Verbreiteter Aberglaube. Was denkst Du denn, welche Gasdurchlässigkeiten Gebäudeuntergründe haben, und welche Diffusionsgeschwindigkeiten Radon im Gebirge aufweist? Radon, das "von unten ausdünstet", gibt es nicht, das kannst Du komplett vergessen, dafür ist es viel zu kurzlebig. Radon in der Raumluft kommt *immer* aus Radium, das dicht an der Oberfläche des Bodens oder Baumaterialien sitzt, allenfalls noch aus radiumhaltigem Wasser. Daß die Radonkonzentration in Gebäuden in Gegenden mit uranhaltigen Gesteinen erhöht ist, liegt schlicht daran, daß die Baustoffe früher auch aus der Gegend kamen, meistens aus dem dorfeigenen Steinbruch.
Um sich Radon aus dem Gebirge einzufangen, muß man schon eine private Höhle oder ein Bergwerk besitzen.
(Übrigens ist das Radon selbst oft bloß ein Indikator. Das krankmachende Agens ist häufig das daraus entstehende langlebige indirekte Zerfallsprodukt 210Pb mit 22,3 a HWZ, das über einen kurzlebigen Zwischenschritt zum ebenfalls relativ kurzlebigen 210Po zerfällt und sich biologisch anreichern kann. Da hat man dann also ggf. die Radonquelle abgestellt, aber die Kulturen sind immer noch jahrzehntelang mit Radioblei belastet.)
Nein, sicher nicht: Radon ist ein indirektes Zerfallsprodukt des 238U in der Uran-Radium-Reihe (). Da das Uran, das als Reaktorbrennstoff eingesetzt wird, zuvor chemisch gereinigt wird, enthält es aber die Folgeprodukte gar nicht, und es dauert extrem lange (Jahrtausende), die die sich überhaupt in relevanten Mengen neu gebildet haben. Da müssen schließlich erst einmal 230Th und 226Ra entstehen, bevor sich 222Rn bilden kann.
Das ist eben ein wunderschönes Beispiel für "Lügen mit Statistik".
Laß mich mal die Gelegenheit wahrnehmen, die Methode der KiKK-Studie (erster Teil) zu erläutern:
Es wurde ein Untersuchungsgebiet festgelegt, bestehend aus den Umgebung der deutschen Leistungsreaktoren, und zwar i. a. zu jedem Reaktor der Landkreis, in dem er sich befindet, der nächstgelegene sowie der nächstbenachbarte weiter östlich. I. a. befindet sich ein Reaktor dann also mehr oder weniger am westlichen Rand eines unregelmäßigen Gebiets, das sich bis in eine Entfernung von bis zu
30-50 km erstreckt, der größte Teil der Einwohner befindet sich mehr oder weniger östlich in einer Entfernung von ca. 15-20 km.
Aus den Kinderkrebsregisterdaten wurden die erkrankten Kinder aus dem Untersuchungsgebiet herausgesucht (ca. 1500 Fälle in gut 30 Jahren), dazu eine gut dreimal so große, nach Geschlecht und Geburtsjahr repräsentative Stichprobe ("Kontrollen") Gesunder aus den Meldeverzeichnissen der Gemeinden des Untersuchungsgebiets. Anschließend wurden die Positionen der Wohnungen der Fälle und Kontrollen geocodiert und dann mittels einer logistischen Regression eine loglineare Funktion an die abstandsabhängige Erkrankungswahrscheinlichkeit angefittet.
Zur Methode:
Das Erkrankungsrisiko ist im Prinzip eine Wahrscheinlichkeit, die sich aus dem Verhältnis der Zahl der Erkrankten zur Populationsgröße ergibt
- sie liegt zwischen null und eins (und ist in der Praxis sehr klein, in der Gegend von 10^-5 - Kinderkrebs ist zum Glück sehr selten). Daß
0 - es gibt noch mindestens einen weiteren,
Es ist bekannt, daß sich nach dem Tschernobyl-Unfall das Geschlechterverhältnis bei den Geburten verändert hatte, und zwar ist der Jungenanteil unter den Lebendgeborenen proportional zur Falloutbelastung angestiegen - je nach den Immissionen in den verschiedenen Ländern unterschiedlich stark (Indikator war die gemessene 137Cs-Bodendeposition). Interpretiert wird das als eine höhere teratogene Wirkung der ionisierenden Strahlung auf weibliche Foeten - die sterben dann in etwas höherer Quote als die männlichen ab, so daß unter den Geborenen der Jungenanteil zunimmt: . Der Sex-Odds-Effekt ist offenbar sehr spezifisch für Radioaktivität bzw. ionisierende Strahlung im Niedrigdosisbereich, lediglich bei starken chemischen Noxen wie in der Umgebung von Seveso nach dem Chemieunfall findet man ebenfalls Veränderungen des sekundären Geschlechterverhältnisses.
Nachdem sich in der KiKK-Studie ein Umgebungseffekt mit negativem Abstandstrend bei der Krebsinzidenz gezeigt hatte, haben wir dann einfach mal die Geburtenzahlen aus Deutschland und der Schweiz genommen und untersucht. Es zeigte sich, daß es bei den Gemeinden in der Umgebung kerntechnischer Anlagen und Uranbergbaubetrieben ebenfalls einen negativen Abstandseffekt bei den Sex Odds gibt, überdies zeigte ein entsprechendes Modell für einen Peak (Rayleigh-Verteilung) das nach dem Luftausbreitungsmodell zu erwartende Maximum in einer Entfernung von ca. 15 km - im Gegensatz zu den Autoren der KiKK-Studie hatten wir nicht nur Zahlen aus einem eingeschränkten Untersuchungsgebiet zur Verfügung, sondern Geburtenzahlen aus allen Gemeinden in einem weiten Umkreis um die Anlagen. (Für die Abstände haben wir die der Gemeindemittelpunkte von den Anlagen genommen - genauer geht es leider nicht.) Die Ergebnisse sind hochsignifikant (Paper reviewed, angenommen und im Druck, Veröffentlichung in wenigen Wochen).
Nein, auch das ist kein *Beweis* für Radioaktivität, aber fällt Dir noch etwas anderes als mögliche Ursache ein?
Es ist jetzt dringend zu fordern, daß die für die KiKK-Studie erhobenen Daten mit einem entsprechenden nicht-monotonen Peak-Modell nachgeschätzt werden.
Da täuscht Du Dich. Es betrifft mindestens noch die Kinder und die Enkel der Öko-Generation. Die Erziehung wirkt nach. Du wirst also damit rechnen müssen dass mindestens die nächsten 40-50 Jahre Öko noch weiter wirkt. Bis dahin ist die ganze Energieversorgung auch schon umgebaut.
Weil die Zahl der Erwerbstätigen damals wesentlich niedriger war. Damals gingen überwiegend Männer in die Arbeit, die Frauen blieben Zuhause. Deshalb gab es damals nur etwa 27 Mio Erwerbstätige, vor der Wende 1991 waren es dann schon knapp 32 Mio Erwerbstätige.
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Die Zahl der Arbeitsplätze ist nicht im gleichen Maße gestiegen.
Du machst Dir die typische verharmlosende Propagandasprache der AKW-Beitreiber zu eigen. Das hat damit begonnen dass man Atomkraftwerke nach Kernkraftwerken umbenannt hat um die negativen Assoziation zu Atombomben gegen eine positive zu *kerngesund" zu ersetzten. Und endet damit dass man UNfälle nur noch als Störfälle bezeichnet.
Dieses Modell kenne ich auch aus dem Genehmigungsverfahren für den 198- m-Schornstein des Kraftwerks Braunschweig-Uferstrasse. Da wurde mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten und üblichen Windrichtungen jongliert.
Auf meine Fragen
- wie ist das bei ganz niedrigen Windgeschwindigkeiten (Flaute)?
- an wievielen Tagen im Jahr gibt es solche Flauten?
kamen nur Ausflüchte. Bei Flaute fällt nämlich der Dreck in der direkten Nachbarschaft herunter, gleiche Menge auf erheblich kleinerer Fläche.
Ach ja - anschliessend wurden leistungsfähigere Filter eingebaut ...
Doch - ja ... Ergänzend berichtete mir der damalige Verwaltungschef des Stadtbezirks, dass er früher mal bei einem Dosenhersteller fast am Werkszaun des Karftwerks gearbeitet hatte. Bei Flaute parkten die dort Beschäftigten ihre Autos fernab des Kraftwerks-Schornsteins; denn sonst fiel der ganze Dreck auf die Autos und ruinierte den Lack. Mag sein, dass seine Detailkenntnis ins Genehmigungsverfahren eingeflossen ist ...
Aber im Gutachten, das der Betreiber vorlegte, kamen die Flauten nicht vor. Nur "mittlere Windgeschwindigkeiten", "aus Vorzugsrichtung".
Es soll wohl einen Bereiche geben, wenn der überschritten wird, schaukelt sich das System unweigerlich auf?
Bisher waren ja die Wirtschaftssysteme auf Bevölkerungswachstum und mehr oder weniger wachsenden marteriellen Reichtum ausgerichtet. Wie eine Bevölkerung die altert und gleichzeitig weniger wird, funktioniert, wird dir Zukunft zeigen. Es wird sehr viel politische Geschick erfordern, es nicht zu starken Konflikten kommen zu lassen. Die derzeitige politische Elite läß für die Zukunft böses ahnen.
Wie die zukünftige Ernährunslage bei genügender Energieversorgung aussehen wird, wird interessant. Die Weiterführung von Atomkraft ist diesebezüglich wohl eher kontraproduktiv.Es get wohl nur um Kassemachen der vier Großen. Sie sind ja als AG wohl auch ihren Aktionären dazu verpflichtet. Was aber nicht bedeutet, das die Politik ihnen zu Willen sein muß.
Der Morgentauplan war lediglich eine Arbeitsidee des damaligen US-Finanzministers. Von den eigenen Leuten schon damals schnell wieder verworfen.
Die meißten Deutschen leiden unter signifikanter Überernährung. Das hat enorme gesundheitliche Folgen. Fraglich ob dieeigentlich unnötigen Kosten eine Gesellschaft leisten will und kann? Bedauerlicherweise ist die Ampel ja von den Nahrungskonzernen erfolgreich torpediert worden. Was als Beweis gelten kann, das die Konzerne bereit sind, sprichwörtlich über die Leichen ihrer Konsumenten gehen wollen.
Ach, und du meinst ernsthaft, dass diese "Ampel" das Übergewichtsproblem der Bevölkerung auch nur messtechnisch nachweisbar gelindert hätte? Ich glaube, es ist ein fataler Irrglaube, dass sich die Leute auf breiter Front von irgendwelchen Ökos vorschreiben lassen wollen, was sie essen und wie sie sich ansonsten verhalten.
Hallo, wenn Ökos das Synonym für Träumer und Spinner sein sollte, mußt du Kinderärzte, Krankenkassen usw dazuzählen. Denn diese Gruppen treten vehement für die Ampel ein. Die werden sich schon etwas zu ihrer Stellungnahme für die Ampel gedacht haben. ;-) Und, das die derzeitigen Angaben von den sog. bildungsfernen Schichten, um die es ja eigentlich geht, überhaupt entsprechend interpretieren werden können, glaubst dann auch nur du.
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