X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Was soll denn der Dummlall? Bei leitungsgebundenen Energien reicht
*genau eine* Leitung pro Medium als Zugang für *beliebige* (und
beliebig viele) Anbieter.
Dem dürfte üblicherweise das Baurecht und exorbitante Mehrkosten im
Weg stehen.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Jetzt auf mal... Also das Baurecht schreibt wohl in den seltendsten
Fällen vor, dass nur Gas zum Heizen verwendet werden darf (oder Öl
oder Strom). Allenfalls gibt es Vorschriften, die das Heizen mit dem
einen oder anderen Energieträger unwirtschaftlich machen. Und jetzt
der Trick: Wenn es solche Vorschriften gibt, dann heißt das, dass sie
Einfluss auf das Marktgeschehen haben weil sie ja die
Wirtschaftlichkeit verschiedener Energieträger beeinflussen.
Und damit passiert genau das, was du so wehement abstreitest: Der
Staat beeinflusst das Marktgeschehen.
CU Rollo
Das ist der Grund, warum du mich nicht verstehst. Du zerlegst das
Gesamtproblem in viele kleine Teilprobleme und suchst für jedes
Teilproblem eine Lösung.
Es gibt jedoch keinen Grund zur Annahme, dass die Summe dieser
Teillösungen eine gute Gesamtlösung ergibt. Damit bist du in
prominenter Gesellschaft, sehr viele politischen Fehlentscheidungen
lassen auch auf diese Sichtweise seitens der verantwortlichen
Politiker zurückführen.
Aber nur weil viele so denken wie du, ist es deswegen noch nicht
logisch und richtig.
Du denkst vermutlich, dass Vorschriften bezüglich der Sicherheit von
Atomkraftwerken allein einen Einfluss auf die Sicherheit von
Atomkraftwerken haben. Den Rest des Marktgeschehens betreffen diese
Vorschriften nicht. Nur ist diese Denkweise in dem Fall einfach als
falsch zu entlarven: Wenn die Sicherheit erhöht werden muss, kostet
das Geld. Woher kommt das Geld? Sicher aus der einzigen
Einnahmequelle, die der Betreiber hat, nämlich dem Verkauf von Strom.
Es wird sich also etwas am Strompreis ändern müssen. Und das, obwohl
diese 'Vorschrift zur Verbesserung der Sicherheit von
Atomkraftwerken' eigentlich garnicht dazu gedacht war, das
Preisgefüge am Strommarkt zu beeinflussen. Sie tut es aber.
CU Rollo
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Dem Eigentümer - und? (Nein, der kann Dir nicht vorschreiben, wessen
Strom da durchfließt.)
Das Baurecht schreibt aber ein paar ziemlich teure Sachen bei einer
Änderung der Heizungsart vor, die bei einem Anbieterwechsel bei
leitungsgebundenen Medien _nicht_ anfallen - so langsam müßtest Du
begriffen haben, daß Dein Vergleich voll daneben ist.
Nö: Das "Umbauen" hat sich der Bauherr bereits bei der Errichtung
eingebrockt.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Weder - noch. Für diese Rechnung ist hübsch die *jeweilige* LZ
(temperaturabhängig) mit dem *jeweiligen* Strompreis (lastabhängig) zu
bewerten.
Das ist doch gar nicht wahr. Großkraftwerke sind weder langsam noch
schlecht regulierbar. (Was nicht zum Lastspitzenausgleich beitragen
kann, sind Wind und Sonne, denn deren Grenzkosten verschwinden, was
bedeutet, daß sie immer, und zwar bedarfsunabhängig, ins Netz
eingespeist werden und damit tendenziell den jeweiligen Strompreis
drücken.) Prinzipiell kann jedes Kraftwerk jederzeit unvorhergesehen
ausfallen, unabhängig von der Größe. Daher muß jeweils immer in der
Gesamtgröße der größten Einheit Sofortreserve vorgehalten werden (was
bei Kleinanlagen problemlos geht, da kann das stets das Netz
übernehmen), das heißt aber auch, daß stets eine Anbindung vorhanden
ist, die auch die Zuführung dieser Sofortreserve ermöglicht. (Übrigens
kann die Reserve natürlich auch durch das Verbundnetz bereitgestellt
werden - man darf sich nur nicht blind darauf verlassen, daß das schon
klappen wird (dann klappt's nämlich im Falle eines Falles *nicht*!),
sondern muß das auch durch Rechnung und Verträge sicherstellen.)
Diese ausreichende Anbindung bedeutet aber, daß die Kraftwerke stets
"viele" im Netz sind, so daß sie fast immer mit Nennleistung fahren
oder aus sind - das "Regeln" (auch das "schnelle") passiert ab einer
gewissen Höhe der Laständerung schlicht über das Zu- und Wegschalten
des jeweils nächstteureren Kraftwerks. Und natürlich geschieht das
meistens planmäßig - die E-Wirtschaft kann nämlich Laständerungen ganz
hervorragend ausreichend lange prognostizieren. "Plötzliche" (d. h.
unvorhergesehene) Laständerungen in nennenswertem Umfang finden kaum
statt. Du darfst Laständerungsgeschwindigkeit und -höhe nicht mit
Unvorhergesehenheit gleichsetzen, das sind zwei verschiedene Dinge.
Daß man manche Kraftwerke nicht dauernd ein- und ausschaltet, hat
weniger technische denn wirtschaftliche Gründe: Für die Kosten gibt es
grundsätzlich zwei Beiträge, nämlich die erzeugungsunabhängigen
(Fixkosten wie z. B. Kapitalkosten) und die erzeugungsabhängigen (z.
B. Brennstoffverbrauch). Für Kraftwerke im Wettbewerb verhalten sich
die beiden Komponenten gegenläufig (sonst wären es Fehlplanungen oder
eierlegende Wollmilchsäue - beides sollte in der Realität nicht
vorkommen). Für die Kraftwerke mit den hohen Fixkosten und dem
niedrigen Verbrauch strebt man hohe Benutzungsstundenzahlen an, die
sollen möglichst in der Grundlast laufen, Spitzenlastkraftwerke dürfen
dagegen ruhig teuren Brennstoff verfeuern, sollen aber billig zu
errichten sein, weil sie nur kurz laufen. Mit der
Regelungsgeschwindigkeit hat das wenig zu tun, das ist eine rein
betriebswirtschaftliche Angelegenheit.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Es ist also möglich, ein Kohlekraftwerk innerhalb von 10 Minuten
runter oder hoch zu fahren? Das ganze Gerede von Grundlast und
Spitzenlast ist alles eine große Propaganda? Gaskraftwerke werden zum
Spass betrieben weil sie so teuer sind, und nicht, weil sie schnell
auf Laständerungen reagieren können?
Also mir wäre nicht bekannt, dass irgendwo in Deutschland mal alle
Einzelhändler für eine Woche dicht gemacht hätten mit dem Ergebnis,
das alte nicht mobile Menschen anfangen zu hungern, weil es keinen
Lebensmittelnachschub mehr gibt. Und das, obwohl die privaten Kunden
keine Lieferverträge mit Lebensmittelhändlern haben.
Ein Kraftwerk, dass mit Maximalleistung fährt, kann eine Lastzuname
nicht ausregeln.
Haalt! Plötzlich ist nicht gleichbedeutend mit unvorhersehbar. Wenn
von meinem Auto und mir als Fahrer verlangt wird, innerhalb 20m von
100km/h auf 0 zu bremsen, dann wird mir das nicht gelingen, egal wie
lange im Voraus ich weiß, dass ich das machen soll.
Im Voraus zu wissen, wie sich die Last verändern wird, ist eine große
Hilfe. Aber wenn es keine genügend schnell regulierbaren Kraftwerke
gibt, nutzt es garnichts.
Mir scheint, du tust das gerade.
Soweit ich weiß, sind Gaskraftwerke die mit dem höchten Wirkungsgrad
aber werden für Spitzenlasten und nicht für Grundlast eingesetzt.
Gut, das hat allerdings eher mit dem Preis des Brennstoffs zu tun.
Äh, oben sagtest du, dass jedes Kraftwerk schnell geregelt werden
kann. Solche Spitzenlastkraftwerke darf es aus wirtschaftlichen
Gründen also garnicht geben. Oder sind Großkraftwerke mit Kohle oder
Atomenergie jetzt plötzlich doch nicht mehr so schnell regelbar? Was
denn nun?
CU Rollo
Es ist ein beträchtlicher Unterschied zwischen Nennleistung und
Maximalleistung.
Das stimmt bei dem heutigen Kraftwerkspark weil die abgeschriebenen
Atomkraftwerke sehr niedrige Grenzkosten haben. Wenn diese aber
abgeschaltet werden dann werden die Gaskraftwerke auch vermehrt zu
Grundlasterzugung genutzt werden. Die Vollkosten pro kWh sind im
Grundlastbetrieb ähnlich denen von Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken:
http://www.initiative-energieeffizienz.de/uploads/media/Vortrag_Fischer_EONEnergie_Internet_07.pdf
Du musst unterscheiden zwischen Sekundenreserve, Minutenreserve, ...:
http://de.wikipedia.org/wiki/Regelenergie
Gut.
Schön, nur wird hier in der Diskussion dauernd gegen KWK eingeworfen,
dass sie sich derzeit nicht lohnen und sowas. Klar, irgendwann kann
mal alles besser werden, aber heutzutage wird Strom im Wesentlichen
aus Kohle mit einem Wirkungsgrad von vielleicht 35% erzeugt.
Sehr interessanter Link, da steht in der Tat einiges erhellendes.
Z.B.:
"Die Kosten für die Bereitstellung von Regelenergie können erheblich
sein. Je nach Versorgungslage im Stromnetz können für eine
Megawattstunde bis zu 1500 Euro von den Energieversorgern berechnet
werden."
Was meinst du, wie viele Leute sich ein BHK bauen würden, wenn sie für
den Strom in Spitzenlastzeiten oder auch nur für die Bereithaltung
potentieller Leistung 1,5¤/kWh bekommen würden?
CU Rollo
Hallo, Roland,
Du (roland-damm) meintest am 24.04.07:
Echt? Wird das derart pauschal abgebügelt? Wer hat das denn derart
pauschal abgebügelt? Mir ist das nicht aufgefallen.
Wer hat (pauschal) konstatiert, dass sich Kraft-Wärme-Kopplung derzeit
nicht lohne?
???
Etwa 1/3 ist "im wesentlichen"?
Du argumentierst recht interessant.
Viele Gruesse!
Helmut
Derart pauschal vielleicht nicht, aber die Aussage bleibt, nämlich das
hier der Vorwurf gebracht wird, es würde sich derzeit nicht lohnen.
Lies noch mal nach.
Nenne einen anderen Energieträger, der mehr zur Stromerzeugung
beiträgt. Atomstrom vielleicht noch, aber der steht etwas außen vor,
weil sich Atomkraftwerke kaum in Privathaushalten etablieren lassen.
CU Rollo
In jedem zweiten Post mit dem Inhalt vielleicht? Such selber.
Stichworte: 'Wärmepumpe' weil die viel besser sind, 'Einschaltdauer'
weil die bei Kleinanlagen so schlecht ist.
Ist aber lange Jahre an vielen Orten so gewesen:-) Nur eben
Kraftwerke, die neben Heizenergie keinen Strom abwerfen, also KWK
sozusagen, mit 0% elektrischem Wirkungsgrad.
Kann es ein, dass dein Überblick über diese Diskussion langsam
zusammenbricht? Muss ich jetzt dir gegenüber belegen, dass es hier
Leute gibt, die in verschiedenen Punkten anderer Meinung sind als
ich?
CU Rollo
Hallo, Roland,
Du (roland-damm) meintest am 27.04.07:
"jedes zweite"? Aha. Könntest Du das bitte präzisieren? Mit MIDs
beispielsweise?
Für mich ist "zwei" eine recht eindeutige Zahl, Du solltest also etliche
MIDs liefern können.
Es mag natürlich sein, dass Du den Schluss von 1 auf n+1 gezogen hast.
Was rauchst Du?
Meiner nicht.
Nein. Es reicht, wenn Du sauber argumentierst. Du darfst eine andere
Meinung haben als ich - selbstverständlich.
Aber wenn Du plötzlich aus einem Kohleofen ein Braunkohlekraftwerk
machst, dann ist das bestenfalls Verarschung.
Ich darf daraus allerdings folgern, dass Dir die ernsthaften Argumente
ausgehen.
Viele Gruesse!
Helmut
Prince, wieso? Was ist falsch daran, einen Kohleofen als ein
KWK-Anlage mit 0% Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung zu bezeichnen?
Ausser vielleicht, dass es unüblich ist und nicht besonders
weiterführt und sicherlich weit jenseits des für dich überschaubaren
Tellerrandes liegt.
Ach, du hattest ihn noch nie...
Es ist nur ein Vergleich, der offensichtlich dein Denkvermögen
überstrapaziert.
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Roland Damm schrieb:
Kaum jemand: Die haben nämlich Benutzungsstundenzahlen weit unter 100
- und die restlichen 361 Tage (bzw. 8.660 Stunden - die Regelenergie
wird nicht tageweise, sondern nur ab und an mal eine Viertelstunde
lang in Anspruch genommen) steht die Anlage also nutzlos rum?
Verlustgeschäft, würde ich sagen.
(Übrigens machen die Netzbetreiber viel zu viel Gewese um die
Regelleistung, praktisch ist die nämlich gar kein Problem, sondern nur
ein vorgeschobenes Argument zur Durchsetzung hoher
Durchleitungsentgelte. In dieser Hinsicht sind die Argumente für ein
automatisches Stromhandelsystem nämlich vollkommen korrekt, das könnte
die Regelleistung problemlos durch Lastabwurf bereitstellen, die
Leistungszuführungsgeschwindigkeit (Anlaufdauer der Generatoren) ist
dafür irrelevant. Bloß rechtfertigt das das System eben nicht.)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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