Ack. Wenn dann die Juristen durch und die Techniker dran sind, wird es erst richtig interessant ;-) Ist ja alles Neuland, ähnlich den Offshore-WP. Da sind wir auch gerade richtig am Lernen.
Darauf wollte ich hinaus. Man wird wohl hingehen und sagen: Ihr wollt das, wir können das, aber die technischen Umrüstungen müsst ihr bezahlen, weil, ihr wollt das. Mal schauen, was daraus wird.
Keine Ahnung, aber sie haben IMHO gute Karten. Einen regelbaren SVC bekommt man nicht auf die Schnelle.
Ah ok, ich konnte mit dem Begriff nichts anfangen. Also das, was man heute mit Netztrafos schon macht.
Ich dachte, Ironie funktioniert auch ohne Kennzeichnung.
Na, dann wollen wir mal:
Was machen Netzersatzanlagen am liebsten? - Richtig: Probebetrieb! Mit dem Strom könnte man sie schon fast finanzieren.
Wiewviel GW NEA mit rotierenden Maschinen hätten wir denn da so in D? Wenn man mit denen einen Deal macht: Sie dürfen ihren "Probebetrieb" ausweiten, wenn sie
ein fernsteuerbares Zusatzgerätchen einbauen, mit dem der Netzbetreiber an Wirk- und Blindlast drehen kann, und sie
das Ding für lange (ggf. 24/365) laufen lassen (meistens im Leerlauf), dann kriegen wir da doch schon ganz nett Regelleistung zusammen, nicht? (Und zwar nicht nur Blindleistung. sondern sogar Spitzenleistung, wenn's ansonsten mal "brennt" - wochenlange Flaute im Winter, Pumpspeicherwerke usw. leergelaufen/zugefroren... - wird natürlich zu den (dann) gepfefferten Spotpreisen vergütet.)
Schön, das geht nicht immer und überall - so ein Notstromdiesel mag das ja nicht unbedingt, im Leerlauf gedreht zu werden, und auskuppeln geht wohl nicht immer - aber grundsätzlich ließe sich da schon was machen.
Und da kreucht und fleucht ja auch noch einiges andere im Netz - Mittellastkraftwerke, Kaltreserve - alles so'n Zeug, was auch nicht wesentlich stärker verschleißt, wenn sich die Turbosätze mitdrehen und der Kessel aber aus bleibt. Von daher: Brauchen wir denn die KKW-Blöcke? Wohl nicht zwingend, also sind die Verhandlungspositionen der Interessenten gar nicht so schlecht.
Aber falls doch, empfehle ich Artt. 14 f. GG zur Lektüre. Ja, das steht etwas von Entschädigung. Und dann sieht der Prozeß vor dem BGH bzw. BVerfG in etwa so aus:
Kläger (K): "Das verletzt aber ganz doll unser Eigentumsrecht, Hohes Gericht!
- Regierungsvertreter (RV): "Gemeinwohl, zwingend und unabweisbar, datt darf datt (Artt. 14 f. GG)." K: "Aber dann Entschädigung!"
- Gericht (G): "Wie hoch ist denn der Schaden?" K: "Die haben uns unsere schönen KKW stillgelegt und wollen auch noch Brennelementesteuer, und jetzt sollen wir denen ihren grünen Strom auch noch veredeln!"
- G: "Ja, das ist Gesetz. Und welcher Schaden entsteht nun?" K: "Ja, wenn wir uns mal wieder eine genehme Regierung gekauft haben, dann könnten wir die KKW aber vielleicht wieder laufenlassen..."
- G: "Mag sein. Aber das geht doch auch, wenn sich die Generatoren in der Zwischenzeit drehen, nicht wahr? Oder nutzen die sich dabei sehr ab?" K: "Ähm, nein, eigentlich nicht. Aber wir verbrauchen natürlich Strom und haben auch gewisse Wartungskosten..."
- RV: "Die sollen Sie auch ersetzt bekommen..." K: "Wir könnten aber die Maschinentrafos ausbauen und nach Rußland verkaufen, die sind doch noch gut und brennen nur selten ab..."
- G: "Aber ohne die Trafos kann man die KKW dann nicht wieder in Betrieb nehmen, richtig? Und was sind die Turbosätze dann noch wert?" K: "Naja, die sind teilweise radioaktiv und schon 'ziemlich speziell', die will sonst keiner haben, aufwendiger Transport und so ... also, äh, eigentlich nur Schrott. Aber wenn *wir* den Blindleistungsbetrieb damit machen, dann könnten wir damit richtig fett abzocken..."
- G: "Dafür müßten dann aber schon noch Maschinentrafos vorhanden sein?" K: "Ähm, naja..."
- RV: "Ohne die zu enteignenden Netzdienstleistungen der Turbosätze der Kläger wäre die Versorgungssicherheit gefährdet. Es müßten aufwendig Kompensationsanlagen errichtet werden, die die Energiekosten erheblich belasten und damit die wirtschaftliche Stabilität usw. beeinträchtigen würden. Die Börsenpreise für Netzdienstleistungen würden extrem steigen und durch die Kostensituation nicht zu rechtfertigende Monopolrenditen generieren."
Tja, und wie ginge das dann wohl für die Kläger aus?
Ich würde mal denken, die werden angewiesen, die Dienstleistung zu regulierten Preisen zu erbringen, die im wesentlichen nur die variablen Kosten (Energieverbrauch, Wartung, Personal) abdecken, mit der Begründung, daß die Anlagen wegen des gesetzlichen Verbots, sie entsprechend der ursprünglichen Bestimmung zu betreiben, wertlos geworden sind und deswegen kein zu ersetzender Nachteil voeliegt. Vielleicht gibt es noch eine kalkulatorische Entschädigung für den Rest-/Schrottwert der Generatorsätze und Blocktrafos. (Fürs Gebäudeheizen und -bewachen gibt's nix, denn das ist als Bestandteil des Rückbaus ohnehin erforderlich, also "Soda"-Kosten.)
Unnu?
Ja, man muß nur häufiger schalten, wenn der Strom gelegentlich rückwärts läuft.
(Man könnte auch überlegen, im einigen Abschnitten zusätzliche Mittelspannungskabel zu verlegen, die über einige dezentrale Spartrafos mit den anderen verbunden wrden, und dann an "kritischen" Ortstationen Umschalter vorzusehen, die auf die niedrigere Spannung umschalten, wenn zuviel rückgespeist wird. Das könnte billiger kommen als eine NS-Netzertüchtigung und neue Ortstrafos.)
Es werden technische Notwendigkeiten behauptet, die real nicht existieren. (Als die Stromversorgung vor fast dreißig Jahren dereguliert wurde, war das auch so. Die ganze Zunft war extrem erbost, als ihr Börsenpreise nach merit order zugemutet werden sollten, und beschworen mal wieder den Untergang des Abendlands.) Ich nenne das Verdummungskampagne - bis in den Rundfunk haben sie es auch schon geschafft: DLF - Wissenschaft im Brennpunkt v. 19. 6., , .
Natürlich nicht. Aber die Methode, danach zu suchen, fand ich schon bizarr. Und es zeigt die Kluft zwischen den Visionen macher Personen hier und der Realität
Datenkraken, die uns Nutzen versprechen zu Kosten, die wir nicht kennen? Hip designte Produkte, die ihre Macken im Hinterzimmer versteckt haben? Ein stylishes GUI für ein seit Jahrzehnten etabliertes, stabiles, aber laienuntaugliches Betriebssystem? Na, da ist aber der Bogen zur regenerativen Energietechnik weit gespannt. Die tausend Teslas, die sich nur Menschen kaufen können, die sich zwei leisten können (weil: man braucht nämlich zwei), holen den Hering nicht vom Teller.
Das sind vorläufig alles nur Hochglanzversprechungen.
"Die 380V 100A Drehstrom Schnellladesäule und der BYD E6 dahinter symbolisieren den Anfang vom Ende des Verbrennungsmotors."
Da möchte ich nich die Leute an den Autobahn-Ladestationen warten sehen. Und nach meinen Erfahrungen mit Akkus die Seitenstreifensteher "Tschuldigung, Herr Polizist, aber überraschend war mein Akku leer."
Entweder man geht dahin, wo wirklich Sonne ist, oder man nimmt eine Technik, die mit weniger Aufwand mehr Ertrag liefert. In unseren Breiten soll das z.B. Windenergie sein.
ist doch klar geregelt : Tank leer wird bestraft, weil man einen Reservekanister mitführen kann. Dann müssen halt die E-Autos einen Reserveakku mitführen ;-)
Die Akkus sind das Teuerste an den Dingern. Reserve-Akkus sind auch meist schon selbstentladen, wenn man nicht dauernd an sie denkt.
Solange die Akku-Hersteller nichtmal für unsere gängigen Elektrogeräte zuverlässig nachhaltig funktionierende Dinger hinkriegen, werd ich doch nicht haufenweise Euros in ein Elektromobil investieren.
Was imho auch vergessen wird: Man hat ein Auto, weil man die damit erzielbare Freiheit genießt. Die ist mit einem Elektromobil ziemlich beendet. "Ach, ich kann da jetzt grad nicht mehr hinfahren, weil ich glaube, daß mein Akku vorher leer ist" :-(. Es gibt ja nichtmal eine zufriedenstellende Füllstandsanzeige für Akkus.
Dann dreh' ich den Spieß mal um: Wo speisen NEA bevorzugt ein? Richtig, in der Niederspannung. Wo wird die Systemdienstleistung "Spannungshaltung" erbracht und benötigt? Wo sind die KKW, über die wir sprechen, ange- schlossen? Richtig, im Übertragungsnetz. Unnu?
Ich weiss es nicht, sag Du es mir. Interessanter wären allerdings GVar...
[...]
Mit so einem Vorschlag würdest Du bei mir als Betreiber einer stationären NEA den Ausgang sehen. Das ist nicht ohne Grund eine Netz_ersatz_anlage.
[...] Ich bin kein Jurist, also werde ich das nicht kommentieren.
Jetzt bin ich aber gespannt...
Die Deregulierung der Stromversorgung erfolgte per Gesetz im Frühjahr 1998.
Ja, die Medien verdummen den Bürger, nicht die Netzbetreiber.
Solche Dinger gibt es schon lange, es ist aber von den Geräteherstellern nicht erwünscht dass die Akkus wesentlich länger halten. Diese wollen alle 1-2 Jahre neue Geräte verkaufen, oder zumindest neue überteuerte Akkus (Tintendrucker-Prinzip).
Es gibt kein entweder oder. Sonne scheint auch bei uns genau dann wenn der höchste Leistungsbedarf ist - tagsüber. Die Kombination aus allen verfügbaren Quellen im Mix schafft die optimale Energieversogung. Das ist heute auch nicht anders mit der Kombination aus grundlastfähigen und spitzenlastfähigen Kraftwerken.
Habe ich auch gerade gemerkt. Und daß die Trafo-Reaktanz aus einem großen cos phi im NS-Netz einen deutlich kleineren im Verteilungsnetz macht.
Geht das leider nicht.
Wenn man die dabei dysfunktionalen NS-Anlagen mal wegläßt, dann dürfte die vorhandene Reserveleistung annähernd so hoch sein wie die Grundlast, und entsprechend ist auch potentielle Blindleistung vorhanden. Das ist also ziemlich undramatisch.
Deren Zuverlässigkeit durch derartigen "Mißbrauch" aber steigt - wenn die in einer unkritischen Situation die Grätsche macht, juckt's keinen groß, aber durch einen solchen quasi dauernden "Probebetrieb" wird es deutlicher wahrscheinlicher, daß sich Macken *dann schon* zeigen und nicht erst, wenn die Hütte brennt. (Aber ok, NS-NEA taugen nichts als Blindleistungserzeuger.) Und daß sich das wirtschaftlich lohnt, dürfte klar sein: Anstatt daß die NEA nutzlos rumsteht, verdient sie plötzlich Geld - da kann man sich dann sogar öfter mal eine neue gönnen.
Ich auch nicht, aber letztlich geht es darum. Keine Bundesregierung wird zulassen, daß die Wirtschaft oder der Staat von Eigentümern strategischer Produktionsmittel erpreßt werden kann, und sie hat dabei rechtlich auch gute Karten, IMHO.
Und warum hast Du dann die Antwort verpennt?
Dem gingen aber Jahrzehnte Diskussionen voran. Ich kenne die Literatur dazu sehr gut, war zufällig mein Diplomarbeitsthema. Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht...
Die haben schließlich keine eigenen Sender und Zeitungen...
Daß bei uns die Sonne tagsüber scheint ist nicht überraschend. Überraschend ist aber, daß Viele meinen, sie schiene so stark, daß sich Fotovoltaik lohnt :-).
Und für den Verbraucher wird es sich langfristig auch lohnen, wenn man sich die Auswirkung auf die Preise an der Strombörse ansieht. Wenn durch einer eingespeisten Leistung von 20 % der Peak-Strompreis für den insgesamt gehandelten Strom gegenüber 2008 im Schnitt um 5-10 ct/kWh sinkt dann übersteigt das schon teilweise die für die zu diesen Zeiten eingespeiste Menge gezahlte EEG-Umlage.
Ich wohne in einem Neubaugebiet mit ca. 30 EFH/ZFH am Ende einer Sackgasse. Am Ende dieser Sackgasse befinden sich 3 PV Anlagen mit zusammen rund 36 kWp. Ich vermute, dass diese Stelle auch das Ende dieses Niederspannungsnetzes ist, bin diesebezueglich aber nicht sicher.
Ich habe gestern Nacht mal die Spannung an einigen Steckdosen gemessen, sie schwankte von 225 - 227V. Heute tagsueber kam ich auf
225 - 229V. Die 229V waren bei starkem Sonnenschein, also ich schaetze bei einer PV Einspeisung von vielleicht 30 kW. Also letztlich gab es nur eine Spannungserhoehung um ca. 2V.
Ich werde mal die Werte naechste Zeit vergleichen. Heute am Brueckentag sind auch viele Bewohner zuhause und koennten durch einen hoheren Verbrauch die Werte etwas verzerren.
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