Re: Wärmepumpe und Lüftungsanlage - Kombinieren?

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Ach, neuerdings? Darf ich zitieren:

"
"

Unzweifelhaft imaginiertest Du hier, daß man von 1 EUR/kWh ein BHKW finanzieren könne; ich erlaubte mir einzuwenden, daß das Dummfug ist, weil zu wenig Benutzungsstunden mit 1 EUR/kWh zusammenkämen, was mit der Auslegung der Heizung garantiert nichts zu tun hat.

Samma, postest Du derzeit aus dem Irrenhaus?

Eemt.

Das schriebst Du aber.

Ja, leider.

Das ist allgemein schwierig zu beantworten - man muß jeweils im Einzelfall untersuchen, ob eine solche prohibitive Maßnahme sinnvoll (im Sinne des "Nachtwächterstaates") ist oder ein protektionistisches Handelshemmnis darstellt.

Der Energieversorger *hat* Konkurrenten, *weil* es ein Verbundnetz

*gibt*. Und zugleich muß er mit denen zusammenarbeiten, um den Verbundnetzbetrieb sicherzustellen. Jetzt?

Nö, behaupte ich nicht. Wenn die Kartoffeln teurer werden, essen die Leute möglicherweise mehr Reis. Das interessiert die Kartoffelhändler zwar auch, aber wichtiger ist ihnen, daß sie untereinander gleich behandelt werden (jedenfalls will keiner benachteiligt sein).

Das wäre wohl etwas übertrieben, es geht dabei wohl eher um ein paar Prozent. Aber genau die sind volkswirtschaftlich relevant, denn es gibt da ein paar Leverage-Effekte.

Möglich sicher - das muß aber nicht so stattfinden. Historisch hatte man es immer mit zunächst räumlich getrennten Parallelwirtschaften zu tun - diejenigen, die einen offenen Wettbewerb hingekriegt hatten, blühten und expandierten, diejenigen, die die Entwicklung mit monopolistischen Fehlentwicklungen erdrosselten, verkümmerten und wurden von den expandierenden Nachbarn absorbiert.

Dann ist mindestens eine von beiden nicht so richtig wettbewerbsfreundlich.

Die Reparaturbemühungen eines dirigistischen Staates an Fehlentwicklungen, die ohne diesen Staat gar nicht entstanden wären, sind nun wirklich ein untaugliches Beispiel für die Normalität von stattlicher Marktregelung. Wir brauchen überhaupt keine Sicherheitsvorschriften für Kernkraftwerke: Erstens gäbe es ohne den staatlichen Einfluß ohnehin keine KKW, und zweitens wäre es für die Sicherheit vollkommen ausreichend, den Betreibern eine unbegrenzte Haftpflichtversicherung aufzuerlegen, anstatt sie von der Haftung freizustellen, dann würden sie sich im Verein mit der Versicherungswirtschaft schon von ganz allein, nämlich in ihrem eigenen Interesse, um eine optimale Sicherheit kümmern (was übrigens vorhersehbar das Ergebnis gehabt hätte, daß sie von der Errichtung schon im Vorfeld dankend Abstand genommen hätten).

Wie kommst Du immer zu solchen albernen Folgerungen?

Nö.

Das *ist* auch so - das *war* aber bis vor kurzem noch nicht so. Es ist nur reichlich merkbefreit, *jetzt noch* so zu argumentieren, *als ob es immer noch so wäre*. Wer sich jetzt hinstellt, erklärt, er wäre Luther und würde jetzt die Kirche reformieren, macht sich einfach nur lächerlich.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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Ralf Kusmierz schrieb:

Nein. Da kommt man drauf, wenn man sich mit dem GANZEN Thema intensiv beschäftigt.

In wesentlich kürzerem und sehr viel direkterem Zeitraster.

Du hältst elektrische Gebäudeheizung für erstrebenswert?

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Ralf Kusmierz schrieb:

Nicht nur. Zum Lastabwurf gibt es ja noch Bereitstellung elektrischer Leistung.

Wer sich ein Ei kocht, wird selten erst mal nach dem Strompreis schielen. Und wenn doch, kommt so jemand schnell auf die Idee, mit eigener Stromproduktion gegen zu steuern.

Du siehst nur die eine Hälfte des StromBEDARFs. Was ist mit den Einspeisern? Warum ignorierst du diese Schiene?

Warum sollte denn der Lastgang begradigt werden? Welcher Mechanismus sollte dafür sorgen, wenn er nur darauf ausgelegt ist, Angebot und Nachfrage zum Ausgleich zu bringen? Da ist das Lastniveau doch völlig irrelevant. Heute ist es noch immer ein sehr zentrales Thema.

Wir werden sehen. Da kann sich blitzschnell Entscheidendes verändern.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

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Roland Damm

Hallo, Roland,

Du (roland-damm) meintest am 28.04.07:

Purer Unfug. Ich werfe die Heizung nicht im Juli an, nur um ihre Auslastung zu verbessern. Genausowenig wie ich unentwegt auf dem Klo sitze, nur um dessen Auslastung zu verbessern.

Du jonglierst mit Zahlen, ohne gross nachzudenken.

Boah ey! Eine neue Erkenntnis!!!!11hundertelf

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

Ralf Kusmierz schrieb:

Es gibt "harte" Verbote. Da darf man z.B. per Gesetz nicht. Es gibt auch "weiche" Verbote. Da wird per Regelwerk dafür gesorgt, dass sich etwas garantiert nicht lohnen kann. Z.B. dadurch, dass man verlangt, dass man wg. ein paar kWh die gleichen Fixkosten zu bezahlen hat wie wenn jemand ein paar GWh handelt. Oder dadurch, dass die wesentlichen Größen gar nicht maschinenlesbar zu Verfügung gestellt werden. Und wenn doch, dann nur zu prohibitiven Preisen. Das Spektrum der Möglichkeiten ist riesig und ist in seiner Anwendung auch sehr beliebt. Mächtige nutzen dieses Instrumentarium natürlich besonders gerne zur Sicherung des eigenen Machterhalts.

Was hältst du davon, Brennstoff einfach liegen zu lassen, bis er wieder gebraucht wird? Das spart zumindest das ganze Hebewerk.

So man nur den bereits mit großen Verlusten produzierten Strom betrachten will. Brennstoffe schlicht nicht anzuzünden, wenn der Strom grade nicht gebraucht wird, ist in jedem Fall billiger und effektiver. Die Stromerzeuger müssen lediglich schnell genug reagieren können. Können sie das, sind Speicherkraftwerke definitiv überflüssig.

Das kann man auch mit Fahrzeugakkus ganz lässig abdecken. Mir geht's schließlich um ein etwas größeres Konzept als nur den automatischen Stromhandel. Mir geht's um das Astrail-Konzept. Außerdem: im einen ordentlichen dezentralen Konzept ist wirklich so viel Leistung verfügbar, dass man auf Speicherkraftwerke verzichten kann. Die nötige Leistung bieten dann ja schon alleine die privaten Haushalte.

Komme ich an diese Daten preislich relevant und maschinenlesbar überhaupt heran? Gibt es da nicht gewisse Mindestumsätze und Kosten für jeden einzelnen Deal? Wird da überhaupt lokaler Niederspannungsstrom gehandelt? Wenn du einen gewissen Realitätsbezug hast, sollte es dir leicht fallen, deine Behauptung, dass das ja alles überhaupt kein Problem sei, genau darzulegen.

Der menschliche Schlaf-Wach-Rhythmus und die Tatsache, dass menschengemachte Märkte überwiegend von Menschen bedient werden.

Dann scheine ich also zu träumen, wenn es um Marktzugangshemmnisse geht wie z.B. Mindestumsatz pro Deal, oder Fixkosten pro Deal, oder Mitgliedsbeiträge, oder Steuern, oder Abgaben, oder ... Du bist anscheinend wirklich der Auffassung, dass sich Märkte tatsächlich grundsätzlich überall frei und fair entwickeln und dass wir insbesondere hierzulande diesen Zustand längst erreicht haben.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Moin,

Ralf Kusmierz schrub:

Ich spreche einersets von einer Heizung. Deine Aussagen klangen so, als ob eine Anlage, die nur 10% der Zeit in Betrieb ist, sich nicht rentieren würde. Ich hielt dagegen, dass bei Zentralheizungen genau das aber der Normalfall ist und offensichtlich kein Grund dafür, dass es aus wirtschaftlichen Gründen keinerlei Zentralheizungen in Deutschland gäbe. Offensichtlich gibt es Gründe, die es wirtschaftlich oder zumindest sinnvoll werden lassen, auch eine Anlage zu betreiben, die nur 10% Einschaltdauer hat.

Sicher, solche Höchstpreise gibt es nur selten, zu selten, eine Anlage allein damit zu finanzieren. Das heißt aber nicht, dass die Anlage allein damit finanziert werden muss. Insbesondere sagtest du schon an anderer Stelle, dass bei einem automatischen Stromhandelsystem solche extremen Hochpreisphasen eher wegfallen würden. Gut, gebe ich dir recht.

Ich sehe ein BHK durchaus als Konkurrenz zu einer Heizung. Schließlich muss die Abwärme so einer Anlage ja auch verbraucht werden, sonst sinkt die Wirtschaftlichkeit erheblich. Die Sache mit 1¤-Preisen ist sicher wenig hilfreich, man müsste eher die Frage stellen, wie groß der Durchschnittspreis bei Strom ist, der die teuersten 10% des Tages herrscht. Soweit ich die EEX-Preise interpretieren kann, liegt der etwa beim doppelten Druchschnittspreis.

Du scheinst aber der Meinung zu sein, dass der Strommarkt, wie er derzeit herrscht, das absolute Paradebeispiel ist für einen Markt, der vollkommen frei von verzerrenden Eingriffen ist.

Man kann lange darüber streiten ob dieses oder jenes der Fall ist - oder man kann's einfach lassen. Solche Gesetze sind schlicht und einfach die normalen Rahmenbedingungen, denen das Marktgeschehen unterliegt. Sollte der Staat bessere Abgaswerte für Kraftwerke fordern, dann kann man tausendmal sagen, dass das nur dem Umweltschutz dient, es hat trotzdem einen Einfluss auf die Preisgestaltung. Eine Unterteilung in Regeln, die gemacht sind, um das Marktgeschehen zu beeinflussen (wie z.B. Subventionen) und solche Regeln, die das nicht tun (sollen), ist IMO immer recht willkürlich.

Klar, es gibt stärkere und schwächere Beeinflussungen. Aber ich sehe dazwischen nur einen quantitativen Unterschied, keinen qualitativen.

Beide Systeme sind (obwohl ich sie garnicht so klar unterscheiden würde) halt schlicht nicht zwangsläufig stabil. Wenn es so einfach wäre, wie du schreibst, dann müssten sich ja schnell die, "die die Entwicklung mit monopolistischen Fehlentwicklungen erdrosselten" herauskürzen und nur die überleben, die die einen offenen Wettbewerb hingekriegt hatten" übrig bleiben. Ergo dürfte es nach ein paar Jahrhunderten Wirtschaft keine ersten Typs mehr geben. Ist aber nicht so. Ich meine, der freie Markt hat eine Tendenz dazu, Monopolbildung und Reglementierung zu erzeugen. Genau deswegen unternimmt der Staat ja auch was dagegen: Kartellamt,...

Was hat das mit wettbewerbsfreundlich zu tun, wenn die Rechte des Kunden einfach in einem Staat anders definiert sind als in einem anderen? Es sind einfach nur andere Rahmenbedingungen, die sich auf den Preis auswirken. Übrigens haben die gleichen Probleme auch amerikanische Hersteller, nur die jammern nicht, weil sie es nicht anders kennen.

Auch wenn's nicht zum Kernthema der Diskussion gehört:

...oder doch: Der Staat hätte in dem Beispiel festgelegt, dass die Betreiber eine unbegrenzte Haftung hätten. Das hätte der Staat auch anders festlegen können. In diesem Fall stimme ich dir voll zu, genau das entspräche meinen Ideen: Nicht mühsam viele kleine Vorschriften zusammenstückeln, sondern es einfach dem Markt überlassen, ein Optimum zu finden. Der Staat würde nur die Rahmenbedingungen definieren was in diesem Fall heißt, er legt die unbegrenzte Haftung fest. So hätte ich das geregelt, wenn ich König von Deutschland wäre:-). Ist nur leider wieder nicht ganz realistisch, weil ein Unternehmen pleite gehen kann, und wo kein Geld mehr ist, kann auch keine Haftungssumme bezahlt werden. So eine Regelung alleine würde also nicht ausreichen.

Sicherlich.

Ich unterstellte dir diese Sichtweise, halte es aber nicht ernsthaft für realistisch, dass du das wirklich so siehst. Es ist ganz einfach nur ein Beispiel dafür, wie staatliche Vorschriften das Marktgeschehen beeinflussen. Wenn du behauptest, dass das im Strommarkt nicht der Fall ist, dann musst du erklären, wie Umweltauflagen finanziert werden, _ohne_ dass es irgendeinen Einfluss auf den Preis hat.

Du hast mehrfach widerholt, wie gut man allerlei Kraftwerke regeln kann, innerhalb einer viertel Stunde ist alles problemlos rausgeregelt, auch mit Kohlekraftwerken, sogar ganze Kraftwerke kann man in der Zeit an den Start bringen oder vom Netz nehmen und Laständerungen lassen sich prima vorhersagen - all sowas sagtest du. Nur: Warum braucht's dann Pumpspeicherwerke b.z.w. ist es wirtschaftlich, erst Strom zu produzieren um ihn dann verlustbehaftet zu speichern, wenn man ihn auch so problemlos bei Bedarf erst erzeugen kann? Das passt IMO nicht zusammen. Ich vermute, konventionelle Kraftwerke lassen sich eben doch nicht so problemlos hoch- und runterfahren, wie du das hier schon behauptet hattest.

Was man so liest, spricht nicht gerade dafür, dass das derzeitige Marktgeschehen dazu führt, dass der Strompreis im allgemeinen minimiert wird. Es wird schon länger beobachtet, dass die Energieerzeuger über die Börse nur 10% ihres Stomumsatzes abrechnen, den Börsenpreis aber als Rechengrundlage für alle andere Geschäfte nehmen. Auf diese Weise lässt sich der Marktpreis von großen Anbietern gut beeinflussen.

Ein automatisches Stromhandelssystem würde auch hier eine Änderung bringen, da zumindest alle angeschlossenen Verbraucher ihren Strom über den Marktpreis kaufen würden. Im Idealfall sind das alle Verbraucher des Landes.

CU Rollo

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Roland Damm

Hallo, Roland,

Du (roland-damm) meintest am 28.04.07:

Du hast die Wirtschaftlichkeitsberechnung einer solchen Anlage, technische und klimatische Nebenbedingungen immer noch nicht kapiert - zeigt sich schon an Deiner Verwendung des Begriffs "Abwärme".

Im Sommer produzieren die Anlagen immer noch Abwärme. Klimabedingt.

Du unterstelltst wie ein angelernter Demagoge - durchsichtig, fadenscheinig. Pure Schwarz-Weiss-Malerei.

Es gibt Pumpspeicherkraftwerke, damit "alles problemlos rausgeregelt" werden kann. Damit kurzfristige Schwankungen abgefangen werden können.

Du hast anscheinend arge Schwierigkeiten, simple Sachverhalte zu verstehen.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Roland Damm schrieb:

Ok.

Sind die teuersten 10 % der Tage auch die mit Wärmeabfrage? Und laufen Wärme- und Strombedarf auch hinreichend parallel? (Falls nicht, ist für letzteres ein Tageswärmespeicher notwendig - kostet ...) Und schließlich ergibt sich vorhersehbar der Effekt, daß die Einspeisung der BHKW dazu führt, die "Preisspitze" abzubauen -> Schluß mit der Lukrativität.

Das nun nicht gerade. Es ist aber auch irrelevant: Mit Sicherheit ist er nicht so verzerrt, daß Strom künstlich extrem überteuert hergestellt und angeboten würde. Die Strompreise sind hinreichend nahe an einem "fairen Wettbewerbspreis" dran, so daß sich potentielle Konkurrenzanbieter wie BHKW-Betreiber offensichtlich keine hinreichenden Gewinnaussichten erwarten - formale Marktzugangshindernisse gibt es nämlich nicht (mehr).

ACK

Auch ACK

Deshalb schrieb ich ja auch "Haftpflicht*versicherung*" und nicht etwa nur "Haftpflicht": Die Versicherung ist gerade dazu da, daß Insolvenzrisiko des Betreibers aufzufangen. (Unbegrenzte Haftung ist nämlich zivilrechtlich der Normalfall, allerdings haftet man normalerweise nur für Verschulden: Eine Haftung aus Betriebsgefahr (also verschuldensunabhängig, wie bei Kfz-Haftpflicht) ist eine rechtliche Sonderregelung, die eben nur aus besonderem Anlaß installiert wird.) Ist aber auch egal: Eine solche Haftpflicht brauchte gar keine Ausführungsbestimmungen, denn sie wäre absehbar prohibitiv.

Eben.

Nun begreife es doch mal endlich: Es ist völlig egal, wie schnell Grund- und Mittellastkraftwerke ihre Leistung rein technisch ändern

*könnten* - sie werden nur dann wirtschaftlich betrieben, wenn sie auch ihre entsprechenden Nutzungsstundenzahlen haben. Deswegen ist es billiger, sie gegenüber der Spitzenleistung unterzudimensionieren, sie aber dennoch auch in lastschwachen Zeiten durchlaufen zu lassen und die Überproduktion in (billige) Speicher zu packen, die dann die Lastspitzen bedienen.

(Deshalb ist Christophs Ansicht, man könnte sie doch einfach in Schwachlastzeiten herunterfahren, also den Brennstoff quasi "liegenlassen", auch eine Schnapsidee: Der Gesamtbrennstoffverbrauch ändert sich nämlich dadurch kaum (er wird geringfügig niedriger, weil der Speicherwirkungsgrad herausfällt, aber das sind dann vielleicht 30 % (Speicherverluste) von 5 % (Lastspitzenerzeugung), also irgendwas im unteren Prozentbereich: Das macht den Kohl nicht fett), aber die Fixkosten, die gut die Hälfte der Erzeugungskosten ausmachen) wären doppelt- oder dreimal so hoch: Völliger Schwachsinn!)

Jetzt?

Wenn das so wäre: Tingel durch die Lande, überzeuge Investoren davon und *mach* das Stromhandelssystem - es *gibt* keine institutionellen Hindernisse. Es ist vollkommen normal, daß nur ein ganz geringer Anteil des Handelsvolumens über die Börse läuft (nur bei Wertpapieren ist das anders, da ist der Anteil hoch), üblicherweise werden Rohstoffe bilateral individuell gehandelt, aber natürlich zu den Börsenpreisen abgerechnet. (Wenn ich einen Goldbarren bei eBay erschachere, schaue ich, genau wie der Verkäufer, natürlich auf den Börsenpreis, aber wir kämen niemals auf die Idee, wirklich an der Börse zu handeln.) Und genauso gab und gibt es an den Warenterminbörsen immer Manipulationsversuche - interessiert bloß keinen, ist bekannt, stört nicht, mittelt sich raus. (Warum letzteres? Wenn derartige spekulative Preisbewegungen nachhaltige Vorteile ermöglichen würden, dann würden sich sofort die Börenspekulanten darauf stürzen und ihn damit wieder zunichte machen - die sind im RL nämlich durchaus hinter Zehntelprozenten her.)

Es ist übrigens nicht die Aufgabe eines Wirtschaftssystems (Aufgaben stellt ihm ohnehin niemand), Produktpreise zu minimieren - minimiert werden soll vielmehr der Gesamtaufwand bzw. der Gesamtnutzen maximiert. Und es gibt dekorierte (Nobelpreis) volkswirtschaftliche Darlegungen, die zeigen, daß ein freier (und nicht monopolistisch verzerrter) Markt genau das tut.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Christoph Müller schrieb:

Fahrzeugakkus... Hokay, wieviel Energie in muss ich in meine Batze (Blei,Säure) pumpen um an die angegeben 70Ah zu kommen? Nicht vergessen...da kommt Gleichspannung rein und wieder aus. Wenn ich das mal im Kofe so überschlage und das mal auf die Kapatzität eines Pumpspeicherwerkes hochüberlege...ja verdammt beisst mich, das Ding mitm vielen Wasser aufm Berg, des Nachts gefüllt mit phösem Atomstrom, ist warscheinlich sogar günstiger im Betrieb als irgenwas Chemisches als Sekundärspeicher.

Reply to
Thorsten Gabriel

Thorsten Gabriel schrieb:

Irgendwie scheinst du das ganze noch nicht recht verinnerlicht zu haben.

Bei Speicherkraftwerken kommt es weniger auf die Energie, sondern viel mehr auf eine schnell verfügbare Leistung an. Ein schnödes Blitzgerät im Fotoapparat hat üblicherweise mehre Kilowatt Leistung, verbrät aber aufgrund der kurzen Leuchtdauer nur wenig Energie. Deine 70Ah sind eine Ladung und weder Energie noch Leistung. So lange man halbwegs überschaubare Leistungen hat, pflegt man mit Wechselrichtern zu arbeiten. Sie werden mit Gleichstrom gespeist. Werden sie mit Wechselstrom gespeist, so wird auch daraus erst mal Gleichstrom gemacht, der dann definiert wechselgerichtet wird. Was deinen Überschlag im Kofe angeht - in die Fahrzeugakkus wird man so oder so investieren. Unabhängig davon, ob man sie zur Deckung der Sekunden- und Minutenlasten verwenden will oder nicht. Es geht dann also nur noch darum, ob man in den Wechselrichter investieren will oder nicht. Hat man Solarstrom oder irgendeinen anderen Stromerzeuger, so wird man dafür sowieso einen Wechselrichter haben, dem man ggf. auch Batteriestrom aus den Akkus zur Netzeinspeisung anbieten kann.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Christoph

Christoph Müller schrieb:

Ja! Wenn du dir die Daten im Browser anschauen kannst, sind diese auch "maschinenlesbar". Hat mich ca. 2 Stunden Programmierarbeit gekostet.

Jetzt habe ich mir mal per VBA die Daten des Jahres 2006 geholt (Stundenkontrakte Spotmarkt). Solltest du auch mal machen, ein Softwareteam hast du doch, bietest das sogar als Dienstleister an.

Mit Hilfe der Zahlen würdest du sehr schnell merken, dass sich dein Konzept nicht lohnt.

Du propagierst Mikro-Kraftwerke mit sehr geringer Leistung und über den Stromverkauf willst du dieses Kraftwerk und die anfallenden Kosten tragen. Du rechnest also damit, dass der Ertrag aus dem Stromverkauf sehr hoch ist. Das ist aber ganz und gar nicht so, wie man den Zahlen der EEX entnehmen kann.

Stunden Preis bis / MWh

45 1,00 ? 15 2,00 ? 21 3,00 ? 14 4,00 ? 14 5,00 ? 24 6,00 ? 41 7,00 ? 24 8,00 ? 23 9,00 ? 32 10,00 ? 583 20,00 ? 1573 30,00 ? 2063 40,00 ? 1712 50,00 ? 1229 60,00 ? 1033 70,00 ? 602 80,00 ? 399 90,00 ? 266 100,00 ? 227 200,00 ? 24 300,00 ? 8 400,00 ? 3 500,00 ? 0 600,00 ? 4 700,00 ? 0 800,00 ? 1 900,00 ? 1 1.000,00 ? 1 2.000,00 ? 2 3.000,00 ?

Dein Konzept würde sogar noch weniger Außreißer erzeugen. Jetzt erkläre mal, wie du in den paar teuren Stunden mit einem Mikro-Kraftwerk genügend Geld erwirtschaftest. Du hast ja noch nicht einmal genügend Leistung, um auf mehr als eine Handvoll Kilowattstunden zu kommen!

Die anfallende Wärme kannst du auch nur in den wenigsten Fällen benutzen, denn interessanterweise liegen die meisten teuren Stunden im Sommer, wenn wenig Kühlwasser in den Flüssen zur Verfügung steht!

Zeitpunkt Preis/MWh

07.11.2006 18:00 2.436,63 ? 25.07.2006 11:00 2.000,07 ? 27.07.2006 11:00 1.399,99 ? 27.07.2006 10:00 998,24 ? 27.07.2006 14:00 800,09 ? 26.01.2006 18:00 699,89 ? 27.07.2006 13:00 699,88 ? 27.07.2006 12:00 699,81 ? 27.07.2006 15:00 693,23 ? 25.07.2006 12:00 499,91 ? 27.07.2006 09:00 499,68 ? 25.07.2006 13:00 450,01 ? 24.07.2006 11:00 399,93 ? 28.07.2006 11:00 384,90 ? 25.07.2006 10:00 300,09 ? 25.07.2006 14:00 300,07 ? 21.07.2006 11:00 300,06 ? 21.07.2006 12:00 300,01 ? 26.07.2006 16:00 300,01 ? 25.01.2007 18:00 300,01 ? 19.07.2006 11:00 300,00 ? 27.01.2006 09:00 299,96 ? 27.01.2006 08:00 299,91 ? 27.01.2006 10:00 298,42 ? 25.07.2006 15:00 292,22 ? 25.07.2006 09:00 290,64 ? 21.07.2006 09:00 289,95 ? 27.07.2006 16:00 279,80 ? 28.07.2006 12:00 274,92 ? 24.07.2006 12:00 264,53 ? 12.01.2006 17:00 262,42 ? 21.07.2006 10:00 250,08 ? 24.07.2006 14:00 231,18 ? 24.07.2006 10:00 229,42 ? 28.07.2006 10:00 223,96 ? 26.07.2006 12:00 219,97 ? 24.07.2006 15:00 209,04 ? 18.07.2006 11:00 205,17 ? 18.07.2006 14:00 205,12 ? 24.07.2006 13:00 202,07 ? 26.07.2006 13:00 200,19 ? 19.07.2006 12:00 200,08 ? 27.01.2006 11:00 200,07 ? 18.07.2006 10:00 200,03 ?

Max 2.436,63 ? Min -15,10 ? Mittelwert 48,56 ? Medianwert 43,02 ?

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Schulungsentgelt 800 Euro Technischer Zugang 2500 Euro/Jahr Jahresentgelt 5000 Euro/Jahr Transaktionsentgelt 0,09 Euro/MWh

Aber bevor du fragst, hättest du das auch selbst ermitteln können.

Niederspannung wird da natürlich nicht gehandelt, die Verteil- und Übertragungsnetzbetreiber wollen ja schließlich Geld für die Durchleitung und Umspannung.

Das sind doch keine Marktzugangshemmnisse, jede Börse hat Regeln und verlangt Geld.

Gruß Jürgen

Reply to
Jürgen Kraus

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Jürgen Kraus schrieb:

Saubere Arbeit!

Aber das sind doch alles von bösen Mächten manipulierte Preise! ;-)

Die Benutzungsstunden sind ziemlich gut lognormalverteilt um den Mittelwert 46,46 Euro mit +/-sigma von 25,00 bis 86,34 Euro.

Warum ist die Stundensumme 9.984 Stunden und nicht 8.760 Stunden?

Die absolute Leistung ist natürlich nicht das Kriterium, man muß schon die spezifischen Kosten betrachten. Aber grundsätzlich hast Du natürlich recht.

Upps!

Negativ?

Der Bias ist wohl eine Folge der Lognormalverteilung.

Diese "Marktzutrittskosten" sind natürlich kein relevantes Argument: Tatsächlich würde ja nicht der "kleine Krauter" wie auf dem Bauernmarkt seine paar Kilowattstunden an den Nachbarn verhökern (wie Christoph das gerne hätte), sondern die ASTROHS-Betreiber würden sich organisieren müssen und ein EVU betreiben, das seinen Strom entweder nur an der EEx verkauft oder auch Verbraucher beliefert. Und in der Masse spielen die o. a. "happigen" Fixkosten gar keine Rolle, das ist praktisch dasselbe, als wenn unsereins für ein paar tausend Euro eine kleine Order an der Wertpapierbörse plaziert und mit dem Bankentgelt die entsprechenden Zugangskosten seiner Bank an der Börse mitbezahlt.

Die Besonderheit läge in der "verteilten" Kraftwerksstruktur - bezogen auf die Hochspannungsebene müßten doppelte Durchleitungskosten anfallen, andererseits würden die höheren Spannungsebenen durch die NS-Einspeisung teilweise entlastet, auch würde ein Teil der Einspeisung direkt von Kunden in den gleichen lokalen Bereichen der unteren Spannungsebenen abgenommen und im Hochspannungsnetz gar nicht erst auftauchen - das müßte bei den Durchleitungspreisen natürlich berücksichtigt werden, zumal bei einem automatischen Stromhandel die tatsächlichen Lastverhältnisse genau dokumentiert wären und zugeordnet werden könnten. Je nach Verteilung von Einspeisern und Verbrauchern könnten die realen Durchleitungskosten also sowohl höher (wenn z. B. die Nordhälfte des Landes die Kunden in der Südhälfte beliefert) als auch niedriger (wenn die gesamte Erzeugung jeweils gleich im Nebenhaus wieder abgenommen wird) sein.

ACK

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

Hallo Ralf

Ralf Kusmierz schrieb:

Richtig, eine riesengroße Verschwörung!

Und das alles nur, um ASTROHS zu verhindern.

Ich habe in einer Schleife 52 mal eine Abfrage gestartet, aber jedes mal acht Tage zurückgeliefert bekommen und somit Daten bis Ende Februar 07 gehabt.

Stunden Preis/MWh

20 1,00 ? 10 2,00 ? 13 3,00 ? 11 4,00 ? 12 5,00 ? 18 6,00 ? 31 7,00 ? 18 8,00 ? 21 9,00 ? 29 10,00 ? 429 20,00 ? 1147 30,00 ? 1859 40,00 ? 1539 50,00 ? 1086 60,00 ? 995 70,00 ? 593 80,00 ? 398 90,00 ? 265 100,00 ? 223 200,00 ? 24 300,00 ? 7 400,00 ? 3 500,00 ? 0 600,00 ? 4 700,00 ? 0 800,00 ? 1 900,00 ? 1 1.000,00 ? 1 2.000,00 ? 2 3.000,00 ?

Jetzt sind es 8760 Stunden. ;-)

Richtig, aber wenn Christoph die Hochpreiszeiten richtig abschöpfen möchte, braucht er genügend Leistung, um in der Zeit überhaupt ein paar KWh verkaufen zu können.

Ja, kaufen und dabei Geld verdienen. ;-)

Weiß der Teufel, woher dieser Wert stammt, ich habe auch nicht darauf geachtet. Sollte am 26.03.06 um 2:00 gewesen sein, aber der Wert kann ja gar nicht existieren, weil da auf Sommerzeit umgestellt wurde. Ich habe das Programm nochmal durchlaufen lassen und schwupps, der Wert ist nicht mehr da.

Da ich auch die Daten für 2007 rausgeschmissen habe, bekommt man auch etwas andere Werte:

Max 2.436,63 ? Min - ? Mittelwert 50,79 ? Medianwert 44,95 ?

Full ACK.

Um dort mitzuspielen, benötigt man sowieso einen eigenen Bilanzkreis innerhalb der jeweiligen Regelzone, also genau das, was du angesprochen hast.

Beim Übertragungsnetzbetreiber wird dann von Christoph im voraus ein Fahrplan angemeldet. Meint er, dass er für eine Viertelstunde zuwenig oder zuviel angemeldet hat, muss an seinem Preis schrauben, damit gegengesteuert wird. Oder er kauft und verkauft an der EEX.

Dürfte aber alles keine Probleme bereiten.

Gruß Jürgen

Reply to
Jürgen Kraus

Hallo Jürgen,

Die AKTUELLEN? Also nicht die für in einer Stunde oder für den nächsten Tag, sondern die Preise, die ganz genau JETZT und nicht irgendwann zu zahlen sind?

Die interessieren mich nicht. Mit Stundenkontrakten wird ja vereinbart, dass man am ... um ... zu den und den Konditionen einspeisen wird. Mich interessieren die AKTUELLEN Preise im Augenblick. Nicht, wer sich zu welchen Zeiten zu welchen Konditionen verpflichtet, Strom zu verkaufen oder zu beziehen.

Wie gesagt - ich brauche die AKTUELLEN Preise. Nicht das, was in der Vergangenheit oder in der Zukunft bezahlt wird, sondern im Augenblick.

Nein. Diese sehe ich lediglich als wirtschaftliche und deshalb weit verbreitete Konsequenz aus einem automatischen Stromhandelssystem für Jedermann.

Es reicht, wenn er nur wenig über dem konventioneller Heizungen ist.

Welche Spannungsebene betrifft das?

Gibt es da auch noch eine gewisse Ortsabhängikeit? Wenn nicht, könnte es ja sein, dass wer auf den Falkland Inseln da vielleicht auch mitmachen will.

Was bringt dich zu dieser Überzeugung?

Jetzt erkläre mir mal, an welchen Preisen jemand interessiert ist, der sowohl Verbraucher wie auch Einspeiser sein kann. Du erwartest eine einzige Antwort. Dann gib du auch eine einzige. Also: Wird so jemand an hohen oder niedrigen Strompreisen interessiert sein?

Vielleicht solltest du mal einer Banker fragen, der Ahnung vom Geldverdienen hat. Verdient man mehr Geld, wenn alles konstant ist oder wenn Bewegung im Markt ist? Du scheinst jedenfalls von statischen Verhältnissen aus zu gehen.

Mit Wärme kann man auch kühlen. So wird z.B. das Gebäude J auf

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(ziemlich weit unten) mit Solarwärme gekühlt. Ginge natürlich auch mit Abwärme aus Strom-Wärme-Kopplung.

Danke für den Link. Zeigt mir, dass das, was ich vor haben, damit nicht richtig abgebildet werden kann. Interessanterweise steht da nirgendwo irgendetwas über die Spannungsebene und es gibt auch keinen Ortsbezug.

Danke für die Zahlen. Und was ist da für den "kleinen Mann" geeignet? Es wird doch behauptet, dass das alles längst kein Problem wäre. Welcher Haushalt könnte sich

800,- Euro für eine Schulung überhaupt leisten? Wer kann sich einen Zugang für 2.500 Euro/Jahr leisten? Oder ein Jahresentgelt von 5000,- Euro? Ein Haushalt rechnet auch nicht in MWh. Dort sind die Einheiten eher 1/1000stel. Stellt sich die Frage, ob so kleine Transaktionen dann überhaupt realisiert werden.

Was ich schon ahnte, hast du hier bestätigt: Verlorene Liebesmüh'.

Somit scheinst du Äpfel mit Birnen vergleichen zu wollen.

Du kannst es meinetwegen auch Regeln der Börse nennen. Fakt ist, dass damit der "kleine Mann" nichts anfangen kann, weil es bei ihm um ganz andere Dimensionen geht.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Christoph

Christoph Müller schrieb:

Beschäftigst du dich auch einmal mit einem Thema?

RTFM Handelszeit Im Intra-Day-Markt der EEX können die Handelsteilnehmer die Einzelstunden des laufenden Tages bis 75 Minuten vor Lieferbeginn handeln. Ab 15.00 Uhr ist der Handel der Stunden des folgenden Tages möglich. Der Intra-Day-Handel findet an jedem Tag des Jahres rund um die Uhr statt.

RTFM

75 Minuten vor Lieferbeginn hast du den Preis!

Interessant, nur deckt sich das nicht mit dem, was du sonst so von dir gibst. Google Groups bringt es an den Tag!

RTFM Lieferort Das Liefergebiet umfasst die vier Regelzonen in Deutschland. Für die Teilnahme am Intra-Day-Markt weisen die Teilnehmer einen Bilanzkreisvertrag in einer Regelzone ihrer Wahl nach.

Die Verhältnisse an der EEX sind doch keineswegs statisch, dann rechne doch mal mit diesen Zahlen.

Mit einer guten Wärmedämmung hat sich das Thema auch erledigt.

Absorberkühlschränke gibt es schon ewig, erzähle doch mal was neues.

RTFM in die 220/380kV-Ebene in den von der EEX für den Marktteilnehmer zugelassenen Regelzonen und in der vom Börsenteilnehmer angegebenen Regelzone in der 220/380kV-Spannungsebene.

Der Handel von Aktien läuft auch nur über Broker und trotzdem hat auch der kleine Mann Aktien.

Jemand der das als Dienstleistung anbietet, kann das.

RTFM Handelseinheit

0,1 MW konstante Leistung; dies entspricht 0,1 MWh

Du gibst dir noch nicht einmal Mühe, sondern laberst nur rum.

Du kannst doch überhaupt keine Zahlen liefern, also nehme ich halt die Großhandelspreise, die sogar noch den Vorteil haben, unbelastet von Durchleitungs- und Umspanngebühren zu sein.

Fakt ist, dass auch der kleine Mann Aktien besitzt, obwohl es im Aktienmarkt um ganz andere Dimensionen geht.

Gruß Jürgen

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Jürgen Kraus

Hallo Jürgen,

Sonst hätte ich nicht auf eine Antwort gehofft.

75 Minuten im Voraus ist eine ganze andere Welt. Das hat nichts mit dem zu tun, was ich will. Denn mit dem, was da geboten wird, lässt sich nun wirklich kein vernünftiger Regelkreis aufbauen.

Wie baut man mit 75 Minuten Totzeit einen vernünftigen Regelkreis auf?

Schon mal an die Möglichkeit gedacht, dass auch du was in den falschen Hals kriegen könntest oder dir zur richtigen Beurteilung vielleicht nur ein paar kleine Details fehlen könnten?

Da aber überwiegend in die Niederspannung eingespeist werden dürfte, scheint mir dieses Raster doch als etwas zu grob, um damit auf einen Grünen Zweig kommen zu können.

75 Minuten Totzeit - Bilanzkreisvertrag - sonst noch was? Damit soll wirklich ein gut funktionierender Regelkreis möglich sein? Wer das behauptet, sollte man zeigen, wie das denn mit vielen Netzteilnehmern (auch in der Produktion) gehen sollte.

Im Vergleich zu einem echten und deshalb auch schnellen Regelkreis sind die Preise an der EEX ziemlich statisch. Wenn man sich schon 75 Minuten Totzeit leisten kann, ist auch nichts anderes zu erwarten.

Nur produziert diese keinen Strom. Der muss trotzdem irgendwie produziert werden. Dabei entsteht meistens auch sehr viel Wärme, die lieber in teuren Kühltürmen weggeworfen als sinnvoller Verwendung zugeführt wird. Da ist es offenbar wirtschaftlicher (für die Großkraftwerkler), hier in einen teuren Kühlturm und da in eine teure Gebäudeisolierung zu investieren. Ist ja auch eine ganz andere Kostenstelle. Die geht die Großkraftler nichts an.

Wenn du das schon weißt - was hast du denn dagegen, mit Abwärme zu kühlen?

Damit ist die Sache für mein Vorhaben sowieso irrelevant.

Aber nicht viele. Meistens hat man Fonds.

Und dann auch noch mit 75 Minuten Totzeit leben muss...

Nun bring du erst mal die 75 Minuten Totzeit aus dem System raus, damit man überhaupt an eine vernünftige Regelung denken kann. Dann gibt es noch andere Rahmenbedingungen. Z.B. die Bereitstellungsgebühren für die elektrische Leistung und wohl noch Einiges mehr...

Bei der Niederspannung gibt es doch Preise. Da gelten heute die, die der "kleine Mann" zu bezahlen hat. Irgendwie gehen diese Preise aber schon überhaupt nicht mit den Großhandelspreisen in den Hochspannungsnetzen zusammen.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

Hallo Christoph

Christoph Müller schrieb:

Nichts, aber eine gute Isolierung ist besser.

Im Laden gibt es auch Preise für Ananas, die passen aber schon überhaupt nicht mit den Preisen zusammen, die der Erzeuger in Rechnung stellt.

Ich verstehe nicht, warum du immer nur laberst, aber nicht mal eine Rechnung zustande bringst, die deine Idee ünterstützt. So wirst du keine Geldgeber überzeugen.

Du willst doch als Hauptziel Primärenergie einsparen. Vergleichen wir doch mal Wärmepumpen mit deinem System.

Unbestritten ist doch wohl folgendes:

Die Leistungszahl einer WP liegt im Schnitt bei 4. Der Wärmebedarf eines 4 Personenhaushalts beträgt ca. 22.000 KWh.

1 Liter Öl hat einen Energiegehalt von ca. 10 KWh.

Personen 4 Fenster 2,5 W/m²K Außenwand 0,42 W/m²K Decke 0,62 W/m²K Fläche Fenster 20 m² Fläche Außenwand 70 m² Fläche Decke 120 m² Heiztage 160 Außentemper. 3 Grad Innentemp. 22 Grad Q 153,8 W/K Vollbad pro Person 100 Liter/Tag Duschbad pro Person 30 Liter/Tag Spülwasser 15 Liter/Tag Sonstiges 30 Liter/Tag Anfangstemperatur 8 Grad Zieltemperatur 45 Grad Bedarf/Tag Person 7,54 KWh Strombedarf / Jahr 6.000,00 KWh Bedarf Wärme 11.221,25 KWh Bedarf Warmwasser 11.002,82 KWh Summe Wärme 22.224,07 KWh Summe Gesamt 28.224,07 KWh

Nehmen wir an, dein BHKW hat einen el. Wirkungsgrad von 30%. Die el. Leistung liegt bei 3 KW.

Mehr el. Leistung ist unsinnig, da man die gesamte Jahresleistung in wenigen Stunden erzeugen und lange speichern muss.

Leistung elektrisch in KW 3,00 KW Wirkungsgrad KWK 30,00 % Ölpreis 0,60 ? Wärme Arbeit 22000,00 KWh El. Arbeit 9428,57 KWh Gesamtleistung 10,00 KW Wärmeleistung 7,00 KW Ölverbrauch 1,00 Ltr./Stunde Vollaststunden 3142,86 h Primärenergie 31428,57 KWh

Du magst ja die Preise der EEX für unsinnig halten, ich nehme aber an, dass du als Erzeuger auch nicht mehr bekommen würdest. Weiterhin nehme ich an, dass du dein BHKW nur in Hochpreiszeiten laufen lässt. Ich habe jetzt der Einfachheit halber immer den höchsten Preis benutzt, obwohl dieser in den meisten Fällen weit darunter liegen dürfte. Für das Jahr 2006 ergäbe sich folgende Verteilung:

Stunden Preis/MWh Einsatzstunden Erlös

20 1,00 ? 0,00 0,00 ? 10 2,00 ? 0,00 0,00 ? 13 3,00 ? 0,00 0,00 ? 11 4,00 ? 0,00 0,00 ? 12 5,00 ? 0,00 0,00 ? 18 6,00 ? 0,00 0,00 ? 31 7,00 ? 0,00 0,00 ? 18 8,00 ? 0,00 0,00 ? 21 9,00 ? 0,00 0,00 ? 29 10,00 ? 0,00 0,00 ? 429 20,00 ? 0,00 0,00 ? 1147 30,00 ? 0,00 0,00 ? 1859 40,00 ? 0,00 0,00 ? 1539 50,00 ? 0,00 0,00 ? 1086 60,00 ? 625,86 112,65 ? 995 70,00 ? 995,00 208,95 ? 593 80,00 ? 593,00 142,32 ? 398 90,00 ? 398,00 107,46 ? 265 100,00 ? 265,00 79,50 ? 223 200,00 ? 223,00 133,80 ? 24 300,00 ? 24,00 21,60 ? 7 400,00 ? 7,00 8,40 ? 3 500,00 ? 3,00 4,50 ? 0 600,00 ? 0,00 0,00 ? 4 700,00 ? 4,00 8,40 ? 0 800,00 ? 0,00 0,00 ? 1 900,00 ? 1,00 2,70 ? 1 1.000,00 ? 1,00 3,00 ? 1 2.000,00 ? 1,00 6,00 ? 2 3.000,00 ? 2,00 18,00 ?

Damit ergäbe sich folgendes.

Erlös Strom 857,28 ? Ölkosten Strom 565,71 ? Differenz -291,57 ? Ölkosten Rest 1.320,00 ? Summe 1.028,43 ?

Du würdest also 1028,43 Euro hinlegen, um deine Wohnung warm zu bekommen.

Für die gleiche Menge an Wärmeenergie benötigt eine Wärmepumpe weniger Primärenergie und die Betriebskosten sind niedriger.

Strompreis WP 0,14 ? Grundpreis/a 53,00 ? Kraftwerkswirkungsgrad 40,00 % Leistungszahl 4 Arbeit Bezug 5500,00 KWh Kosten 823,00 ? Primärenergie 12222,22 KWh

Trotz des "schlechten" Wirkungsgrades eines Kraftwerkes auf der grünen Wiese wird nur etwa 1/3 der Primärenergie verheizt.

Bei einer guten Wärmedämmung spart man noch einmal Primärenergie.

Natürlich sieht die Sache preislich ganz anders aus, wenn die Strompreise der KWK angenommen werden, aber die Umwelt kriegt trotzdem auf die Ohren, weil sich der Verbrauch an Primärenergie nicht reduziert.

Nach § 4 Abs. 3 Satz 2 des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes vom 19. März 2002 (BGBl. I S. 1092), zuletzt geändert durch Art. 136 der Verordnung vom 25. November 2003 (BGBl. I S. 2304) wird folgender Satz eingefügt:

?Als üblicher Preis gilt der durchschnittliche Preis für Baseload-Strom an der Strombörse EEX in Leipzig im jeweils vorangegangenen Quartal.?

Vergütung nach üblichem Preis: 4,467 Ct/kWh Vermiedene Netznutzungsentgelte 0,720 Ct/kWh Zuschlag zur Einspeisevergütung: 5,110 Ct/kWh

Summe Einspeisevergütung Quartal ca.: 10,30 Ct/kWh

Leistung elektrisch in KW 3,00 KW Wirkungsgrad KWK 30,00 % Ölpreis 0,60 ? Wärme Arbeit 22000,00 KWh Strompreis KWK 0,103 ? El. Arbeit 9428,57 KWh Gesamtleistung 10,00 KW Wärmeleistung 7,00 KW Ölverbrauch 1,00 Ltr. Stunden 3142,86 h Erlös Strom 971,14 ? Ölkosten Strom 565,71 ? Differenz -405,43 ? Ölkosten Rest 1.320,00 ?

Summe 914,57 ? Primärenergie 31428,57 KWh

Gruß Jürgen

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Jürgen Kraus

Jürgen Kraus schrieb:

Diese produziert aber keinen Strom. Mit guter Isolierung wird dann in diese UND in den Kühlturm investiert. Wirtschaftlich ist das vor allem für die Großkraftler und die Energielobby.

Wenn der Laden um die Ecke die Dose X zu 1,99 verkauft und ich habe welche zu 1,30, die ich ihm anbieten kann, dann könnten wir durchaus ins Geschäft kommen. Selbst wenn der 40-Fuß-Container umgerechnet auf die Dose nur 0,30 kostet.

In diesem Forum gibt es eh' keine Geldgeber.

Wärmepumpe liefert weder Strom noch verbrennt sie "Mief" (also das Treibhausgas Methan usw., das sich in geschlossenen und belebten Räumen (egal, ob Mensch oder Tier) sammelt). Wärmepumpe kann aber mit Strom betrieben werden, der aus Strom-Wärme-Kopplung stammt. Wer will, macht mit Wärmepumpe. Wer mit Strom-Wärme-Kopplung machen will - dem sollte das natürlich auch ermöglicht werden.

Im Schnitt? Welche Annahmen liegen dem zugrunde?

Mit deiner propagierten Isolierung braucht man ja wahrscheinlich gar keine Wärme mehr. Nur ca. 20.000,- Euro für eben diese + 10.000,- für Wärmepumpe incl. Kollektor.

Was passiert an kälteren Tagen? Reicht dann die WP noch? Bis zu welcher Temperatur?

Dann kannst du mit den 3 kW die WP deines Nachbarn betreiben. Sinnvolleres ist allerdings auch möglich. Mit WP kannst du allerdings NUR Niedertemperaturwärme machen.

Elektrische Energie speichern? Wie kommst du denn auf diese verwegene Idee? Oder meinst du wirklich Leistung? Strombedarf ist immer irgendwo im Netz. Der Strom findet seinen Weg.

31428,57 kWh / 10 kWh/l = 3142,857 Liter

-> 1885,71 Euro insgesamt.

Das hängt ja wohl ganz massiv von der Spannungsebene ab. Ich kriege schließlich auch keinen Strom an die Steckdose zu Preisen geliefert, wie sie an der EEX gehandelt werden.

Bevorzugt zumindest. Nicht zwangsläufig. Es gibt viele Einflussfaktoren.

Vorausgesetzt, ich speise in die 220-kV- bzw. 380-kV-Ebene ein. Davon ist mit Sicherheit nicht aus zu gehen. Niederspannungsstrom ist sehr deutlich wertvoller.

Wenn du schon immer in WP denkst - denk' mal in WP weiter...

9428,57 KWh * 4 = 37.714,28 kWh, die dem ganzen noch als Niedertemperaturwärme hinzuzufügen wären. Damit kannst du dann nochmal 1,7 der angenommenen Wohnungen heizen. Insgesamt also 2,7.

Den wird man mit Sicherheit im Falle entsprechend großer Stückzahlen im Kleinen genauso erreichen. Wahrscheinlich sogar noch mehr. Was man jetzt sieht, sind entweder nur umgebaute FAHRZEUGmotoren oder Spezialmotoren, die mit Mikrobudget von nur sehr wenigen Enthusiasten eher hobbymäßig und mit Sicherheit ohne dicke Entwicklungsabteilungen entwickelt wurden. Dass selbst damit schon 30% erreicht werden, ist schon erstaunlich genug. Mir geht es u.a. um darum, einen Markt zu schaffen, der solche Entwicklungen endlich mal richtig auf professionelle Beine stellen kann. Aber mir scheint, das zu erklären, ist verlorene Liebesmüh'.

Bei den 40% fehlen übrigens noch die Leitungs- und Regelungsverluste, die beide zusammen mit flinker Kleintechnik gegen Null gingen.

So gesehen scheint die Sache tatsächlich um 14% besser auszusehen als mit Kleintechnik. Trotzdem zu kurz gedacht: o Leitungsverluste durch die langen Stromtransportwege und mehrfaches Umspannen fehlen. o Regelungsverluste der trägen Großkraftwerke fehlen. o keine Chance, sinnvoll das ganze Spektrum der regenerativen Energien einzubinden -> Umweltbelastung wird weiterhin im großen Stil angereichert, aber in keiner Berechnung berücksichtigt. o keine Chance, Mief (Klimagase) aus umbauten Räumen zu verbrennen und unschädlich zu machen. o mit Spezialentwicklungen lassen sich auch mit Kleintechnik Wirkungsgrade von 40...50% erzielen. Solche Entwicklungen werden nur getätigt, wenn ein entsprechender Absatzmarkt in Sicht ist. Fehlt diese Aussicht, fehlt auch die Entwicklung.

Die liefert aber keinen Strom.

Nur, wenn man mit der AKTUELLEN Technik arbeitet und ordentliche Entwicklungen auch in Zukunft verhindert. Außerdem ist nicht die Energie das Maß der Dinge, sondern die Umweltbelastung, die sich mit fossilen und nuklearen Brennstoffen anreichert und mit regenerativen nicht.

Servus Christoph Müller

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Christoph Müller

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Jürgen Kraus schrieb:

[schöne Rechnung]

Da Christoph leider nicht in der Lage ist, die richtigen Fragen zu stellen, mache ich das mal, damit diese ewige Karusselldiskussion einmal zu einem Abschluß kommt.

Zu den Regelzeiten: Christoph wundert sich, daß man an der EEX die Kontrakte spätestens 75 Minuten vor der Lieferung abschließen muß, und beklagt die lange Totzeit, die angeblich keine Regelung ermöglichen würde. Das Argument ist natürlich falsch: Praktisch jede Strecke hat Totzeiten - die sind dann kein Problem, wenn das Störspektrum so bandbegrenzt ist, daß sich die Regelabweichungen im zulässigen Bereich halten.

Beispiel: Ein größeres Gebäude soll beheizt werden. Die Räume sind mit Raumthermostaten ausgestattet, der Brenner selbst ist aber nicht regelbar, sondern kann nur stufenlos auf feste Leistungen eingestellt werden. Es ist aber ein Tagesspeicher für die Wärme vorhanden - angestrebt wird eine annähernd konstante Speichertemperatur, damit einerseits die Speicherverluste nicht zu hoch werden, andererseits genügend Wärme gespeichert ist, um jederzeit ausreichend Wärme für die Raumwärmetauscher bereitstellen zu können. Die "Regelung" funktioniert nun folgendermaßen: Der Hausmeister führt sich den Wetterbericht für den nächsten Tag zu Gemüte, berechnet daraus den voraussichtlichen Wärmebedarf Q des Folgetages, dann geht er einmal täglich in den Heizungskeller, liest die Speichertemperatur ab, ermittelt daraus die Wärmedifferenz W zum Sollwert und stellt den Brenner dann so ein, daß er in den nächsten vierundzwanzig Stunden die Wärmemenge W+Q produziert. Man muß doch zugeben, daß das eine gut funktionierende Regelung ist, trotz einer mehrstündigen "Totzeit". (Das ist auch nicht unrealistisch: Früher machten Hausmeister genau das, aber das "Einstellen" des Brenners geschah in der Weise, daß der arme Kerl die entsprechende Menge Koks in den Brennraum schaufeln mußte, und der "Wäremspeicher" war dann auch nur der Baukörper selbst.) Für die Ölheizung prognostiziere ich übrigens einmal jährlich den Ölverbrauch und die Preisentwicklung und ordere dementsprechend die Liefermenge.

Der Praktiker wird daher Christophs Bedenken gar nicht verstehen: Natürlich braucht der Anbieter eine Vorlaufzeit, um die entsprechende Kraftwerksleistung in der Einsatzplanung bereitstellen zu können, da ist eine gute Stunde schon verdammt kurz, und praktisch ist es auch kein Problem: Der unvorhergesehene Anteil der Netzleistungsänderung ist i. a. so gering, daß eine schnellere "Taktung" als die gute Stunde auch nicht erforderlich ist: Der Netzbetreiber weiß weitgehend schon eine Woche im voraus, wie seine Lastsituation und die der Nachbarn aussehen wird, und selbst für die temperatur-, bewölkungs- und windabhängigen Lastanteile (Beleuchtung, Heizung, Wind- und PV-Einspeisung) hat er gewöhnlich mehrtägige zuverlässige Prognosen - was gibt es da überhaupt zu regeln?

Aber nehmen wir einmal an, es passiert tatsächlich etwas Unvorhergesehenes, das die eigene Regelreserve eines Betreibers überschreitet: Wie wird die dann erforderliche Notversorgung eigentlich abgerechnet? (Wobei beides passieren kann: Der Versorger hat zu wenig Erzeugungsleistung an der Hand, um ausgefallene Einspeiseleistung zu kompensieren oder eine plötzliche Mehrnachfrage zu decken, oder ihm bricht aus irgendwelchen Gründen die Last weg, so daß er plötzlich mehr Einspeisungsleistung bestellt hat als er abnehmen kann.)

Zum Niederspannungspreis: Richtig ist, daß die Versorger die EEX-Preise gewöhnlich nicht an die Niederspannungskunden weitergeben und dementsprechend auch wenig Neigung haben, Einspeiser entsprechend zu bezahlen. Man müßte sich also prinzipiell erst einmal fragen, worin denn der Nutzen einer lastabhängigen Preisstellung bestehen soll, also welche Vorteile und Verhaltensänderungen sich bei Versorgern und Abnehmern aus nicht nach durchschnittlichen Lastgängen, sondern nach aktueller Last ermittelten Preisen ergeben würden - so richtig fallen mir da keine ein, voraussichtlich würde sich bei einem automatischen Stromhandel nämlich auch nur ein ziemlich langweiliger gleichmäßiger bzw. vorhersehbarer Lastgang einstellen, der die Mühe einer Regelung gar nicht lohnt.

Aber betrachten wir die Sache erst einmal theoretisch: Elektrische Leistung fließt in wirtschaftlicher Hinsicht immer entgegen einem Preisgefälle, nämlich vom niedrigeren zum höheren Preisniveau. Der Grund, warum Energie gewöhnlich vom Hochspannungsnetz ins Niederspannungsnetz fließt, ist also, daß der Preis auf der Hochspannungsseite niedriger als auf der Niederspannungsseite ist (entsprechendes gilt auch für Primär- und Sekundärseite eines Trafos oder die beiden Enden einer Fernleitung). Und hier liegt schon eine böse Überraschung für Einspeiser: Wenn die Last am Ortstrafo netto negativ ist, also im Ortsnetz mehr Eigenerzeugung eingespeist wird als dort abgenommen, dann muß gleichzeitig der Niederspannungspreis _unter_ dem Hochspannungspreis liegen - schön für die (nach lastabhängigen Tarifen abgerechneten) Niederspannungskunden, aber eine fürchterliche Enttäuschung für Christophs Modell: Die Deckung von Lastspitzen im Hochspannungsnetz aus den versammelten Autobatterien (warum stehen die eigentlich tagsüber in der Tiefgarage?) führt _nicht_ zu einem Bombengeschäft für die Autobesitzer, wenn man davon ausgeht, daß sich der Preis im Hochspannungsnetz wenig ändert - er zieht jedenfalls den Niederspannungspreis nicht zwangsläufig hoch.

Wie sind nun Fixkosten allgemein auf die Arbeitspreise umzulegen? Nach dem allgemein (naja, bei BWLern) akzeptierten Modell der Preisbildung nach Grenzkosten werden die immer exakt an der Kapazitätsgrenze wirksam, also in der Belastungsspitze: Der Strompreis steigt (sinkt) dann an (ab), wenn ein weiterer (teuererer) Erzeuger zu-(ab-)geschaltet wird, *ist dann aber für alle Einspeiser (und Abnehmer) gleich*. Heißt: In der Schwachlastzeit "verdienen" die Grundlastkraftwerke gerade mal die (nicht vollkostendeckenden) variablen Kosten, rentieren tun die sich erst, wenn sie in der Starklastzeit auch die dann durch die teureren Spitzenlastkraftwerke erzwungenen Höchstpreise "mitnehmen".

Nun ist diese Kapazitätszurechnung bei den passiven Betriebsmitteln (Leitungen und Trafos usw.) einigermaßen schwierig, weil die nämlich a) nur wenig belastungsabhängige Kosten (Stromwärme usw.) aufweisen und b) für Lastspitzen (über-)dimensioniert sind, also äußerst selten wirklich "bis zum Anschlag" belastet werden. Eine "natürliche" Lösung für diese betriebswirtschaftliche Zuordnung gibt es eigentlich nicht, es bleiben nur die mehr oder weniger willkürlichen Möglichkeiten,

- einen Fixpreis pro durchgeleiteter Energeieinheit zu verlangen,

- letzteren nach einem willkürlichen Grenzlastkriterium in einen Hoch- und einen Niedrigpreis aufzusplitten, oder

- eine festen prozentualen Zuschlag auf den gerade aktuellen Arbeitspreis aufzuschlagen oder eine beliebige Kombination dieser Möglichkeiten, weil es eben im Gegensatz zu den Kontraktpreisen für dei Einspeisung keine wettbewerbliche Kontrollmöglichkeit für die lastabhängige Preisfestsetzung gibt.

Diese Frage ist allerdings für die Vergütung von Niederspannungseinspeisungen durchaus wesentlich - ein Einödhof mit einer Biogasanlage, der über "seinen" Trafo ins Mittelspannungsnetz einspeist, muß während dessen natürlich den Trafo mitbezahlen und kann nicht die gleiche Einspeisungsvergütung verlangen wie ein städtisches BHKW, dessen Erzeugung das Ortsnetz gar nicht verläßt. Eine schematische Abrechnung nach festen Durchleitungsentgelten wäre da nicht sachgerecht.

Die Frage nach der "richtigen" Niederspannungseinspeisungsvergütung stellt sich also spätestens dann, wenn relevante Verbrauchsanteile der Ortsnetze durch Einspeisung dort abgedeckt werden und damit die Stadtnetzstruktur insgesamt schwächer ausgeführt werden kann bzw. dauerhaft weniger Leistung durch das Hochspannungsverteilungsnetz läuft, und fairerweise auch schon vorher, denn nach der Theorie der homogenen Güter kann der Regionalversorger im Wettbewerb nicht mehr verlangen als der Einspeiser bekommt - letzterer hat sich aber natürlich auch an den Kosten des Betriebs des von ihm mitbenutzten Netzes zu beteiligen, er erhält also für die Einspeisung immer weniger als er für eine Abnahme zahlt (was das Prinzip der netto-Abrechnung nahelegt: Im Gegensatz zur Regelung bie den erneuerbaren Energien usw. wird nur der Erzeugungs*überschuß* verkauft - heute kann ein "Windmüller" nämlich sogar subventionierten Windstrom ins Netz einspeisen und gleichzeitig billigen Nachtstrom beziehen (was mit einem kleinen Spartrafo sogar dann ganz hervorragend funktionieren würde, wenn der Wind gar nicht weht ... ähem)).

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf Kusmierz

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