"Joerg Bradel" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@bradel-mol.de...
Hi, da hätt ich auch noch einen einzutreten: Seitliche Zuglast der Maste in der nötigen Höhe war vielleicht nicht fett genug. Oder es gab da eine zeitliche Abfolge beim Bau des einen Masts und Auftragsvergabe an ein anderes Unternehmen für den anderen Punkt. Dabei wird ja oft ein Doppelmoppel hingestellt.
Welche Drossel? Ich weiß ja nicht mal, welcher der Porzellangnome ein Meßwandler ist und welcher wirklich nur der mechanischen Stützung dient ...
Nur daß wir uns nicht stehvermissen: Auf seiten der
110-kV-Versorgungsleitung gibt es einen Zu- und einen Abgang. Das ist das Ende einer (genauer: der hinteren) der beiden Leitungen, die an der früher erwähnten Abzweigstelle beginnen. Die andere Leitung führt zu einem anderen Umspannwerk, im Gewerbegebiet, aber da kam ich heute nicht vorbei.
Weitere Abgänge gehen freilich von der Schiene zu den Transformatoren.
Tun sie nicht. Es gibt zwei Umspannwerke, zu jedem geht eine Hin- und eine Rückleitung, also sechs Leiterseile plus Erdseil.
Ich frag mich nur, obs nur eine Hinleitung nicht auch getan hätte. Nur schalttechnisch, oder hat das auch Impedanzgründe? Die Stichleitung ist vielleicht 3 km lang, da kenne ich aber längere Abzweige :-)
Reine Stützen gibts da eigentlich gar nicht - ganz vorne dürfte die Spannungsmessung sein und nach den Drosseln kommt ein Trenner, ein Strommesswandler, ein Leistungsschalter und wieder ein Trenner.
Und vor jedem Trafo das gleiche in ungekehrter Reihenfolge.
Vor allem dann auch noch zwei Masten direkt nebeneinander. Sowas wuerde hierzulande nie getan. Viel zu teuer. Impedanz macht nichts, einige Kilometer spielen bei 50Hz praktisch keine Rolle.
"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Hi, Ihr habt ja auch keine "gemischten" Unternehmensbereiche. Und vermutlich baut man bei Euch sowas dank des ausufernden Stadtrandes unterirdisch. Kann doch sein, daß es da ein "kritisches Unternehmen" gibt, dem eine "eigene Leitung" Geld wert war. Oder, daß sich da eine Gemeindegrenze befindet :-) zwei Masten wirkt etwas bemüht. Vielleicht gabs EU-Geld für den Wildwuchs.
Bild usw1.jpg: am rechten Portal fehlt die von Siegfried monierte TFH-Spule. Links sind's drei, rechts zwei. Könnten Rundsteuerspulen sein. Könnten auch TFH-Sperren für die Kommunikation zur Leitstelle sein (wer macht so etwas eigentlich noch im LWL-Zeitalter?).
Bild usw2.jpg: unterhalb des Portals sind die Spannungswandler verbaut, dann die Leitungstrenner, dann die Stromwandler (inner- halb des Zaunes), dann der Leistungsschalter, dann der Knotenpunktrenner. Dann gehts auf die Knotenpunktschiene (ist die Querverbindung im hinteren Teil). Weiter gehts mit dem Trafo-Trenner, dem Trafo-LS, dem Kombi-Wandler und dem Trafo. Der rechte Teil des UW ist identisch aufgebaut. Zwischen rechtem und linkem Teil des UW gibt es noch eine Kupplung.
Oben ist eine klassische Einschleifung, unten ein "Dreibein". Wenn im "Dreibein" das "T-Stück" ausfällt, ist der Abnehmer spannungslos, bei der Einschleifung gibt es eine Umschaltauto- matik. Damit ist der Kunde über die andere Leitung immer noch versorgt. Außerdem ist ein "Dreibein" schutztechnisch schwerer zu beherrschen (größerer Aufwand).
("Wie heißt das Zauberwort?" - "Zack, zack, wird's bald...")
Um es dann mal in einen Kontext zu stellen:
Die Leitung geht (von der Abzweigungsstelle bei Langengasse/Appenhaus) nach Westen zum USW Winnenden und nach Osten zum USW Goldshöfe. Interessanterweise hat sie aber bei 48,8366° N 9,8213° E am Bänglesäcker 17, Lindach, noch einen Abzweig nach Norden. Der verläuft ca. 15 km zum USW Kupferzell und kreuzt bei Bauersbach die
220-kV-Leitung von Großgartach nach Goldshöfe.
(Übersicht über das Übertragungsnetz in der näheren Umgebung: -
100-kV-Verteilungsnetz nicht eingezeichnet.)
Und an dem Abzweig steht nur ein Mast, und es sieht auch nicht nach einer Unterbrechungsstelle dort aus.
Aber Du wirst das sicher gern mal vor Ort überprüfen und berichten, nicht wahr?
Wenn ich mir das "Strickmuster" der Leitungen auf der Landkarte so ansehe, dann habe ich den Eindruck, daß es bei der anstehenden Netzertüchtigung eigentlich nicht darum gehen sollte, da noch ein paar Maschen dranzustricken, vielmehr sollte wohl mal "reformiert" werden: Das sind einfach zu viele Spannungsebenen. Wenn die bestehenden
220-kV-Leitungen auf 380 kV ertüchtigt werden und an den Standorten einiger 110-kV-Leitungen ebenfalls 380-kV-Leitungen gebaut würden, dann wäre die Situation wohl schon viel entspannter.
Bestehende Trassen auszubauen dürfte auch verwaltungsmäßig deutlich einfacher sein als neue auszuweisen.
Wäre es angebracht, die 220-kV-Ebene abzuschaffen? Brauchen wir zusätzlich vielleicht noch ein MV-Dreieck mit den (ungefähren) Eckpunkten Oldenburg, Leipzig und Stuttgart, also eine Nordschiene über Berlin mit Anschluß an Polen und Sachsen, eine Rheinschiene über das Ruhrgebiet, Karlsruhe, Stuttgart und Augsburg nach München und eine Ostschiene mit Anbindung an Tschechien? Von der Nordschiene aus würde sich dann noch eine Vogelflugschiene über Dänemark nach Skandinavien anbieten, und von der Rheinschiene aus eine Beneluxleitung mit Verlängerung über den (oder unter dem) Kanal nach UK und IRL.
Wenn man sich überlegt, daß man über ein 380-kV-System bloß gut 1 GW drüberkriegt, dann sollte man leistungsmäßig schon eine Größenordnung höher gehen, und dann sind wir bei > 1 MV. Von Sizilien bis zum Nordkap sollte man nicht kleckern, sondern klotzen, das wird im Endeffekt billiger.
(Oder es erfindet endlich mal jemand schnelle verlustarme
100-kA-Ventile für 5 MV, dann machen wir das gleich in HGÜ. Supraleiter wären auch nicht schlecht.)
Nichtverfügbarkeit der Stromversorgung innerhalb eines Jahres in Deutschland 0,0026% (lt. RWE für 2009)
... in den USA 0,0319% (Lawrence Barkeley National Laboratory für 2009)
In Europa steigt die Verfügbarkeit, in den USA fällt sie. Auch in Frequenzstabilität, Ausfalllänge und Ausbreitung sehen die USA nicht aus wie die World leading Nation.
die natürliche Leistung von Freileitungen beträgt bei 110 kV 32 MW, bei
220 kV 175 MW und bei 380 kV 602 MW. Lässt man die 220 kV weg ist der Sprung von 32 auf 602 MW schon etwas krass. Bei der thermischen Grenzleistung von 123; 492 und 1700 MVA sieht es ähnlich aus, aber nicht ganz so extrem.
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