Frage zu Solaranlage

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Habe ich irgendwo etwas von Beeinträchtigung der Blinden bei verschiedenen Arbeitspunkten geschrieben? Ich habe einen Stellbereich angegeben, welchen der Generator im oberen Arbeitspunkt am Netzanschluß liefern kann. Frei von irgendwelchen kerntechnischen Vorgängen.

Jep, Du bist dran.

VG Jörg

Reply to
Joerg Bradel
Loading thread data ...

Emil Naepflein schrieb:

Merkwürdige Wortwahl. Sicher wurden sie verbraucht. Aber im Sinne von benötigt? Du könntest sicher auch argumentieren, man könne alle Kraftwerke abstellen, da der nicht produzierte Strom ja eh nicht gebraucht wird.

Reply to
Rolf Bombach

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Mir fallen da nur die alten 300 MW Westinghouse-Druckwasserreaktoren ein, die von Anfang an auf einen 50% Modus eingerichtet waren. Die hatten/haben auch zwei 150 MW Turbinen (damals gabs eh keine grösseren), von denen dann eine stillgelegt wurde. Gibts aber nur noch im Museum und in der Schweiz. AFAIK wurde dieser Betrieb schon lange nicht mehr verwendet und ist eh nicht mehr zulässig. BTW, wo sollte dieser Reaktor Steuerstäbe haben?

Reply to
Rolf Bombach

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf Bombach schrieb:

Was bedeutet das Wort?

Wir haben:

  1. ein vertretbares Gut (sobald die Energie ins Netz eingespeist ist, ist sie ununterscheidbar mit der aus allen anderen Quellen vermischt, d. h. kein Verbraucher kann "seinen" Verbrauch einem bestimmten Erzeuger zuordnen* - Atomstromfilter funktionieren auch nicht), und
  2. einen einheitlichen Preis** für die gesamte Leistung, der sich aus der Gleichheit von Grenzkosten und -nutzen der Grenzerzeuger bzw. -abnehmer*** ergibt.

Unter diesen Bedingungen eines perfekten Wettbewerbsmarkts gibt es keinen objektiven Maßstab für "notwendige" Bedarfsmengen. Vielmehr wird immer genau das umgesetzt, was in den Rahmen der sich frei einstellenden Marktpreise hineinpaßt. Aus grundsätzlichen Erwägungen ist das auch genau das Austauschverhältnis, bei dem der gesamtwirtschaftliche Nutzen optimiert wird, und zwar durch gleichzeitige Maximierung der Produzenten- und der Konsumentenrente.

Die Frage, ob ein Produkt oder eine Produktionsmenge "benötigt" wird, ist insofern sinnlos.

*) Was nicht heißt, daß ein Verbraucher und ein Erzeuger nicht vereinbaren könnten, gleichzeitig eine bestimmte Energiemenge ins Netz einzuspeisen und zu entnehmen. Das hätte die Konsequenz, daß dieses abgestimmte Handeln, da für andere Marktteilnehmer nicht angebots- oder nachfragewirksam, den Gleichgewichtspreis nicht verändert. **) Als "dirty" price - die Endpreise ergeben sich natürlich durch Berücksichtigung von Abgaben (Steuern, Konzessionsabgaben), Gebühren (Netznutzung) und ggf. Subventionen. ***) Daß nur ein kleiner Teil der Energiemenge auch tatsächlich zu diesem marktgerechten Preis gehandelt wird und der größere Teil auf Terminbasis bedeutet nicht, daß der Grenzpreis nicht der zutreffende Wertmaßstab wäre - soweit Preise aus Terminkontrakten von diesem "natürlichen" Marktpreis abweichen, ist das ein Ergebnis von Spekulation (was nichts Schlechtes sein muß), wobei bei den Marktteilnehmern Gewinne und Verluste auftreten, die sich im Sinne eines Nullsummenspiels in der Summe aufheben.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf Bombach schrieb:

Wovon redest Du? Zweifelst Du an, daß sich gängige Reaktoren der Konvoi-Linie gedrosselt betreiben lassen?

Mehrere deutsche DWR liefen längere Zeit auf halber Leistung, weil einer der beiden Maschinen-Trafos defekt war - ganz offensichtlich geht das also. Jedes KKW kann mit jeder Leistung im Bereich von ca. 20 % - 100 % der Nennleistung betrieben werden, und die Leistung könnte sogar sehr schnell verändert werden.

Und das Beste daran ist (ich wiederhole mich): Es hat keinen Einfluß auf die Blind- und Kurzschlußleistung (d. h. der Ausfall einer der beiden Maschinenstränge natürlich schon, aber man man kann Trafos auch durchaus mit halber Leistung laufen lassen).

KKW könnten damit problemlos Windleistung ausregeln - geht nicht gibt's nicht: die wollen nicht. Daß sie's nicht könnten, ist eine Lüge.

Was nicht klappt, ist, einen Reaktor aus der Nennleistung heraus runterzufahren und dann nach ca. 10 h oder so wieder anfahren zu wollen - das geht in die Hose, weil er dann in der Xenonvergiftung festhängt und dami ein paar Tage Zwangspause hat. Aber so muß man das auch nicht machen.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg Bradel schrieb:

Du schriebst von einem "Problem, welches beim Abschalten von Brokdorf kommt". Und davon, daß "Brokdorf kann [...] zwischen -350 und +500MVar am NAP" kann.

Wie anders soll man das bitte verstehen, als daß Brokdorf deswegen nicht abgeregelt werden darf, weil sonst die Spannungshaltung nicht mehr gewährleistet wäre? Was offensichtlich Unfug ist?

Kaum.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Am 20.06.13 07.52, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Ich habe jetzt gerade nur die Daten einer großen, aktuellen WKA eines renommierten, international agierenden Herstellers zur Hand: um -35% der Nennleistung an Blindleistung einspeisen zu können, muss diese Anlage

20% der Nennleistung an Wirkleistung einspeisen. Und mehr als +40% bzw.

-35% der Nennleistung schafft sie in keinem Fall an Blindleistung.

Über den Daumen gilt also: einmal Brokdorf = Tausend(e) WKAn. Und ohne Wirkleistung gibts keine Blindleistung, Phasenschieberbetrieb bei 90° ist mit WKAn offensichtlich insoweit nicht zu machen, wenn sie es denn überhaupt können.

Brokdorf ist also schon eine ganz andere Nummer. Und nebenbei ist es natürlich kurzsichtig (oder besser: engsichtig), die Gesamtproblematik auf die Spannungshaltung zu reduzieren.

V.

Reply to
Volker Staben

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Nicht abgeregelt, _abgeschaltet_ werden _muss_. Das war der Aufhänger. Der von mir genannte Q-Bereich war derjenige, den der Generator bei Pn bereitstellen kann. Regelt man nur ab, die kerntechnischen Vorgänge, sowie irgend- welche zeitlichen Begrenzungen im Reaktorbetrieb mal aussen vor gelassen (von denen ich zugegebenermaßen keine Ahnung habe), erhöht sich das Q-Band im Generatorleistungsdiagramm

Nochmal: es ging um _Abschalten_, nicht um Abregeln.

VG Jörg

Reply to
Joerg Bradel

Volker Staben schrieb:

Darum ging es mir auch nicht. Es wird hier oft vehemment gefordert, die konv. Erzeuger stillzulegen. Leider wird dann aber die andere Seite der Medaille übersehen, auf die ich aufmerksam machen wollte. Und da sind wir nur beim elektrischen Betrieb eines Systems, den energetischen haben wir noch nicht einmal angerissen. VG Jörg

Reply to
Joerg Bradel

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg Bradel schrieb:

Nein. Die Forderung ist, daß die möglichst wenig - im Idealfall natürlich keine - Energie produzieren sollen.

Und das folgt eben nicht - Paradebeispiel "Biblis als Phasenschieber".

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg Bradel schrieb:

Von mir war's nicht, aber ich würde in dem Zusammenhang unter "Abschalten" auch nicht "elektrisch vom Netz trennnen", sondern "die Kernreaktion abschalten" verstehen.

(Was mir so durch den Kopf geht: Was machen eigentlich die stillgelegten KKW? M. W. ist es so, daß ein "stillstehender" Turbosatz langsam gedreht werden muß (1/min oder so), damit sich keine bleibenden Verformungen ergeben. Macht man das nicht, hat man alsbald einen Haufen Schrott.

Wenn ich mal raten soll: Trotz "endgültiger Abschaltung" drehen die sich, sind also vermutlich elektrisch und mechanisch in Ordnung. Und insofern würde ich mal vermuten, daß es ziemlich problemlos möglich sein sollte, das Turbinengehäuse zu evakuieren und den Turbosatz im Leerlauf zu synchronisieren, also ohne weiteres als Phasenschieber einzusetzen. (das Generatorkühlsystem sowie die Schmierung müssen natürlich laufen.)

Das könnte bei Brunsbüttel und Krümmel ein wenig heikel sein, weil das Siedewasserreaktoren sind und die Turbinen, da mit Primärdampf beaufschlagt, grundsätzlich radioaktiv sind und damit unter die Atomaufsicht fallen, aber z. B. bei Unterweser gäbe es das Problem nicht.

Selbst, wenn man die Kosten für den Phasenschieberbetrieb den EE aufs Auge drücken würde, dann käme das die immer noch billiger, als wenn sie selbst Blindleistung bereitstellen müßten.)

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Moin Joerg,

Am 20.06.13 21.06, schrieb Joerg Bradel:

ich weiß. Deswegen habe ich auch nicht Dir geantwortet.

Gruß, V.

Reply to
Volker Staben

Am 21.06.13 07.18, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

wobei wir immer im Auge behalten sollten, dass diese Forderung nicht gesellschaftlicher Konsens ist, sondern die Forderung einzelner Interessensvertreter.

Gesellschaftlicher Konsens ist ein Mix aus unterschiedlichen, teilweise im Widerspruch zueinander stehenden Zielen. Dabei wird an erster Stelle "sichere", dann "preisgünstige" Energieversorgung genannt, "umweltverträgliche" Versorgung ist der letzte Punkt in der Liste.

Reply to
Volker Staben

Nein, die Bevölkerung will die Energiewende. Es sind aber die Widerstände einiger Interessensvertreter, die sie dadurch verhindern wollen, dass sie neue Absatzmärkte für den Strom ihrer Kraftwerke im Ausland nutzen, gleichzeitig aber die Kosten für den Ausbau der Infrastruktur für die Exporte den EE anlasten wollen.

Was momentan Gesetz ist steht im EEG. Dieses wurde von allen großen politischen Parteien, die eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung repräsentieren, unterstützt.

Dann lies mal das EEG: (1) Zweck dieses Gesetzes ist es, insbesondere im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen, die volkswirtschaftlichen Kosten der Energieversorgung auch durch die Einbeziehung langfristiger externer Effekte zu verringern, fossile Energieressourcen zu schonen und die Weiterentwicklung von Technologien zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu fördern. (2) Um den Zweck des Absatzes 1 zu erreichen, verfolgt dieses Gesetz das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung mindestens zu erhöhen auf

  1. 35 Prozent spätestens bis zum Jahr 2020,
  2. 50 Prozent spätestens bis zum Jahr 2030,
  3. 65 Prozent spätestens bis zum Jahr 2040 und
  4. 80 Prozent spätestens bis zum Jahr 2050

und diese Strommengen in das Elektrizitätsversorgungssystem zu integrieren. (3) Das Ziel nach Absatz 2 Nummer 1 dient auch dazu, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Bruttoendenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf mindestens

18 Prozent zu erhöhen.

-------

Ein Weiterbetrieb der fossilen Kraftwerke, wenn die Versorgung durch EE erfolgt, widerspricht ganz klar diesem Gesetz!

Deshalb muss mittelfristig die Einspeiseleistung von konventionellen Kraftwerken auf die Differenz zwischen vertikaler Netzlast in D und und EE Erzeugung beschränkt werden. Exporte sollten nur erfolgen wenn die EE eine höhere Leistung einspeisen könnten als die aktuelle vertikale Last es erfordert.

Die deutschen Stromerzeuger haben sich den durch Gesetzen festgelegten Zielen unterzuordnen. Dies führt gleichzeitig auch dazu, dass keine unnötigen Exporte von Strom in andere Länder, die (angeblich) den billigen deutschen Strom gar nicht wollen, erfolgen. Dies löst auch das Problem, dass die Nachbarländer billigen Strom aus D erhalten, gleichzeitig aber weder zur Finanzierung der Netzkosten und der EE beitragen.

Reply to
Emil Naepflein

Am 21.06.13 12.17, schrieb Emil Naepflein:

Kann sie ja gerne wollen. Dennoch ist alleinig und für alle verbindlich, was Gesetzeskraft hat.

Nicht nur dort. Ein in einem Gesetz genanntes Ziel setzt ein anderes Gesetz nicht außer Kraft. Und ein "Ziel" dürfte dabei auch deutlich geringere rechtliche Bindungskraft entfalten als eine konkrete Forderung, z.B. im EnWG.

Danke, wir kennen es. Wie gesagt - das EEG setzt das EnWG nicht außer Kraft.

Ziemlich sicher nicht. Du wirst eine unternehmerische Tätigkeit, die in völliger Konformität zur geltenden Rechtslage steht, nicht unterbinden können.

Ziemlich sicher nicht.

V.

Reply to
Volker Staben

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Normalerweise dreht die Rotordrehvorrichtung (RDV) die Welle mit ca. 10 U/min, bis sie erkaltet ist (Kaltfahren). Wie es dann weiter geht...hmm. Vielleicht liest hier ein Kraftwerker mit. Es dürfte letztlich egal sein, ob es sich um die Welle einer 1.5GW- oder 500MW-Maschine handelt. Sonst frage ich bei Interesse nächste Woche mal bei den Kollegen an.

Auf Biblis A nimmst Du ja weiter oben schon Bezug. Solltest Du die Gelegenheit haben, fahr hin. Das Dingens ist hoch interessant.

KKK und KKB haben das m.W. schon geprüft und sind wohl an den Auflagen (und Kosten) gescheitert. Für KKU, obwohl Druckwasserreaktor, vermute ich änliches. Aber das ist nur IMHO.

VG Jörg

Reply to
Joerg Bradel

Hallo, Joerg,

Du meintest am 21.06.13:

Muss kontinuierlich gedreht werden. Sonst hängt die Welle zwischen den Lagern durch, und dann gibt es Akustikprobleme.

Soll vor einigen Jahrzehnten der Erbauer eines deutschen Kernkraftwerks im (ungeplanten) Versuch bestätigt haben ...

Viele Gruesse! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Am 21.06.2013 12:17, schrieb Emil Naepflein:

Ebenso wie Freibier, bedingungsloses Grundeinkommen, gedeckelte Mieten und kostenlose Gesundheitsversorgung für alle..

Hätte mir eine Volksabstimmung gewünscht, allerdings mit Ankreuzfeld wie in der Verlustmeldung der Bundeswehr:

[ ] Bin bereit zu zahlen

Butzo

Reply to
Klaus Butzmann

Am 21.06.2013 22:27, schrieb Klaus Butzmann:

Es geht um AKWs. Keiner ist freiwillig bereit, den strahlenden Müll bei sich zu beherbergen. Gerade auch die Bayern nicht. Wer AKWs inbetrieb nimmt, ohne eine gesicherte Endlagerung zu haben, handelt doch wohl verantwortungslos. Oder siehst du das anders?

BTW ich hätte nix dagegen, wenn den damals Verantwortlichen die Pensionen auf Hartz IV gestrichen würden. Bevor jemand nun vorschnell auf die EVUs zeigt, die hatten sich damals auch gerade wg. der ungeklärten Endlagerung gegen die Nutzung der Atomkraft gewehrt.

Reply to
Horst-D.Winzler

Horst-D.Winzler:

Das wird vermutlich auch nicht nötig sein.

Sowohl Russland, die USA als die Europäer bauen an Transmutationsanlagen, die zum einen Strom aus Atommüll herstellen können und zum anderen dabei die Halbwertszeit der Akiniden um den Faktor 1000 verkürzt. Der Prozess ist unterkritisch: Strahlenquelle aus

-> Umwandlung aus. Die USA lagern ihren HighActiveWaste in Felsformationen oberhalb des Grundwassers, um ihn für spätere Prozesse zugänglich zu haben.

Falk D.

Reply to
Falk Dµeßßert

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.