in unserem Fall knickt X*I ein wenig nach unten, der Generator liefert induktiven Blindstrom (Untererregung) 2) vom Ursprungszeigerdiagramm ausgehend erhoehen wir den Erregerstrom: dadurch wird U_p laenger und drueckt den Pfeil X*I nach oben. Dieser, senkrecht auf der Klemmenspannung stehend, zieht letztere mit hoch (die Spannung steigt, vgl. auch 1.1, und der Polradwinkel wird kleiner == die "Torsionsfeder" wird steifer). Geben wir wieder die reine Wirkleistungsabgabe zugunsten konstanter Klemmenspannung auf, biegen wir X*I nach oben, damit liefert der Generator kapazitiven Blindstrom (Uebererregung), vgl. 1.2. 3) wir erhoehen das Drehmoment an der Welle: wie oben beschrieben wird dadurch der Winkel zwischen Erreger- und Staendermagnetfeld vergroessert, was sich im Zeigerdiagramm darin aeussert, dass U_p nach links gedreht wird. Nun gibts wieder mehrere Moeglichkeiten, die aber vom Netz diktiert werden und sich nicht mehr so schoen sauber trennen lassen wie oben. Man sieht, was sich alles wie aendern kann, wenn man am Zeigerdiagramm guckt, welche Parameter sich aendern muessen, damit die Kirchhoff'sche Maschenregel erfuellt bleibt; X*I kann groesser werden durch eine erhoehte Stromabgabe oder einen Frequenzanstieg, oder nach unten sinken durch ein Absinken der Klemmenspannung (was wahrscheinlich nicht passiert

- eher wird Blindleistung aufgenommen, vgl. 1.2). Oder man dreht die Erregung hoch, dann bleibt nur Strom- und Frequenzanstieg, oder das Netz nimmt keine Energie (U*I) auf, dann bleibt die erhoehte Turbinenleistung in der Rotationsenergie des Generators (Durchgehen, vgl. oben).

Korollar: man kann die Spannung ohne Wirkleistungsabgabe/-aufnahme einstellen, indem man eine Synchronmaschine unangetrieben ueber- oder untererregt ans Netz haengt (U_p auch senkrecht). Das Netz kann dann entweder entsprechend Blindstrom liefern, oder die Netzspannung anpassen. Umgekehrt wird auch ein Schuh draus: durch Rumspielen mit dem Erregerstrom einer leerlaufenden Synchronmaschine kann man die Blindleistungen im Netz kompensieren.

Gruss, Matthias Dingeldein

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Matthias Dingeldein

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