Frage zu Solaranlage

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Nein, es kursieren ja Leistungskurven mehrerer Reaktoren (Biblis A, Unterweser etc.), die die Modulation zeigen. Nur ob die das wirklich dürfen, da gibt es eben verschiedene Meinungen. Lustig finde ich Berichte, in denen gleich beides behauptet wird, nämlich dass dieser Betrieb nicht dem bewilligten Betrieb entspricht. Oder eben doch.

"Die Zulässigkeit des Dauerbetriebs von Kernkraftwerken im Lastfolgebetrieb ist eine wesentliche Änderung der Betriebsweise und bedarf nach § 7 Abs.1 Satz 1 des Atomgesetzes der atomrechtlichen Genehmigung. Solche Genehmigungen liegen jedoch nicht vor. Solange diese Genehmigungen nicht vorliegen, ist die Atomaufsicht verpflichtet, den Lastfolgebetrieb durch aufsichtliche Maßnahmen zu beschränken."

"Für einen Lastfolgebetrieb können Kernkraftwerke ihre Leistung jedoch in bestimmten Bereichen grundsätzlich dem Bedarf anpassen. Der Lastfolgebetrieb von Kernkraftwerken gehört zum bestimmungsgemäßen Betrieb der Anlagen. Die konkreten Randbedingungen für den Lastfolgebetrieb sind für einige Anlagen zum Teil in den Betriebsvorschriften der Betriebshandbücher (BHB) erfasst."

Etc. Da blickt halt der Laie nicht mehr durch. Insbesondere wenn die "Informationen" aus der Greenpeace-Ecke kommen. Daran, dass etwa die Konvoi-Linie für de-facto unbeschränkte 100/80/100 Leistungswechsel spezifiziert sind, zweifelt ja niemand.

Naja, wie du zuerst schrubst, DWR. Beim SWR würde ich es nicht machen.

Mittlerweile gibt es ja schon (wieder) Generatoren, die mit 0% Antriebsleistung gefahren werden...

Behaupte ich ja nicht, nur, hier (CH) wird es eben AFAIK nicht (mehr) gemacht, und, eventuell, ist es eben auch nicht zulässig, IANAL. Andere Länder...

Gibt es ein konkretes Beispiel, wo ein westlicher DWR mit nicht total abgelutschtem Kern /nicht/ nach 10 Stunden hochgefahren werden konnte oder durfte? Nachdem man zum Glück die Unsitte der Wettrennen gewisser Schichtleiter - wer hat die Mühle am schnellsten wieder am Netz - abgestellt hat, scheinen mir 10 h eher die typische Zeit des Wiederan- fahrens zu sein. Schichtleiter konnte ich noch nicht fragen, aber die Leuts am Simulator meinten, Xe-Vergiftung bei DWR, insbesondere mit heutigen Anreicherungsgraden resp Reaktivitätsreserven, wäre kein Thema.

Ich hätte da eher Bedenken bei Resa bei einem SWR, da der dann stark gekühlt wird. Und eben eventuell schnell auf unter 250°C oder so. Da wird der Reaktor dann übermoderiert und kann nicht mehr risikoarm selber gestartet werden. Stundenlanges Rumrödeln der Umwälzschleifen um wieder mit Fremdenergie hochzuheizen kostet dann Zeit und damit

2x Geld.
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Rolf Bombach
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Falk Dµeßßert schrieb:

Wirklich? Das meiste ist allenfalls in der Konzeptionsphase, und das meiste davon wiederum betrifft Forschungsanlagen. Bestehende Spallations- anlagen dazuzuzählen halte ich für einen Bluff.

Offenbar eignen sich praktisch nur abgebrannte Brennelemente, der restliche "Atommüll" enthält zu wenig Material.

Das eine oder andere Nuklid vielleicht, der Effekt insgesamt ist viel geringer. Viele Konzepte beinhalten das Zuspeisen von Thorium oder gar MOX um die Energie und Neutronen zu liefern.

Der eigentliche Knackpunkt ist, dass die ganze Aktinidenchemie (AKA Wiederaufarbeitung) integraler Bestandteil des Konzepts ist.

Problematisch ist dabei, dass die Transmuter selber zum Atommüll werden, sodass eine weitere Generation sekundärer Transmuter hingestellt werden muss, um die ersten zu verdauen.

Auch kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, Rubbia möchte sich hier ein Denkmal setzen, respektive, dafür sorgen, dass seinem Hobby, dem Beschleunigerbau, auch in Zukunft reichlich Mittel bereitgestellt werden. Seit er den Nobelpreis für Organisation gekriegt hat, hält er sich irgendwie für ein Universalgenie.

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Jeder Vernünftige Reaktor lässt sich zuverlässig abschalten.

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Rolf Bombach

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf Bombach schrieb:

Ansichtssache - die Energie, die man reinsteckt, wird auf die eine oder andere Art immer zu Wärme, und daraus läßt sich Dampf und damit Strom machen; es ist bloß die Frage, ob das eine positive Energiebilanz hat, also netto noch was rauskommt (oder gar - unwahrscheinlich - die Sache auch noch ökonomisch wird, also die Stromeinnahmen die Betriebskosten decken).

Es bleibt so ziemlich nichts wirklich unbeeindruckt davon, wenn man Neutronen draufbrezelt.

Von nichts kommt nicht. Freie Neutronen sind im Prinzip relativ knapp

- im Reaktor reichen sie "gerade mal so", um die Kettenreaktion aufrechtzuerhalten, also sich selbst zu reproduzieren, und das auch nur mit Tricks: Ohne Moderierung braucht man schon erhebliche Klimmzüge, um einen Kettenreaktion hinzukriegen. Wenn man nun auch noch nennenswerte Anteile des Neutronenflusses abzweigen will, um sie für Transmutation zu "mißbrauchen", dann muß man schon ordentlich ein Faß aufmachen.

Naja, man hat sich wohl eine Art Kreislauf vorzustellen, d. h. das Reaktionsvolumen geht immer wieder durch die Bestrahlungszone, wobei auf der einen Seite "schutziges" Material zugespeist und dafür auf der anderen eine äquivalente Menge "sauberes" (also harmloses oder sehr kurzlebiges Zeug, das sehr schnell ziemlich vollständig abklingt, also HZW bis zu einem Jahr) abgezogen, konditioniert und entsorgt wird - idealerweise sowas, das man sich nach zehn Jahren Abklingzeit unbedenklich aufs Brötchen schmieren oder unbeschränkt als Baumaterial einsetzen könnte.

Man muß über das Problem einfach mal grundsätzlicher nachdenken:

Wir haben zwei Probleme:

  1. hochaktiven, also wärmeerezugenden Atommüll, der für einige hundert Jahre hochaktiv bleibt und danach auch noch ganz ordentlich strahlt, und
  2. weltweit um die 20.000 t proliferationsrelevantes Material (239Pu und 235U).

(3. auch noch den Anfall schwachaktiver Materialien (aktivierte Anlagenteile und Hilfsstoffe sowie Materialien aus der Nuklearmedizin).)

Verbuddeln hat für Plutonium wenig Sinn: Was nützt es denn, wenn es sich mit einer HWZ von 24.000 a in reines und daher voll bombentaugliches 235U umgewandelt hat? Um das zu vermeiden, müßte man es also erst mit der 50-100-fachen Menge DU (relativ reines, also stark abgereichertes 238U) legieren, damit der "Finder" etwas von der Qualität "U_nat" in Händen hält, das er erst einmal anreichern müßte.

Bloß ist die ganze Endlageridee ohnehin kompletter Irrsinn: Es ist nichts als Hybris, unter heutigen Bedingungen für Größenordnung e6 Jahre planen zu wollen. Das höchste der Gefühle ist doch die forsttypische Umtriebszeit von wenigen (

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Ralf . K u s m i e r z

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