X-No-Archive: Yes
begin quoting, Gunnar Kaestle schrieb:
Sodaspeicher? In den Millionen von E-Fahrzeugen?
Die ganze E-Mobilität ist eine Chimäre, eine nicht realisierbare SF-Idee: Es gibt schlicht keine brauch- und bezahlbaren Batterien, womit E-Mobilität als Ersatz für Erdölmobilität völlig unrealisierbar ist.
Es wird für den Fall, daß Öl wirklich nicht mehr bezahlbar ist (und inflationsbereinigt zwei bis drei Euro für den Liter VK sind schon eine kritische Grenze, die die Kfz-Nutzung deutlich dämpft), vielmehr strukturelle Umstellungen in der Ökonomie geben: Güter kommen dann wieder auf die Schiene, und Arbeit verlagert sich in "home office", verbleibender Mobilitätsbedarf verlagert sich zu großen Teilen auf ÖPNV und muskelkraftbetriebene Fahrzeuge.
Erdöl wird wahrscheinlich durch Synthesekraftstoff und teilweise durch Bio-Öl substituiert. Und da Du nicht müde wirst, zu betonen, daß Wärme günstiger als Strom speicherbar ist: "Soda" hätte ich nicht zu bieten, aber schau doch mal nach der Natron-Lok - maW wäre es denkbar, daß es Kfz mit Dampfspeichern geben wird; moderne Dampfmaschinen, evtl. auch Stirling-Motoren, können wirkungsgradmäßig ohne weiteres mit Verbrennungsmotoren mithalten, und Dampfspeicher dürften in der Masse billiger als Batterien kommen, vor allem ermöglichen sie deutlich höhere Reichweiten wegen ihrer höheren gravimetrischen Energiedichte.
Knappe und deswegen teure Primärenergieträger sind eine ökonomische Katastrophe mit unabsehbaren Wohlstandseinbußen - in dieser Situation kann man sich dann vor allem keine unbezahlbaren utopischen Lösungen leisten.
(Und natürlich sind solche ökonomischen uns sozialen Zumutungen politisch nicht durchsetzbar: Bevor sie hungern und frieren, werden die Leute auf Klimawandel und nukleare Risiken pfeifen und wieder Kohle und Kernenergie verlangen - alte sozialdemokratische Vorstellung: Klumpen Uran in den Fluß hängen, Strippe dranmachen: billiger Strom aus sauberem Kraftwerk. (Nein, ich will weder das Godesberger Programm noch den OR '85 aufwärmen.))
Das ganze Konzept der f/p-Regelung ist doch absehbar überholt: Zunehmend wird das Übertragungsnetz auf HGÜ umgestellt (anders sind Seekabel gar nicht möglich), und dann existieren Frequenz und Blindleistung überhaupt nicht. Es war "damals" sicher eine gute Idee, die universell verfügbare Größe "Frequenz" sowie ggf. die Phasenlage der Spannung als Steuerinformation zu verwenden, aber das ist heutzutage überhaupt nicht notwendig. Mit smart metering hat man doch praktisch kostenlos einen universellen Differentialschutz auf allen Spannungsebenen, d. h. jedes Ortsnetz kann jederzeit eine Leistungsbilanz machen und instantan erkennen, ob irgendwas faul ist, und damit Fehler beinahe metergenau einmessen und selbständig melden - entsprechend stehen dann auch Bilanzdaten im Stadtnetz und höheren Spannungsebenen zur Verfügung.
Herkömmliche Schutzgeräte sind damit eigentlich überflüssig: Wenn eine Leitung bzw. ein Netzteil mehr Leistung aufnimmt als abgibt, dann steht ein Fehler an -> abschalten. Wenn schon alles umbauen, dann doch bitte auch gleich richtig.
Kurzschlußstrom brauchen wir im Moment eigentlich nur noch für den Personenschutz (LSS), aber soviel Saft dürfte wohl immer vorhanden sein, um die erforderlichen 100 A oder so bei NS bereitzustellen.
S. o.
Gruß aus Bremen Ralf