Ist Elektrosensibilität bewiesen?

Manfred Ullrich schrieb:

Ich fürchte, dass die Welt nicht ganz so einfach gestrickt ist. Mit diesem Versuch wirst du lediglich die Sofortwirkung nachweisen können, aber kaum irgendwas Kumuliertes. Wie man spätestens seit den Wasserleitungen aus Blei weiß, sind oft die schleichenden Gifte die Gefährlicheren. Denn bis man da überhaupt auf einen Zusammenhang kommt, können u.U. mehrere Jahrhunderte vergehen und millionen Menschen daran zugrunde gegangen sein. Die Alten Römer hatten schon Wasserleitungen aus Blei. Die gab's in Deutschland noch bis vor wenigen Jahrzehnten. Schnellwirkende Gifte wie z.B. Salpetersäure sorgen dafür, dass man die Gefahr sehr schnell erkennt und dass man sich dementsprechend gut schützt und entsprechend wenig Menschen damit zu Schaden kommen. Nicht so mit schleichenden Giften. Deshalb werden z.B. die schnell lernenden Ratten mit schleichenden Giften vergiftet und nicht mit schnell wirkenden. Denn dann hättem sie schnell raus, dass man dies oder jenes einfach nicht fressen darf und das Gift wäre deshalb schnell wirkungslos.

Es wäre fatal zu glauben, dass dein genannter Doppelblindversuch eine etwaige Elektrosensibilität schon hinreichend ermitteln könnte. Die Welt ist sehr viel komplexer!

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Christoph Müller
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Hallo,

nach bisherigem Erkenntnisstand ist nichts dran.

Gruß, Harald

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Harald Horn

Christoph Müller schrieb:

Schon richtig, darum habe ich auch geschrieben 'so ziemlich gar nicht' :) Zumindest den Funkbetrieb sollte ein abgeschaltetes Handy aber doch einstellen...

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Patrick Kormann

Felix Holdener schrieb:

Bemerkenswert, zumal ja über Elektrosmog nicht erst seit gestern diskutiert wird und Viele an einer Klärung interessiert sein sollten. Welche Annahmen muss man treffen, um das noch als "normal" zu betrachten?

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Christoph Müller

Manfred Ullrich schrieb:

Mit einer Flachbatterie (3R12) und der eigenen Zunge kann man Elektrosensibilität selber gut testen. Bei Funkwellen ist zumindest die erwärmende Wirkung von medizinische Geräten zur Kurzwellenbestrahlung ebenfalls leicht im Eigenversuch nachweisbar.

Oder meinst du den 200m entfernten "Handymast". Ja, es gibt Leute die auch dessen Strahlen spüren, manche sogar vor der Inbetriebnahme der Anlagen. Mit nachvollziehbaren bzw. selber zu kontrollierenden Beispielen kann ich in diesen Fällen leider nicht dienen.

Thomas

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Thomas Einzel

"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:49a2f7a9$0$32672$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

Versuch wirst du lediglich die Sofortwirkung nachweisen

Wasserleitungen aus Blei weiß, sind oft die schleichenden

kommt, können u.U. mehrere Jahrhunderte vergehen ...

Das ist gänzlich am Thema vorbei, es geht hier nicht um Langzeitwirkungen.

Gruß Manfred

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Manfred Ullrich

Manfred Ullrich schrieb:

In der Betreffzeile lese ich, dass um den Nachweis der Elektrosensibilität geht. Wieso gehört da die Langzeitwirkung NICHT dazu? Die Denkweise bedeutet dann quasi, dass es gänzlich ungefährlich ist, die Blutverorgung eines Beins abzustellen, weil ja davon nicht sofort Minuten abfällt... Was meinst du, was nach einer Woche wäre?

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Christoph Müller

Manfred Ullrich schrieb:

Sei einfach froh, wenn du selbst davon nicht betroffen bist. Den Betroffenen kann man erst helfen, wenn man weiß, wo man ansetzen muss. So lange man das nicht weiß, muss man das Ganze einfach hinnehmen und nach Ansatzpunkten suchen. Findet man keinen Ansatzpunkt, muss man auch diesen Umstand hinnehmen können. Trotzdem offen bleiben für die Ansätze Anderer, die ja vielleicht doch mal was finden.

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Christoph Müller

Harald Horn schrieb:

Nach bisherigem Erkenntnisstand weiß man vor allem, dass man sehr wenig weiß. NICHT, dass da nichts dran wäre. Da ist schon zu viel in das wenige Wissen hinein interpretiert.

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Christoph Müller

"Christoph Müller" schrieb im Newsbeitrag news:49a3a288$0$32668$ snipped-for-privacy@newsspool2.arcor-online.net...

geht. Wieso gehört da die Langzeitwirkung NICHT dazu?

Blutverorgung eines Beins abzustellen, weil ja davon

So nehme bitte zur Kenntnis, es geht hier nicht um Langzeitwirkungen, sondern um Wirkungen, welche die Elektrosensiblen (angeblich) DIREKT spüren.

Gruß Manfred

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Manfred Ullrich

Christoph M=FCller schrieb...

Sensibel bin ich im Moment und nicht =FCber lange Zeit. Ich bin z.B. nicht= =20 sensibel f=FCr Radioaktivit=E4t, m=F6chte ihr aber wg. Langzeitwirkung nich= t=20 ausgesetzt sein. Unter Elektrosensibilit=E4t stele ich mir vor, da=DF eine Person direkt auf= =20 die Quelle reagiert (ihr wird =DCbel, sie bekommt Kopfschmerz o.=E4.). Um= =20 diese direkte Sensibilit=E4t zu testen, eignen sich Doppelblindstudien=20 gut.

BTW, letzte Woche ging's bei Quarks & Co im WDR um Kopfschmerz.=20 Interessant fand ich den Versuch mit der Schokolade. Die gleiche Sorte=20 (ohne besondere Zus=E4tze) wurde einmal in rot markierter Verpackung=20 und einmal in neutraler Verpackung pr=E4pariert. Man gab den=20 Versuchspersonen die rot markierte Schokolade mit dem Hinweis, da=DF sie=20 Kopfschmerz verursachende bestandteile enthielt, w=E4hrend die ander Sorte= =20 garantiert keine Kopfschmerzen verursachen w=FCrde.=20 Ergebnis: sogar Personen, die sonst nie =FCber Kopfschwerz klagten,=20 meinten nach Verzehr der roten Schokolade, da=DF sie etwas Kopfschmerz=20 bekommen h=E4tten.=20 Also typischer Fall von Placebo.=20 So k=F6nnte es auch angeblich Elektrosensiblen gehen, die Wirkung tritt=20 ein, weil man an sie glaubt.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Heinz Saathoff schrieb:

Du wirst, genügend Becquerel vorausgesetzt, schon auch unmittelbar etwas spüren...

Felix

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Felix Holdener

Es ist nicht ausschliessbar, dass so jemand gesundheitliche Probleme bekommt, weil so jemand sich wegen der dauerhaften Abschirmung konstant den Schumann-Resonanzen entzieht...

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Das sind Viele auch, jedoch eine Minderheit welche gewisse politische Faeden in den Haenden halten lieber nicht. Der Funke ueber die Diskussion allfaelliger Schaedlichkeiten koennte sich, wenn's ganz "dumm" kommt, auf den Mobilfunkbereich ueberschwappen und um ein solches Unheil tunlichst zu vermeiden, will man lieber ganz still sein, wenn es um dieses Thema geht. Man darf nicht vergessen, das sind alles ganz nette Leute die sich so verhalten, weil die machen sich ganz grosse Sorgen... ;-)

Ich denke, es geht da eher darum irgendwelche Chefideologen zu finden, die eben auch ganz nett sind und zeigen wo's lang geht, - im Denken dieser ganz ach so heissen Angelegenheit.

Und weil wir alle so nett sind, nette Gruesse von mir Thomas

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Thomas Schaerer

Was sollte man dort untersuchen können, was man nicht besser im Labor untersuchen könnte?

Ein Problem an einem echten Mittelwellensender ist schon mal, dass die Versuchspersonen wissen würden, wann er abgeschaltet wird. Damit wäre jedwede Untersuchung in Bezug auf die Frage, ob Menschen elektromagnetische Wellen spüren können, wertlos. Im übrigen würden gerade die Mobilfunkgegner bei einem negativen Ergebnis aufschreien, weil es sich ja nicht um "gepulste" Strahlung handelt und außerdem eine völlig falsche Wellenlänge verwendet wird.

Gruß Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Ach waren das doch schoene Zeiten, als man mit einer Langdrahtantenne in der Naehe der KW-Sender seinen Kuhstall mit Lampen beleuchten konnte. :-)))

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Wenn diese Leute das sogar so direkt spueren, muessten sie eigentlich vom Stuhl fallen, wenn sie mit dem Handy telefonieren, weil mit dem Handy am Ohr ist die Feldstaerke am Kopf sehr gross, - vor allem wenn man sogar im Weinkeller telefoniert... *Aaaaarghhh*

Was viel mehr eine Rolle spielen koennte, ist der Langzeit-Einfluss auf gewisse Rezeptoren in den Nervenfasern, um nur grad ein Beispiel ganz leicht anzukicken. :-)

Ich sage absichtlich "ganz leicht", weil ich beabsichtige nicht, irgend einen Leser hier zu provozieren, damit dieser seine "knappen 5 Minuten" bekommt, weil das bringt erfahrungsgemaess nichts und das Produzieren von Leerlaeufen, ueberlasse ich am liebsten den Spazialisten in diesem Metier, - den Politikern. *fies_grins*

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Hallo,

im Mobilfunk gibt es ebenfalls keine "gepulste Strahlung". Die dort verwendete Modulationsart ist PSK (zu deutsch ungefähr: Phasentastung). Da wird nur die Phasenlage des Trägers umgetastet. "Gepulst" wird da gar nix.

Gruß, Harald

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Harald Horn

Aha, vielen Dank fuer die Aufklaerung! Damit kann man also die folgende WWW-Seite zu diesem Thema entsorgen, wenn man davon ausgeht, dass Du Recht hast:

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Schon wieder was gelernt...

Gruss Thomas

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Thomas Schaerer

Dort gab es vor längerem auch mal eine Sendung zum Thema Elektrosmog. Es wurden Personen, die sich für sensibel in dieser Richtung halten, im abgeschirmten Raum für einen längeren Zeitraum beobachtet und befragt, wie sie sich fühlen. Gleichzeitig wurde eine Strahlungsquelle im Raum ein- und ausgeschaltet und die Probanden sollten sagen, ob sie nun etwas spüren oder nicht. Keine Ahnung, wieviele Personen sie "vermessen" haben, und ab wann bei einer solchen Testreihe auch die Statistiker glücklich wären: Zwischen dem, was die Testpersonen meinten und wann die Strahlenquelle wirklich eingeschaltet war, gab es keinen Zusammenhang. Interessanter fand ich den Hinweis, dass vom Typ her eher ängstlichere und auch depressive Menschen zur "Elektrosensibilität" neigen.

jbe

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Juergen Beisert

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