Frage zu Solaranlage

Wo wird die Physik ausgesetzt?

Das hat auch niemand behauptet.

Wenn dann mal beides in Summe die vertikale Netzlast übersteigt, muss man abregeln. Vorher müssen alle Kraftwerke die Brennstoffe verbrauchen vom Netz.

Vor allem muss man dafür sorgen, dass der Stromtransport über lange Strecken mehr kostet als über kurze, und auch von denjenigen bezahlt wird, die den Strom erhalten. D.h., auch Abnehmer von Strom im Ausland müssen zu den Netzkosten in D beitragen.

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Emil Naepflein
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Nein, denn dann würde man sie ja nicht exportieren müssen.

Schon wieder Realitätsverweigerung?

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René Schuster

Warum?

Nein, die Kosten wären den EE-Betreibern zuzurechnen, schließlich sind ja sie es, die ihren überteuerten Strom unbedingt verkaufen müssen.

Wieso sollte das Ausland für das Versagen der deutschen Energiepolitik bezahlen? Würde das Ausland den überschüssigen Strom nicht abnehmen, müsste noch deutlich mehr abgeregelt werden, was die volkswirtschaftlichen Verluste noch weiter erhöhen würde.

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René Schuster

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

und wer sorgt dann für die Netzstabilität wenn der Solar- oder Windstrom mal einen plötzlichen Einbruch hat? Thermische Kraftwerke die Stunden brauchen bis sie vom Stillstand betriebswarm sind kann man nicht vom Netz nehmen wenn man sie mal eine eine halbe Stunde lang nicht gebraucht werden, spätestens bei Einbruch der Dunkelheit aber wieder Strom liefern müssen.

Bye

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Uwe Hercksen

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

das tut er doch schon, in Form von Übertragungsverlusten die mit der Länge der Strecke zunehmen. Aber auch Strom aus Windkraftanlagen muss auch mal über grössere Strecken bis zum Abnehmer transportiert werden.

Bye

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Uwe Hercksen

Emil Naepflein schrieb:

Was, zum Geier, hat die vertikale Netzlast mit Abregelvorgängen zu tun?

NICHTS!

Es wird abgeregelt, weil entweder punktuell unzulässige Assetbelastungen auftreten, oder die Transportkapazität generell am Ende ist. Trigger ist die (n-1)-Rechnung. Die vertikale Netzlast ist /ein Indikator/, dass etwas schief läuft. Ist das so schwer zu verstehen?

Jörg

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Joerg Bradel

Emil Naepflein schrieb:

Definitionssache. Sofern überhaupt Strom gebraucht wird, wird ja immer erst der EE-Strom gebraucht. Wenn der nicht reicht, braucht man noch anderen Strom.

Ich frage mich, was wohl passieren wird, wenn mal EE-Strom über dem aktuellen Verbrauch angeboten wird. Das kann ja nur noch wenige Jahre weiterhin ungebremsten EE-Ausbaus dauern. Vermutlich braucht man den dann auch (und exportiert den Rest).

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Martin Gerdes

Uwe Hercksen schrieb:

Christoph! Dein Einsatz! :-)

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Martin Gerdes

Wer sorgt heute dafür?

Man braucht schnelle und flexible thermische Kraftwerke und Speicherkraftwerke.

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Emil Naepflein

Wo werden im Stromhandel irgendwo die Übertragunsverluste in Ansatz gebracht.

Das wird gerne suggeriert, ist aber in der Realität nicht so.

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Emil Naepflein

Wenn die potentielle Erzeugung höher wäre als der mögliche Verbrauch, dann muss auch PV und Wind abgeregelt werden, weil sich sonst die Frequenz ansteigen würde. Wenn sie an der Frequenzregelung beteiligt sind, dann passiert das automatisch.

Aber schon im Day-Ahead-Markt würde eine Abregelung einzelner EE Kraftwerke dadurch geplant, dass keiner der EE Erzeuger bereit ist negative Preise zu zahlen.

Das ist ein weiterer Grund, warum Kraftwerke abgeregelt werden müssen, aber in einer zukünftigen 100 % EE Stromversorgung, nicht der Einzige. Dies lässt sich langfristig durch entsprechendem Netz- und Speicherausbau und aber auch durch Marktmechanismen, dass eine verbrauchernahe Erzeugung bevorzugt wird, und ausländische Kunden behandelt werden wie inländische Letztverbraucher, weitgehend beheben.

Mir ging es nicht die Abregelung zum Zwecke der Netzsicherheit, sondern um die Abregelung zum Zwecke der Anpassung an den Bedarf.

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Emil Naepflein

Du forderst ein Ende des EE-Ausbaus? Bisher wurde der Strom ja Verbrauchsnahe erzeugt, jetzt wird die Erzeugung vollkommen unabhängig vom Bedarf großzügig über die ganze Landschaft verteilt. Deswegen ist auch der teure Ausbau der Verteilernetze erforderlich, alles dank der paar % EE.

Da das Ausland dann umgekehrt natürlich auch seine Netzkosten den Deutschen aufs Auge drücken würde, würde das unterm Strich lediglich zu einer weiteren Verteuerung des Stroms führen.

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René Schuster

Am 13.06.13 19.20, schrieb Joerg Bradel:

War ja auch nicht wirklich ernst gemeint. Aber vermutlich löst die Selbsterkenntnis, dass eine Klage wenig Erfolgsaussichten hätte, bei bestimmten Personen doch nur wieder den falschen Reflex aus: die bösen, bösen Großkonzerne...

Gruß V.

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Volker Staben

Am 15.06.2013 00:00, schrieb Martin Gerdes:

Stimmt. Thema passt.

Probleme der beschriebenen Art pflegt man mit technischen Reglern zu lösen. Im konkreten Fall kann man ein automatisches bidirektionales Stromhandelssystem (ASTROHS) implementieren. Die Konsequenz daraus wird sein, dass die Nachfrage nach stromproduzierenden Heizkesseln stark steigen wird und man deshalb in die Großserienfertigung einsteigen wird. Entsprechend werden die Stückpreise fallen und die Marktsättigung wird entsprechend schnell erreicht sein. Das wiederum setzt die Produzenten unter Druck, die darauf entweder mit Marktausstieg oder mit Spezialisierung sinnvoll reagieren können. Im letzten Fall bietet sich für die Meisten die Spezialisierung auf lokale regenerative Energien an, indem Großserienprodukte an diese Energieformen adaptiert werden. Solche "verlängerte Werkbänke" werden also z.B. preiswerte Großserienprodukte auf Stirlingbasis kaufen - nur ohne Brenner und Erhitzerkopf. Diese sind dann die Spezialität der Kleinfirmen.

Es wird unter solchen Umständen nicht lange dauern bis sämtliche trägen Großkraftwerke im Land, die auf Kühltürme angewiesen sind, überflüssig und durch massenhaft flinke Kleintechnik ersetzt worden sind.

Stellt sich dann eine Wetterlage ein, in der viel nicht speicherbare Primärenergie verfügbar ist (also Sonne, Wind und Wasser), dann werden diese Energieformen den Strompreis in den Keller schicken, womit das Verbrennen von teuren Energiespeichern unsinnig erscheint. Flinke Kleinanlagen wird man deshalb umgehend abschalten. Etwaiger Wärmebedarf wird dann ggf. elektrisch gedeckt, was ja angesichts der fehlenden Umweltbelastung unter diesen Umständen auch kein Problem darstellt. Statt teurer, verlustbehafteter und durchaus umweltrelevanter Stromspeicherung speichert man dann einfach die lagerbare Primärenergie und hebt sie sich mitsamt "Ab"wärme (ist dann Nutzwärme) für Zeiten auf, in denen Sonnen-, Wind- und Wasserenergie knapp sind. Macht das System ganz automatisch bzw. die Programme, die in der Peripherie draußen arbeiten und i.d.R. auf wirtschaftlichen Betrieb optimiert sein werden.

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Christoph Müller

Am 15.06.2013 04:58, schrieb Emil Naepflein:

Speicherkraftwerke.

"schnelle und flexible thermische Kraftwerke" SIND bereits Speicherkraftwerke! Denn schnell und flexibel bedeutet am nichts Anderes, als dass man sie bedarfsgerecht jederzeit ein- und ausschalten kann. Genau dafür sind Speicherkraftwerke gut.

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Christoph Müller

Am 15.06.2013 05:00, schrieb Emil Naepflein:

Erfolgt mit ASTROHS im Rahmen der Handelsspanne.

Richtig.

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Christoph Müller

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

die Physik tut das, es wird am Anfang der langen Leitung mehr Leistung eingespeist als an ihrem Ende entnommen werden kann.

So, Beweis durch Behauptung?

Die Windkraftanlagen sind im Norden an der Küste, die Abnehmer im Süden.

Bye

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Uwe Hercksen

Da wir keine direkte Leitung von Nord nach Süd haben, sondern ein Netz mit vielen anderen Kraftwerken und Verbrauchern dazwischen, fließt der Strom immer zum nächsten Verbraucher.

Und die nächsten Verbraucher sind auch im Norden, oder werden die alle abgeschaltet?

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Emil Naepflein

Am 17.06.2013 15:24, schrieb Emil Naepflein:

Einfach die großen thermischen Kraftwerke im Norden abschalten, sobald genug Wind weht und schon wir auch der Windstrom im Norden selbst verbraucht. Das erspart teure Fernleitungen.

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Christoph Müller

Emil Naepflein schrieb:

Hallo,

das es verschieden starke Verbraucher gibt und die Verbraucher nicht überall gleich dicht verteilt sind ist Dir aber schon klar? Die Windkraftwerke im Norden stehen halt in dünner besiedelten Gebieten mit wenig Industrie.

So fliesst der Strom zwar erstmal zum nächsten Verbraucher, aber wenn der viel weniger Leistung braucht muß der grösste Teil weiter nach Süden.

Windkraftwerke muß man dahin stellen wo der Wind am stärksten und längsten weht und wo Platz ist, man kann sie nicht immer direkt neben die Verbraucher stellen.

Bye

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Uwe Hercksen

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